Zur PDF-Ansicht - DIE LINKE. Kreisverband Burgenlandkreis
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AUSGABE 10/2013<br />
Spende erbeten!<br />
SAALE-UNSTRUT-ELSTER–KURIER<br />
Herausgeber: Kreisvorstand <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. <strong>Burgenlandkreis</strong><br />
Sie finden:<br />
Betrachtung zur Wahl 2<br />
Aktionstag gegen<br />
Rassismus 3<br />
Fraktionsvorsitzendenkonferenz<br />
in Wiesbaden 4<br />
Linkspartei und Religion 7<br />
Sommerfest der Linken 8<br />
Gedenkstein in Nebra 9<br />
Kreistagsfraktion<br />
Schulentwicklungsplanung 10<br />
Schwarzarbeit 11<br />
Termine 12<br />
IMPRESSUM<br />
Kreisvorstand<br />
<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. <strong>Burgenlandkreis</strong>,<br />
Geschäftssitz<br />
Friedensstraße 15,<br />
06679 Hohenmölsen<br />
Tel.: 034441/22026<br />
Fax: 034441/50953<br />
Im Netz unter:<br />
www.dielinke-blk.de<br />
Mail :<br />
kv@dielinke-blk.de<br />
Spendenkonto:<br />
Kto.-Nr.: 30 00 10 28 40<br />
BLZ: 800 530 00 Sparkasse<br />
<strong>Burgenlandkreis</strong><br />
Alle namentlich<br />
gekennzeichnete Artikel<br />
sind nicht immer auch<br />
Meinung der Redaktion.<br />
Redaktionsschluss ist der<br />
20. eines jeweiligen<br />
Monats. Zuarbeiten sind<br />
bis zum 15. eines jeden<br />
Monats abzugeben.<br />
V.i.S.d.P.:<br />
Gunter Schneider—<br />
Kreisvorsitzender<br />
ist drittstärkste Partei der<br />
Bundesrepublik<br />
Wahlergebnisse für <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>: Bund: 8,6%<br />
Land: Erststimme 25,4 %, Zweitstimme 23,9 %<br />
BLK: Erststimme 25,6 %, Zweitstimme 23,7 %<br />
Aus Sachsen-Anhalt von der Liste in den Bundestag:<br />
Petra Sitte<br />
Jan Korte<br />
Katrin Kunert<br />
Roland Claus<br />
Rosemarie Hein<br />
Wahlkreis 73:<br />
Dieter Stier (CDU) 44,8%<br />
Roland Claus (<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>) 25,7%<br />
Florian Hüfner (SPD) 15,4%<br />
Dieter Kmietczyk (Grüne) 3,9<br />
Matthias Rauch (FDP) 1,5
SEITE 2 KURIER SPENDE ERBETEN!<br />
DANKE!<br />
Nun ist er vorbei, der Bundestagswahlkampf 2013.<br />
Was bleibt, ist der Rückblick auf anstrengende und<br />
aufregende Wochen und Monate, aber auch auf Spaß<br />
und Freude, auf viele interessante Begegnungen mit<br />
Bürgerinnen und Bürgern auf Straßen und Plätzen, an<br />
Info-Ständen und vor allem auf ein gutes und<br />
respektables Wahlergebnis, was mich sehr zufrieden<br />
macht. Unsere gemeinsamen Anstrengungen haben<br />
sich gelohnt!<br />
Selbstverständlich hätte auch ich mir diesen oder<br />
jenen Prozentpunkt mehr vorstellen können, aber<br />
bleiben wir doch mal realistisch. Wer hätte sich denn<br />
am 02. Juni 2012, dem Tag des chaotischen Göttinger<br />
Parteitages, als die Partei drohte auseinanderzufliegen<br />
und wir bei Umfragen unter die 5 % rutschten,<br />
ernsthaft vorstellen können, dass wir ein gutes Jahr<br />
später 8,6 % der Stimmen zur Bundestagswahl holen<br />
und sogar drittstärkste politische Kraft im Deutschen<br />
Bundestag werden Ich glaube, derjenige wäre wohl<br />
nicht nur belächelt worden.<br />
Deshalb ist jetzt erst einmal Zeit, um DANKE zu<br />
sagen, jenen Genossinnen und Genossen, jenen<br />
Sympathisantinnen und Sympathisanten, jenen<br />
Freundinnen und Freunden, die diesen Wahlkampf<br />
aktiv und engagiert unterstützt haben und damit zum<br />
guten Gelingen beigetragen haben. Egal, ob das an<br />
den Infoständen, beim Austragen von Flyern und<br />
Zeitungen, beim Hängen von gut sichtbaren Plakaten<br />
oder beim Führen von vielen Gesprächen geschah.<br />
Das war Klasse!<br />
In diesen Dank schließe ich selbstverständlich die<br />
aktiven Mitglieder des Kreisvorstandes und des<br />
Wahlbüros, sowie die BO-Vorsitzenden ein.<br />
Erneut hat sich auch in diesem Wahlkampf die enge<br />
Zusammenarbeit mit dem Büro des Bundestagsabgeordneten<br />
bewährt. Vor allem in der letzten Phase<br />
haben die Genossinnen und Genossen direkt vor Ort<br />
geholfen und waren dort im Einsatz, wo es galt,<br />
schnell zu helfen.<br />
Danke Martin, Wolfram, Angelika, Katja!<br />
Aber das Alles wäre nicht möglich gewesen ohne<br />
einen Kandidaten, der sich uneingeschränkt in den<br />
Wahlkampf „gestürzt“ hat und damit entscheidenden<br />
Anteil am guten<br />
Abschneiden hat.<br />
Danke Roland<br />
Claus! Sein gutes<br />
Abschneiden ist<br />
nicht nur sein<br />
persönlicher<br />
Erfolg, sondern<br />
ein Erfolg auch<br />
unseres <strong>Kreisverband</strong>es.<br />
Ja, es ist<br />
so, Erfolge<br />
kommen nicht<br />
von allein, sie<br />
müssen von<br />
vielen gemeinsam<br />
erstritten<br />
und erkämpft<br />
werden. Und<br />
eines hat dieser<br />
Wahlkampf<br />
erneut gezeigt,<br />
um Erfolge zu<br />
erzielen, reichen nicht die letzten Wochen vor dem<br />
Wahltermin, da ist kontinuierliche Arbeit über die<br />
gesamte Legislaturperiode von Nöten, eine feste<br />
Verankerung vor Ort, im Kreis, im <strong>Kreisverband</strong>. Und<br />
genau dies lebt Roland Claus.<br />
Liebe Genossinnen und Genossen, wir sollten diesen<br />
Schwung mitnehmen in die nächste Etappe unserer<br />
Arbeit, denn nach der Wahl ist vor der Wahl. Im<br />
Frühjahr 2014 finden die Kommunalwahlen statt und<br />
diese werden uns viel abverlangen. Deshalb sind wir<br />
auch gut beraten, mit Sachlichkeit, Ruhe,<br />
gegenseitiger Achtung all jenes auszuwerten, was<br />
nicht richtig geklappt hat, was wir zukünftig noch<br />
besser machen können und müssen.<br />
Packen wir`s an!<br />
Gunter Schneider<br />
Kreisvorsitzender<br />
