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Der Dachsteiner 2012 - Ramsau am Dachstein

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Steckbrief:<br />

N<strong>am</strong>e: Josef Tritscher<br />

Alter: 44<br />

Beruf: Tischlermeister, erlernt im elterlichen Betrieb<br />

Hobby: Sport (Klettersteige, Skitouren)<br />

F<strong>am</strong>ilie: verheiratet, 2 Söhne (9 und 11 Jahre)<br />

Wir erheben den Blick und sehen das Dach vor<br />

uns: ein alter , verwitterter Glockenturm ziert den<br />

Giebel. Josef Tritscher, genannt „Tritscher Sepp“,<br />

ist jener Tischler, der schon in dritter Generation<br />

diese Glockentürme baut. Viele der kunstvoll gefertigten<br />

Stücke, die so manches <strong>R<strong>am</strong>sau</strong>er Haus<br />

schmücken, st<strong>am</strong>men aber aus der geschickten<br />

Hand seines Großvaters. Wie er zum Bau der Türme<br />

k<strong>am</strong>, erklärt der Tischler in seiner Werkstatt.<br />

Tritscher: Mein Großvater war Zimmerer und hat in der<br />

Pension mit dem Bau der Glockentürme angefangen. Er<br />

hat seinen eigenen Stil entwickelt und ich hab mir alles<br />

von ihm abgeschaut. Mein Vater hatte einen Gesellen, der<br />

die Arbeit meines Großvaters, der 1981 verstorben ist,<br />

weiterführte bis ich die Tischlerei übernahm. Mir ging es<br />

vor rund 20 Jahren einfach darum, die Tradition fortzuführen<br />

und mich auf etwas zu spezialisieren, was sonst<br />

keiner macht. Heute erfreuen sich Glockentürme wieder<br />

steigender Beliebtheit. Und das freut mich.<br />

Welches Holz verwendet man für den Glockenturm-Bau<br />

und welche Arbeitsschritte sind notwendig?<br />

Tritscher: Heimische Lärche, dieses Holz ist witterungsbeständig.<br />

Von den Rundhölzern wird nur das rötliche<br />

Kernholz verwendet, das äußere Splintholz ist weißlich<br />

und nicht beständig. Ich verwende nur von Hand gespaltene<br />

Schindeln, die einzeln noch mal geputzt werden.<br />

Das erhöht die Lebensdauer eines Glockenturms. Die<br />

Schindeln werden dreifach verlegt und einzeln gekl<strong>am</strong>mert.<br />

Auf einem Helm, wie er genannt wird, mit rund<br />

1,50 m Durchmesser befinden sich etwa 1.000 Schindeln.<br />

<strong>Der</strong> Helm ist rund oder 4-, 6- oder gar 8eckig. Je<br />

nach Wunsch und Größe. Vor dem Helm braucht es noch<br />

die Säule, die detailreichen Biegen, als Abschluss einen<br />

Spitz und natürlich die Glocke. Die liefert mir ein Glokkengießer<br />

aus Tirol, in den unterschiedlichsten Größen<br />

von 6 bis 30 cm. Bei ihm hat schon mein Großvater bestellt.<br />

Bei den kleineren Gartenhaus-Türmen kann man sie<br />

<strong><strong>Dachstein</strong>er</strong><br />

www.r<strong>am</strong>sau.com<br />

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