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Mobilität - VSETH - ETH Zürich

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AZB<br />

8001 Zürich<br />

Zeitung des Verbandes der Studierenden<br />

an der Eidgenössischen Technischen<br />

Hochschule (<strong>VS<strong>ETH</strong></strong>), erscheint monatlich<br />

Nummer 2 > 13. November 2004<br />

Mobilität<br />

6>Historischer Überblick des letzten<br />

Jahrhunderts<br />

7>Mobilität an der <strong>ETH</strong><br />

8>Das Hyperauto<br />

12>L’Auberge Suèdoise<br />

Vorstand <strong>VS<strong>ETH</strong></strong> 4>Kleinrepublik <strong>VS<strong>ETH</strong></strong><br />

Hochschulpolitik 32>Der VSH reagiert auf Zehnders Ideen<br />

2000 Watt 12>Interview mit Andreas Steiner<br />

Nachgeforscht 14>In den Untergrund (II)<br />

Kolumne 18>Austausch vs. Beziehung <br />

Agenda 24>Polyball-Tickets zu verlosen !


Strategie Nr. 3, um Lausanne am Challenge05 zu schlagen:<br />

Wir sorgen für die richtige Ausrüstung...<br />

Die Challenge Party naht!!!<br />

Am 18. Nov. ab 21:00 uhr im StuZ<br />

Qualitäts-Skiwachs<br />

für Zürich<br />

Nagelbrett und Schleifpapier<br />

für Lausanne<br />

<strong>ETH</strong>Z-EPFL<br />

... und Du kannst dabei als Teilnehmer am<br />

kultigsten Sport- und Party-Wettkampf zwischen<br />

der <strong>ETH</strong> Zürich und der EPF Lausanne mithelfen.<br />

Mehr an der Challenge-Party am 18. Nov. im StuZ<br />

sowie unter www.challenge05.ch.<br />

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<strong>ETH</strong> ZENTRUM ZÜRICH<br />

BALLKARTEN UNTER<br />

WWW.POLYBALL.CH<br />

SALSA, TANGO, SWING<br />

JAZZ, FUNK, WALZER<br />

U.A. MIT PEPE LIENHARD<br />

CONVERGENCIA<br />

STINKY MILLER<br />

DWOIKA UND PREKMURSKI<br />

18 DEKORIERTE SÄLE<br />

MIT ÜBER 30 BANDS<br />

UND VIELEN ATTRAKTIONEN<br />

VORVERKAUF<br />

SAB ZENTRUM<br />

UND HÖNGGERBERG<br />

<strong>ETH</strong> INFOSTAND, JECKLIN<br />

MIGROS CITY, BIZZ


4<br />

Polykum 2/04–05<br />

Inhalt<br />

<strong>VS<strong>ETH</strong></strong><br />

4><strong>VS<strong>ETH</strong></strong>: News vom<br />

Vorstand<br />

5>Präsident <strong>VS<strong>ETH</strong></strong><br />

30>Hochschulpolitik<br />

Vorstand <strong>VS<strong>ETH</strong></strong><br />

Präsident der Kleinrepublik <strong>VS<strong>ETH</strong></strong><br />

Alltag des Präsidenten der Kleinrepublik <strong>VS<strong>ETH</strong></strong> mit ihren 6855<br />

Bewohnern. Beat Schönwitz > schoenwitz@vseth.ethz.ch<br />

Mobilität<br />

6>Mobilität in der<br />

Geschichte<br />

7>Mobilität im Studium<br />

8>Kommt das Hyperauto<br />

doch noch<br />

9>Russen in Zürich<br />

12>Austauschjahr:<br />

L’Auberge Suèdoise<br />

Rubriken<br />

12>2000 Watt Gesellschaft:<br />

Interview mit<br />

Andreas Steiner<br />

14>Nachgeforscht: In<br />

den Untergrund (II)<br />

15>Alltagsgegenstand:<br />

die Rolltreppe<br />

Wir berichten heute das erste Mal direkt aus<br />

der Präsidenten-Suite, welche sich an bester<br />

Lage an der Leonhardstrasse 15 in unmittelbarer<br />

Nähe zum Zentrum der Stadt Zürich<br />

befindet.<br />

Der Präsident platziert seine Turnschuhe<br />

grossmännisch auf einem seiner unerledigten<br />

Papierstapel und macht es sich bequem.<br />

(Dring dring, ein wichtiges, internationales<br />

Telefonat aus München erreicht ihn soeben.<br />

Beim Besuch einer Delegiertenschaft der<br />

Technischen Universität München ist ein<br />

<strong>ETH</strong>-Schlüssel leider in einer Hosentasche<br />

mitgereist – schwarz natürlich. Er überlegt<br />

kurz und gibt dann die sehr kompetente<br />

Anweisung: Bitte per A-Post nach Zürich senden.<br />

Krack.)<br />

Herr Präsident, für welche Aktivitäten<br />

nehmen sie sich neben ihrem Studium an<br />

der ehrvollen Eidgenössischen Technischen<br />

Hochschule Zeit<br />

Nun, antwortet er, da gäbe es verschiedene<br />

Tätigkeitsfelder, an denen er seine<br />

Freude findet. Zum einen wäre da sicher<br />

die Führung des Präsidialstabs der Republik<br />

(auch <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>-Vorstand genannt). Dies sei<br />

eine sehr anspruchsvolle Arbeit und benötige<br />

viel Verantwortungsbewusstsein und<br />

Durchsetzungskraft. Und natürlich ab und<br />

zu einmal eine Cola in der Küche. Dann wäre<br />

an dieser Stelle natürlich die Vertretung der<br />

Bewohner der Republik zu erwähnen. Die<br />

Bewohner haben mannigfaltige Anliegen,<br />

welche es gilt, politisch korrekt an die höheren<br />

Stellen der Hochschule zu tragen. Der<br />

Diplomatie ist hier grösste Aufmerksamkeit<br />

zu schenken.<br />

Das Gespräch dauerte über 3 Stunden<br />

und musste leider aus platztechnischen<br />

Gründen auf diese Zeilen gekürzt werden.<br />

Wer jedoch mehr über seine Arbeit und die<br />

Republik erfahren möchte, kann sich auf der<br />

Homepage www.vseth.ethz.ch KLICK über<br />

den <strong>VS<strong>ETH</strong></strong> KLICK seine Ressorts KLICK<br />

und das Präsidium informieren.<br />

>www.vseth.ethz.ch<br />

Studentisches Zentrum StuZ > Leonhardstrasse 19, 8001 Zürich, offen Mo–Fr 9–17 Uhr<br />