Leiter des Wahlbüros
SEITE 3 KURIER SPENDE ERBETEN!<br />
Nachbetrachtung zum Aktionstag gegen Rassismus, Neonazismus<br />
und Krieg<br />
Von Harald Uske<br />
zu ächten sind. Kriege dürfen nicht mehr einfach als<br />
Fortsetzung der Politik mit militärischen Mitteln<br />
akzeptiert werden. Kriegseinsätze und Waffenexporte<br />
Der bereits langjährigen Tradition<br />
folgend, den zweiten Sonntag im<br />
September als Mahn- und Gedenktag<br />
für die Opfer des Faschismus zu<br />
begehen, trafen sich Mitglieder und<br />
Sympathisanten des Stadtverbandes<br />
der Partei <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> am 8. September<br />
zum würdigen Gedenken an den Gedenktafeln am<br />
Naumburger Stadtpark. Von der Stadtverwaltung<br />
wurde die Zusage zur Durchführung der Gedenkveranstaltung<br />
und Übernahme der Organisation nicht<br />
eingehalten. Auch ein Vertreter der Stadt war nicht<br />
erschienen.<br />
Einig waren sich die Teilnehmer darin, dass der 2.<br />
Weltkrieg mit all seinen Schrecklichkeiten und<br />
Verbrechen eine Zäsur in der Geschichte der<br />
Menschheit darstellte und es danach jedem<br />
denkenden Menschen immer klarer wurde, dass durch<br />
die Fortschritte in Wissenschaft und Technik künftige<br />
Kriege immer den Keim der Vernichtung der<br />
Zivilisation in sich bergen und deshalb grundsätzlich<br />
.<br />
<strong>Zur</strong> Polizeireform in Sachsen-Anhalt<br />
Von Gunter Schneider, Kreisvorsitzender <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> <strong>Burgenlandkreis</strong><br />
sind zu verbieten. Sie bringen keine Lösung! Sie<br />
schaffen nur neue Probleme und fordern vor allem<br />
neue Opfer.<br />
Von der Notwendigkeit einer militärischen Bestrafung<br />
Syriens kann deshalb nur schwafeln, wer dort<br />
entweder ökonomische oder machtpolitische<br />
Interessen hat oder sich den Kriegswütigen einfach<br />
anbiedern will. Wir fordern die gründliche Suche nach<br />
den Verantwortlichen für den mörderischen<br />
Giftgaseinsatz, deren Anklage und Verurteilung vor<br />
dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Den<br />
Vorschlag der Regierung Russlands zur Übergabe der<br />
Giftgasbestände der Regierung Syriens an<br />
internationale Kontrollgremien und die Vernichtung<br />
dieser verheerenden Mordinstrumente begrüßen wir.<br />
Wenn diese Initiative vom Präsidenten der USA<br />
unterstützt würde und kein sinnloser Waffenschlag<br />
erfolgte, wäre viel gewonnen, vor allem das Leben und<br />
die Gesundheit vieler Unschuldiger gerettet<br />
Kaum ein Tag vergeht, wo uns nicht neue Nachrichten zur Durchführung einer Polizeireform in Sachsen- Anhalt<br />
ereilen, Nachrichten, die hinsichtlich der Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit, auch im <strong>Burgenlandkreis</strong>,<br />
ausgesprochen beunruhigend sind.<br />
Es fehlt an Geld, es fehlt an Personal, und beides wird sich in den kommenden Jahren noch verschärfen, da braucht<br />
man kein Hellseher zu sein. Anstatt jetzt scheinbar endlose Strukturdebatten zu führen, die die Polizistinnen und<br />
Polizisten auch hier im<br />
<strong>Burgenlandkreis</strong> immer mehr<br />
verunsichern, sollten zunächst<br />
die Aufgaben der Polizei klar<br />
bestimmt werden und daraus<br />
Strukturen, finanzielle und<br />
materielle Ressourcen sowie<br />
der<br />
notwendige<br />
Personalbestand abgeleitet<br />
werden.<br />
Die Fraktionen im Landtag<br />
sollten die anstehenden<br />
Haushaltsberatungen nutzen,<br />
um tragfähige Vorschläge<br />
einzubringen und so die<br />
Landesregierung zwingen, von<br />
der fatalen Schrumpfungspolitik<br />
abzurücken. Aber das wird<br />
wohl kaum ohne öffentlichen<br />
Widerstand auch aus den<br />
Kreisen möglich sein.<br />
Foto: Bjorn Kitzmann
SEITE 4 KURIER SPENDE ERBETEN!<br />
<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>: Fraktionsvorsitzenden-Konferenz in Wiesbaden<br />
Signale für gute Bildung, mehr Geld für Kitas, Schulen und Hochschulen<br />
Wiesbaden. Am 22. September fand die<br />
Bundestagswahl und die Landtagswahl in Hessen<br />
statt. Aus diesem Grund trafen sich die<br />
Fraktionsvorsitzenden der <strong>LINKE</strong>N der Länder<br />
und des Bundes in Wiesbaden zu einer<br />
zweitägigen Konferenz. Schwerpunktthema des<br />
Treffens war die Bildungspolitik. Gastredner war<br />
das Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands<br />
und Leiter des Vorstandsbereichs Hochschule<br />
und Forschung der Gewerkschaft Erziehung und<br />
schaffen, öffentliche Kindertagesstätten zu<br />
erfolgreichen Bildungseinrichtungen zu machen.<br />
Das verlangt einen hohen Standard der Erzieher-<br />
Innenausbildung, entsprechende Arbeitseinkommen,<br />
gute Arbeitsbedingungen und niedrige<br />
Betreuungsschlüssel. Der Bund darf die Länder<br />
und Kommunen mit den daraus entstehenden<br />
Kosten in Zukunft nicht allein lassen.<br />
„Das Bildungssystem ist in Deutschland chronisch<br />
unterfinanziert. Dies bekommen sowohl Schulen<br />
Wissenschaft, Dr. Andreas Keller. Mit ihm<br />
diskutierten die Fraktionsvorsitzenden unter<br />
anderem über die Finanzierung des Bildungssystems,<br />
die Studierendensituation sowie die<br />
Beschäftigungsverhältnisse an Hochschulen.<br />
Eine der Ursachen für die auch im internationalen<br />
Vergleich erschreckend hohe soziale Ungerechtigkeit<br />
bei der Verteilung der Bildungschancen<br />
liegt nach wie vor im unbefriedigenden Zustand<br />
der frühkindlichen Bildung. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> fordert<br />
nicht nur eine Umsetzung der Platzgarantie für<br />
