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Ausgabe 2 / 2008 - SENIOREN-ECHO.de

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<strong>SENIOREN</strong><br />

<strong>ECHO</strong><br />

Deutsche Alzheimer Gesellschaft zur<br />

Reform <strong>de</strong>r Pfl egeversicherung<br />

Nach monatelanger Diskussion wur<strong>de</strong><br />

am 14. März <strong>2008</strong> das Gesetz zur<br />

Reform <strong>de</strong>r Pfl egeversicherung verabschie<strong>de</strong>t.<br />

Für <strong>de</strong>menzkranke Pfl egebedürft<br />

ige gibt es eine Reihe von<br />

Verbesserungen. So können künft ig<br />

auch Demenzkranke, die noch keine<br />

Pfl egestufe erhalten, Aufwendungen<br />

für entlasten<strong>de</strong> Dienste wie Betreuungsgruppen,<br />

Helferinnenkreise und<br />

die Tagespfl ege bis zu maximal 200 €<br />

im Monat erstatt et bekommen.<br />

Heike von Lützau-Hohlbein, erste Vorsitzen<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Deutschen Alzheimer<br />

Gesellschaft , kommenti ert die Reform<br />

wie folgt: „Es gibt eine Reihe von Ansatzpunkten,<br />

die Demenzkranken zu<br />

Gute kommen wer<strong>de</strong>n: Neben <strong>de</strong>n<br />

verbesserten ambulanten Leistungen,<br />

gibt es künft ig auch die Möglichkeit<br />

Leistungen in ambulanten Wohngemeinschaft<br />

en zusammenzulegen und<br />

Ein Verdacht entsteht –<br />

welche Warnhinweise gibt es?<br />

Mit kleinen Schusseligkeiten fängt es<br />

an: Geldbörse verlegt, Geburtstag <strong>de</strong>r<br />

Tochter vergessen o<strong>de</strong>r vom Wocheneinkauf<br />

keine Kaff eesahne mitgebracht.<br />

Von Angehörigen und auch <strong>de</strong>n Betroff<br />

enen selbst wird dies häufi g allzu<br />

leicht als typische Begleiterscheinung<br />

<strong>de</strong>s zunehmen<strong>de</strong>n Alters angesehen.<br />

Nicht selten sehen sogar Ärzte diese<br />

Probleme als typische Altersfolgen und<br />

reagieren nicht. In einer Untersuchung<br />

zeigte sich, dass nur in 50 Prozent aller<br />

Demenzfälle die Angehörigen die Erkrankung<br />

wahrnehmen, ärztliche Dia-<br />

28<br />

Alzheimer Nachrichten<br />

diese für Betreuungsleistungen zu verwen<strong>de</strong>n.<br />

In letzter Minute wur<strong>de</strong> mit<br />

<strong>de</strong>r Möglichkeit zusätzliches Betreuungspersonal<br />

einzustellen auch noch<br />

für die Versorgung Demenzkranker im<br />

stati onären Bereich eine Verbesserung<br />

erreicht. Wir hoff en, dass die außeror<strong>de</strong>ntlich<br />

komplizierten neuen Regelungen<br />

<strong>de</strong>s verabschie<strong>de</strong>ten Pfl ege-Weiterentwicklungsgesetzes<br />

schnell und<br />

unbürokrati sch umgesetzt wer<strong>de</strong>n und<br />

nicht neue Verwirrung sti ft en.“<br />

Allerdings beseiti gt die Reform nicht<br />

grundsätzlich die Benachteiligung Demenzkranker<br />

und an<strong>de</strong>rer psychisch<br />

Kranker. Nach wie vor gilt die an körperlichem<br />

Pfl egebedarf orienti erte<br />

Defi niti on <strong>de</strong>r Pfl egebedürft igkeit. Der<br />

Beirat beim Bun<strong>de</strong>sministerium für<br />

Gesundheit, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Pfl egebedürft igkeitsbegriff<br />

neu <strong>de</strong>fi nieren soll und in<br />

<strong>de</strong>m auch die Deutsche Alzheimer Ge-<br />

gnoseverfahren wer<strong>de</strong>n gar nur in 25<br />

Prozent aller Fälle eingeleitet.<br />

Für die Zukunft planen<br />

Dabei ist eine möglichst frühe Diagnose<br />

sehr wichti g. Nur wenn die Diagnose<br />

Alzheimer-Demenz bekannt ist,<br />

können Angehörige und Betroff ene<br />

die auft reten<strong>de</strong>n Defi zite und Verän<strong>de</strong>rungen<br />

verstehen und richti g einordnen.<br />

Eine frühzeiti ge Diagnose gibt<br />

<strong>de</strong>m Pati enten außer<strong>de</strong>m die Chance,<br />

seine Zukunft zu planen und wichti ge<br />

Entscheidungen für <strong>de</strong>n Lebensabend<br />

sellschaft vertreten ist, wird seine Ergebnisse<br />

erst En<strong>de</strong> <strong>2008</strong> vorlegen.<br />

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft<br />

ist <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sverband von regionalen<br />

Alzheimer Gesellschaft en, Angehörigengruppen<br />

und Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong>n.<br />

Sie nimmt zentrale Aufgaben wahr,<br />

gibt zahlreiche Broschüren heraus, organisiert<br />

Tagungen und Kongresse und<br />

unterhält das bun<strong>de</strong>sweite<br />

Alzheimer-Telefon mit <strong>de</strong>r Nummer<br />

01803 – 17 10 17<br />

(0,09 €/Minute aus <strong>de</strong>m dt. Festnetz).<br />

Die erste Vorsitzen<strong>de</strong> Heike von Lützau-<br />

Hohlbein weiter: „Nach <strong>de</strong>r Reform ist<br />

vor <strong>de</strong>r Reform. Wir wollen nicht wie<strong>de</strong>r<br />

Jahre warten, bis das Thema auf<br />

die Tagesordnung kommt. Das sind<br />

wir <strong>de</strong>n pfl egebedürft igen Menschen<br />

schuldig.“<br />

zu treff en. Auch die medizinische Behandlung<br />

gestaltet sich bei früh diagnosti<br />

zierten Pati enten eff ekti ver. Der<br />

behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong> Arzt kann die Behandlung<br />

planen und eine geeignete medikamentöse<br />

Therapie einleiten, die die<br />

Krankheit hinauszögern und positi v beeinfl<br />

ussen kann.<br />

Erste Zeichen richti g <strong>de</strong>uten<br />

Deshalb gilt: Schon bei <strong>de</strong>n ersten<br />

möglichen Symptomen zum Arzt gehen.<br />

Doch wie unterschei<strong>de</strong>t man erste<br />

Symptome einer Alzheimer-Krank-

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