Das Studentische Zentrum (StuZ) – Weisst du eigentlich, was es alles bietet<br />

Hier kannst du zu günstigem Preis für eine Party den Discoraum mit Mischpult oder den grossen<br />

Saal mieten. Möchtest du ein bisschen vom <strong>ETH</strong>-/Unialltag entspannen, dann komm im<br />

StuZ-Foyer vorbei. Da kannst du verschiedene Tageszeitungen lesen, am Töggelikasten spielen<br />

oder einfach auf dem Sofa ein bisschen ausruhen.<br />

Öffnungszeiten des StuZ-Foyers: Mo bis Fr 9.00–17.00 Uhr<br />

Reservierungen und Mietverträge für Disco-Keller, Saal und Studio 1 während der Büroöffnungszeiten.<br />

Auch für Nicht-Studierende benutzbar.<br />

Büro der Betriebsleitung (BL):<br />

offen Di / Do 11.30–14.00, Mi 14.30–17.00 Uhr (Semesterferien: nur Mi 11.30–14.00)<br />

Maria De Gruttola, Leonhardstrasse 19, LEB, 8001 Zürich, Tel. 01 632 54 87<br />

E-Mail: stuz@vseth.ethz.ch<br />

Öffnungszeiten des <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>:<br />

<strong>VS<strong>ETH</strong></strong> Sekretariat LEA (Leonhardstrasse 15):<br />

offen Mo, Mi und Do 12.30–15.30 Uhr,<br />

Fr 10.00–13.00 Uhr (Semesterferien:<br />

nur Mi / Do 12.30–15.30 Uhr)<br />

Tel. 01 632 42 98, Fax 01 632 12 27<br />

E-Mail: vseth@vseth.ethz.ch,<br />

<strong>VS<strong>ETH</strong></strong> Sekretariat HXE (Hönggerberg):<br />

Di 12.30–15.30 Uhr<br />

Musikzimmer: Magnetkarten sind im <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>-<br />

Sekretariat erhältlich.<br />

Weitere Angaben unter www.vseth.ethz.ch<br />

Polykum > Zeitung des <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>, Nr. 2 / 04–05, 13. November 2004, erscheint monatlich<br />

Polykum, Leonhardstrasse 15, 8001 Zürich, Telefon Redaktion 01 632 56 94, Fax 01 632 12 27,<br />

E-Mail: redaktion@polykum.ethz.ch, Internet: www.polykum.ethz.ch<br />

Redaktionsleitung: Alex de Spindler – Redaktion: Samuel Brändle, Christian Ebneter, Bastien<br />

Girod, Ingo Jenni – Freie MitarbeiterInnen: Katja Baigger, Jean-Claude Goldschmid, Pia G.<br />

Guggenbühl, Nadja Tratschin – Comic: Thom Grüninger – Foto Titelseite: René Stark – Agenda<br />

und Korrektorat: Tobias Lotter – Layout: Peter Gassner – Gestaltungskonzept: Stefan Haller<br />

Offizielle Verbandsäusserungen sind entsprechend gekennzeichnet, andere Artikel wiederspiegeln<br />

die Meinung der Schreibenden. Abdruck nur nach Absprache mit der Redaktion.<br />

Für unverlangt zugesandte Unterlagen wird keine Verantwortung übernommen. Insertionen<br />

werden durch die Redaktionsleitung platziert. Kostenlose PR-Artikel werden nur an Studierende<br />

abgegeben. Die sinnwahrende Kürzung von Artikeln sowie das Einsetzen von Titeln<br />

und Hervorhebungen ist ebenfalls der Redaktion vorbehalten.<br />

Adressänderungen: Neue Anschriften Studierender müssen der Post und dem Rektorat gemeldet<br />

werden. Die Redaktion des Polykum kann keine Adressänderungen vornehmen.<br />

Kleinanzeigen, Sponsoring <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>/<strong>ETH</strong>, Administration:<br />

Tobias Lotter, Tel. 01 632 57 53, Fax 01 632 12 27,<br />

E-Mail: admin@polykum.ethz.ch<br />

Anzeigenmarketing:<br />

Publimag AG, Europastrasse 30, 8152 Glattbrugg<br />

Tel. +41 (0) 1 809 31 11, Fax +41 (0) 1 809 32 22<br />

E-Mail: info@publimag.ch, Internet: www.publimag.ch<br />

Redaktions- und Inserateschluss:<br />

Nr. 3 / 04–05 : 01. 12. 2004 (erscheint 18. 12. 2004)<br />

Nr. 4 / 04–05 : 12. 01. 2005 (erscheint 29. 01. 2005)<br />

Gesamtauflage: 21 000 Exemplare<br />

WEMF-beglaubigte Auflage: 12 190 Exemplare<br />

Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen


Fortsetzung Inhalt<br />

Forschung und<br />

Technik<br />

19>Diplomarbeit spezial<br />

20>SSD-Talk<br />

Leben & Studieren<br />

18>Sex and the Science<br />

23>Filmprogramm<br />

24>Agenda<br />

26>Comic<br />

27>Leserbriefe, Rätsel<br />

28>Kulturstelle<br />

29>PartyPeople@<strong>ETH</strong><br />

Kurz+bündig<br />

MR am 1. Dezember<br />

Am 1. Dezember 2004 findet<br />

im StuZ ein ausserordentlicher<br />

MR zum Thema Statuten des<br />

<strong>VS<strong>ETH</strong></strong> statt.<br />

Polyball 2004<br />

Am 27. November 2004 findet<br />

an der <strong>ETH</strong> wieder einmal der<br />

Polyball statt. Wir wünschen der<br />

Kosta gutes Gelingen und hoffen,<br />

dass alle Tanzpaare den Takt<br />

treffen!<br />

Editorial<br />

Redaktionsleben<br />

Polykum 2/03–04<br />

Präsident <strong>VS<strong>ETH</strong></strong><br />

Aus der Geschichte le(h)r(n)en <br />

5<br />

Du machst Deine Augen auf. Es ist mitten in der Nacht<br />

und Du liegst zu Hause in Deinem Bett. Aus unerklärlichen<br />

Gründen hattest Du soeben eine Idee. Du hast ein Thema!<br />

Du siehst die Aufteilung in vier bis fünf Artikel vor Dir. Jeder<br />

leuchtet das Thema aus einer eigenen Perspektive aus.<br />

Es fehlen noch zwei Autoren aber Du weisst genau, wo Du<br />

nachfragen wirst. Immerhin bist Du an der <strong>ETH</strong> und es mangelt<br />

