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Blatt 1 - M1 - TUM

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Zentrum Mathematik<br />

Technische Universitat Munchen<br />

Prof. Dr. Michael Ulbrich<br />

Dr. Moritz Simon<br />

Sommersemester 2011<br />

Ubungsblatt 1<br />

Nichtglatte Optimierung<br />

1. Exakte Penalty-Funktion: Gegeben sei das Optimierungsproblem<br />

min f(x) u.d.N. x ∈ X ⊛<br />

mit einer stetig dierenzierbaren Zielfunktion f : R n → R und zulassigem Bereich<br />

X ⊂ R n . Wir betrachten eine allgemeine Penalty-Funktion der Form<br />

P r,α (x) := f(x) + αr(x) ∀ x ∈ R n ,<br />

wo r : R n → R + := [0, ∞) stetig sei mit der Eigenschaft X = {x ∈ R n | r(x) = 0}.<br />

Die Penalty-Funktion P r,α heit exakt in einer lokalen Losung x ∗ von ⊛, falls es<br />

ein β > 0 derart gibt, dass x ∗ lokales Minimum von P r,α ist fur alle α ≥ β.<br />

Zeigen Sie: Ist x ∗ eine lokale Losung von ⊛ mit ∇f(x ∗ ) ≠ 0 und ist P r,α exakt in<br />

x ∗ , so kann die Funktion r in x ∗ nicht dierenzierbar sein.<br />

2. Nash-Gleichgewicht vs NCP(F): Wir betrachten n Unternehmen, die alle das<br />

gleiche Produkt herstellen. Fur i = 1, . . . , n bezeichne x i die jeweils produzierte<br />

Menge und c i (x i ) die dabei auftretenden Produktionskosten. Weiter sei p(y) der<br />

Stuckpreis, der auf dem Markt erzielt wird, wenn die Unternehmen insgesamt die<br />

Produktion y = ∑ i x i erreichen. Folglich ist g i (x) := x i p(y) − c i (x i ) der Gewinn<br />

des i-ten Unternehmens mit x = (x 1 , . . . , x n ) T .<br />

Als Nash-Gleichgewicht wird nun ein Vektor x ∗ ∈ R n + bezeichnet, dessen Komponenten<br />

x ∗ i Losungen der gekoppelten Probleme<br />

max<br />

x i<br />

g i (x) u.d.N. x i ≥ 0 ⊚<br />

fur i = 1, . . . , n sind. Die Funktionen p, c i : R → R mit p(R + ), c i (R + ) ⊆ R + seien<br />

in den Teilaufgaben (b)(c) stetig dierenzierbar.<br />

(a) Erortern Sie, inwieweit solch ein Nash-Gleichgewicht unter Ausschluss von<br />

Koalitionen okonomisch sinnvoll ist.<br />

(b) Stellen Sie die KKT-Bedingungen der Optimierungsprobleme ⊚ auf und nden<br />

Sie eine Funktion F : R n → R n , durch welche sich alle KKT-Bedingungen<br />

im Komplementaritatsproblem NCP(F) zusammenfassen lassen.<br />

(c) Formulieren Sie eine | moglichst allgemeine! | hinreichende Bedingung an<br />

die Gewinnfunktionen g i : R n → R, welche gewahrleistet, dass jede Losung<br />

x ∗ von NCP(F) ein globales Nash-Gleichgewicht liefert.


3. Konvexe Optimierung und Variationsungleichungen: Seien X ⊆ R n konvex<br />

und f : U → R konvex auf X sowie stetig dierenzierbar auf einer oenen Menge<br />

U ⊇ X. Zeigen Sie: Der Punkt x ∗ lost das Problem ⊛ aus Aufgabe 1 genau dann,<br />

wenn x ∗ die Variationsungleichung VI(∇f, X) lost, d.h.<br />

x ∗ ∈ X und ∇f(x ∗ ) T (x − x ∗ ) ≥ 0 ∀ x ∈ X.<br />

Tipp: Betrachten Sie einerseits den Quotienten f(x∗ +t(x−x ∗ ))−f(x ∗ )<br />

im Grenzubergang<br />

t ↘ 0, benutzen Sie andererseits die Konvexitat der Funktion<br />

t<br />

f.<br />

4. Projektion auf abgeschlossene konvexe Mengen: Sei X ⊂ R n eine (nichtleere)<br />

abgeschlossene und konvexe Menge. Ziel dieser Aufgabe ist der Nachweis, dass zu<br />

jedem Punkt x ∈ R n ein eindeutiger Punkt y ∗ = P X (x) ∈ X, die Projektion von<br />

x auf X, existiert, der die euklidische Norm ‖y − x‖ unter allen y ∈ X minimiert.<br />

Weiter sollen die Eigenschaften von P X untersucht werden.<br />

(a) Begrunden Sie, dass das Minimierungsproblem<br />

min<br />

y∈X<br />

1<br />

‖y − x‖2<br />

2<br />

eine eindeutige Losung y ∗ besitzt und dass deshalb der Projektionsoperator<br />

P X : R n → X wohldeniert ist mit P X (x) = y ∗ .<br />

(b) Zeigen Sie mit Hilfe von Aufgabe 3 und (a), dass fur x, y ∈ R n gilt:<br />

y = P X (x) ⇐⇒ y ∈ X und (y − x) T (z − y) ≥ 0 ∀ z ∈ X.<br />

(c) Zeigen Sie mittels (b), dass P X Lipschitz-stetig mit Konstante L = 1 ist:<br />

∥ PX (x 1 ) − P X (x 2 ) ∥ ∥ ≤ ‖x1 − x 2 ‖ ∀ x 1 , x 2 ∈ R n .<br />

Empfohlenes Vorgehen: Zeigen Sie mit u = x 1 − x 2 , v = P X (x 1 ) − P X (x 2 ) und<br />

w 1,2 = x 1,2 − P X (x 1,2 ) zunachst<br />

‖u‖ 2 = ‖v‖ 2 + ‖w 1 − w 2 ‖ 2 + 2(w 1 − w 2 ) T v,<br />

wobei die Eigenschaften der euklidischen Norm zu nutzen sind.<br />

Informationen und regelmaig aktualisiertes Material zur Vorlesung und zum Ubungsbetrieb<br />

nden Sie auf der folgenden Homepage:<br />

http://www-m1.ma.tum.de/bin/view/Lehrstuhl/MUlbrichNichtglatteOptSS11

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