Spezialisierte Ambulante PalliativVersorgung (SAPV)
Spezialisierte Ambulante PalliativVersorgung (SAPV)
Spezialisierte Ambulante PalliativVersorgung (SAPV)
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<strong>Spezialisierte</strong> <strong>Ambulante</strong> <strong>PalliativVersorgung</strong><br />
(<strong>SAPV</strong>)<br />
...zuhause leben bis zuletzt<br />
Lasst keinen zu Euch kommen, ohne dass er glücklicher wieder geht.<br />
(Mutter Teresa)<br />
Dr. med. J. Cuno – 28.09.2011
<strong>SAPV</strong> –<br />
eine mulitidisziplinäre<br />
Herausforderung...<br />
Wie können wir<br />
das Netzwerk bilden<br />
Welches Ziel wird für<br />
wen angestrebt<br />
Dr. med. J. Cuno – 28.09.2011
Ziel:<br />
bestmögliche<br />
Symptomlastlinderung und<br />
Lebensqualität<br />
Dr. med. J. Cuno - 28.09.2011
„Warum braucht man eine<br />
ambulante Palliativversorgung“<br />
Dr. med. J. Cuno - 28.09.2011
Sterbeorte – Wunsch vs. Wirklichkeit<br />
• 90% aller Menschen wollen zuhause im vertrauten Umfeld sterben.<br />
(Quelle: Spiegel-Umfrage, Der Spiegel, Ausgabe 6/1995)<br />
• 70-80% aller Menschen versterben jedoch in Pflegeeinrichtungen oder Kliniken<br />
(Quelle: Tesch-Römer C, Zeman P, Sterben und Tod im im höheren Lebensalter. Die Hospiz-Zeitschrift Heft 16 (2/03), S.4-9)<br />
• In den USA und Australien versterben 67 % der Patienten in einem Pflegeheim<br />
(Quelle: Rosenwax et al, 2009, Mitchell et al, 2005)<br />
• Patienten im United Kingdom mit einer präsenilen Demenz versterben zu 56 % im<br />
Krankenhaus (Quelle: Kay et al, 2000)<br />
Dr. med. J. Cuno - 28.09.2011
Dr. med. J. Cuno - 28.09.2011<br />
„Warum `spezialisiert`“
Beweggründe für den Versorgungsauftrag zur <strong>SAPV</strong><br />
• Reaktion auf die demographische Entwicklung in Verbindung mit dem<br />
medizinischen Fortschritt<br />
• Ergänzung zum bestehenden Angebot der allgemeinen ambulanten<br />
Palliativversorgung<br />
• Teil des regionalen palliativen Versorgungsnetzwerkes<br />
• Unterstützung und Entlastung bereits bestehender Versorgungs-strukturen<br />
• Nicht zu standardisierendes Angebot für sterbende Menschen<br />
• Expertise für die Leistungserbringer der AAPV<br />
Dr. med. J. Cuno - 28.09.2011
<strong>SAPV</strong> – Allgemeines<br />
01. April 2007: Bundesregierung öffnet mit <strong>SAPV</strong> den Weg zur spezialisierten<br />
ambulanten Palliativversorgung (<strong>SAPV</strong>) schwerst kranker und sterbender Menschen.<br />
§37b SGB V<br />
(1) Versicherte mit einer nicht heilbaren, fortschreitenden und weit fortgeschrittenen Erkrankung<br />
bei einer zugleich begrenzten Lebenserwartung, die eine besonders aufwändige Versorgung<br />
benötigen, haben Anspruch auf spezialisierte ambulante Palliativversorgung.[…]<br />
Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung umfasst ärztliche und pflegerische<br />
Leistungen einschließlich ihrer Koordination insbesondere zur Schmerztherapie und<br />
Symptomkontrolle (…)<br />
Dr. med. J. Cuno - 28.09.2011
Versorgungsempfehlung<br />
• DGP (Dt. Gesellschaft für Palliativmedizin)<br />
– 1 Palliative Care Team (PCT) pro 250.000 EW<br />
• EAPC (Europäische Arbeitsgemeinschaft für Palliative Care)<br />
– 1 PCT pro 150.000 EW (!)<br />
Dr. med. J. Cuno - 28.09.2011
<strong>SAPV</strong> Teams in Bayern<br />
Aktuell 14 <strong>SAPV</strong>-Teams:<br />
Augsburg, Bamberg, Erding, Erlangen, Fürth,<br />
Kempten, Landshut, Mühldorf am Inn,<br />
München 2x, Oberhaching, Regensburg,<br />
Rosenheim, Würzburg.<br />
Aktuell 2 SAPPV-Teams in Bayern:<br />
München, Erlangen<br />
Stand 11/2011<br />
Grafik: Quelle AOK Bayern<br />
Dr. med. J. Cuno - 28.09.2011
