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2. Nichtlineare Optimierung: Grundlagen (WS 2011/12) - M1

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Technische Universität München<br />

Zentrum Mathematik<br />

Lehrstuhl für Mathematische <strong>Optimierung</strong>, <strong>M1</strong><br />

Prof. Dr. Michael Ulbrich<br />

Dipl.-Math. Florian Lindemann<br />

<strong>2.</strong> <strong>Nichtlineare</strong> <strong>Optimierung</strong>: <strong>Grundlagen</strong> (<strong>WS</strong> <strong>2011</strong>/<strong>12</strong>)<br />

Aufgabe <strong>2.</strong>2 (Fehlende Abstiegsrichtungen):<br />

In dieser Aufgabe wurde die Funktion<br />

(ca. 6 Punkte)<br />

f : R 2 → R mit f(x, y) := y 2 − 3yx 2 + 2x 4 .<br />

betrachtet. Wer Interesse an eine Visualisierung dieser Funktion hat, kann dies recht einfach mit<br />

Matlab realisieren:<br />

x = -0.5:0.01:0.5;<br />

y = x;<br />

[X,Y] = meshgrid(x,y);<br />

Z = Y. ∧ 2 - 3*Y.*X. ∧ 2 + 2*X. ∧ 4;<br />

surf(X,Y,Z);<br />

hold on;<br />

betaX = 0:0.01:0.5;<br />

betaY = 1.5*betaX. ∧ 2;<br />

betaZ = -betaX. ∧ 4/4;<br />

plot3(betaX,betaY,betaZ);<br />

Aufgabe <strong>2.</strong>3 (Folgen und zugehörige Funktionswertfolgen):<br />

(ca. 8 Punkte)<br />

Es sei eine Folge (x k ) k∈N ⊂ R n gegeben sowie eine stetige Funktion f : R n → R. Entscheiden Sie,<br />

ob folgende Aussagen wahr oder falsch sind, und geben Sie einen kurzen Beweis an:<br />

a) Sei x ∗ ∈ R n . Dann gilt<br />

b) Sei x ∗ ∈ R n . Dann gilt<br />

lim<br />

k→∞ xk = x ∗ ⇒ lim<br />

k→∞ f(xk ) = f(x ∗ ).<br />

lim<br />

k→∞ f(xk ) = f(x ∗ ) ⇒ lim<br />

k→∞ xk = x ∗ .<br />

c) Sei x ∗ ∈ R n ein striktes globales Minimum und es gebe keine weiteren lokalen Minima. Dann<br />

gilt<br />

lim<br />

k→∞ f(xk ) = f(x ∗ ) ⇒ lim<br />

k→∞ xk = x ∗ .<br />

d) Sei x ∗ ∈ R n ein globales Minimum, so dass für jede Folge (y k ) ⊂ R n mit f(y k ) → f(x ∗ ) gilt<br />

lim k→∞ y k = x ∗ . Dann ist x ∗ ein striktes globales Minimum.<br />

e) Sei (f(x k )) k∈N eine monoton fallende Folge und x ∗ ein Häufungspunkt von (x k ) k∈N . Dann<br />

konvergiert (f(x k )) k∈N gegen f(x ∗ ).<br />

Seite 1 von 2


f) Sei (f(x k )) k∈N eine monoton fallende Folge und x ∗ ein Häufungspunkt von (x k ) k∈N . Dann<br />

konvergiert (x k ) k∈N gegen x ∗ .<br />

g) Die Niveaumenge N f (x 0 ) sei beschränkt. Dann besitzt (x k ) k∈N einen Häufungspunkt.<br />

h) Die Niveaumenge N f (x 0 ) sei beschränkt und (f(x k )) k∈N eine monoton fallende Folge. Dann<br />

besitzt (x k ) k∈N einen Häufungspunkt und es existiert ein f ∗ ∈ R mit lim k→∞ f(x k ) = f ∗ .<br />

Lösung <strong>2.</strong>3:<br />

a) WAHR: Folgt direkt aus der Stetigkeit der Funktion f.<br />

b) FALSCH: Man nehme z.B. folgendes Gegenbeispiel: Sei f : R → R konstant, also f(x) := c<br />

mit Konstante c ∈ R und x k := (−1) k . Dann gilt offensichtlich lim k→∞ f(x k ) = c = f(x 0 ),<br />

aber (x k ) konvergiert nicht.<br />

c) FALSCH: Man nehme bspw. eine Funktion f : R → R, welche nach dem striktem globalen<br />

Minimum ein lokales Maximum hat und sich danach für x → ∞ asmptotisch gegen f(x ∗ )<br />

von oben anschmiegt ohne f(x ∗ ) zu erreichen, z.B.<br />

{<br />

(x + 1)<br />

2<br />

falls x < 0<br />

f(x) :=<br />

e −x sonst<br />

d) WAHR: Sei ¯x ∈ R n ein Punkt mit f(¯x) = f(x ∗ ), dann gilt mit der konstanten Folge (x k ) ≡ ¯x:<br />

f(x k ) → f(¯x). Aus der Voraussetzung folgt nun lim k→∞ x k = ¯x = x ∗ und damit die Aussage.<br />

e) WAHR: Da (f(x k )) k∈N monoton fällt, konvergiert sie uneigentlich gegen einen Grenzwert<br />

f ∗ ∈ R ∪ {−∞}. Da x ∗ ein HP ist, gibt es eine gegen x ∗ konvergente Teilfolge (x k ) k∈K<br />

(K ⊂ N) und wegen der Stetigkeit konvergiert auch die Folge der Funktionswerte (f(x k )) k∈K<br />

gegen φ := f(x ∗ ) ∈ R. Da es sich um eine Teilfolge einer monoton fallenden Folge handelt,<br />

konvergiert auch die ganze Folge und es gilt f ∗ = φ = f(x ∗ ).<br />

f) FALSCH: Betrachte f : R → R, f(x) := 0 und x k := (−1) k . Auch streng monotone Beispiele<br />

gibt es: Für f : R → R, f(x) := |x| und x k := (−1) k (1 + 1 k ) gilt f(xk ) = 1 + 1 k<br />

. Die Folge<br />

(f(x k )) ist offensichtlich streng monoton fallend, die Folge (x k ) ist aber nicht konvergent.<br />

g) FALSCH: Betrachte f : R → R, f(x) = |x|. Dann ist die Niveaumenge für beliebige x 0 ∈ R n<br />

kompakt. Für eine beliebige Folge (x k ) ohne Häufungspunkt lässt sich das Gegenbeispiel<br />

vervollständigen.<br />

h) WAHR: Da die Niveaumenge beschränkt ist, ist sie auch kompakt. Da (x k ) komplett in der<br />

Niveaumenge liegt, gibt es also einen Häufungspunkt. Mit e) folgt der Rest.<br />

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