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Sicherheit im Rechenzentrum - Informationsdienst IT-Grundschutz

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Management und Wissen<br />

<strong>Sicherheit</strong>srisiko Webserver:<br />

Achtung vor den Hintertüren<br />

Da Webserver zunehmend in den Fokus von Cyberkr<strong>im</strong>inellen rücken, die <strong>im</strong>mer<br />

häufiger bislang unentdeckte Schwachstellen ausnutzen, reichen traditionelle Firewalls<br />

zum Schutz moderner Netzwerke nicht mehr aus. Ist die Absicherung von Webservern<br />

jedoch fester Bestandteil der <strong>IT</strong>-<strong>Sicherheit</strong>sinfrastruktur, profitiert die gesamte<br />

<strong>IT</strong>-Umgebung davon. Leider sind Web Application Firewalls nicht selten kostspielig<br />

und lassen sich nur mit großem Aufwand verwalten, was sie für KMUs eher<br />

unattraktiv macht.<br />

Von Angelo Comazzetto, Sophos<br />

Praktisch jedes Unternehmen,<br />

egal ob weltweiter Konzern<br />

oder regionales Privatunternehmen,<br />

hat heutzutage eine eigene<br />

Website. Leider vernachlässigen zu<br />

viele KMUs den Schutz dieser öffentlichen<br />

und leicht angreifbaren<br />

Netzwerkkomponente. Standard bei<br />

den meisten Unternehmen sind eine<br />

Firewall und ein URL-Filter sowie<br />

Viren- und Spamschutzprogramme.<br />

Die Herausforderung besteht jedoch<br />

darin, dass Bedrohungen <strong>im</strong>mer intelligenter<br />

werden und sich <strong>im</strong>mer<br />

häufiger über das Internet verbreiten.<br />

Tatsächlich zielen rund 80 Prozent<br />

aller Netzwerkattacken auf webbasierte<br />

Systeme. Während Firewalls<br />

der ersten und zweiten Generation<br />

einige Infektionen aus dem Netzwerk<br />

fernhalten können, sind diese gegen<br />

andere Arten von Malware wie zum<br />

Beispiel Ransomware oder Fake Anti-<br />

Virus machtlos.<br />

Sich lediglich auf eine Firewall<br />

zu verlassen, ist in etwa so<br />

wirkungsvoll, wie die Haustür abzuschließen<br />

und darauf zu hoffen,<br />

dass niemand die unverschlossene<br />

Terrassentür bemerkt. KMUs glauben<br />

häufig, dass aufgrund ihrer Größe ein<br />

Angriff kaum wahrscheinlich ist. Tatsächlich<br />

ist vielen Cyberkr<strong>im</strong>inellen<br />

die Unternehmensgröße jedoch vollkommen<br />

gleichgültig. Cyberkr<strong>im</strong>inelle<br />

greifen nur selten ausgewählte<br />

Unternehmen oder Websites an.<br />

Vielmehr besteht ihr Ziel darin, sich<br />

mit möglichst wenig Aufwand max<strong>im</strong>al<br />

finanziell zu bereichern. Die<br />

Angreifer erstellen Codes, um spezielle<br />

Typen beziehungsweise Klassen<br />

von Webserver-Schwachstellen<br />

auszunutzen. Diese Codes scannen<br />

dann Hunderte bis Tausende Webseiten<br />

auf <strong>Sicherheit</strong>srisiken. Sobald<br />

eine Schwachstelle gefunden wird,<br />

binden die Cyberkr<strong>im</strong>inellen ihren<br />

Code ein und hacken die Website.<br />

Die Größe des Unternehmens<br />

ist hierbei ebenso nebensächlich<br />

wie das Informationsvolumen,<br />

das ein Cyberkr<strong>im</strong>ineller von einem<br />

einzigen Server stehlen kann. Mit<br />

einem einzigen Schadcode kann<br />

mehrfach kassiert werden und die<br />

Ergebnisse addieren sich auf. Der<br />

Hacker wird also unabhängig von<br />

der Größe der einzelnen angegriffenen<br />

Unternehmen früher oder<br />

später reich. Da KMUs mit geringerer<br />

Wahrscheinlichkeit über einen verlässlichen<br />

Schutz ihrer Webserver<br />

verfügen, ist das Risiko, Opfer von<br />

Cyberkr<strong>im</strong>inellen zu werden, für sie<br />

demzufolge höher als für größere<br />

und bekanntere Unternehmen. Zudem<br />

besteht vielfach der Irrglaube,<br />

dass kleinere Unternehmen weniger<br />

betroffen sind, da es deren Netzwerkeinbrüche<br />

seltener in die Medien<br />

schaffen.<br />

Deshalb verzichten KMUs<br />

oft auf die Implementierung einer<br />

Web Application Firewall, da sie<br />

die Verwaltungskosten und die<br />

komplizierte Implementierung<br />

scheuen. Stattdessen verlassen sie<br />

sich be<strong>im</strong> Schutz ihrer Webserver<br />

auf eine traditionelle Firewall oder<br />

sonstige Netzwerksicherheitsgeräte.<br />

Das ist kein Problem, solange externe<br />

Personen keine Daten an den<br />

Webserver übermitteln müssen, um<br />

beispielsweise Bestellungen aufzugeben,<br />

auf Accounts zuzugreifen oder<br />

persönliche Daten zu bearbeiten.<br />

In der Realität kommen Unternehmen<br />

aber meistens nicht umhin,<br />

Datenübermittlung zuzulassen.<br />

Wenn ein Unternehmen beispielsweise<br />

ein Forum ins Leben ruft,<br />

müssen die Verwaltungstools, die<br />

für die ursprüngliche Einrichtung<br />

des Forums verwendet wurden,<br />

entweder geschützt oder gelöscht<br />

werden (Beispiel: www.mydomain.<br />

com/admin.php). So wird verhindert,<br />

dass Unbefugte außerhalb des<br />

Unternehmens Zugriff oder Einsicht<br />

erhalten. Vernachlässigen KMUs<br />

diesen Schritt, können Cyberkr<strong>im</strong>inelle<br />

diesen Tatbestand ausnutzen<br />

und sich eine Hintertür ins Netzwerk<br />

verschaffen. Einmal dort angelangt,<br />

können sie auf Servern gespeicherte<br />

Daten wie Kreditkartendaten und E-<br />

Mail-Adressen veruntreuen.<br />

24<br />

© SecuMedia Verlags-GmbH · 55205 Ingelhe<strong>im</strong> · Special RZ · Oktober 2012

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