<strong>SAPV</strong><br />
• Arzt/Ärztin: Palliativmedizin, palliativmedizinische Berufserfahrung<br />
• Pflegekräfte: curriculare 160h-Palliative-Care-Weiterbildung, palliativpflegerische Berufserfahrung<br />
• Ergänzend: Seelsorger, Physiotherapeuten, Psychotherapeuten, Psychologen, etc. mit Palliative-<br />
Care-Weiterbildung und palliativmedizinischer<br />
Berufserfahrung<br />
• 24Std. Erreichbarkeit<br />
Zusätzlich<br />
• Qualitätssicherung und Dokumentation<br />
• Kooperationsverträge mit weiteren Einrichtungen<br />
(z.B stationäre und ambulante Hospizdienste)<br />
Dr. med. J. Cuno - 28.09.2011
<strong>SAPV</strong> – Voraussetzung zur Betreuung<br />
Für die Bewilligung der <strong>SAPV</strong> durch die Krankenkasse ist ein komplexes Symptomgeschehen,<br />
das eine spezialisierte Versorgung notwendig macht, nötig, z.B.:<br />
• Ausgeprägte Schmerzsymptomatik<br />
• Ausgeprägte gastrointestinale Symptomatik (z.B. therapierafraktäres Erbrechen/Übelkeit)<br />
• Ausgeprägte respiratorische/kardiale Symptomatik<br />
• Ausgeprägte neurologisch/psychitrische Symptomatik<br />
• Ausgeprägte ulcerierende/exulcerierende Wunden oder Tumore<br />
Dr. med. J. Cuno - 28.09.2011
<strong>SAPV</strong>/PCT – Bsp. einer mögl. Versorgungsablauf<br />
Dr. med. J. Cuno - 28.09.2011
<strong>SAPV</strong> – Leistungen der PCTs – speziell<br />
• Beratung und Anleitung von Patienten und Angehörigen<br />
• Unterstützung von Schmerztherapie und Symptomkontrolle in Zusammenarbeit mit den<br />
Hausärzten<br />
• Bei Bedarf Versorgung von zentralen Venenkathetern (z.B. Port-System)<br />
• Wundversorgung komlexer Wundsituationen<br />
• 24 Stunden Rufbereitschaft<br />
• Qualifizierter Palliativarzt für Besuche zuhause und in Pflegeheimen<br />
• Sektorenüberreifende Seelsorge<br />
• Ehrenamtliche Hilfe daheim (Kooperation mit Hospizdiensten)<br />
Dr. med. J. Cuno - 28.09.2011
Netzwerkarbeit <br />
16
<strong>SAPV</strong><br />
Einzugsgebiet<br />
Team Bamberg<br />
Dr. med. J. Cuno - 28.09.2011
<strong>SAPV</strong> – Stadt und Landkreise Bamberg<br />
• Mehr als 440 Patienten seit 01.07.2010 in Betreuung<br />
• 25 Patienten aktuell parallel in der Versorgung<br />
• 35 Patienten gemeinsam mit Hospizverein Bamberg e.V betreut<br />
2010/2011<br />
Jeweils 75% zuhause verstorben<br />
Dr. med. J. Cuno - 28.09.2011
Dr. med. J. Cuno - 28.09.2011
<strong>SAPV</strong> – Vorteile für...<br />
- Patienten und Angehörige<br />
- Hausärzte<br />
- <strong>Ambulante</strong> Pflegedienste<br />
- Seniorenheime<br />
- Krankenkassen<br />
Dr. med. J. Cuno - 28.09.2011
<strong>SAPV</strong> – Zuhause leben........bis zuletzt<br />
Ganzheitliche Betreuung unheilbar Kranker im häuslichen Umfeld.<br />
- Zuhause<br />
- im Seniorenwohnzentrum<br />
- im Hospiz<br />
>>> immer als Ergänzung bzw. Unterstützung des<br />
vorhandenen Versorgungsnetzes!!!<br />
Dr. med. J. Cuno - 28.09.2011
“Mit einer Hand lässt sich kein Knoten knüpfen.”<br />
(Aus der Mongolei)<br />
Dr. med. J. Cuno - 28.09.2011
„......und ich möchte Sie, so gut ich es kann, bitten, Geduld zu haben<br />
gegen alles Ungelöste in Ihrem Herzen und zu versuchen, die Fragen<br />
selbst lieb zu haben, wie verschlossene Stufen und wie Bücher, die in<br />
einer fremden Sprache geschrieben sind. Forschen Sie jetzt nicht nach<br />
den Antworten, die Ihnen nicht gegeben werden können, weil Sie sie<br />
nicht Leben könnten. Und es handelt sich darum, alles zu leben. Leben<br />
Sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne es zu<br />
merken, eines fernen Tages in die Antwort hinein.“<br />
Rainer Maria Rilke<br />
Dr. med. J. Cuno - 28.09.2011