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Hüntwanger Mitteilungsblatt 2 - 2013 - Gemeinde Hüntwangen

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PFLEGEWOHNGRUPPE RÖSSLI<br />

Etwas ist in der Pflegewohngruppe anders...<br />

Bei meinen Besuchen in der Pflegwohngruppe sehe<br />

ich nicht mehr einen wuscheligen Kopf der sich<br />

an die Glastür drückt, keinen wild wedelnden<br />

Schwanz und ich werde nach dem Öffnen der Türe<br />

nicht mehr stürmisch begrüsst und das Betteln<br />

nach „Leckerlis“ fehlt. Kein Schnuppern an Händen<br />

und Taschen nach frischen Leckereien.<br />

Die Hundeguetzli bleiben zu Hause, denn Zora verstarb<br />

13-jährig - vor 2 Monaten. In der Hundesprache<br />

ist sie über den Regenbogen in den Hundehimmel<br />

gezogen. Wir alle vermissen Zora, ganz besonders<br />

die Bewohner und Bewohnerinnen.<br />

Zora konnte Frau Sch, 95-jährig, an schwerer Demenz<br />

erkrankt und im Rollstuhl sitzend, aus ihrem<br />

Dämmerschlaf wecken. Sie musste nur neben den<br />

Rollstuhl sitzen, ihren Kopf auf die Knie legen, sie<br />

leicht an stupsen und schon kraulte die Hand der<br />

Bewohnerin in Zoras Fell. Ein Lächeln lief über das<br />

Gesicht der 95-jährigen und mit glänzenden Augen<br />

sagte sie „wo chunsch dänn du här“. Für kurze Zeit<br />

strahlte ihre ganzes Gesicht bis die Müdigkeit ihre<br />

Augen wieder zufallen liess.<br />

Wie viel Gutes so ein Hund bei, respektive in der Betreuung<br />

dementer Menschen mitbringt, konnte ich<br />

mir früher gar nicht vorstellen. Sei dies bei der Begleitung<br />

auf Spaziergängen oder die beruhigende Wirkung<br />

beim Liegen zu Füssen der Bewohner. Faszinierend<br />

miterleben zu dürfen, wie einfühlsam Zora war<br />

und jederzeit merkte, wann ein Bewohner es gerade<br />

benötigte oder brauchte, dass sie ihren Kopf an sie<br />

drückte.<br />

Freude erfüllt mich zu wissen, dass Frau Küsters sich<br />

wieder nach einem Hund umsieht und ich hoffe und<br />

wünsche, sie hat die Kraft und Lust einen jungen Wirbelwind<br />

zu erziehen und wir, das heisst die Bewohner<br />

und ich, daran Teil haben können und dürfen. Bereits<br />

hat unsere Pflegedienstleiterin nach einem<br />

Züchter Ausschau gehalten.<br />

PS: Am 01. Juli <strong>2013</strong> wird meine Pflegewohngruppe<br />

das 10-jährige Jubiläum feiern.<br />

Margrit Strässler,<br />

Leiterin der Pflegewohngruppe Rössli<br />

Für Frau W war Zora eine wichtige Stütze zur Erleichterung<br />

ihres Heimeintritts. Sobald Frau Küsters, Pflegedienstleiterin<br />

der Pflegewohngruppe mit ihrer<br />

Zora zur Arbeit kam, musste nur die Zimmertür der<br />

neuen Bewohnerin leicht geöffnet werden und sie<br />

konnten sich freudig begrüssen.<br />

Beim Frühstück bekam Zora öfters mal ein Stückchen<br />

vom „Konfibrot“ ab, was sie heiss liebte. Nun sitzt<br />

Frau W öfters am Tisch, schaut sich Frau Küsters Fotoalbum<br />

von Zora an, streicht liebevoll über die Bilder<br />

und sagt mit feuchten Augen „ich vermisse sie halt<br />

so sehr“.<br />

Zora gehörte wirklich zum Betreuungsteam. Bei<br />

Teamsitzungen, welche immer in einer Runde abgehalten<br />

werden, war ihr Stammplatz in der Mitte. Mit<br />

schnarchenden Geräuschen kommentierte sie zeitweilig<br />

die Kommentare und Sitzungsergebnisse.<br />

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