nicht an guten und prominenten Fachkräften.<br />

Alle wiederkehrenden Rubriken sind erledigt, die anderen Redaktionsmitglieder<br />

haben sich darum gekümmert. Der Layouter wird alle Beiträge<br />

entgegennehmen und ein richtiges Polykum hervorzaubern.<br />

Die Polykumredaktion braucht ein kreatives Mitglied. Wenn Du Dich angesprochen<br />

fühlst, schreib ein E-Mail an ‹redaktion@polykum.ethz.ch› oder<br />

komm einfach im <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>-Büro vorbei.<br />

Alex > alex@vis.ethz.ch<br />

Die <strong>ETH</strong> ist stolz auf ihre Wurzeln – in manchen Dingen zu<br />

recht. So war es doch die <strong>ETH</strong>, welche vor gut 100 Jahren<br />

die Lehre völlig umgekrempelt hat und den trockenen,<br />

klassischen Unterricht mit Experimentalvorlesungen und<br />

neuen Ideen reformierte, um gut ausgebildete Ingenieure<br />

für die aufkeimende Schweizer Industrie auszubilden. Viele<br />

schlaue Köpfe zog es nach Zürich und die <strong>ETH</strong> profitierte<br />

von diesem Brain-Gain.<br />

Heute wird die Spitzenleistung einer Universität öfters nur noch in der Forschung gesehen – die Lehre, auf die<br />

man früher so stolz war, gerät immer mehr in Vergessenheit. Es sollte ein Umdenken stattfinden: Sträuben<br />

sich hier das Rektorat gegen die semesterweise Evaluation der Vorlesungen und die Professoren gegen deren<br />

öffentliche Publikation, so hängen andernorts überm grossen Teich längst im Eingangsbereich jeder Fakultät<br />

die entsprechenden Resultate aus. Haben dort schlechte Evaluationen harte Konsequenzen, bleibt hier allzu<br />

oft alles beim alten – klar, der Druck der Departemente, schlechte Service-Vorlesungen abzusetzen, ist gross:<br />

im eigenen Departement kehrt man aber Problemfälle allzuoft unter den Teppich.<br />

Somit ein Vorschlag: Die <strong>ETH</strong> führt in naher Zukunft ein neues Lohnsystem für die Professoren ein, welches mit<br />

Indikatoren die Leistung eines Professors beurteilt (ob dies im Bereich der Forschung überhaupt möglich ist,<br />

darüber lässt sich sehr wohl streiten, aber der Bund gibt diesen Rahmen vor). Jedenfalls scheint es bis anhin<br />

undenkbar zu sein, dass einer dieser Indikatoren die Lehre sein soll – vielleicht wäre es Zeit umzudenken<br />

Aber man darf ja nicht nur das Schlechte sehen, so werden im Jubiläumsjahr 2005 von uns die besten<br />

Vorlesungen am Tag der Lehre ausgezeichnet. Habt ihr selber schon Erfahrungen mit schlecht vorbereiteten oder<br />

gehaltenen Vorlesungen gemacht Erzählt sie uns und schreibt doch ein E-Mail an ‹lehre@vseth.ethz.ch›.<br />

Berni > berni@vseth.ethz.ch


6<br />

Polykum 2/04–05<br />

Mobilität<br />

Mobilität in der Geschichte<br />

In der Zeit des «Global Village» ist alles mobil. In unserer Zeit kann man alles unterwegs erledigen. Ob<br />

dies nun zu unserem Vorteil oder Nachteil ist, muss jeder selbst beurteilen. Lasst uns einen Blick auf<br />

das vergangene Jahrhundert werfen. Christian Ebneter > ebneter@vseth.ethz.ch<br />