Kindertagesstätten und die Rücknahme des<br />
unsäglichen Betreuungsgeldes (Herdprämie).<br />
Gleichzeitig fordern wir Bund, Länder und<br />
Kommunen auf, die Voraussetzungen dafür zu<br />
als auch Hochschulen zu spüren“, erklärt Janine<br />
Wissler, Fraktionsvorsitzende und hochschulpolitische<br />
Sprecherin der <strong>LINKE</strong>N im<br />
Hessischen Landtag. Vieles laufe völlig falsch.<br />
Beispielsweise müsse der Ausbau von Ganztagsschulen<br />
bundesweit endlich vorangetrieben<br />
werden. Dafür sei Geld notwendig und mit einer<br />
anderen Steuerpolitik, beispielsweise mit der<br />
Einführung der Vermögenssteuer, wie <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong><br />
sie fordere, sei dies durchaus finanzierbar. Denn<br />
gute Bildung müsse gut finanziert werden!<br />
Die Bildungspolitik agiere an den Wünschen und<br />
auch Nöten der Betroffenen vorbei, so
SEITE 5 KURIER SPENDE ERBETEN!<br />
Wissler. So hätten sich in Hessen beispielsweise<br />
etwa 90% aller Eltern dafür ausgesprochen, die<br />
unsinnige Schulzeitverkürzung (G8) an<br />
Gymnasien zurückzunehmen, da sie ihre Kinder<br />
eine sechsjährige Mittelstufe durchlaufen lassen<br />
wollen, doch dies würde selbst nach der letzten<br />
Schulgesetzänderung keineswegs allen Kindern<br />
und Jugendlichen ermöglicht. Vor allem ginge es<br />
der hessischen Landesregierung bei der<br />
Einführung von G8 nicht um bessere Bildung,<br />
sondern um rein ökonomische Aspekte, die in der<br />
Bildungspolitik nichts zu suchen hätten. Daher<br />
habe sich mit Unterstützung der hessischen<br />
<strong>LINKE</strong>N ein Bündnis gegründet, das mit einer in<br />
Hessen bislang einzigartigen Volksinitiative ‚Pro<br />
G9 – Mehr Zeit für gute Bildung‘ genau dieses<br />
Ziel verfolge.<br />
„Bildungspolitik muss mit den Beteiligten<br />
gestaltet werden, nicht über deren Köpfe<br />
hinweg.“<br />
Und auch an den Hochschulen mehren sich die<br />
Probleme. Die Unterfinanzierung der<br />
Hochschulen macht diese im immer größer<br />
werdenden Maß von der Einwerbung von<br />
Drittmitteln abhängig, um die eigene Existenz zu<br />
sichern. Dies bekommen besonders die prekär<br />
beschäftigten wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter im Mittelbau zu spüren, die sich<br />
von einem befristeten Vertrag zum nächsten<br />
hangeln, in den meisten Fällen keine Zeit zur<br />
eigenen wissenschaftlichen Weiterqualifikation<br />
aufbringen können und in steter Zukunftsunsicherheit<br />
leben. „Ohne eine ausreichende und<br />
verlässliche Grundfinanzierung der Hochschulen<br />
wird dieser Situation auch nicht entgegen gewirkt<br />
werden können. Daher fordert <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>, das<br />
Bildungswesen mit den benötigten Mitteln<br />
auszustatten, statt auch hier immer weitere<br />
Kürzungen anzusetzen. Der Bund muss sich<br />
wieder in der Breite an der Wissenschaftsförderung<br />
beteiligen. Leuchtturmprojekte wie die<br />
Exzellenzinitiative helfen den Hochschulen<br />
insgesamt nicht weiter und bringen der Lehre gar<br />
nichts“, betont Wulf Gallert, Fraktionsvorsitzender<br />
der <strong>LINKE</strong>N im Landtag von<br />
Sachsen-Anhalt und Vorsitzender der <strong>LINKE</strong>N<br />
Fraktionsvorsitzendenkonferenz.<br />
Zudem muss der Zahl der Studierenden endlich<br />
angemessen begegnet werden. Überfüllte<br />
Hörsäle und Seminare, die beispielsweise in<br />
Kirchen ausquartiert werden, seien längst keine<br />
Ausnahmen mehr. Die Hochschulen sind am<br />
Rande des Leistbaren angelangt. Hinzu kommt<br />
die in vielen Städten vorherrschende Wohnraumnot<br />
für Studierende, für die die meisten<br />
Landesregierungen auch keine akzeptablen<br />
Lösungsansätze anbieten.<br />
Nicht zuletzt war auch das durch Union und SPD<br />
im Grundgesetz verankerte Kooperationsverbot<br />
im Bildungsbereich Thema. „Dieses Verbot muss<br />
fallen! Im Bildungsbereich sind länderübergreifende<br />
Kooperationen mit Unterstützung durch<br />
den Bund unbedingt notwendig. Und nur so kann<br />
ein kooperativer Bildungsföderalismus geschaffen<br />
werden,“ unterstreicht Gregor Gysi, Fraktionsvorsitzender<br />
der <strong>LINKE</strong>N im Bundestag.<br />
„Daher wird <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> an ihrem Vorhaben, das<br />
Kooperationsverbot zu kippen, auch nach den<br />
Wahlen festhalten.<br />
Grundsätzlich gilt: In kaum einem anderen<br />
Industrieland bestimmt die soziale Herkunft so<br />
sehr die Bildungslaufbahn wie in Deutschland.<br />
<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> steht für ein Bildungssystem, das<br />
soziale Ausgrenzung nicht zementiert sondern<br />
überwindet.<br />
Deshalb wollen wir das gegliederte Schulsystem<br />
überwinden und streben stattdessen eine<br />
Gemeinschaftsschule mit Individualförderung als<br />
Regelschule an, in der alle Kinder und<br />
Jugendliche länger gemeinsam lernen“, so Gysi.<br />
12. und 13. Oktober<br />
Landesparteitag der <strong>LINKE</strong>N in Magdeburg
SEITE 6 KURIER SPENDE ERBEITEN!<br />
Vor 90 Jahren:<br />
Bildung und Sturz der Arbeiterregierungen in Sachsen und Thüringen<br />
Von Winfried Steffen<br />
Im Herbst 1923 spitzte sich die Lage in Deutschland<br />
gefährlich zu. Die Weimarer Republik geriet in<br />
existenzgefährdendes Fahrwasser. Wirtschaftlich,<br />
sozial und politisch zeigten sich die Auswirkungen des<br />
verlorenen Krieges - insbesondere auch die das<br />
Lebensniveau des Volkes von der Arbeiterklasse bis in<br />
die Mittelschichten hinein belastenden Folgen des<br />
