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Kinder im Netz<br />

5<br />

Fazit<br />

Die zurückliegende Analyse hat gezeigt, dass trotz des großen Spielraums, die<br />

die sie den Werbetreibenden lassen, viele Verstöße gegen die Werberegeln<br />

gibt. Es wird verstoßen, obwohl es genügend Möglichkeiten gibt, ohne<br />

Verstöße kindgerecht zu werben. Dass die Verstöße im Vergleich zum Jahr<br />

1998 so drastisch zugenommen haben, stimmt bedenklich. Die Aufforderung<br />

zu Kauf oder Konsum, vor Allem über den Mechanismus der Identifikation<br />

scheint sich als Werbemittel immer mehr durchzusetzen. Ebenso auffällig ist<br />

die Veränderung in der Gestaltung der Kinderzeitschriften um die<br />

Werbeseiten herum. Die redaktionellen Beiträge als Rahmen für Werbung zu<br />

benutzen, kam auch 1998 schon vor. Jedoch nimmt diese Art der<br />

Zeitschriftengestaltung zu. Die Gewinnspiele,. Rezepte, Tipps und dergleichen<br />

sind jetzt unverblümter mit Produkten und Firmen verbunden.<br />

Insgesamt nimmt sowohl der Werbeanteil als auch die Summe der Verstöße<br />

gegen die Werberegeln des Deutschen Werberates in den Kinderzeitschriften<br />

zu. Im Vergleich zu der drei Jahre zurückliegenden Analyse von Kinderzeitschriften<br />

hat der Verweis auf interaktive Internetseiten in der Werbeanzeige<br />

deutlich zugenommen. Teilweise ist dies als Ersatz für Prospekte zu<br />

sehen (Bsp. Playmobil: „Hol Dir den Prospekt“. wird ersetzt durch „Besuch<br />

uns im Internet“.).<br />

Zum größten Teil aber ist der Verweis auf das Internet eine unendliche<br />

Erweiterung von Konsum-Möglichkeiten durch Vernetzung von Firmen,<br />

Produkten, Fernsehsendern ect. Insgesamt lässt sich also festhalten, dass die<br />

Vernetzung von Produkten und Firmen, aber auch die Vermischung von<br />

Werbung und Inhalt in den Kinderzeitschriften und auch im Internet<br />

zugenommen hat. Die Unterscheidbarkeit zwischen Werbung und Inhalt wird<br />

daher immer schwieriger. Dies legt den Schluss nahe, dass für viele<br />

Werbetreibende die Werbeseite in der Kinderzeitschrift gar nicht direkt wirken<br />

soll, sondern dass sie eher als Einstieg in neue Werbemöglichkeiten dient. Die<br />

Kombinationswerbung ist im Medium Internet in Spiel und Spannung verpackt,<br />

so dass die Werbung - denn darum handelt es sich ja- für Kinder- noch<br />

attraktiver wird, als im Fernsehen. Spätestens in Anbetracht dieser These, dass<br />

Printmedien als „Einstiegsdroge“ für das Internet dienen, sollte man zumindest<br />

die Anwendung der Werberegeln neu überdenken.<br />

Cornelia Becker<br />

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