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<strong>Verband</strong> <strong>der</strong> deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V.<br />

Die europäische GHS-Verordnung<br />

EG-Verordnung Nr. 1272/2008<br />

Informationen für die Lack- und Druckfarbenindustrie<br />

Dezember 2009


Einführung<br />

Die Einführung eines Globally Harmonized<br />

System (GHS) für die Einstufung und Kennzeichnung<br />

von Chemikalien und Zubereitungen<br />

wurde auf dem UN-Gipfel in Rio de Janeiro 1992<br />

im Rahmen <strong>der</strong> Agenda 21 beschlossen und anschließend<br />

von <strong>der</strong> UNO vorbereitet. Das System<br />

wurde im Juli 2003 vom UN Economic and Social<br />

Council (UN ECOSOC) verabschiedet.<br />

Das GHS ist ein Baukastensystem (sog.<br />

Building Block Approach), und die Mitgliedsstaaten<br />

können bei <strong>der</strong> Übernahme des GHS in<br />

nationales Recht die zu implementierenden Bausteine<br />

auswählen. Die EU hat bei <strong>der</strong> Übernahme<br />

<strong>der</strong> UN-Regeln darauf geachtet, sich möglichst<br />

am bestehenden europäischen System zu<br />

orientieren – soweit es das UN-Dokument zuließ.<br />

Sie übernimmt nicht alle Gefahrenkategorien des<br />

Da die UN kein weltweites Exekutivmandat<br />

besitzt, obliegt die Implementierung des GHS<br />

GHS, son<strong>der</strong>n nur die, die dem aktuell geltenden<br />

europäischen Gefahrstoffrecht entsprechen o<strong>der</strong><br />

ähnlich sind.<br />

in geltendes Recht <strong>der</strong> Initiative <strong>der</strong> Mitgliedsstaaten.<br />

Auf dem UN-Gipfel in Johannesburg<br />

2002 wurde als weltweites Ziel die Einführung<br />

von GHS bis <strong>zum</strong> Jahre 2008 empfohlen.<br />

3


Ziele von GHS<br />

Mit dem GHS soll die Grundlage für ein<br />

weltweit einheitliches System <strong>zum</strong> sicheren<br />

Umgang mit Gefahrstoffen (in Harmonisierung<br />

<strong>zum</strong> Transportrecht) zur Verfügung stehen.<br />

Dieses neue System stellt sicher, dass dieselben<br />

Gefahren überall auf <strong>der</strong> Welt auf dieselbe Weise<br />

gekennzeichnet werden. Durch die Verwendung<br />

international vereinbarter Einstufungskriterien und<br />

Anwendung <strong>der</strong> neuen<br />

Vorschriften – Übergangsbestimmungen<br />

(Artikel 61)<br />

Für Stoffe:<br />

Stoffe werden bis <strong>zum</strong> 1. Dezember 2010<br />

nach <strong>der</strong> Stoffrichtlinie (67/548/EWG) eingestuft,<br />

gekennzeichnet und verpackt. Die Einstufung<br />

nach <strong>der</strong> Stoffrichtlinie ist bis <strong>zum</strong> 30. Mai 2015 im<br />

Sicherheitsdatenblatt anzugeben.<br />

Kennzeichnungselemente sollen <strong>der</strong> Handel erleichtert<br />

und Mensch und Umwelt überall auf <strong>der</strong><br />

Welt vor Gefahren, die von Chemikalien ausgehen<br />

können, geschützt werden.<br />

Veröffentlichung und<br />

Inkrafttreten<br />

Für Stoffe, die vor dem 1. Dezember 2010<br />

nach den Regeln <strong>der</strong> Stoffrichtlinie (1999/45/EG)<br />

in Verkehr gebracht werden, gilt eine Abverkaufsfrist<br />

bis <strong>zum</strong> 1. Dezember 2012. Eine Umetikettierung<br />

gemäß CLP-Verordnung ist bis <strong>zum</strong> 1. Dezember<br />

2012 nicht erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Die „CLP-Verordnung“ ist am 31.12.2008<br />

