Backnanger Schiribläddle
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<strong>Backnanger</strong> <strong>Schiribläddle</strong><br />
Ausgabe 56 6. Juni 2011<br />
zurückzog. Bald danach kamen die Lederleisten aus der Mode, und die Stollen setzten sich<br />
durch.<br />
Bei seiner Arbeit bleibt der IFAB meistens im Hintergrund, oder wie es in einem Dokument<br />
der FIFA von 2007 über den Aufbau und die Aufgaben des Board heißt: "Er ist keineswegs<br />
eine mysteriöse Institution, auch wenn ihn eine etwas geheimnisvolle Aura umgibt."<br />
Hin und wieder rückt der IFAB aber doch ins Rampenlicht, so zum Beispiel 1992, als er den<br />
Torhütern das Aufnehmen von Rückpässen mit der Hand verbot. Treibende Kraft hinter<br />
dieser Neuerung, die das Spiel grundlegend veränderte und deren Vorteile heute von<br />
kaum jemandem bestritten werden – außer vielleicht von den Torhütern –, war der<br />
heutige UEFA‐Präsident und FIFA‐Vizepräsident Michel Platini.<br />
Die FIFA kommt an Bord:<br />
1913 trat die FIFA dem IFAB bei und hatte anfangs zwei Stimmen, so wie jeder der<br />
britischen Verbände. Angesichts der erfreulichen Entwicklung des internationalen<br />
Fussballs kam man 1958 überein, dass die FIFA ein größeres Mitspracherecht erhalten<br />
sollte. Seither verfügen die britischen Verbände über je eine und die FIFA über vier<br />
Stimmen, und für die Annahme eines Vorschlags sind sechs der acht Stimmen erforderlich.<br />
Unterhält man sich mit ehemaligen und aktuellen Mitgliedern des IFAB, betonen diese<br />
ausnahmslos, was für ein Privileg es sei, in einem so historischen und ehrwürdigen<br />
Gremium mitwirken zu dürfen. So sagt etwa Jim Boyce, früherer Präsident des<br />
nordirischen Fussballverbands und designierter Nachfolger von Geoff Thompson als FIFA‐<br />
Vizepräsident: "Ich war an 14 Board‐Sitzungen dabei und empfand jede Teilnahme als<br />
großes Privileg. Man merkt rasch, wie wichtig dieses Gremium für den Fussball ist.“<br />
Als Gastgeber fungieren abwechselnd die vier britischen Verbände sowie in jedem fünften<br />
Jahr die FIFA, die dazu meist in die Schweiz einlädt. In WM‐Jahren finden die Sitzungen<br />
manchmal im Ausrichterland statt, und 1996 kam der Board zu Ehren des abtretenden<br />
FIFA‐Präsidenten Dr. João Havelange in Rio de Janeiro zusammen.<br />
"Das war ein besonders denkwürdiges Treffen", erinnert sich Boyce, "ebenso wie<br />
dasjenige 2004 in England, als wir von der Queen empfangen wurden".<br />
Bemerkenswerterweise haben sich die Spielregeln im Lauf der letzten 125 Jahre gar nicht<br />
so stark verändert, wie man vielleicht vermuten würde. Die wohl bedeutsamste Neuerung<br />
erfolgte 1925 mit der Reform der Abseitsregel, der zufolge sich fortan nur noch zwei statt<br />
drei Gegenspieler zwischen dem vordersten Angreifer und dem Tor aufhalten mussten,<br />
um eine Abseitsstellung zu vermeiden. Diese Regel wurde seither zwar weiter angepasst –<br />
so steht ein Angreifer seit 1990 nicht mehr im Abseits, wenn er sich auf gleicher Höhe mit<br />
dem letzten Verteidiger befindet –, ist aber in ihrem Kern unverändert geblieben.<br />
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