Die Wahlen in den Vereinigten Staaten von<br />

Amerika sind nun vorbei. Wie immer wurden<br />

sie mit grossem Interesse verfolgt. Der<br />

Sieger steht fest, für die nächsten vier Jahre<br />

wird George W. Bush die USA führen. Zu<br />

Beginn des 19. Jahrhunderts hiess der Sieger<br />

William Mc Kinley. Der Vizepräsident, der ein<br />

Jahr später infolge der Ermordung Mc Kinleys<br />

Präsident wurde, war Theodor Roosevelt. In<br />

der Schweiz hiess der Bundespräsident Walter<br />

Hauser.<br />

Vergangenheit ...<br />

Automobil – 1900<br />

Zu dieser Zeit verstand<br />

man unter Mobilität wohl<br />

nicht dasselbe wie heute,<br />

in unserer Zeit spielt das<br />

Automobil eine zentrale<br />

Rolle, doch um 1900 war<br />

das noch anders. In Augs-<br />

... Gegenwart ...<br />

burg versuchte damals ein Mann namens<br />

Rudolf Diesel (1858–1913), einen Motor zu<br />

entwickeln, der mit billigem Schweröl (Diesel)<br />

anzutreiben war. Im Jahre 1897 gelang es ihm<br />

– in Zusammenarbeit mit der Maschinenfabrik<br />

Augsburg-Nürnberg (MAN) und mit Friedrich<br />

Krupp – einen funktionierenden Prototyp zu<br />

bauen, der 1900 auf der Weltausstellung in<br />

Paris zur Hauptattraktion wurde. Heute entwickelt<br />

man, angesichts der drohenden Klimakatastrophe,<br />

neue Fahrzeuge, sogenannte<br />

Hybridautos.<br />

Flugzeuge – 1927<br />

In den Ferien kurz über den Atlantik fliegen,<br />

um sich dort an den schönen Sandstränden<br />

vom Alltagsstress zu erholen, ist heute für<br />

viele zwar ein besonders schönes Erlebniss,<br />

aber nichts spektakuläres. Hätte man dies<br />

1927 erzählt, so wäre man direkt in der<br />

Klapsmühle gelandet. In diesem Jahr gelang<br />

es Charles Lindbergh in einer einmotorigen<br />

Propellermaschine – die «Spirit of St. Louis»<br />

– erstmals ohne Unterbrechung den Atlantik<br />

mit einem Flugzeug zu überqueren. Damals<br />

brauchte er 33,5 Stunden, heute braucht ein<br />

Passagierflugzeug nur etwa 10 Stunden.<br />

Krieg – 1939<br />

Die Entwicklung der Mobilität brachte in<br />

der Geschichte auch negative Aspekte mit<br />

sich. Im zweiten Weltkrieg wurden U-Boote,<br />

die sich unter dem Wasser verstecken konnten<br />

, zu einer tödlichen Waffe. Mit Hilfe von<br />

Flugzeugen konnte man ganze Städte ausbombardieren,<br />

die Geburtsstunde des mobilen<br />

Krieges<br />

Heute genügt ein<br />

Knopfdruck irgendwo<br />

in der Welt, um am<br />

anderen Ende Verwüstung<br />

anzurichten.<br />

Ja, auch der Krieg hat<br />

unglücklicherweise an<br />

Mobilität gewonnen.<br />

... Zukunft<br />

War zu Beginn des Jahrhunderts Krieg noch<br />

etwas, das sich lokal abspielte, so zeigen<br />

Beispiele wie der WW II, Vietnam und nicht<br />

zuletzt der Irak-Krieg, dass man Krieg «auslagern»<br />

kann!<br />

Computer – 1941<br />

Das Jahr 1941 sollte jedem Informatiker<br />

bekannt sein. In diesem Jahr beendete Konrad<br />

Zuse die Z 3, die erste frei programmierbare,<br />

auf dem binären Zahlensystem basierende<br />

Total mobil – Laptop und Handy<br />

Rechenmaschine der Welt. Sie gilt heute als<br />

erster funktionsfähiger Computer. Bei der Z 1<br />

(1938) wurde das Speicher- und Rechenwerk<br />

mit Laubsägen aus Blechen ausgesägt. Die<br />

Programme wurden auf Filmstreifen gelocht!<br />

Damals waren Computer so gross wie ein<br />

ganzer Raum und konnten nicht annähernd<br />

so viel wie die kleinen und portablen Laptops<br />

heute. Die Forscher heute quälen sich mit ganz<br />

anderen Problemen bei der Entwicklung, eine<br />

Laubsäge hat bei Quantencomputern ganz<br />

und gar nichts zu suchen.<br />

Mobiltelefone – 1958<br />

Ein Tag ohne Handy ist für viele kaum noch<br />

vorstellbar. Man ist mitten in der Stadt und<br />

doch nicht erreichbar, ein Grauen für viele.<br />

Doch vor nicht allzu langer Zeit wat telefonieren<br />

unterwegs unvorstellbar.<br />

Das erste richtige Mobilfunknetz im deutschen<br />

Sprachraum war das 1958 von der Bundespost<br />

eingeführte A-Netz. Ein analoges Netz, das<br />

rein handvermittelt arbeitete. Das «Fräulein<br />

vom Amt» musste die Verbindung herstellen<br />

und bei Gesprächsende wieder beenden.<br />

Da mobil telefonieren sehr teuer war, blieb<br />

es ein Privileg der Wohlbetuchten und derer,<br />

die es beruflich nutzten, z. B. Politiker. Die<br />

Hardware basierte auf der Röhrentechnik<br />

und beanspruchte deshalb viel Platz – im Auto<br />

wurde der halbe Kofferraum benötigt!<br />

Unsere Mobilität wurde durch diese und<br />

viele andere Innovationen stark verbessert. An<br />

vielversprechenden Erfindungen mangelt es<br />

nicht, wir sollten einfach immer daran denken,<br />

diese Sinnvoll zu nutzen.


Polykum 2/04–05<br />

Mobilität7<br />

Mobilitätsmöglichkeiten für <strong>ETH</strong>-<br />

Studierende<br />

Mit der Veränderung des europäischen Hochschulsystems im Rahmen der Bologna-Reform verändern<br />

sich auch die Möglichkeiten der Mobilität für <strong>ETH</strong>-Studierende.<br />

Claudia Hunziker Keller > Leiterin der Mobilitätsstelle an der <strong>ETH</strong> Zürich<br />