im Amtsblatt <strong>der</strong> Europäischen Union L 353 als<br />

Verordnung EG Nr. 1272/2008 über die<br />

Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von<br />

Stoffen und Gemischen veröffentlicht worden.<br />

Für Zubereitungen (NEU = Gemische):<br />

Zubereitungen werden bis <strong>zum</strong> 1. Juni<br />

2015 nach den Regeln <strong>der</strong> Zubereitungsrichtlinie<br />

(1999/45/EG) eingestuft, gekennzeichnet und<br />

verpackt.<br />

Die Verordnung trat am 20. Januar 2009 in Kraft.<br />

Für Zubereitungen, die vor dem 1. Juni 2015<br />

nach den Regeln <strong>der</strong> Zubereitungsrichtlinie in<br />

Verkehr gebracht wurden, gilt eine Abverkaufsfrist<br />

bis <strong>zum</strong> 1. Juni 2017. Bis dahin ist eine<br />

Um etikettierung gemäß CLP-Verordnung nicht<br />

erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Optionen<br />

Abweichend davon können Stoffe und<br />

Zubereitungen auch bereits vor dem 1. Dezember<br />

2010 bzw. 1. Juni 2015 nach den Regeln <strong>der</strong><br />

CLP-Verordnung eingestuft, gekennzeichnet<br />

und verpackt werden. Allerdings ist dann eine<br />

gleichzeitige Kennzeichnung nach <strong>der</strong> alten Stoffo<strong>der</strong><br />

Zubereitungsrichtlinie (67/548/EWG bzw.<br />

1999/45/EG) nicht mehr zulässig.<br />

4


Neue Gefahrenklassen<br />

Die 15 Gefährlichkeitsmerkmale <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen<br />

EU-Vorschriften (67/548/ EWG (Stoffrichtlinie)<br />

und 1999/45/EG (Zubereitungsrichtlinie))<br />

werden durch 28 Gefahrenklassen ersetzt.<br />

Gefahrenklassen<br />

(Art <strong>der</strong> physikalischen Gefahr, <strong>der</strong> Gefahr für die menschliche Gesundheit o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gefahr für die Umwelt)<br />

Physikalische Gefahren Gesundheitsgefahren Umweltgefahren<br />

Explosive Stoffe/Gemische<br />

und Erzeugnisse mit<br />

Explosivstoff<br />

Akute Toxizität<br />

Gewässergefährdend<br />

Entzündbare Gase Ätzung/Reizung <strong>der</strong> Haut Nur EU: Schädigt die Ozonschicht<br />

Entzündbare Aerosole<br />

Entzündend (oxidierend)<br />

wirkende Gase<br />

Unter Druck stehende Gase<br />

Entzündbare Flüssigkeiten<br />

Entzündbare Feststoffe<br />

Selbstzersetzliche Stoffe und<br />

Gemische<br />

Selbstentzündliche<br />

(pyrophore) Flüssigkeiten<br />

Selbstentzündliche<br />

(pyrophore) Feststoffe<br />

Selbsterhitzungsfähige Stoffe<br />

und Gemische<br />

Stoffe und Gemische, die in<br />

Berührung mit Wasser entzündbare<br />

Gase entwickeln<br />

Entzündend (oxidierend)<br />

wirkende Flüssigkeiten<br />

Entzündend (oxidierend)<br />

wirkende Feststoffe<br />

Schwere Augenschädigung/-reizung<br />

Sensibilisierung von Atemwegen o<strong>der</strong> Haut<br />

Keimzell-Mutagenität<br />

Karzinogenität<br />

Reproduktionstoxizität<br />

Spezifische Zielorgan-Toxizität<br />

(einmalige Exposition)<br />

Spezifische Zielorgan-Toxizität<br />

(wie<strong>der</strong>holte Exposition)<br />

Aspirationsgefahr<br />

Organische Peroxide<br />

Auf Metalle korrosiv wirkend<br />

5


Die GHS-Gefahrenpiktogramme<br />

Die Kennzeichnungselemente<br />

Gefahr ist das Signalwort für schwerwiegende<br />

Gefahrenkategorien.<br />

Die CLP-Verordnung sieht 9 Gefahrenpiktogramme<br />

vor. Weltweit warnen künftig einheitliche<br />

Gefahrenpiktogramme (schwarze Symbole<br />

Achtung ist das Signalwort für weniger<br />

schwerwiegende Gefahrenkategorien.<br />

auf weißem Hintergrund mit einem roten Rahmen<br />

in <strong>der</strong> Gestalt eines auf <strong>der</strong> Spitze stehenden<br />