Versailler Vertrages. Separatistische Bewegungen - vor<br />
allem im von französischen Truppen besetzten<br />
Rheinland - gefährdeten die Reichseinheit. Reaktionäre<br />
und monarchistische Kreise bereiteten die Errichtung<br />
einer Diktatur vor.<br />
Die KPD hoffte auf ein Wiederaufleben der 1918/19<br />
unvollendet gebliebenen Revolution. Die Monopolkapitalisten<br />
verstärkten den Angriff auf die Lebensrechte<br />
der Werktätigen, darunter auf den Achtstundentag.<br />
Der Dollarkurs stieg in Berlin von 98,86 Millionen<br />
Mark im September 1923 auf 25,28 Milliarden Mark im<br />
Oktober. Immer größer wurde die Schere zwischen den<br />
Lebenshaltungskosten und den Einkünften der<br />
Werktätigen. Millionen deutscher Arbeiter wurden von<br />
Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit betroffen. In großen<br />
Teilen der Arbeiterklasse und bei Angehörigen der<br />
Mittelschichten und der Bauern wuchs die Empörung<br />
über die bestehenden Verhältnisse. Die Inflation<br />
galoppierte.<br />
In dieser Situation wurde am 10. Oktober 1923 in<br />
Sachsen eine sozialdemokratisch-kommunistische<br />
Regierung unter Ministerpräsident Erich Zeigner<br />
(VSPD) gebildet. Ihr gehörten ferner an H. Fleißner, G.<br />
Graupe, H. Liebmann, A Neu (VSPD) sowie P. Böttcher<br />
und F. Heckert (KPD) an. Heinrich Brandler (KPD)<br />
wurde Leiter der sächsischen Staatskanzlei. Es wurde<br />
allerdings kein gemeinsames Regierungsprogramm<br />
vereinbart. Sechs Tage später wurde auch in Thüringen<br />
eine Koalitionsregierung aus linken Sozialdemokraten<br />
und Kommunisten gebildet. Ministerpräsident war<br />
August Frölich (VSPD). Der Regierung gehörten weiter<br />
an M. R. Grel, E. Hartmann und K. Hermann (VSPD)<br />
sowie K. Korsch und A Tenner (KPD), ferner als<br />
Staatsräte B. Bieligk (VSPD) und Th. Neubauer (KPD).<br />
Im Programm dieser Arbeiterregierung hieß es<br />
einleitend: "Das Land Thüringen als ein Gliedstaat der<br />
deutschen Republik, an deren Einheit unter allen<br />
Umständen festzuhalten ist, hat durch seine Regierung<br />
im Rahmen der verfassungsrechtlichen Möglichkeiten<br />
eine Politik zu treiben und im Reiche auf eine Politik<br />
hinzustreben, die den Interessen der arbeitenden<br />
Bevölkerung dient. Grundlage dieser proletarischen<br />
Politik muss die Sicherstellung der Existenz der<br />
werktätigen Bevölkerung und der entschiedenste Kampf<br />
gegen Faschismus, Revanchepolitik, Reaktion und die<br />
verfassungswidrige Militärdiktatur sein." Ausdrücklich<br />
genannt wurden Produktionskontrolle und für diesen<br />
Zweck Ausbau des Betriebsrätegesetzes, Notwehren,<br />
Kontrollausschüsse zur Sicherung der Volksernährung<br />
und soziale Forderungen. <strong>Zur</strong> Verwirklichung all dessen<br />
sollte mit der sächsischen Arbeiterregierung<br />
zusammengearbeitet werden.<br />
Die Bildung der Arbeiterregierungen fand in ganz<br />
Deutschland ein breites Echo und wurde von vielen<br />
Arbeitern als eine angemessene Antwort auf die<br />
Reaktion der Reichsregierung und die<br />
Verbotsmaßnahmen der Reichswehrgenerale sowie die<br />
Sammlung der faschistischen Kräfte - vor allem in<br />
Bayern- aufgefasst und begrüßt. In Thüringen wurden in<br />
vielen Städten Aktionsausschüsse gebildet, bestehend<br />
aus Sozialdemokraten, Kommunisten, Gewerkschaftern<br />
und Parteilosen. Aktionsausschüsse - wenn auch dort<br />
weniger - entstanden auch in Sachsen.<br />
In der in ganz Deutschland zugespitzten Lage hatte<br />
Reichspräsident Friedrich Ebert bereits am 26.<br />
September über das ganze Reich den<br />
Ausnahmezustand verhängt. Die Weimarer Verfassung<br />
wurde gemäß Artikel 48 im Wesentlichen außer Kraft<br />
gesetzt. Die vollziehende Gewalt wurde dem<br />
Reichswehrminister Gessler übertragen. Die Bildung<br />
der Arbeiterregierungen in Sachsen und Thüringen mit<br />
Beteiligung von kommunistischen Ministern ließ bei<br />
allen rechtsorientierten Politikern einschließlich der<br />
Reichsregierung die Alarmglocken läuten. Faktisch lag<br />
nunmehr die Macht in den Händen der Reichswehr und<br />
ihres Chefs, General Hans von Seeckt.<br />
Dieser sympathisierte politisch mit den bayerischen<br />
Nationalisten und plante selbst den Sturz der Reichsregierung<br />
mit Reichskanzler Gustav Stresemann und<br />
die Bildung einer konservativen Regierung Das von ihm<br />
Ende Oktober 1923 zu Papier gebrachte<br />
Regierungsprogramm entsprach sehr den Interessen<br />
vieler Großindustrieller. wie Hugo Stinnes und Fritz<br />
Thyssen, spätere Finanziers von Hitlers NSDAP.<br />
Am 13. Oktober billigte der Reichstag - mit den<br />
Stimmen der sozialdemokratischen Fraktion – ein<br />
Ermächtigungsgesetz, das es der Regierung<br />
ermöglichte, mit Notverordnungen zu regieren. Mit<br />
Zustimmung rechter sozialdemokratischer Führer,<br />
darunter des Reichspräsidenten Ebert, begann am 21.<br />
Oktober der Reichswehreinmarsch in Mitteldeutschland.<br />
Die demokratisch gebildeten Arbeiterregierungen in<br />
Sachsen und Thüringen wurden gestürzt. Der auf der<br />
Chemnitzer Konferenz der sächsischen Regierung mit<br />
Vertretern der Betriebsräte,
SEITE 7 KURIER SPENDE ERBETEN!<br />
Gewerkschaften und Kontrollausschüssen am 21.<br />
Oktober von Heinrich Brandler vorgeschlagene<br />
Generalstreik kam nicht zustande. Generalleutnant<br />
Müller ließ Dresden, Leipzig, Meißen und Pirna durch<br />
die Reichswehr besetzen und stellte die "Ordnung" in<br />
Sachsen somit wieder her. Die Chance,<br />
Arbeiterinteressen zu mehr Geltung zu verhelfen, blieb<br />