Es ist richtig, dass in vielen Bachelor-<br />

Studiengängen die zahlreichen Prüfungen, die<br />

nach jedem Semester in der Prüfungssession<br />

abgelegt werden müssen, die Mobilität der<br />

<strong>ETH</strong>-Studierenden möglicherweise erschweren.<br />

Dies ist problematisch, weil die Prüfungssessionen<br />

bis Ende Oktober dauern und an den<br />

meisten Partnerhochschulen das Studienjahr<br />

bereits im September beginnt.<br />

sich ein Mobilitätssemester oder -jahr in den<br />

Studienplan der <strong>ETH</strong> integrieren lässt. Die<br />

Mobilitätsverantwortlichen der Studiengänge<br />

haben jedoch signalisiert, dass Sie trotz der<br />

zu erwartenden Probleme gewillt sind, die<br />

Mobilität für die Studierenden ihres Studiengangs<br />

weiterhin zu ermöglichen.<br />

Die Studierenden müssen sich allerdings<br />

bewusst sein, dass die Planung und<br />

Kompetenzen erhöhen zudem die Einstiegschancen<br />

in die Berufswelt. Wer in seinem<br />

Bewerbungsdossier einen Auslandaufenthalt<br />

vorweisen kann, beweist damit der zukünftigen<br />

Arbeitgeberin bzw. dem zukünftigen<br />

Arbeitgeber die eigene Flexibilität und die<br />

Fähigkeit zur kreativen Mitarbeit in multikulturellen<br />

Teams. Beides sind Anforderungen,<br />

welche in einer zunehmend vernetzten<br />

Arbeitswelt immer unerlässlicher<br />

werden.<br />

Es ist jedoch falsch, dass mit der Einführung<br />

der Bachelor- und Masterstudiengänge<br />

keine Mobilität für <strong>ETH</strong>-Studierende<br />

mehr möglich sein wird. In Gesprächen mit<br />

den Mobilitätsverantwortlichen hat sich<br />

gezeigt, dass in den meisten Studiengängen<br />

ein Mobilitätsstudium<br />

<br />

im 5. Semester weiterhin<br />

möglich <br />

sein wird. Je nach Studiengang<br />

werden auch im Masterstudium Möglichkeiten<br />

bestehen, ein Semester an einer Partnerhochschule<br />

im Ausland zu verbringen.<br />

Insbesondere wird es in den meisten Studiengängen<br />

auch weiterhin möglich sein, Bachelorund<br />

Masterarbeiten im Ausland zu schreiben,<br />

wenn sich ein <strong>ETH</strong>-Dozent oder eine <strong>ETH</strong>-<br />

Dozentin finden lässt, der bzw. die diese Arbeit<br />

betreut und im Nachhinein beurteilt.<br />

Wie in anderen Bereichen führt die<br />

Bologna-Reform auch im Bereich der Mobilität<br />

zu Veränderungen und Anpassungen. Es<br />

müssen neue Wege gefunden werden, wie<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Durchführung eines Mobilitätsaufenthalts<br />

– insbesondere in diesen Zeiten des Umbruchs<br />

– zusätzlichen Aufwand bedeutet.<br />

Dass sich ein Mobilitätsaufenthalt aber<br />

trotz Zusatzaufwand lohnt, zeigen die zahlreichen<br />

enthusiastischen Studentenberichte,<br />

die auf der Website der Mobilitätsstelle unter<br />

www.mobilitaet.ethz.ch/outgoings/berichte<br />

eingesehen werden können.<br />

Gerade die Organisations- und Integrationsprobleme<br />

stellen eine Herausforderung<br />

dar, die – einmal überwunden – eine enorme<br />

Bereicherung der eigenen interkulturellen<br />

Fähigkeiten und Kenntnisse zur Folge haben.<br />

Das Kennenlernen einer anderen Kultur, einer<br />

fremden Sprache unterschiedlicher Lehr- und<br />

Lernformen und nicht zuletzt das Schliessen<br />

neuer Freundschaften entschädigen bei weitem<br />

für die zu bewältigenden Schwierigkeiten.<br />

Die während eines Mobilitätsaufenthalts<br />

erworbenen fachlichen und sozialen<br />

Informationsveranstaltungen<br />

Wenn Sie nun neugierig<br />

geworden sind auf<br />

die Möglichkeiten der<br />

Mobilität für <strong>ETH</strong>-Studierende<br />

und bereit sind, sich<br />

den damit verbundenen<br />

Herausforderungen zu<br />

stellen, lade ich Sie herzlich<br />

dazu ein, an den Informationsveranstaltungen<br />

der Mobilitätsstelle teilzunehmen.<br />

Die Informationsveranstaltungen<br />

finden sowohl<br />

im Zentrum als auch im<br />

Hönggerberg statt. Für die<br />

genauen Termine und Orte beachten Sie<br />

bitte das nebenstehende Inserat. Weitere<br />

Informationen zu den Informationsveranstaltungen<br />

finden Sie ab Mitte November unter<br />

www.infomarket.ethz.ch<br />

Abschliessend möchte ich Sie dazu<br />

ermutigen, einen Mobilitätsaufenthalt in<br />

Ihren Studienplan einzubauen. Ich bin davon<br />

überzeugt, dass sich zusammen mit den Mobilitätsverantwortlichen<br />

und dem Team der<br />

Mobilitätsstelle auch während und nach der<br />

Bologna-Reform Möglichkeiten für Mobilität<br />

finden lassen!<br />

> www.mobilitaet.ethz.ch<br />

www.infomarket.ethz.ch


8Mobilität<br />

Polykum 2/04–05<br />

HY-Lights in der Forschung und ein<br />

Offroader-Boom auf der Strasse<br />

Sollte China die gleiche Verkehrsdichte wie in Europa erreichen, würde das eine weltweite Verdopplung<br />

zugelassener PKW bedeuten. Umweltexperten schätzen, dass der daraus resultierende erhöhte CO 2<br />

-<br />

Ausstoss die Durchschnittstemperaturen auf dem Erdball um vier Grad ansteigen lassen würde. Die<br />

Klimakatastrophe wäre perfekt! Deshalb ist es von enormer Bedeutung, wie viel Treibstoff die einzelnen<br />

Fahrzeuge verbrauchen. Schaffen leichte, sparsame Autos den Durchbruch Oder nimmt der Offroader-<br />

