Zur PDF-Ansicht - DIE LINKE. Kreisverband Burgenlandkreis
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SEITE 10 KURIER SPENDE ERBETEN!<br />
Mit der Umsetzung der<br />
vorliegenden Verordnung der<br />
Landesregierung steht jede<br />
dritte Grundschule im<br />
<strong>Burgenlandkreis</strong> vor der<br />
Schließung. Das Land räumt<br />
den Kommunen lediglich ein<br />
Anhörungsrecht ein. Sollte eine<br />
Schule unter die Klassenstärke<br />
der Eingangsklassen kommen,<br />
werden die Kinder dieser Schule<br />
anderen Schulen zugewiesen.<br />
Um dies politisch zu<br />
beeinflussen, bleibt den<br />
Kommunen lediglich der Weg,<br />
ihre Schuleingangsbezirke zu<br />
verändern oder ganz zu öffnen.<br />
Bei der abnehmenden<br />
Schülerzahl wird auch dies nur<br />
in einzelnen Fällen für einen<br />
Lösung des Problems sorgen –<br />
dies oft auch nur mittelfristig.<br />
Die Landesregierung verwehrt<br />
den Schulträgern eine<br />
auslaufende Beschulung, so<br />
dass die betroffene Schule zum<br />
Ende des jeweiligen Schuljahrs<br />
geschlossen werden muss. Die<br />
Erteilung von Fördermitteln<br />
für die Schulsanierung wird an<br />
strenge Auflagen geknüpft. So<br />
dürfen die Schulstandorte sich<br />
nicht in räumlicher Nähe<br />
befinden.<br />
Besonders die Förderschulen,<br />
deren Schülerzahl durch die<br />
Einführung des gemeinsamen<br />
Unterrichts zusehends<br />
geschwächt wird, sind von<br />
Schließung bedroht. Die<br />
geforderten 90 Schüler<br />
unterschreiten derzeit drei<br />
Förderschulen im Landkreis.<br />
Stellungnahme der Kreistagsfraktion <strong>DIE</strong><br />
<strong>LINKE</strong> zur Verordnung der<br />
Schulentwicklungsplanung<br />
Mit der SEPL-Verordnung sind wir unter diesen Bedingungen nicht<br />
einverstanden. Wir sind der Annahme, dass durch die in der Verordnung<br />
festgelegten Schülerzahlen Schulschließungen gezielt in Kauf genommen<br />
werden. Die Schülerzahl von 60 wird derzeitig kaum erreicht und soll dennoch ab<br />
2017 auf 80 erhöht werden. Wir sehen, dass dadurch die komplette Schulinfrastruktur<br />
im Landkreis noch weiter kaputt gemacht wird. Der <strong>Burgenlandkreis</strong><br />
befindet sich im Dreiländereck. Um unsere Schüler in der Region zu halten, ist<br />
die vorgesehene Verfahrensweise der völlig falsche Weg. Schüler werden<br />
stattdessen in andere Regionen abwandern und mit größter Wahrscheinlichkeit<br />
nicht wieder in den <strong>Burgenlandkreis</strong> zurückkehren. Die emotionale und regionale<br />
Bindung wird verloren gehen. Es muss darum gehen, dass die Abwanderung der<br />
Schüler in die angrenzenden Bundesländer Thüringen und Sachsen vermieden<br />
wird. Stattdessen sollten wir künftig Netzwerke nutzen, wenn Schüler darüber in<br />
Ausbildung kommen und in der Region bleiben.<br />
Wir werden Schulschließungen generell nicht zustimmen. Bildung ist keine Ware!<br />
Wir unterstützen nicht die verfehlte Bildungs- und Personalpolitik des Landes. Wir<br />
fühlen uns unter Druck gesetzt, um die Ziele des Landes durchzusetzen.<br />
Schulschließungen ziehen auch längere, oft unzumutbare Fahrzeiten für die<br />
Schüler nach sich. Es kursiert bereits die Annahme, dass damit die PVG des<br />
<strong>Burgenlandkreis</strong>es gestützt werden soll.<br />
Wir fordern die Aufstockung der Bildungsausgaben. Gute Bildung kostet Geld! Es<br />
müssen die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden. Dazu<br />
müssen Bund und Länder auch die Belange der Landkreise berücksichtigen.<br />
Schulische Bildung ist Grundlage für berufliche Ausbildung. Junge Menschen<br />
müssen ihre eigenen Interessen, Neigungen und Fähigkeiten verwirklichen und<br />
erweitern. Dazu gehören sie in den Landkreis und dürfen nicht zum Abwandern<br />
gezwungen werden. Sollten die jetzigen Strukturen Bestand haben, werden wir<br />
dem künftigen Schulentwicklungsplan unsere Zustimmung verweigern.<br />
Christine Krößmann<br />
Fraktionsvorsitzende<br />
In der Zusammenfassung der Stellungnahmen<br />
der einzelnen Fraktionen entstand eine<br />
Resolution des Kreistags des <strong>Burgenlandkreis</strong>es<br />
gegen diese Verordnung. Diese wurde<br />
an die Fraktionen des Landtages gesandt.