ungenutzt. Die revolutionäre Nachkriegskrise näherte<br />
sich dem Ende.<br />
Die Linkspartei, die Religionen und der Fundamentalismus<br />
Politische Bildung, Teil27e<br />
Von Winfried Steffen<br />
Was den Islam anbetrifft, so war und ist die<br />
gesellschaftliche Wirklichkeit vom Glauben weit stärker<br />
durchdrungen als das in christlich geprägten Ländern<br />
der Fall ist. Das verhält sich so, obwohl der Islam nicht<br />
eine so organisierte Klammer hat wie die christlichen<br />
Kirchen, namentlich die katholische Kirche in Gestalt<br />
des Vatikans. Die vielen irdischen Regelungen und<br />
Vorschriften, die die Lehren des Propheten<br />
Mohammed seinen Anhängern auferlegte, binden<br />
stärker, als es eine noch so geplante Organisation<br />
könnte. Das drückt sich deutlich aus in den bekannten<br />
bereits angeführten "fünf Säulen".<br />
Sehr streng gehandhabt wird der Umgang mit dem<br />
Glaubensbekenntnis, der ersten dieser Säulen. Weder<br />
aus dieser noch aus den anderen "Säulen" ist eine<br />
immanente, vorgegebene Aggressivität abzuleiten.<br />
Zum moralisch-sittlichen Kern des Islam gehören das<br />
Almosengeben, die Annensteuer, die Hilfe für<br />
Bedürftige - eine Vorschrift Allahs. Die Verantwortung<br />
der Gläubigen für den Einzelnen war ein wesentliches<br />
Moment der Anziehungskraft, die der Islam als neuer<br />
Glaube bei seiner ziemlich schellen Verbreitung in den<br />
ersten Jahrhunderten für die Unterschichten in den<br />
eroberten Gebieten entwickelte.<br />
Ein gewichtiges Problem des Islam stellt das<br />
islamische Recht dar, die Scharia, aus der<br />
Entstehungszeit dieser Religion stammend. Die<br />
ursprünglichen Rechtsvorschriften gipfelten besonders<br />
in der untergeordneten Rolle der Frau als Eigentum<br />
des Mannes und mit dem Verschleierungszwang für<br />
Mädchen und Frauen. Bei buchstäblicher Befolgung<br />
der betreffenden islamischen Gepflogenheiten<br />
erwachsen in der Gegenwart große Problem im<br />
Zusammenleben der Menschen, besonders außerhalb<br />
des islamischen Kulturkreises. In den<br />
mohammedanisch geprägten Ländern schreitet die<br />
Säkularisation<br />
zügig voran,<br />
insbesondere<br />
in den Städten,<br />
bei der jungen<br />
Generation und bei den Gebildeten. In der<br />
Traditionsfalle befinden sich noch beträchtliche Teile<br />
der ländlichen Einwohner.<br />
Vergleichen wir Judentum, Christentum und Islam<br />
unter dem Aspekt ihres ethischen Gehalts miteinander,<br />
so ergibt sich Folgendes: Sie sind gekennzeichnet<br />
durch humane Inhalte (Zehn Gebote, christliche<br />
Nächstenliebe, das Almosengeben), die in Richtung<br />
Menschlichkeit, soziale Gerechtigkeit und Solidarität<br />
kulminieren. Keine der Weltreligionen ist so angelegt,<br />
dass sie aus sich heraus den Boden für Krieg und<br />
Intoleranz abgeben müssten.<br />
Dass die Religion zur Rechtfertigung von<br />
Unterdrückung, Gewalt, Hass, Unmenschlichkeit, Krieg<br />
und Vernichtung herhalten musste und teilweise auch<br />
heutzutage noch muss, entspringt keinesfalls ihrem<br />
Wesen. Vielmehr wurde und wird sie durch die<br />
Herrscher und Mächtigen missbraucht.<br />
Schon im Alten Testament wird von vielen Kriegen<br />
berichtet, in die die Juden verwickelt waren. Sie<br />
werden als Kriege gekennzeichnet, die die Kinder<br />
Israel, das "auserwählte Volk Gottes", gegen die<br />
Heiden führte Lang ist die Liste der Kriege und<br />
Gewaltakte, - herausragend die Kreuzzüge -, die Im<br />
Namen des Christentums geführt wurden. Islamisten<br />
führen heutzutage den Dschihad, den heiligen Krieg<br />
gegen die Ungläubigen, gegen die westliche Welt.<br />
Der Missbrauch der Religion für aggressive Zwecke,<br />
gegen Andersdenkende ist Wesenskennzeichen des<br />
Fundamentalismus. Als Fundamentalismus<br />
bezeichnet man eine streng konservative Richtung in<br />
Politik, Gesellschaft sowie in der christlichen,<br />
jüdischen, islamischen und hinduistischen Religion.<br />
Gemeinsame Kennzeichen sind das Festhalten an<br />
unveränderlichen "Fundamenten" der Tradition und<br />
Bestehen auf den für absolut geltenden Standpunkt<br />
der eigenen Gruppe, verbunden mit Ablehnung von<br />
Neuerungen und mit militanter Einstellung<br />
beispielsweise gegen Feminismus, Pluralismus,<br />
Toleranz und sexuelle Selbstbestimmung.<br />
Foto: ipernity.com/cloc./d-f
SEITE 8 KURIER SPENDE ERBETEN!<br />
Sommerfest macht<br />
Freude und Mut<br />
300 Besucher lohnen die Arbeit<br />
der Organisatoren<br />
„Cuba sí“ begrüßte wieder mit<br />
Informationen und einem<br />
karibischen Trunk die Besucher<br />
und stimmte sie auf das<br />
Sommerfest ein. Fotos: Petra<br />
Nicht alle Tage beginnt ein Fest der Linken mit „Halleluja“, doch ein<br />
junger argentinischer Sänger tat genau dieses und sorgte damit schon zu<br />
Beginn für eine heitere Stimmung. Dieser verschlossen sich sich auch<br />
Petra Sitte, Roland Claus, Martin Schirdewan und Wolfram Adolphi<br />
nicht, die am Mikrofon abwechselnd und recht kurzweilig über ihre<br />
politische Arbeit sprachen und all jenen dankten, die sie ehrenamtlich<br />
dabei unterstützen.<br />
Der Tag war schön, die Lokalität passend und als der Männerchor<br />
Naumburg unter Leitung des Zeitzers Frieder Liebmann den Linken zu<br />
ihrem Sommerfest ein Ständchen brachte, hatten sie aller Ohren für<br />
sich. Eine schöne Veranstaltung für Hirn und Herz. Dass Roland Claus<br />
vorsichtig zögernden Spaziergängern zurief: „Hier ist Naumburg. Hier ist<br />
die <strong>LINKE</strong>. Hier sind Sie richtig“ passte da genau ins Bild.
