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Was auch immer Sie vorhaben. - Schau Verlag Hamburg

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Rest geht nach china, Südostasien und<br />

osteuropa. Mit dem Bau des Werkes in<br />

Ahmedabad trug KHS dem Wachstumspotenzial<br />

dieser Region ebenso Rechnung<br />

wie der steigenden Nachfrage in den<br />

benachbarten asiatischen Märkten, die<br />

bis 2007 allein von dem KHS-Werk im<br />

chinesischen Shantou bedient wurden.<br />

Der rasante Aufstieg von KHS India<br />

zum Anbieter Nummer eins auf dem<br />

Subkontinent im vergangenen Jahrzehnt<br />

hat neben der Qualität der Anlagen vor<br />

allem einen Grund: die Präsenz vor ort,<br />

die bei der Produktion eine Berücksichtigung<br />

der lokalen Gegebenheiten ermöglicht<br />

und nach Auslieferung einen schnellen<br />

und zuverlässigen Service.<br />

eine technologisch beispielhafte Anlage<br />

aus KHS-Produktion, die größte in Indien,<br />

kann der Ahmedabad-Besucher nach 30minütiger<br />

Autofahrt in Goblej besichtigen:<br />

Dort nahm coca-cola vor einem<br />

Jahr eine PeT-Flaschenlinie mit einem<br />

Leistungsvermögen von 36 000 Flaschen<br />

pro Stunde in Betrieb. Der Kunde war<br />

von Beginn an so erfreut über die Qualität<br />

Thums up (ohne b!) ist seit Jahrzehnten der beliebteste Softdrink in Indien. Coca-Cola füllt<br />

das Getränk in Lizenz ab<br />

KHS-Anlagen, wohin man blickt: die Coca-Cola-Abfüllanlage in Goblej Für das Handling im Lager hat KHS auto matisierte Lösungen – Arbeiter sind die Ausnahme<br />

