Der empfindliche Sensor - Carl Zeiss
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gewebe war der Xenonlicht-Koagulator<br />
von <strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong> aus dem Jahre<br />
1957. Heute werden ausschließlich<br />
Laser-Photokoagulatoren verwendet.<br />
Für die trockene Form der AMD,<br />
die sich in einem über viele Jahre hinziehenden<br />
allmählichen Verlust des<br />
zentralen Sehvermögens äußert, gibt<br />
es derzeit keine kurative Therapie.<br />
Durch Verordnung von vergrößernden<br />
Sehhilfen wird versucht, die zunehmende<br />
Behinderung zu reduzieren.<br />
Die therapeutischen Maßnahmen<br />
bei der gefährlicheren feuchten Form<br />
der AMD sind darauf gerichtet, die<br />
unter der Makula durch choriodale<br />
Neovaskularisation (CNV) gebildeten<br />
Gefäße zu veröden oder den Prozess<br />
der Gefäßneubildung zu stoppen oder<br />
ganz zu verhindern. Die Gefäßverödung<br />
erfolgt mittels der sogenannten<br />
photodynamischen Therapie (PDT).<br />
Sie ermöglicht im Gegensatz zur thermischen<br />
Photokoagulation eine selektive<br />
Zerstörung neugebildeter Gefäße<br />
unterhalb der Fovea, ohne dass die<br />
darüber liegende licht<strong>empfindliche</strong><br />
<strong>Sensor</strong>schicht geschädigt wird.<br />
Die PDT war bisher die einzige<br />
therapeutische Option, um den progressiven<br />
zentralen Sehverlust bei<br />
feuchter AMD zu verlangsamen oder<br />
zu stoppen. Inzwischen kommen die<br />
ersten AMD-Medikamente auf den<br />
Markt, die das Wachstum neuer abnormaler<br />
Blutgefäße hemmen.<br />
Karl-Heinz Donnerhacke, Jena<br />
Prinzip PDT<br />
details<br />
Das Grundprinzip der PDT besteht<br />
darin, dass in einem Farbstoff<br />
(Verteporfin = Photosentiziser)<br />
durch Einwirkung von Strahlungsenergie<br />
eine fotochemische Reaktion<br />
ausgelöst wird, deren Reaktionsprodukte<br />
(freie Radikale) die<br />
gewünschte Gewebeschädigung<br />
hervorrufen. Farbstoff und Strahlungsenergie<br />
allein für sich haben<br />
keine Wirkung. Da der Farbstoff<br />
so konfiguriert ist, dass er sich bevorzugt<br />
an den Innenwänden der<br />
neugebildeten Gefäße anlagert,<br />
werden diese bei Einstrahlung von<br />
Laserlicht selektiv geschädigt.<br />
Meilensteine Innovation 17, <strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong> AG, 2006<br />
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