SEITE 9 KURIER SPENDE ERBETEN!<br />
Foto: Petra Hörning<br />
Der Vorsitzende der linken Stadtfraktion in Nebra, Hans Diers<br />
zeigt Frank Thiel (MdL) das wiederhergerichtete Denkmal für den<br />
Ermordeten KZ-Häftling. Er initiierte die Spendenaktion nach der<br />
mutwilligen Zerstörung der Gedenktafel<br />
„Nazimord soll uns Mahnung sein“<br />
Von Petra Hörning<br />
Diese Inschrift ist nun wieder gut zu lesen, auf der neu<br />
eingelassenen Granittafel an einer Gedenkstätte zwischen<br />
Nebra und Wangen. Hier wurde in den letzten Wochen des<br />
Krieges ein ausgezehrter KZ Häftling auf einem Todesmarsch<br />
ermordet. Anfang des Jahres war dieser Ort des<br />
Gedenkens böswillig geschändet wurden. Für die Nebraer<br />
Stadträte war die Widerherrichtung von Anfang an eine<br />
Herzenssache und so gelang es Hans Diers dem linken<br />
Fraktionsvorsitzenden Spendengelder von über 800 Euro zu<br />
sammeln und dies aus allen gesellschaftlichen Schichten.<br />
Zusätzlich erhielt er viel Unterstützung in Form von<br />
Sachleistungen.<br />
Nun, neu abgestrahlt und mit einer neuen Fassung umgeben,<br />
entspricht dieser Ort wieder dem Anlass. Der linke<br />
Landtagsabgeordnete Dr. Frank Thiel beteiligte sich an<br />
dieser Aktion mit 100 Euro. Auch der <strong>Kreisverband</strong> die Linke<br />
im <strong>Burgenlandkreis</strong> will helfen und hat sich bereiterklärt, das<br />
noch fehlende rote Dreieck über dem Schriftzug zu ersetzen.<br />
Gedenken nur noch am Rande<br />
Von Maria Barsi<br />
Es war der bundesweite Tag des Denkmals, den eine<br />
kleine Gruppe Zeitzer auch zum Gedenken an die<br />
Opfer des Faschismus nutzte. Nach einigen Worten von<br />
Stadtrat Norbert Hörig legten sie Blumen unter die<br />
Gedenktafel an das Jüdische Bethaus in der Zeitzer<br />
Judenstraße.<br />
Eigentlich ist es Tradition, im September der Opfer des<br />
Faschismus am eindrucksvollen Denkmal am Altmarkt<br />
zu erinnern. Doch der Platz wird seit vielen Monaten<br />
und noch bis ins kommende Jahr hinein völlig<br />
umgebaut, wobei auch das Denkmal nach dem Willen<br />
des Zeitzer Oberbürgermeisters und eines Teils des<br />
Stadtrates seinen angestammten Platz verlieren soll.<br />
Seit geraumer Zeit befindet es sich zur Restaurierung in<br />
einer entsprechenden Werkstatt und soll dann in der<br />
südöstlichen Ecke des Marktes wieder aufgestellt<br />
werden. Denn: es zerstöre am ursprünglichen Platz die<br />
Sichtachse zwischen Gewandhaus/Zeitz-Information<br />
und Rathaus. Dazu muss man wissen, dass sich im<br />
Gewandhaus im „Dritten Reich“ die Gestapo-Zentrale<br />
befand und das Rathaus von Nazi-Getreuen dominiert<br />
wurde, die nicht zuletzt an der Vorbereitung und<br />
Durchführung der Pogromnacht und großer Nazi-<br />
Aufmärsche auf dem Altmarkt beteiligt waren. Im<br />
Übrigen stehen Denkmal und sein Aufstellungsraum<br />
unter Denkmalschutz, worauf die zuständige<br />
Landesbehörde seit langem immer wieder verweist.<br />
Eine hochpolitische Sache, die man nicht aus den<br />
Augen verlieren sollte.<br />
Für die Pflege der Gedenkstätte hat sich die Sportjugend<br />
des SV Nebra zur Verfügung gestellt. Alles in allem ein<br />
schönes Bekenntnis zur geschichtlichen Verantwortung und<br />
ein sehr engagierter Einsatz des Genossen Diers vor Ort.<br />
Stadtrat Siegfried Kutschik (KPD) legt Blumen an der<br />
Gedenktafel nieder Foto: Maria Barsi
SEITE 10 KURIER SPENDE ERBETEN!<br />
Mit der Umsetzung der<br />
vorliegenden Verordnung der<br />
Landesregierung steht jede<br />
dritte Grundschule im<br />
<strong>Burgenlandkreis</strong> vor der<br />
Schließung. Das Land räumt<br />
den Kommunen lediglich ein<br />
Anhörungsrecht ein. Sollte eine<br />
Schule unter die Klassenstärke<br />