Boom überhand Bastien Girod > bas@student.ethz.ch<br />

Das Hyperauto kommt – so<br />

oder so<br />

Mit diesem Titel kündigt Ernst Ulrich von<br />

Weizsäcker 1995 in seinem Buch «Faktor<br />

vier» an, dass unsere Blechautos von einer<br />

Welle der Innovationen hinweggespült werden<br />

und durch ultraleichte, extrem sparsame<br />

Autos ersetzt werden. Weizsäcker zitiert hoffnungsvoll<br />

Experten, welche prognostizieren,<br />

dass im Jahre 2005 praktisch alle Neuwagen<br />

einen Elektroantrieb haben und die meisten<br />

davon Hybridantriebe.<br />

Ein Blick auf die Strasse zeigt: Die Prognose,<br />

welche eher einem Wunsch entsprach,<br />

wurde in keinster Weise erfüllt. Auch wenn<br />

das PSI (Paul Scherrer Institut) mit dem<br />

HY-Light ein absolut zukunftsfähiges<br />

Auto entwickelt hat und<br />

aufzeigt, dass der Treibstoffverbrauch<br />

von Fahrzeugen<br />

massiv reduziert<br />

werden kann, die<br />

Realität sieht<br />

anders aus:<br />

Schwere und<br />

damit durstige<br />

Autos sind immer<br />

beliebter.<br />

Wieso<br />

werden die<br />

Innovationen<br />

der Forschung<br />

im motorisierten<br />

Individualverkehr<br />

nicht umgesetzt Kommt der Wandel zum<br />

ultraleichten, extrem sparsamen Auto noch<br />

Ultraleichte Autos sind nicht<br />

von Interesse<br />

Ein schwerer Geländewagen verbraucht in der<br />

Stadt etwa 20 Liter auf 100 km, ein ultraleichtes<br />

Auto käme noch auf maximal 3 Liter auf<br />

100 km. Das sind 17 Liter, umgerechnet 25<br />

Franken pro 100 km. Wieso sind viele bereit,<br />

25 Franken auf 100 km zu bezahlen um zwei<br />

Tonnen Blech mitzubefördern<br />

Wer gut verdient hat mehr Geld als<br />

nötig und muss deshalb das gesparte Geld<br />

irgendwo ausgeben, da liegt auch eine unnötige<br />

Investition gut drin. Man sucht sogar<br />

nach einer unnötigen Investition, da man so<br />

zeigen kann, dass man viel oder eben zu viel<br />

verdient. Deshalb sind Golduhren, Villen und<br />

schwere Geländewagen zu Prestigeobjekten<br />

geworden, letzteres Beispiel hat den Vorteil,<br />

dass auch optisch Überlegenheit demonstriert<br />

werden kann. Dass ein solches Auto eine grosse<br />

Gefahr für<br />

jene<br />

ist,<br />

welche sich<br />

umweltfreundlicher<br />

fortbewegen, das heisst mit einem kleineren,<br />

leichten Auto, zu Fuss oder mit dem<br />

Velo unterwegs sind, ist vielen Käufern anscheinend<br />

egal – der übertriebene Benzinkonsum<br />

und die damit verbundene Klimabelastung<br />

keine Überlegung Wert. Die Tatsache, dass<br />

es beim Autokauf darum geht, zu zeigen wie<br />

viel Unnötigkeit man sich leisten kann, macht<br />

ultraleichte, Benzin sparende Autos sehr<br />

unattraktiv, denn bei effizienten Fahrzeugen<br />

wurde eben gerade alles das weggekürzt, was<br />

unnötig ist!<br />

Die Logik der automobilen<br />

Aufrüstung<br />

Eine Koexistenz von ultraleichten Autos und<br />

schweren Personenwagen ist kaum möglich.<br />

Die Physik eines Frontalcrashes kann auch<br />

mit den besten Innovationen nicht verändert<br />

werden. Leichte Autos haben bei einem<br />

Zusammenstoss mit schweren Autos immer<br />

das Nachsehen. Aus diesem Grund ist ein<br />

Wandel zu leichten Autos unwahrscheinlich.<br />

Wenn es einen Wandel gibt, dann eher<br />

eine Aufrüstung, bei welcher jeder<br />

gemäss der Logik der automobilen<br />

Aufrüstung seine<br />

eigene Sicherheit auf<br />

Kosten der anderen<br />

erhöht. Opfer dieser<br />

Aufrüstung ist, wer<br />

nicht mit aufrüsten<br />

kann oder will,<br />

sprich vernünftige<br />

oder schlecht verdienende<br />

Autofahrer,<br />

Velofahrer,<br />

Fussgänger und die<br />

Umwelt.<br />

Der hohe Erdölpreis<br />

wird das<br />

Problem nicht lösen<br />

Wenn gewisse Leute bereit sind, 30 Franken<br />

auf 100 km fürs Benzin zu bezahlen, bräuchte<br />

es einen Benzinpreis von 10 Franken pro Liter<br />

damit diese Leute ein 3-Liter-Auto kaufen.<br />

Doch soweit wird es von alleine nie<br />

kommen. Denn der Erdölpreis macht nur 40<br />

Rappen des Preises von einem Liter Benzin<br />

aus, der Rest sind Raffinierungskosten und<br />

Steuern. Auch bei einer Verzehnfachung<br />

des Erölpreises würde ein Liter Benzin in<br />

der Schweiz demnach «nur» ca. 5 Franken<br />

kosten. Doch eine derartige Erhöhung des<br />

Erdölpreises ist höchst unwahrscheinlich.<br />

Denn ein hoher Erölpreis führt zu einem Rückgang<br />

der Nachfrage. Nicht in den kaufkräftigen<br />

Industrieländern, sondern in den Schwellenund<br />

Entwicklungsländern, welche das Erdöl


Polykum 2/04–05<br />

Mobilität9<br />

Russisches Zürich<br />

Mobilität bringt Menschen aus verschiedenen Kulturen zusammen. Was haben die 4000 Russen, die in<br />

Zürich leben, aus ihrem Land mitgebracht Das Polykum hat sich für euch auf die Suche nach Russland<br />

begeben und ist nicht nur an der Spiegelgasse, wo einstmals Lenin wohnte, fündig geworden, sondern<br />

auch ein paar Häuser weiter in der Buchhandlung «pinkRus» oder im «Tsarina»-Shop für russische<br />

Spezialitäten im Seefeld.<br />

Katja Baigger > katja.baigger@bluewin.ch, Fotos: Katja Baigger & Jan Strobel<br />

