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Dokumentation Teil 1 - Zentrum Spattstrasse

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Begrüßung durch GF Dir. Gottfried Fux<br />

Sehr geehrte Damen und Herrn,<br />

seit dem ich im <strong>Zentrum</strong> Spattstraße arbeite, und das sind mittlerweile<br />

40 Jahre, ist es unser Anliegen, uns um Kinder und<br />

Jugendlichen zu kümmern, die damals, als klar „verhaltensgestört“<br />

bezeichnet wurden.<br />

Jedenfalls waren (und sind) die Kinder und Jugendlichen<br />

schwierig - und die BetreuerInnen hatten so manche Probleme,<br />

die Mädchen und später auch Burschen in den Griff zu<br />

bekommen.<br />

Sehr bald wurde auch klar, dass eine sozialpädagogische Betreuung<br />

und Versorgung allein, für die positive Entwicklung und<br />

die Lösung der Probleme der Kinder nicht ausreicht. Die Problemlagen<br />

der uns anvertrauten Kinder, mit ihren psychischen<br />

oder psychosozialen Ursachen, braucht mehr. Es bedarf einer<br />

engen Zusammenarbeit der AkteurInnen von Sozialarbeit, Sozialpädagogik,<br />

Psychologie, Therapie, Medizin bzw. Psychiatrie.<br />

Jetzt ist natürlich nicht gleich jedes Kind oder jeder Jugendliche<br />

der zu uns kommt auch gleich ein Fall für die Kinder- und Jugendpsychiatrie.<br />

Nein.<br />

Worum es uns heute bei diesem Symposium geht, ist es die<br />

Problemlage einer kleineren Zielgruppe zu beleuchten. Nämlich<br />

jene Kinder und Jugendlichen, die wir gemeinhin als die<br />

„Schwierigsten“ bezeichnen, die allen Beteiligten viel Zeit, Kraft<br />

und Nerven kosten - die aber auch mindestens ebenso stark an<br />

sich selbst und ihren Beeinträchtigungen leiden.<br />

Den roten Faden des Symposiums<br />

bildet eine „typische“ Fallgeschichte<br />

eines Jugendlichen. Es<br />

wird aufgezeigt, welche Bedeutung<br />

psychiatrische Diagnosen im Kinder-<br />

und Jugendalter haben und<br />

ob diese hilfreich oder hemmend<br />

sind. Wir erfahren, wie Kinder und<br />

Jugendliche den Aufenthalt in der<br />

Psychiatrie erleben. In einem weiteren<br />

Schritt wird dargestellt, wo Geschäftsführer<br />

diese Kinder und Jugendlichen Dir. Gottfried Fux<br />

im Spannungsfeld der Entscheidungsgremien<br />

ihren Platz zugewiesen bekommen.<br />

Ihnen umfassende, adäquat Hilfe zukommen zu lassen ist unserer<br />

Aufgabe mit dem Ziel auch diesen Kinder und Jugendlichen<br />

so weit es in unserer Möglichkeit liegt, ein gesundes und selbst<br />

bestimmtes Leben in unserer Gesellschaft zu ermöglichen.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen / uns das wir den Rahmen<br />

dieser Veranstaltung nützen können, um unsere Möglichkeiten<br />

eventuell besser aufeinander abstimmen zu können, mögliche<br />

Schranken oder Barrieren auszuräumen und am Ende des Tages,<br />

in der Versorgung der schwierigen Fälle - gemeinsam ein<br />

paar Schritte weiter gekommen zu sein.<br />

Grußworte der Festredner/in<br />

„Die Kinder und Jugendhilfe ist<br />

ein Kernkompetenzbereich der<br />

Diakonie Österreich. Das Diakonie<br />

<strong>Zentrum</strong> Spattstraße und die<br />

Diakonie Kärnten nehmen darin<br />

einen Vorreiterrolle ein“ betonte<br />

Mag. Michael Chalupka, Direktor<br />

der Diakonie Österreich.<br />

LAbg. Gisela Peutlberger-Naderer<br />

erläuterte mit eindrucksvollen<br />

Zahlen aus der aktuellen OECD-<br />

Studie „Gesundheit auf einen<br />

Blick“, dass seelische Gesundheit<br />

keine Selbstverständlichkeit ist.<br />

Die Sterblichkeitsrate der 15- bis19-jährigen ist überdurchschnittlich<br />

hoch (40 % höher als in Deutschland). Die 15- bis<br />

19-jährigen haben in Österreich die höchste Selbsttötungsrate<br />

aller OECD Länder. Der Anteil der 15-jährigen RaucherInnen<br />

liegt um 1/3 höher als im OECD Schnitt. Der Anteil an Alkoholerfahrungen<br />

ist mit 23% sehr hoch.<br />

LAbg. Thomas Stelzer wies auf<br />

die Bedeutung der Berufsgruppen<br />

hin, die die Hilfeschreie der Jugendlichen<br />

hören, adäquat darauf<br />

reagieren können und politische<br />

EntscheidungsträgerInnen auf<br />

Reibungspunkte aufmerksam machen<br />

können.<br />

Trotz der finanziellen Engpässe<br />

versuche die Politik, Rahmenbedingungen<br />

für diese so wichtige<br />

Arbeit zu gestalten.<br />

<strong>Dokumentation</strong> Symposium 2010<br />

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