Quadrats) vor den Gefahren chemischer Stoffe<br />

und Produkte.<br />

Signalwörter<br />

Ein Signalwort gibt Auskunft über den<br />

Gefahren- und Sicherheitshinweise<br />

Die bisherigen R-Sätze werden durch Gefahrenhinweise<br />

(H-Sätze = Hazard Statements)<br />

und die S-Sätze durch Sicherheitshinweise<br />

(P-Sätze = Precautionary Statements) ersetzt. Es<br />

wird anzahlmäßig mehr H- und P-Sätze geben als<br />

bisher.<br />

relativen Gefährdungsgrad und signalisiert dem<br />

Nutzer die potenzielle Gefahr, die dem Produkt<br />

innewohnt. Es gibt nur zwei Signalwörter:<br />

„Gefahr“ und „Achtung“.<br />

Produktidentifikatoren<br />

Die anzugebenden Stoffnamen (wie bisher<br />

reichen maximal 4 aus) – ergänzt um die Identifi -<br />

kationsnummer – sind die Produktidentifi katoren.<br />

6


Zusammenfassung:<br />

9 Gefahrenpiktogramme gegenüber vorher<br />

7 Symbolen<br />

71 Gefahrenhinweise gegenüber vorher<br />

68 R-Sätzen<br />

einigen Stoffen zu strengeren Einstufungen (z. B.<br />

Totenkopf statt Andreaskreuz) kommen wird, da<br />

<strong>der</strong> Bereich für giftige Stoffe auf 300 mg/kg LD 50<br />

ausgeweitet wurde (siehe auch Beispielgrafi k<br />

„Akute Toxizität“).<br />

137 Sicherheitshinweise gegenüber<br />

vorher 54 S-Sätzen<br />

2 Signalwörter<br />

Die bisherigen 9 Gefahrenbezeichnungen<br />

entfallen<br />

Neue Einstufungskriterien<br />

Die Einstufung von Zubereitungen und Gemischen<br />

wird sich in einigen Fällen än<strong>der</strong>n, da die<br />

Berücksichtigungs- und Konzentrationsgrenzen<br />

<strong>der</strong> Gefahrenkategorien in den Gefahrenklassen<br />

nicht die gleichen sind wie in den existierenden<br />

Vorschriften.<br />

Die Neueinstufung <strong>der</strong> Stoffe nach GHS<br />

erfolgt gemäß geän<strong>der</strong>ter formaler Kriterien und<br />

a) Beispiel: Gefahrenklasse<br />

„Akute Toxizität“<br />

nicht aufgrund von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen.<br />

Formale Gründe werden also dazu<br />

führen – da die Einstufungsgrenzen verschoben<br />

Die akute Toxizität wird beim GHS nach<br />

Expositionswegen getrennt bewertet.<br />

werden –, dass zukünftig mehr Stoffe und Gemische<br />

als bisher als „gefährlich“ einzustufen sind.<br />

Gleichzeitig verschieben sich z. B. bei <strong>der</strong><br />

Die Än<strong>der</strong>ungen betreffen vor allem die<br />

Gesundheitsgefahren – insbeson<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong><br />

