Bewerbungsdatei Erwachsene-Rehabilitation
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3.8 Frührehabilitation<br />
Die Frührehabilitation umfasst die gleichzeitige akutmedizinisch-kurative und rehabilitative Behandlung von Patienten mit einer<br />
akuten Gesundheitsstörung und relevanter Beeinträchtigung der funktionalen Gesundheit gemäss ICF mit dem primären Ziel<br />
der Herstellung der <strong>Rehabilitation</strong>sfähigkeit für daran anschliessende <strong>Rehabilitation</strong>smassnahmen.<br />
Die Frührehabilitation umfasst die zweite weniger intensive Phase der Akutbehandlung, d.h. die erste akutmedizinische<br />
Versorgung des Patienten ist zum Zeitpunkt des Übertritts in die <strong>Rehabilitation</strong>seinrichtung weitgehend abgeschlossen. Der<br />
Frührehabilitationspatient ist nicht mehr invasiv beatmungsbedürfig und weist für <strong>Rehabilitation</strong>sbehandlungen genügend<br />
stabile Vitalfunktionen auf, bedarf aber der Infrastruktur einer Überwachungseinheit.<br />
Stationäre Patienten der Frührehabilitation können im Einzelnen wie folgt charakterisiert werden:<br />
1. <strong>Rehabilitation</strong>srelevante Grunderkrankung (ICD)<br />
2. Krankheitsfolgen (ICF)<br />
Körperfunktionen/-<br />
strukturen<br />
• Schwere Erkrankung und/oder Verletzung eines oder mehrerer Organsysteme und gleichzeitig<br />
schwere Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit<br />
Insbesondere schwere Beeinträchtigung der basalen körperlichen und mentalen Funktionen<br />
des Patienten mit je nach Krankheitsbild unterschiedlichen Manifestationen:<br />
• schweres somatisches Störungsbild<br />
und/oder<br />
• schweres psychomentales Störungsbild bzw. schwerer Verwirrtheitszustand (Delirium)<br />
und/oder<br />
• schwere (qualitative und/oder quantitative) Bewusstseinsstörung<br />
und/oder<br />
• akutes und hohes Komplikationsrisiko<br />
Aktivitäten • komplexe, mit hoher Wahrscheinlichkeit grosse Beeinträchtigungen der Aktivitäten u.a. im Bereich<br />
der Selbstversorgung/-organisation, des häuslichen Lebens (ADL), der Mobilität, der<br />
Kommunikation, des Lernens und der Wissensanwendung (allgemeine Aufgaben und<br />
Anforderungen), im situationsgerechten Verhalten sowie in der Krankheitsverarbeitung<br />
Teilhabe • mit hoher Wahrscheinlichkeit grosse Beeinträchtigungen der Teilhabe in den Bereichen der<br />
Unabhängigkeit zur Führung eines selbständigen Lebens, der Mobilität, der Bildung und<br />
Ausbildung, der Beschäftigung sowie in der sozialen Integration<br />
3. Eintrittskriterien<br />
patientenbezogen<br />
Zum Zeitpunkt des Eintritts in die <strong>Rehabilitation</strong>seinrichtung erfüllt der Patient folgende<br />
Voraussetzungen:<br />
• weitgehend abgeschlossene akutmedizinische Diagnostik und intensive Phase der<br />
Akutbehandlung d.h. keine Sepsis, intrakranielle Druckverhältnisse stabil, kein engmaschiger<br />
Einbezug medizinischer Fachspezialisten im Akutspital, aktuell kein chirurgischer Eingriff, keine<br />
engmaschige aufwändige Bildgebung (CT/ MR) und/oder keine aufwändigen Laborkontrollen<br />
erforderlich<br />
• <strong>Rehabilitation</strong>spotential vorhanden bzw. <strong>Rehabilitation</strong>sversuch zumindest möglich<br />
• Für <strong>Rehabilitation</strong>sbehandlungen genügend stabile Vitalfunktionen<br />
(Herz-Kreislauf- und Atmungsfunktionen im Liegen stabil)<br />
• Nicht invasiv beatmungspflichtig<br />
• Nicht bzw. nur bedingt fähig zur kooperativen Mitarbeit<br />
• Für ADL (praktisch-motorisch) in hohem Masse auf pflegerische Hilfe angewiesen<br />
• u.U. Sondenernährung erforderlich<br />
• u.U. keine Kontrolle der Ausscheidungsfunktionen<br />
• u.U. erhebliche Selbst-/und oder Fremdgefährdung, Weglaufgefährdung<br />
Bewerbungsexcel_Spitalplanung2012_Reha_<strong>Erwachsene</strong>_Internet_2.xls/<br />
3.8<br />
Spitalplanung 2012<br />
09.11.2010 Seite 23 von 51 Seiten