Russland im Seefeld: «Tsarina»<br />

Etwas abseits von den orientalischen Lounges<br />

der Seefeldstrasse taucht man ein in eine russische<br />

Welt en miniature. «Tsarina» heisst der<br />

seit einem Jahr bestehende Laden, «wo jede<br />

Küche zur Zarenküche wird.» Matrjoschkas<br />

stehen der Grösse nach aneinandergereiht auf<br />

einem Kühlschrank, eine Lenin-Flagge – die<br />

eher einem Fahrradwimpel ähnelt – hängt<br />

als Relikt aus vergangenen Zeiten<br />

an der Wand, russische Zeitungen<br />

liegen auf der Theke. Mein Blick<br />

schweift weiter umher und bleibt<br />

an den liebevoll angeordneten Esswaren<br />

hängen, die allein wegen der<br />

Verpackung und der russischen Beschriftung<br />

eine Augenweide sind.<br />

«Was für den hiesigen Betrachter als<br />

russische Spezialitäten daherkommt,<br />

sind in Russland ganz normale<br />

Lebensmittel», verrät mir Jelena, die<br />

erst seit kurzem hier arbeitet. Vor drei<br />

Jahren kam sie aus Kaliningrad, dem<br />

ehemaligen Königsberg, nach Zürich.<br />

Ob sie Russland vemisse, frage ich.<br />

«Nein», meint sie. Das grosse Land<br />

mit seiner ebenso riesigen Geschichte<br />

und Kultur sei ihr, wenn sie dort lebe, viel<br />

zu nah. Hier habe sie die nötige Distanz, um<br />

über alles nachzudenken.<br />

Geröstete Sonnenblumenkerne,<br />

russisches Bier und Souvenirs<br />

«Tsarina» ist das einzige Geschäft seiner Art in<br />

der Deutschschweiz. Die russische Kundschaft<br />

reist aus Luzern und Bern an, um irgendetwas<br />

aus ihrem Heimatland zu kaufen, der Sehnsucht<br />

wegen, wie mir Jelena sagt. «Und seien<br />

es auch nur geröstete Sonnenblumenkerne, die<br />

die Russen gerne vor dem Fernseher essen.»<br />

Von Jelena lasse ich mir die Lebensmittel<br />

erklären. Zuoberst steht eine breite Auswahl<br />

an Wodka-Sorten, darunter die Mayonnaise,<br />

die viel besser sei als die hiesige, weil sie mehr<br />

Fett enthalte. Wie die Salzgurken sei sie unvermeidlich<br />

für einen echten russischen Salat.<br />

Auch Wein aus Georgien und Moldawien,<br />

russisches Bier sowie Zigaretten dürfen nicht<br />

fehlen. Beliebt seien aber auch Souvenirs aus<br />

Russland, so etwa die T-Shirts mit Hammer<br />

und Sichel auf rotem Hintergrund. Jelena<br />

kann das nicht verstehen.<br />

Auf meine Frage, wie sie während des<br />

Kalten Krieges gelebt habe, antwortet sie:<br />

«Damals war ich jünger und glücklicher, alle<br />

Menschen waren zufriedener.» Heute gebe<br />

es zwar grösseren Freiraum in Russland, aber<br />

auch mehr arme Leute. Wer früher mit 100<br />

Rubel einen Monat lang lebte, der kann heute<br />

mit demselben Geld kaum mehr die Wohnung<br />

bezahlen.<br />

FORTSETZUNG AUF NÄCHSTER SEITE<br />

FORTSETZUNG «HY-LIGHTS ...»<br />

eigentlich dringend für die<br />

wirtschaftliche Entwicklung<br />

bräuchten.<br />

Zudem würde Erdöl<br />

durch andere Treibstoffe<br />

substituiert, wenn<br />

der Benzinpreis sehr<br />

hoch wäre. Arnold<br />

Schwarzenegger hat<br />

bereits den ersten mit<br />

Wasserstoff betriebenen<br />

Hummer (Geländefahrzeug)<br />

in Zusammenarbeit mit GM<br />

produziert. Doch es wäre ein Fehler zu glauben,<br />

wenn die schweren Autos mit Kompogas,<br />

Wasserstoff und ähnlichen Treibstoffen<br />

betrieben werden, sei das Problem gelöst. Die<br />

Energie, welche im motorisierten Verkehr verschwendet<br />

wird, fehlt an anderen<br />

Orten und die<br />

Energienachfrage<br />

erhöht sich unnötig. Da auch im 21. Jahrhundert<br />

die Energiegewinnung aus Uran und<br />

Kohle ohne Internalisierung der externen<br />

Kosten wirtschaftlich sehr günstig ist, werden<br />

diese bei hoher Energienachfrage wieder verstärkt<br />

zum Einsatz kommen – mit allen negativen<br />

Nebenwirkungen dieser<br />

Energiequellen.<br />

Fazit:<br />

Wenn wir nicht mit ganzer<br />

Kraft die HY-Lights<br />

aus der Forschung auf<br />

die Strasse bringen, werden<br />

auch in Zukunft<br />

schwere Boliden den motorisierten<br />

Individualverkehr<br />

beherrschen, mit der Konsequenz,<br />

dass zukünftige und junge<br />

Generationen mit unnötigen Umweltproblemen<br />

von verheerendem Ausmass belastet<br />

werden.


aktuell im<br />

FORTSETZUNG «RUSSISCHES ZÜRICH»<br />

für Studierende<br />

25% Rabatt<br />

BESTELLTALON<br />

Rainer Hornung, Claus Buddeberg,<br />

Thomas Bucher (Hrsg.)<br />

Sexualität im Wandel<br />

Sexualität ist ein Thema, das alle Menschen betrifft:<br />

Wie sie vom Einzelnen in verschiedenen<br />

Lebensphasen erlebt und gestaltet wird, ist<br />

einerseits durch vorgegebene biologische<br />

Abläufe bestimmt, andererseits durch soziokulturelle<br />

Einflüsse geprägt. Mit welchen<br />

Bedeutungen sie gesellschaftlich und vom<br />

Einzelnen versehen wird, ändert sich mit dem<br />

Ort und über die Zeit. So ist die Sexualität auch<br />

Gegenstand verschiedenster natur- und geisteswissenschaftlicher<br />

Disziplinen: Biologie und<br />

Medizin, Ethnologie, Geschichte, Soziologie,<br />

Psychologie, Pädagogik, Sprach- und Literaturwissenschaften.<br />

Die Beiträge dieses Bandes beleuchten verschiedene<br />

Aspekte des ständigen Wandels der<br />

Sexualität auf individueller und gesellschaftlicher<br />

Ebene.<br />

Ex. Sexualität im Wandel<br />

Bitte senden Sie den Titel mit Rechnung<br />

(zuzügl. Versandkosten) an:<br />

Name:<br />

Strasse:<br />

PLZ/Ort:<br />

Datum:<br />

Legi-Nr.:<br />

Hochschulverlag AG an der <strong>ETH</strong> Zürich<br />

<strong>ETH</strong> Zentrum, CH-8092 Zürich, Internet:: www.vdf.ethz.ch,<br />

E-Mail: vdf@vdf.ethz.ch, Tel. 01/632 42 42, Fax 01/632 12 32<br />

Alternative:<br />

Zürcher Hochschulforum Bd. 36,<br />

2004, 212 Seiten, zahlr. Darst.<br />

Format 17 x 24 cm, CHF 48.–,<br />

ISBN 3 7281 2886 4<br />

Abholen in der Polybuchhandlung<br />

(20% Rabatt, dafür keine Portokosten)<br />

Allerlei Bücher bei «pinkRus» an der Spiegelgasse<br />

Eingedeckt mit Naschereien (Fr. 2.50) und der traditionellen<br />

Limonade «KWAS» mit Malz-Brotgeschmack (kleine Flasche Fr.<br />

3.–) verlasse ich «Tsarina». Ein Besuch lohnt sich nur schon, um<br />

sich ein russisches Bier mit einem Kohlenbergwerksarbeiter auf der<br />

Etikette zu erstehen und einen kleinen Schwatz mit den Geschäftsinhaberinnen<br />