Gefahrenklasse „Akute Toxizität“, wo es bei<br />

akuten oralen Toxizität die LD 50<br />

-Werte für die Einstufung,<br />

und die drei zur Zeit gültigen Gefahrenniveaus<br />

werden auf fünf Ebenen (Gefahrenkategorien)<br />

erweitert.<br />

UN GHS<br />

EU CLP<br />

kein Piktogramm<br />

Kategorie<br />

1<br />

2 3 4 5<br />

LD 50<br />

in mg/kg<br />

5 50<br />

25 200<br />

300 2.000<br />

2.000<br />

5.000<br />

T + T Xn<br />

7


Die nachfolgende Grafi k verdeutlicht die<br />

Konsequenzen im Zeitablauf:<br />

o<strong>der</strong><br />

Einstufung gemäß 67/548 ab 1. 12. 2010 parallel bis 2015<br />

20. Januar 2009 1. Juni 2015<br />

1. Dezember 2010<br />

F +<br />

o<strong>der</strong><br />

Stoffe Zubereitungen<br />

b) Beispiel: Gefahrenklasse<br />

„Entzündbare Flüssigkeiten“<br />

c) Beispiel: Gefahrenklasse<br />

„Ätz-/Reizwirkung auf die Haut“<br />

Die Kriterien für entzündbare Flüssigkeiten<br />

wurden geän<strong>der</strong>t. So werden Stoffe und Gemische<br />

im Flammpunktbereich 55 – 60 °C nun<br />

entzündbare Flüssigkeiten <strong>der</strong> Kategorie 3. Stoffe<br />

Stoffe, die z. B. die Augen nachhaltig<br />

schädigen können, wurden bisher nur als „reizend“<br />

gekennzeichnet, zukünftig müssen sie als<br />

„ätzend“ gekennzeichnet werden.<br />

und Gemische im Flammpunktbereich 21 – 23 °C<br />

und Siedebeginn > 35 °C werden entzündbare<br />

Flüssigkeiten <strong>der</strong> Kategorie 2.<br />

UN GHS<br />

EU CLP<br />

kein Piktogramm<br />

Kategorie<br />

1 o<strong>der</strong> 2 3 4<br />

° C<br />

23 60<br />

0 21 63<br />

F +<br />

F<br />

8


d) Beispiel: Gefahrenklasse<br />

„Korrosiv gegenüber Metallen“<br />

Der CLP-Verordnung entsprechend ist das<br />

Ein neues Einstufungskriterium in <strong>der</strong><br />

CLP-Verordnung ist die aus dem Transportrecht<br />

bekannte Eigenschaft „Korrosiv gegenüber<br />

Metallen“, die nunmehr das Gefahrenpiktogramm<br />

Ätzwirkung auslösen kann.<br />

Produkt mit zwei zusätzlichen Symbolen zu kennzeichnen.<br />

Entzündbare Flüssigkeiten <strong>der</strong> Kategorie<br />

3 (entspricht dem heutigen R10) sind mit dem<br />

Gefahrenpiktogramm Flamme zu kennzeichnen.<br />

Dem heutigen R67 wird das Gefahrenpiktogramm<br />

Gesundheitsgefahr zugeordnet.<br />

Hierzu sind die Stoffhersteller aufgefor<strong>der</strong>t,<br />

entsprechende Informationen über ihre Stoffe an<br />

die nachgeschalteten Anwen<strong>der</strong> zu liefern, denn<br />

eine Prüfung aller Gemische scheidet aus Praktikabilitätsgründen<br />

aus.<br />

Kennzeichnungsschild/<br />

Kennzeichnungsetikett –<br />

ALT/NEU-Vergleich<br />

Was sich durch GHS än<strong>der</strong>n wird, wird anschaulich<br />

durch die Etiketten für ein Produktbeispiel<br />

„Mustergemisch“ (entzündlich, gesundheitsschädlich)<br />

demonstriert :<br />

gemäß Zubereitungsrichtlinie 1999/45/EG:<br />

Gefahrensymbol, Gefahrenbezeichnung,<br />

Inhaltsangabe: chemische Namen, R-Sätze<br />

(Bezeichnung <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Gefahren),<br />

S-Sätze (Sicherheitsratschläge)<br />

gemäß CLP-Verordnung:<br />

Gefahrenpiktogramme, Signalwort, Produktidentifi<br />

katoren, H-Sätze (Hazard Statements = Gefahrenhinweise),<br />

P-Sätze (Precautionary Statements<br />

= Sicherheitshinweise)<br />

9


Kennzeichnungsschild für Mustergemisch gemäß aktuellem EU-Recht:<br />

chemische Namen<br />

Mustergemisch<br />

enthält: Stoff A, Stoff B<br />

Gefahrensymbol und<br />

Gefahrenbezeichnung<br />

Xn<br />

Gesundheitsschädlich<br />

R-Sätze<br />

(R10-R22-R67)<br />

S-Sätze<br />

(S23-S38)<br />

Entzündlich. Gesundheitsschädlich beim Verschlucken. Dämpfe<br />

können Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen.<br />

Dämpfe/Aerosole/Spritznebel nicht einatmen. Bei unzureichen<strong>der</strong> Belüftung<br />

