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Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in Familien ...

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wöhnliche oder gar bisher „unerlaubte“ Ideen haben, da sie noch nicht so sehr die Schere der Realität im Kopf<br />

haben. Sie trauen sich oft noch zu träumen <strong>und</strong> zu phantasieren. Aus ihren Ideen werden oft neue Lösungen<br />

für die Familie entwickelt.<br />

Zum Abschluss der Ideensammlung werden die Ideen der K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> an ihre Eltern übergeben.<br />

So können diese Ideen zur weiteren Zukunft der Familie beitragen.<br />

.<br />

Bevor auf der nächsten Stufe die gesammelten Ideen zu ersten Ergebnissen verhandelt werden, kann der<br />

Mediator die Eltern bitten, ihre Maßstäbe für e<strong>in</strong>e faire <strong>und</strong> gerechte Regelung zwischen ihnen zu erarbeiten.<br />

K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d mit dieser Fragestellung überfordert. Es kann jedoch s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong>, Jugendliche e<strong>in</strong>zuladen. Sie<br />

haben e<strong>in</strong>en ausgeprägten S<strong>in</strong>n für das, was fair <strong>und</strong> gerecht ist <strong>und</strong> weichen dabei oft <strong>von</strong> den Vorstellungen<br />

ihrer Eltern ab.<br />

.<br />

Mit dieser Stufe des Verhandelns beg<strong>in</strong>nt <strong>in</strong> der Mediation die Phase, <strong>in</strong> der Verpflichtungen begründet, Ent-<br />

scheidungen getroffen werden. <strong>Die</strong>se Aufgaben sollten ausschließlich <strong>von</strong> den Erwachsenen geleistet werden.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs kann es s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong>, dass Eltern <strong>in</strong> der Mediation ihren <strong>K<strong>in</strong>dern</strong> die vorläufigen Vere<strong>in</strong>barungen<br />

vorstellen <strong>und</strong> diese mit ihnen besprechen. Bisweilen äußern K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche Änderungswünsche,<br />

ergänzen getroffene Regelungen mit ihren eigenen Wünschen, so dass die Eltern diese <strong>in</strong> die Vere<strong>in</strong>barung<br />

mit e<strong>in</strong>bauen können. Oft zeigen sich die K<strong>in</strong>der darüber befriedigt, dass ihre Eltern ihnen nun konkrete<br />

Ergebnisse vorlegen können.<br />

.7<br />

Auf der letzten Stufe der Mediation werden die vorläufigen Ergebnisse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e verb<strong>in</strong>dliche Vere<strong>in</strong>barung<br />

umgewandelt. In dieser Phase werden <strong>in</strong> der Regel K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche nicht e<strong>in</strong>bezogen. Für manche<br />

<strong>von</strong> ihnen ist jedoch <strong>von</strong> großer Bedeutung, dass sie die <strong>von</strong> den Eltern getroffenen Vere<strong>in</strong>barungen ebenfalls<br />

unterschreiben, abzeichnen können, zum<strong>in</strong>dest, wenn es um Elternvere<strong>in</strong>barungen geht. <strong>Die</strong>s gilt <strong>in</strong>sbe-<br />

sondere dann, wenn sie auf mehreren Stufen im Prozess mitgearbeitet haben. Ihre Unterschriften haben<br />

zwar rechtlich ke<strong>in</strong>e Bedeutung, haben jedoch e<strong>in</strong>e hohe symbolische Kraft <strong>und</strong> tragen zur problemloseren<br />

zukünftigen Umsetzung der Vere<strong>in</strong>barung bei. Viele K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche wünschen sich ebenfalls e<strong>in</strong>e<br />

Kopie der Mediationsvere<strong>in</strong>barung ihrer Eltern. Nicht selten er<strong>in</strong>nern sie dann später ihre Eltern im neuer-<br />

lichen Konflikt an die <strong>von</strong> ihnen getroffenen Vere<strong>in</strong>barungen bzw. fordern <strong>von</strong> ihnen deren E<strong>in</strong>haltung.<br />

Mit dem Ende des Mediationsprozesses beg<strong>in</strong>nt für alle <strong>Familien</strong>mitglieder e<strong>in</strong> neuer Lebensabschnitt.<br />

Oft taucht die Frage nach e<strong>in</strong>em Abschlussritual <strong>in</strong> der Mediation auf. Gerade für kle<strong>in</strong>ere K<strong>in</strong>der kann e<strong>in</strong><br />

solches Ritual wichtig se<strong>in</strong>, um den Übergang <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e neue Phase besser bewältigen zu können. Sie wünschen<br />

sich oft e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Essen, e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Aktivität zum Abschluss der Mediation. Jugendliche<br />

stehen Abschiedsritualen eher zurückhaltend bis abwehrend gegenüber.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Beteiligung</strong> <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong>dern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> <strong>in</strong> <strong>Familien</strong>-Mediationen<br />

www.mediationswerkstatt-muenster.de<br />

Alle Rechte vorbehalten<br />

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