der Eingangsklassen kommen,<br />
werden die Kinder dieser Schule<br />
anderen Schulen zugewiesen.<br />
Um dies politisch zu<br />
beeinflussen, bleibt den<br />
Kommunen lediglich der Weg,<br />
ihre Schuleingangsbezirke zu<br />
verändern oder ganz zu öffnen.<br />
Bei der abnehmenden<br />
Schülerzahl wird auch dies nur<br />
in einzelnen Fällen für einen<br />
Lösung des Problems sorgen –<br />
dies oft auch nur mittelfristig.<br />
Die Landesregierung verwehrt<br />
den Schulträgern eine<br />
auslaufende Beschulung, so<br />
dass die betroffene Schule zum<br />
Ende des jeweiligen Schuljahrs<br />
geschlossen werden muss. Die<br />
Erteilung von Fördermitteln<br />
für die Schulsanierung wird an<br />
strenge Auflagen geknüpft. So<br />
dürfen die Schulstandorte sich<br />
nicht in räumlicher Nähe<br />
befinden.<br />
Besonders die Förderschulen,<br />
deren Schülerzahl durch die<br />
Einführung des gemeinsamen<br />
Unterrichts zusehends<br />
geschwächt wird, sind von<br />
Schließung bedroht. Die<br />
geforderten 90 Schüler<br />
unterschreiten derzeit drei<br />
Förderschulen im Landkreis.<br />
Stellungnahme der Kreistagsfraktion <strong>DIE</strong><br />
<strong>LINKE</strong> zur Verordnung der<br />
Schulentwicklungsplanung<br />
Mit der SEPL-Verordnung sind wir unter diesen Bedingungen nicht<br />
einverstanden. Wir sind der Annahme, dass durch die in der Verordnung<br />
festgelegten Schülerzahlen Schulschließungen gezielt in Kauf genommen<br />
werden. Die Schülerzahl von 60 wird derzeitig kaum erreicht und soll dennoch ab<br />
2017 auf 80 erhöht werden. Wir sehen, dass dadurch die komplette Schulinfrastruktur<br />
im Landkreis noch weiter kaputt gemacht wird. Der <strong>Burgenlandkreis</strong><br />
befindet sich im Dreiländereck. Um unsere Schüler in der Region zu halten, ist<br />
die vorgesehene Verfahrensweise der völlig falsche Weg. Schüler werden<br />
stattdessen in andere Regionen abwandern und mit größter Wahrscheinlichkeit<br />
nicht wieder in den <strong>Burgenlandkreis</strong> zurückkehren. Die emotionale und regionale<br />
Bindung wird verloren gehen. Es muss darum gehen, dass die Abwanderung der<br />
Schüler in die angrenzenden Bundesländer Thüringen und Sachsen vermieden<br />
wird. Stattdessen sollten wir künftig Netzwerke nutzen, wenn Schüler darüber in<br />
Ausbildung kommen und in der Region bleiben.<br />
Wir werden Schulschließungen generell nicht zustimmen. Bildung ist keine Ware!<br />
Wir unterstützen nicht die verfehlte Bildungs- und Personalpolitik des Landes. Wir<br />
fühlen uns unter Druck gesetzt, um die Ziele des Landes durchzusetzen.<br />
Schulschließungen ziehen auch längere, oft unzumutbare Fahrzeiten für die<br />
Schüler nach sich. Es kursiert bereits die Annahme, dass damit die PVG des<br />
<strong>Burgenlandkreis</strong>es gestützt werden soll.<br />
Wir fordern die Aufstockung der Bildungsausgaben. Gute Bildung kostet Geld! Es<br />
müssen die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden. Dazu<br />
müssen Bund und Länder auch die Belange der Landkreise berücksichtigen.<br />
Schulische Bildung ist Grundlage für berufliche Ausbildung. Junge Menschen<br />
müssen ihre eigenen Interessen, Neigungen und Fähigkeiten verwirklichen und<br />
erweitern. Dazu gehören sie in den Landkreis und dürfen nicht zum Abwandern<br />
gezwungen werden. Sollten die jetzigen Strukturen Bestand haben, werden wir<br />
dem künftigen Schulentwicklungsplan unsere Zustimmung verweigern.<br />
Christine Krößmann<br />
Fraktionsvorsitzende<br />
In der Zusammenfassung der Stellungnahmen<br />
der einzelnen Fraktionen entstand eine<br />
Resolution des Kreistags des <strong>Burgenlandkreis</strong>es<br />
gegen diese Verordnung. Diese wurde<br />
an die Fraktionen des Landtages gesandt.