Atemschutzgerät anlegen.<br />

Angaben <strong>zum</strong> Hersteller<br />

Muster rma – Musterstrasse 1 – D 12345 Musterstadt – Tel.: +49 (0) 123 456<br />

Inhalt: 5 Liter<br />

Nennmenge<br />

10


Kennzeichnungsetikett für Mustergemisch gemäß CLP-Verordnung:<br />

Produktidentifi katoren<br />

Mustergemisch<br />

enthält: Stoff A, Stoff B<br />

Gefahrenpiktogramme<br />

Signalwort<br />

Achtung<br />

Hazard Statements<br />

(H226, H302, H336)<br />

Precautionary Statements<br />

(P210, P233, P240, P241,<br />

P242, P243, P261, P264,<br />

P270,P271, P280,<br />

P301 + P312,<br />

P303 + P361 + P353,<br />

P304 + P340,<br />

P312, P330, P370 + P378,<br />

P403 + P233, P235<br />

P405, P501)<br />

Flüssigkeit und Dampf entzündbar. Gesundheitsschädlich bei<br />

Verschlucken. Kann Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen.<br />

Von Hitze/Funken/offener Flamme/heißen Ober ächen fernhalten. Nicht rauchen.<br />

Behälter dicht verschlossen halten. Behälter und zu befüllende Anlage erden.<br />

Explosionsgeschützte elektrische Anlagen/Lüftungsanlagen/Beleuchtungsanlagen<br />

verwenden. Nur funkenfreies Werkzeug verwenden. Vorbeugende Maßnahmen gegen<br />

elektrostatische Au adungen treffen. Einatmen von Nebel/Dampf/Aerosol vermeiden.<br />

Nach Gebrauch gründlich waschen. Bei Gebrauch nicht essen, trinken o<strong>der</strong> rauchen.<br />

Nur im Freien o<strong>der</strong> in gut belüfteten Räumen verwenden. Schutzhandschuhe/Schutzkleidung/Augenschutz/Gesichtsschutz<br />

tragen.<br />

BEI VERSCHLUCKEN: Bei Unwohlsein GIFTINFORMATIONSZENTRUM o<strong>der</strong> Arzt<br />

anrufen.<br />

BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT (o<strong>der</strong> dem Haar): Alle beschmutzten, getränkten<br />

Kleidungsstücke sofort ausziehen. Haut mit Wasser abwaschen/duschen.<br />

BEI EINATMEN: An die frische Luft bringen und in einer Position ruhigstellen, die das<br />

Atmen erleichtert.<br />

Bei Unwohlsein GIFTINFORMATIONSZENTRUM o<strong>der</strong> Arzt anrufen. Mund ausspülen.<br />

Bei Brand: Wassersprühnebel <strong>zum</strong> Löschen verwenden.<br />

Behälter dicht verschlossen an einem gut belüfteten Ort lagern.<br />

Kühl halten. Unter Verschluss lagern. Inhalt/Behälter <strong>der</strong> Problemabfallentsorgung<br />