der Anlage, dass man bei KHS gleich die<br />

nächsten drei Linien orderte – Inbetriebnahme<br />

noch in 2011. yatindra R. Sharma:<br />

„Diese rasante erweiterung der Fabrikation<br />

zeigt <strong>auch</strong>, dass coca- cola – genau wie<br />

wir – in Indien ein enormes Wachstumspotenzial<br />

sieht, größer als in china.“<br />

KHS in Ahmedabad ist ein begehrter<br />

Arbeitgeber, der soziale Standard vergleichsweise<br />

hoch. Werkseigene Busse<br />

transportieren die Mitarbeiter. Gearbeitet<br />

wird an sechs Tagen in der Woche<br />

jeweils acht Stunden lang, überstunden<br />

werden gut bezahlt. In den Pausenräumen<br />

stehen Getränkeautomaten – und<br />

bei verschiedenen Wettbewerben rund<br />

um das Thema Verbesserungsvorschläge<br />

lobt die Werksleitung <strong>immer</strong> wieder<br />

attraktive Preise aus. Werksleiter uttam<br />

Goswani schmunzelnd: „Als besonders<br />

wirkungsvoll haben sich die Aktionen<br />

erwiesen, bei denen die ehefrauen der<br />

Gewinner ein Geschenk bekamen. Die<br />

fragen nämlich meistens ziemlich schnell<br />

nach dem nächsten Präsent – und die<br />

Männer müssen sich wieder anstrengen.“<br />

„Indien hat großes Potenzial“<br />

Professor Dr. Matthias Niemeyer, ab 1. April Vorstandsvorsitzender<br />

von KHS, über die weiteren Wachstumserwartungen in Asien<br />

stil Welche Rolle spielt<br />

Indien für die KHS GmbH?<br />

p ro f. d r. m at t h i a s niemeyer<br />

Das zunehmende allgemeine<br />

Wirtschaftswachstum in Indien<br />

führt zu einem steigenden<br />

Lebensstandard, der sich<br />

<strong>auch</strong> in dem Bedarf an hochwertigen<br />

Lebensmitteln und<br />

entsprechenden Verpackungen<br />

zeigt. Wir sehen hier ein<br />

großes Potenzial für unsere<br />

innovativen Abfüll- und<br />

Professor Niemeyer<br />

Verpackungsmaschinen. Durch unsere<br />

Präsenz in Indien können wir sowohl<br />

Marktanforderungen und Kundenbedarf<br />

vor ort aufnehmen sowie den Markt<br />

direkt bedienen. unsere Kunden und wir<br />

pro fitieren von günstigeren Produktionsbedingungen,<br />

kürzeren Lieferzeiten und<br />

Kundennähe. Gleichzeitig befinden wir<br />

uns in der Nachbarschaft weiterer interessanter<br />

asiatischer Märkte.<br />

stil Trauen <strong>Sie</strong> der indischen Volkswirtschaft<br />

eine ähnlich rasante Entwicklung<br />

zu wie der chinesischen?<br />

niemeyer Das Potenzial für eine vergleichbare<br />

entwicklung ist sicherlich<br />

vorhanden, <strong>auch</strong> wenn es unterschiede<br />

in den Rahmenbedingungen und der<br />

umsetzung gibt. Hierbei spielen sowohl<br />

die unterschiedlichen Regierungsformen<br />

und entwicklungsprogramme, der einfluss<br />

von staatlich kontrollierten unternehmen<br />

sowie die Infrastruktur, insbesondere<br />

die Verkehrsanbindungen, und<br />

das Ausbildungsniveau eine entscheidende<br />

Rolle. Dabei gibt es <strong>auch</strong> deutliche<br />

regionale unterschiede innerhalb beider<br />

Länder. Des Weiteren liegt das Durchschnittsalter<br />

in Indien 10 Jahre unter<br />

dem von china und 20 Jahre unter dem<br />

von Deutschland, dies stellt ein immenses<br />

Zukunftspotenzial dar.<br />

stil Gibt es regionale Begebenheiten<br />

oder Unterschiede, die Indien von anderen<br />

Märkten unterscheiden?<br />

niemeyer Die Tatsache, dass Indien seit<br />

1949 commonwealth-Staat ist und englisch<br />

als eine der Amtssprachen führt,<br />

vereinfacht das gegenseitige Verständnis<br />

<strong>auch</strong> über bestehende kulturelle unterschiede<br />

hinweg. Diese zeigen sich z. B. im<br />

Kastensystem, das die indische Gesellschaft<br />

in weiten Teilen prägt. Der indische<br />

Staat strahlt als gefestigte und größte<br />

Demokratie der Welt Verlässlichkeit<br />

und Beständigkeit aus.<br />

stil Wie ist KHS in Indien<br />

aufgestellt, um den wirtschaftlichen<br />

Prozess adäquat zu<br />

begleiten? Gibt es definierte<br />

Wachstumserwartungen?<br />

niemeyer KHS ist in Indien<br />

nicht nur in Sachen Produktion,<br />

sondern <strong>auch</strong> was den<br />

Vertrieb, Service und die Konstruktion<br />

angeht, bestens aufgestellt:<br />

So können wir unsere<br />

Kunden vor ort von den ersten Anfragen<br />

über die Abnahme der Maschinen im<br />

Werk bis hin zu einem effizienten Betrieb<br />

jederzeit kompetent beraten und bedienen.<br />

Dazu besitzt KHS in Indien eines<br />

unserer modernsten Schulungszentren.<br />

Dies wird von unseren Kunden sehr begrüßt<br />

und gelobt.<br />

stil Planen <strong>Sie</strong> ein zusätzliches Engagement<br />

in Indien – oder kann das Werk<br />

in Ahmedabad den erwarteten Zuwachs<br />

allein abfedern?<br />

niemeyer Bei der Planung des KHS-<br />

Standorts in Ahmedabad wurden von<br />

Anfang an optionale erweiterungsmöglichkeiten<br />

vorgesehen: einem weiteren<br />

Marktwachstum kann somit durch eine<br />

entsprechende Vergrößerung der Produktionsflächen<br />

auf dem vorhandenen<br />

Werksgelände effizient begegnet werden.<br />

Darüber hinaus bietet sich für die Zukunft<br />

die chance, verstärkt „Local engineering“<br />

zu betreiben. Dabei wird den<br />

Ingenieuren vor ort gezielt die Verantwortung<br />

für die entwicklung von Produkten<br />

gegeben, die zurzeit nicht in<br />

unserem Portfolio sind und die in der<br />

Zukunft <strong>auch</strong> für andere Märkte sehr<br />

interessant sein können.<br />

stil Sehen <strong>Sie</strong> mögliche Gefahren für<br />

den indischen Markt?<br />

niemeyer Die Wirtschaft in Indien hat<br />

sich in den vergangenen Jahren breit<br />

aufgestellt, z. B. in der Informationstechnik<br />

oder im Maschinenbau. Gerade die<br />

Finanzmarktkrise hat aufgezeigt, dass der<br />

Aufschwung und die Wachstumsraten in<br />

Indien auf nachhaltigem Wirtschaften<br />

fußen, sodass wir hier keine konkreten<br />

Gefahren für eine weiterhin positive<br />

Marktentwicklung sehen. Nachdenklich<br />

stimmt uns aber mitunter die Sicherheitslage<br />

in bestimmten Regionen.<br />

32 stil stil 33<br />

FoTo: SZAG

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