Vorwort zur zweiten Auflage - Nodig-Bau.de

2. Einsatzbereiche
Baugrunderkundungen werden an Bauwerken sehr unterschiedlicher Größe,
Lage und technischer Ausgestaltung durchgeführt. Sie sind daher spezifisch
auf ihr Erkundungsziel hin einzusetzen. Nachfolgend werden ein Überblick
über Einsatzbereiche gegeben und deren Besonderheiten dargestellt.
In einer groben Gliederung können die Bauwerke folgenden Gruppen zugeordnet
werden: Ingenieurbauwerke, Linien- und Flächenbauwerke, unterirdische
Bauwerke und Wasserbauwerke.
2.1 Ingenieurbauwerke
Zu den Ingenieurbauwerken zählen alle Arten von Hochbauten, aber auch
Brücken, Tröge oder Sicherungseinrichtungen (z. B. Hangsicherungsmaßnahmen).
Sie werden vorwiegend aus Materialien wie Beton, Mauerwerk und
Stahl errichtet. Kennzeichnend sind hinsichtlich des Untergrundes oftmals
häufig von Bauteil zu Bauteil unterschiedliche, teilweise sehr hohe Bauwerkslasten
und von der Gründungsart abhängige sehr unterschiedliche Flächenpressungen,
die auf den Baugrund einwirken und auf unterschiedliche Art und
Weise abgetragen werden. Zu erwartende spätere Bauwerkssetzungen müssen
gering gehalten werden, insbesondere Setzungsdifferenzen sind zu vermeiden.
2.2 Linien- und Flächenbauwerke
Zu den Linienbauwerken zählen alle Arten von Verkehrswegen, wie Bahnlinien,
Straßen oder Kanälen, aber auch Bauwerke für den Küstenschutz wie
Deiche oder Dämme.
Sehr nahe verwandt mit den Linienbauwerken sind Bauwerke, die als Flächenbauwerke
zu bezeichnen sind, die nicht nur in Längs-, sondern auch in
Quererstreckung eine erhebliche Ausdehnung aufweisen. Dabei handelt es
sich überwiegend um Bauwerke, die der Bebaubarmachung von Flächen dienen,
wie Spülfelder etc.
Kennzeichnend für Linien- und Flächenbauwerke ist, dass sie überwiegend
aus Erdstoffen aufgebaut werden. Die meisten Linienbauwerke enthalten abschnittsweise
Ingenieurbauwerke wie z. B. Brücken oder Durchlässe. Diese
werden jedoch nicht nur aufgrund der völlig unterschiedlichen Gründungskon-
2