zuführen.<br />

Gefahrenhinweise<br />

Sicherheitshinweise<br />

Angaben <strong>zum</strong><br />

Lieferanten<br />

Muster rma – Musterstrasse 1 – D 12345 Musterstadt – Tel.: +49 (0) 123 456<br />

Inhalt: 5 Liter<br />

Nennmenge<br />

11


Auswirkungen <strong>der</strong><br />

CLP-Verordnung<br />

Die gezeigten Modifi kationen haben direkte<br />

und indirekte Auswirkungen auf zahlreiche<br />

Lager, Transport, Produktion, Labor etc.) mit den<br />

neuen Kennzeichnungselementen vertraut sein.<br />

Mitarbeiter, die für die Einstufung von Gemischen<br />

verantwortlich sind, müssen frühzeitig für das<br />

neue Einstufungssystem geschult werden.<br />

europäische und nationale Vorschriften. Die Än<strong>der</strong>ungen<br />

wirken sich im betrieblichen Ablauf auf<br />

folgende Arbeitsbereiche aus 1<br />

IT-Systeme (Software)<br />

In Zusammenarbeit mit den Softwareherstellern<br />

ist zu prüfen, inwieweit und ab wann die<br />

Etiketten (ggf. Verpackungen)<br />

Sicherheitsdatenblätter<br />

Gefährdungsbeurteilungen<br />

(z. B. Schutzstufenzuordnung)<br />

Softwareprodukte, die für die Einstufung und<br />

Kennzeichnung sowie für die Erstellung von<br />

Sicherheitsdatenblättern eingesetzt werden,<br />

GHS-kompatibel sind.<br />

Gefahrstoffverzeichnis<br />

Betriebsanweisungen<br />

Umgang bzw. Tätigkeiten ( z. B. Lagern )<br />

Explosionsschutzdokumente<br />

Arbeitsschutz<br />

Chemikalien-Verbotsverordnung<br />

4. BImSchV<br />

12. BImSchV (Störfallverordnung)<br />

IT-Systeme (Hardware)<br />

Gerade beim Drucken von Gebindeetiketten<br />

muss geklärt werden, ob mit <strong>der</strong><br />

bestehenden Hardware (Drucker) die neuen<br />

Gefahrenpiktogramme erstellt werden können.<br />

Gemäß CLP-Verordnung müssen die Gefahrenpiktogramme<br />

in Bezug auf Farbe (roter Rahmen!),<br />

Symbole und allgemeines Format mit den<br />

Wie sollten sich Unternehmen<br />

auf die neue CLP-Verordnung<br />

vorbereiten<br />

Auch wenn es Übergangsfristen für die<br />

Einführung von GHS gibt, sollten sich Unternehmen<br />

rechtzeitig auf die neue Einstufung vorbereiten.<br />

Es wird empfohlen, folgende Punkte im<br />

Unternehmen zu prüfen:<br />

gezeigten Beispielen übereinstimmen.<br />

Beson<strong>der</strong>e Anmerkung: Im EU-Amtsblatt sind<br />

die Gefahrenpiktogramme nicht mit rotem Rand<br />

abgebildet – ein gravieren<strong>der</strong> Fehler. Insofern<br />

ist <strong>der</strong> Vorgabe des Anhangs V „Einführung“<br />

hinsichtlich Farbe nicht zu folgen:<br />

Die Gefahrenpiktogramme für die einzelnen Gefahrenklassen,<br />

Differenzierungen einer Gefahrenklasse<br />

und Gefahrenkategorien müssen den Bestimmungen<br />

Mitarbeiterschulung<br />

Da Stoffe bereits jetzt mit <strong>der</strong> neuen Etikettierung<br />

nach GHS gekennzeichnet werden können,<br />

sollten Mitarbeiter (z. B. aus den Bereichen<br />

dieses Anhangs und von Anhang I Abschnitt 1.2.<br />

entsprechen und in Bezug auf Farbe, Symbole und<br />

allgemeines Format mit den gezeigten Beispielen<br />

übereinstimmen.<br />

1<br />

keine abschließende Aufzählung<br />

12


Glossar (GHS)<br />

Gefahrenhinweis<br />

Eine Textaussage, die die Art und gegebenenfalls<br />

den Schweregrad <strong>der</strong> von einem<br />

Stoff o<strong>der</strong> einem Gemisch ausgehenden Gefahr<br />

beschreibt; entspricht in etwa den bisherigen<br />

R-Sätzen.<br />

Gefahrenkategorie<br />

Die Unterglie<strong>der</strong>ung nach Kriterien innerhalb<br />

<strong>der</strong> einzelnen Gefahrenklassen zur Angabe<br />

<strong>der</strong> Schwere <strong>der</strong> Gefahr. Die Kategorien werden<br />

