Sicherheit im Rechenzentrum - Informationsdienst IT-Grundschutz
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Kl<strong>im</strong>atisierung<br />
Rechenzentren<br />
mit Grundwasser kühlen<br />
Moderne Rechenzentren müssen möglichst energieeffizient arbeiten,<br />
aus Gründen des Umweltschutzes und um angesichts steigender<br />
Stromkosten wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Kl<strong>im</strong>atisierung<br />
als größter Verbraucher ist Gegenstand umfassender Opt<strong>im</strong>ierungsmaßnahmen.<br />
In Regionen mit den passenden Voraussetzungen für<br />
Grundwasserbrunnen lassen sich Rechenzentren fast ohne Stromverbrauch<br />
kühlen.<br />
Von Gerald Nowitzky, IGN GmbH<br />
Die Kl<strong>im</strong>aschränke <strong>im</strong> IGN-RZ stehen an der Längsseite der Colocation-Fläche und pressen die Kaltluft in den Druckdoppelboden.<br />
Größter Verbrauchsfaktor<br />
für den Betrieb eines <strong>Rechenzentrum</strong>s<br />
ist die Kälteerzeugung. Hier<br />
können Energiekosten vor allem<br />
durch die Wahl des Kühlkonzeptes<br />
gespart werden. Das größte Potenzial<br />
bieten Verfahren, die den Einsatz der<br />
stromfressenden Kältemaschinen<br />
verringern. Ein Beispiel dafür ist die<br />
indirekte freie Kühlung, die die Außenluft<br />
für die Wärmeabfuhr nutzt.<br />
Auch die Einhausung der Kaltgänge<br />
und eine hohe Kaltgang-Temperatur<br />
verringern den Kl<strong>im</strong>atisierungsbedarf;<br />
die Außenluft reicht auch bei<br />
höheren Temperaturen zum Kühlen<br />
aus. Die Zeiten, in denen die Kältemaschine<br />
dafür einspringen muss,<br />
verringert sich deutlich, und damit<br />
der Energieverbrauch.<br />
Kühlen ohne<br />
Stromverbrauch<br />
Dass <strong>Rechenzentrum</strong>skl<strong>im</strong>atisierung<br />
auch vollständig ohne<br />
Kompressorbetrieb möglich ist, zeigt<br />
die Grundwasserkühlung. Für sie<br />
hat sich der Internet Service Provider<br />
IGN be<strong>im</strong> Bau eines 380 m²<br />
großen <strong>Rechenzentrum</strong>s in München<br />
entschieden. Dabei übern<strong>im</strong>mt<br />
das Grundwasser die Wärmeabfuhr.<br />
Einem so genannten Saugbrunnen<br />
wird Grundwasser entnommen, gefiltert<br />
und <strong>im</strong> pr<strong>im</strong>ären Kühlkreislauf an<br />
den Wärmetauschern vorbeigeführt.<br />
Brunnenkühlung bedeutet also nicht,<br />
dass Wasser <strong>im</strong> <strong>Rechenzentrum</strong> eingesetzt<br />
wird. Danach wird das Grundwasser<br />
über Schluckbrunnen wieder<br />
in den unterirdischen Strom zurückgespeist<br />
und kühlt sich dort wieder auf<br />
die Ausgangstemperatur ab. Die Kälteerzeugung<br />
mittels Grundwasser verbraucht<br />
so gut wie keine elektrische<br />
Energie. Lediglich die Pumpen benötigen<br />
Strom, um die Reibung in den<br />
Rohren zu überwinden. Kaltluft ist<br />
also nahezu zum Nulltarif erhältlich.<br />
Einhausungen und der Aufwand für<br />
die Abdichtung der Racks erübrigen<br />
sich, da der Temperaturunterschied<br />
zwischen Vor- und Rücklauf unerheblich<br />
ist, während Kompressoren bei<br />
einer geringen Temperaturdifferenz<br />
mehr Energie verbrauchen als bei<br />
einer hohen.<br />
Komplexe<br />
Voraussetzungen<br />
Allerdings ist Brunnenkühlung<br />
nur mit großem planerischen,<br />
organisatorischen und technischen<br />
Aufwand umzusetzen. Zunächst<br />
einmal müssen die geologischen<br />
Voraussetzungen am Standort für<br />
eine Brunnenkühlung geeignet sein:<br />
Ist Grundwasser in erreichbarer<br />
Tiefe und in ausreichender Menge<br />
und Temperatur verfügbar Für das<br />
<strong>Rechenzentrum</strong> von IGN erforderte<br />
die Fließgeschwindigkeit des unterirdischen<br />
Stroms einen Abstand<br />
von 300 Metern zwischen Saugund<br />
Schluckbrunnen, damit nicht<br />
zurückgespeistes erwärmtes Wasser<br />
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© SecuMedia Verlags-GmbH · 55205 Ingelhe<strong>im</strong> · Special RZ · Oktober 2012