SEITE 11 KURIER SPENDE ERBETEN!<br />
Bei Schwarzarbeit keine Gewährleistung<br />
Von Reinhard Weber<br />
Bei Leistungen von Gewerbebetrieben ohne Rechnung<br />
liegt der Tatbestand der Schwarzarbeit und der damit<br />
verbundenen Steuerhinterziehung sehr nahe. Kein<br />
Anspruch auf Gewährleistung bei Schwarzarbeit,<br />
festgestellt vom Bundesgerichtshof (BGH) im Urteil<br />
vom 1. August 2013 (Az. VII ZR 6/13). Seit 2004 ist<br />
das Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz in Kraft, das<br />
die Schwarzarbeit verbietet.<br />
Foto: Petra Hörning<br />
Die Auftragsbücher bei den<br />
meisten Fachfirmen sind voll. Einige Auftraggeber verzichten aber auf<br />
eine „Rechnung“ und versuchen damit Geld zu sparen. Dass sie damit<br />
auch auf Gewährleistungsansprüche verzichten, ist vielen gar nicht<br />
bewusst<br />
Der § 134 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB), besagt<br />
wiederum, dass alle Verträge nichtig sind, die gegen<br />
gesetzliche Verbote verstoßen. Das heißt,<br />
Schwarzarbeit verstößt gegen gesetzliche<br />
Bestimmungen. Damit fehlt eine vertragliche<br />
Grundlage und deshalb gibt es keine Gewährleistung.<br />
.<br />
Gesetzlich verfolgt wird gewerbsmäßige Schwarzarbeit<br />
das heißt, wenn mit der Arbeit die Absicht besteht,<br />
Geld oder geldwerte Vorteile zu erwerben.<br />
Nachbarschaftshilfe oder Hilfe innerhalb der Familie ist<br />
keine Schwarzarbeit im eigentlichen Sinne. Aber<br />
Gewährleistungsansprüche bestehen da auch nicht.<br />
Es geht nicht nur um Gewährleistung, Versicherungsschutz<br />
besteht bei Nachbarschaftshilfe ebenso nicht.<br />
Wenn der Nachbar zum Beispiel das Dach repariert<br />
und er fällt von der Leiter, dann wird die Unfallversicherung<br />
nicht wirksam und das kann erhebliche<br />
Folgen haben. Behandlungskosten, Verdienstausfall<br />
usw., wer steht dafür gerade Die Krönung wäre dann<br />
noch, wenn das Dach weiterhin undicht bleibt. Auch<br />
hier sieht man, diese Art der Nachbarschaftshilfe kann<br />
auch unangenehme Folgen haben und wer will das<br />
schon. Hinzu kommt noch der volkswirtschaftliche<br />
Aspekt. Durch gewerbsmäßige Schwarzarbeit gehen<br />
legale Arbeitsplätze verloren oder entstehen gar nicht<br />
erst. Bei Schwarzarbeit fließen auch keine Sozialversicherungsbeiträge<br />
oder Steuern und das ist nun<br />
auch wieder Betrug am Gemeinwohl.<br />
Über Steuerhinterziehung wird viel geredet, Schwarzarbeit<br />
ist auch eine Art Steuerhinterziehung, hier<br />
entstehen die Steuer und Sozialversicherungsbeiträge<br />
erst gar nicht. Die Schwarzarbeit hat zwei Seiten, sie<br />
wird angeboten aber auch nachgefragt. Keiner kann<br />
schwarzarbeiten, ohne einen konkreten Auftrag zu<br />
haben. Am Ende steht die Frage: Lohn es sich die<br />
Schwarzarbeit ohne Gewährleistung und Versicherungsschutz<br />
Was ist, wenn der Nachbar bei der<br />
Dachreparatur von der Leiter fällt Da sind sogar<br />
Steuern und Sozialversicherungsbeiträge nebensächlich.<br />
Man sollte schon nachdenken, wenn man die<br />
Absicht hat fremde Hilfe entgegenzunehmen<br />
Zu Gast in der Lutheriden Bibliothek<br />
Von Iris Korwie<br />
Auf Einladung der Leiterin der Lutheriden Bibliothek<br />
Frau Ritter, trafen sich die Frauen des Frauenarbeitskreises<br />
Zeitz am 14. August in den Räumen der<br />
Bibliothek. Frau Ritter konnte selbst nicht anwesend<br />
sein. Ihre Mitarbeiterin Frau Hoffmann übernahm die<br />
Aufgabe, uns mit der Arbeit der Lutheriden Bibliothek<br />
vertraut zu machen.<br />
Dazu gehört die Pflege der vielseitigen und wertvollen<br />
Buchbestände, genauso wie die Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Diese bezieht besonders die Kinder und Jugendlichen<br />
der Stadt Zeitz, aber auch aus umliegenden Orten mit<br />
ein. Es finden Vorlesungen, Führungen, kreatives<br />
Gestalten zum Thema Luther statt. Sogar ein<br />
Forschungsprojekt über die Grabstätte des<br />
Luthernachfahren der viele Jahre in Zeitz<br />
Bürgermeister war gab es. Dabei erfuhren die jungen<br />
Menschen viel über Martin Luther, seine Familie und<br />
die Reformationszeit. Das ist lebendige Geschichte<br />
und fördert die Heimatverbundenheit. Die Lutheriden<br />
Bibliothek steht für alle interessierten Bürger offen.<br />
Besucher können sich in den historischen Räumen<br />
schön gestaltete Schaukästen ansehen, in alten und<br />
neuen Büchern etwas über Luther und seine Zeit<br />
erfahren oder sich im Gespräch mit den Mitarbeitern<br />
und Mitgliedern der Lutheriden Vereinigung<br />
austauschen.<br />
Diese Bibliothek ist eine große Bereicherung in der<br />
Kulturlandschaft unserer Stadt Zeitz. Der Besuch wird<br />
uns in guter Erinnerung bleiben
SPENDE ERBETEN! KURIER SEITE 12<br />
Termine:<br />
Datum Uhrzeit Veranstaltung Ort<br />
01.10.13 17:00 Uhr Vorstandsitzung BO Naumburg NMB, Salzstr. 38<br />
01.10.13 18:00 Uhr Parteiaktiv<br />
01.10.13 14:00 Uhr Vorstandsitzung der BO Unstruttal Nebra, Wasserweg 10<br />
08.10.13 18:00 Uhr Fraktionssitzung der Stadtfraktion WSF WSF, Töpferdamm<br />
08.10.13 17:00 Uhr Vorstandsitzung des Stadtverbandes HHM HHM, Mauerstraße<br />
10.10.13 17:00 Uhr BO Unstruttal, Gesamtmitgliederversammlung Nebra, Wasserweg 10<br />
12.-<br />
13.10.<br />
ganztägig Landesparteitag Magdeburg, Rogatzer<br />
Str. 8<br />
14.10.13 17:00 Uhr Mitgliederversammlung , BO Elsteraue Gaststätte<br />
Sportlerheim Trögitz<br />
15.10.13 15:00 Uhr Vorstandsitzung der BO NMB NMB, Salzstr. 38<br />
17.10.13 8:30 Uhr Redaktion des SUE- Kuriers Zeitz, Altenburger Str.<br />
40<br />
30.10.13 17:30 Uhr Regionalkonferenz Südliches Sachsen-Anhalt Halle/Neustadt Am<br />
Stadion 6<br />
24.10.13 19:00 Uhr Fraktionssitzung der Stadtfraktion NMB NMB, Salzstr. 28<br />
25.10.13 15:00 Uhr Fraktionssitzung der Kreistagsfraktion WSF, Töpferdamm<br />
30.10.13 18:00 Uhr Gesprächsrunde HHM, SKZ Lindenhof<br />
04.11.13 17:00 Uhr Kreistagssitzung NMB, Schönburger<br />
Str.. 41<br />
Wir gratulieren recht herzlich allen Jubilaren,<br />
die im Oktober<br />
ihren Ehrentag feiern.<br />
Wir wünschen Euch alle Gute, eine schöne Feier<br />
im Kreise der Familie, der Freunde und<br />
Bekannten.<br />
Für die Zukunft wünschen wir viel Gesundheit<br />
und Schaffenskraft.<br />
Der <strong>Kreisverband</strong> <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. im<br />
<strong>Burgenlandkreis</strong> und die Redaktion<br />
des S-U-E Kuriers<br />
Foto: az 1172