in <strong>der</strong> Regel einfach nummeriert, wobei die<br />

Schwere <strong>der</strong> Gefahr mit steigen<strong>der</strong> Kategorienummer<br />

abnimmt.<br />

Gefahrenklasse<br />

Gefährlichkeitsmerkmale werden im GHS<br />

Sicherheitshinweis<br />

Phrase und/o<strong>der</strong> Piktogramm, wodurch<br />

eine empfohlene Maßnahme beschrieben wird,<br />

um schädliche Wirkungen aufgrund <strong>der</strong> Exposition<br />

gegenüber einem Stoff o<strong>der</strong> Gemisch bei <strong>der</strong><br />

Verwendung zu begrenzen o<strong>der</strong> zu vermeiden;<br />

entspricht in etwa den bisherigen S-Sätzen.<br />

Signalwort<br />

Ein Wort auf dem Kennzeichnungsschild,<br />

das Auskunft über den relativen Gefährdungsgrad<br />

gibt, <strong>der</strong> einem Produkt innewohnt, und das<br />

den Leser auf eine potenzielle Gefahr aufmerksam<br />

macht. Es gibt zwei Signalwörter, „Gefahr“<br />

und „Achtung“, wobei „Gefahr“ einen höheren<br />

Gefährdungsgrad anzeigt als „Achtung“.<br />

als Gefahrenklassen bezeichnet. Alle Gefahrenklassen<br />

(physikalische Gefahren, Gesundheitsgefahren,<br />

Gefahren für die Umwelt) sind in Gefahrenkategorien<br />

unterteilt:<br />

Art <strong>der</strong> physikalischen Gefahr, <strong>der</strong> Gefahr für die<br />

menschliche Gesundheit o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gefahr für die<br />

Umwelt, z. B. „Entzündbare Flüssigkeiten“, „Akute<br />

Toxizität“ o<strong>der</strong> „Gewässergefährdend“.<br />

Gefahrenpiktogramm<br />

Kennzeichnungselement, das aus einem<br />

Symbol sowie weiteren grafi schen Elementen<br />

besteht und <strong>der</strong> Vermittlung einer bestimmten<br />

Information über die betreffende Gefahr dient.<br />

LD 50<br />

Statistisches Maß für die Toxizität; mittlere<br />

letale Dosis, bei <strong>der</strong> 50% <strong>der</strong> Testpopulation<br />

sterben.<br />

13


Anhang<br />

Weitere Informationsquellen<br />

Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 =<br />

CLP-Verordnung<br />

(Amtsblatt <strong>der</strong> Europäischen Union L 353 vom<br />

31.12.2008)<br />

http://www.reach-compliance.eu/english/<br />

legislation/docs/launchers/GHS/<br />

launch-2008-1272-EC-GHS.html<br />

Übersicht <strong>der</strong><br />

Kennzeichnungselemente Beschrieben in<br />

Kennzeichnungsetikett Artikel 17<br />

Produktidentifi katoren Artikel 18<br />

Gefahrenpiktogramme Artikel 19<br />

Signalwörter Artikel 20<br />

Gefahrenhinweise Artikel 21<br />

Sicherheitshinweise Artikel 22<br />

Das REACH Service-Portal des VCI:<br />

www.reach.vci.de<br />

De GHS Seite <strong>der</strong> BG Chemie:<br />

http:www.gischem.de/e1_allgm/ghs.htm<br />

Poster zur Einstufung und Kennzeichnung<br />

<strong>der</strong> BAuA:<br />

http://www.baua.de/nn_99016/de/<br />

Publikationen/Poster/GHS-01,xv=vt.<strong>pdf</strong><br />

Poster zu Gefahren und Sicherheitshinweisen<br />

<strong>der</strong> BAuA:<br />

http://www.baua.de/nn_99016/de/<br />

Publikationen/Poster/GHS-02,xv=vt.<strong>pdf</strong><br />

14


<strong>Verband</strong> <strong>der</strong> deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V.<br />

Mainzer Landstraße 55 · 60329 Frankfurt am Main<br />

Telefon 069 2556-1411 · Fax 069 2556-1358<br />

www.lackindustrie.de · www.druckfarben-vdl.de

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