zu halten.<br />

«pinkRus»: Drehscheibe der russischen<br />

Kultur Zürichs<br />

Als ich eintrete, sehe ich mich umgeben von zahlreichen Regalen,<br />

die mit Belletristik, Bänden zu Politik und Geschichte sowie Krimis<br />

und Videos in russischer Sprache angefüllt sind. Ich entdecke<br />

Jerofejews ‹Reise nach Petuschki› und sein kürzlich erschienenes<br />

Buch ‹Der gute Stalin› sowie den 1979 publizierten Kultroman<br />

‹Fuck off, America› vom umstrittenen Eduard Limonow, welcher<br />

in der Sowjetunion der siebziger Jahre verfolgt wurde und in die<br />

USA emigrierte.<br />

Jules Hunsperger führt den Laden, der aus den russischen<br />

Beständen der Genossenschaftsbuchhandlung «pinkus» hervorgegangen<br />

ist, seit 1997. Während den achtziger Jahren musste der<br />

einzige russische Buchladen Zürichs schliessen. Übrig blieben die<br />

Abonnements russischer Zeitungen. Jules Hunsperger wollte die<br />

Abos weiterführen, weil es damals sehr schwer war, an russische<br />

Zeitungen heranzukommen. Also lernte er Russisch und wurde<br />

immer mehr infiziert von der Kultur dieses Landes. Nun teilt er sich<br />

mit vier anderen MitarbeiterInnen, von denen zwei aus Russland<br />

stammen, ein Pensum von 400 Prozent.<br />

Russen lesen Kitschromane<br />

Von den 4000 Russen, die in Zürich leben, zählen viele zur<br />

Kundschaft von «pinkRus». Alte und neue EmigrantInnen, Hausfrauen,<br />

Tänzerinnen, Prostituierte und Geschäftsleute seien im<br />

Laden anzutreffen. Was sie verbindet, ist die russische Sprache.<br />

Während die RussInnen eher nach Kitschromanen und Krimis verlangen,<br />

seien die Bedürfnisse der deutschsprachigen Kundschaft<br />

anders gelagert. Studenten, Schüler, Lehrer sowie sämtliche Institute<br />

für Slawistik der Schweiz geben hier ihre Bestellungen auf.<br />

Nebst dem Angebot an Literatur ist die Buchhandlung auch<br />

Treffpunkt für die hier ansässigen Russen und Drehscheibe der<br />

russischen Kultur Zürichs. Für die EmigrantInnen besteht die<br />

Möglichkeit, Geldtransfers nach Russland abzuwickeln. Auch kann<br />

man eine der 3000 wichtigsten Zeitschriften Russlands abonnieren.<br />

Sogar Sprachkurse in St. Petersburg werden angeboten, und demnächst<br />

soll ein russisches Reisebüro in die Räumlichkeiten an der<br />

Spiegelgasse einziehen.<br />

> Tsarina Shop > Buchhandlung pinkRus<br />

Russische Spezialitäten Spiegelgasse 18<br />

Seefeldstrasse 202<br />

www.pinkrus.ch<br />

www.tsarina.ch


PUBLIREPORTAGE<br />

Bis zu 25 % günstiger Winterferien bei den<br />

Schweizer Jugendherbergen<br />

Drei mal übernachten ab 69 Franken, oder fünf mal übernachten ab 109 Franken – so<br />

lautet das einmalige Angebot der Schweizer Jugendherbergen. www.youthhostel.ch<br />

Wer in den Monaten Januar, März und April des nächsten<br />

Jahres von Sonntag bis Freitag mal die Uni vergessen<br />

möchte, der kann unter zehn Topdestinationen auswählen:<br />

Château d’ Oex, Davos, Grindelwald, Pontresina, Klosters,<br />

Saanen-Gstaad, Sta. Maria i. M., St. Moritz, Valbella-Lenzerheide<br />

und Zermatt.<br />

So oder so, die Schweizer Jugendherbergen sind ideal<br />

um mal die Vorlesungen zu vergessen und den Winter zu<br />

geniessen. In der ganzen Schweiz gibt es 60 Jugendherbergen<br />

und die 2er-, 4er- und Mehrbett-Zimmer sind geradezu prädestiniert,<br />

mal mit ein paar Freundinnen und Freunden in<br />

die Berge zu fahren. Auf Komfort muss bei diesen günstigen<br />

Preisen nicht verzichtet werden: nordisch schlafen,<br />

24h-Zugang und das Frühstücksbuffet gehören heute zum<br />

Standard.<br />

Und für all diejenigen, die sich jetzt schon auf den Sommer<br />

und die Semesterferien freuen: die Jahresmitgliedschaft bei<br />

den Schweizer Jugendherbergen – sie kostet nur 33 Franken<br />

– ist weltweit in rund 4000 Destinationen gültig.<br />

Mehr Informationen gibt es unter www.youthhostel.ch<br />

und Telefon 044 360 14 14.


12Mobilität<br />

Polykum 2/04–05<br />

L ’ Auberge suèdoise<br />

Schnee, IKEA, Blondinen und ABBA. Das war alles, was mir vor meinem Austauschjahr in Lund zu Schweden<br />

einfiel. Da ich aber wild entschlossen war, ein Erasmus-Austauschjahr zu machen, entschied ich mich<br />

alsbald auf Grund bester Empfehlungen für Lund.<br />

Johannes Kerner > kernerjo@student.ethz.ch<br />

Doch zuerst war Papierkram zu erledigen, der<br />

mich vom Departementsmobilitätsberater zur<br />

<strong>ETH</strong>-Mobilitätsstelle führte und zurück.<br />

Das ist zwar lästig aber nötig und sollte<br />

keinen abschrecken, da die hilfsbereiten Profis<br />

es einem so einfach wie möglich machen, sich<br />

durch den Wust durchzufinden.<br />

Es ist somit an der <strong>ETH</strong> bei weitem nicht<br />

so schlimm wie es in dem sonst exzellenten<br />

Film «Auberge espagnole» über einen französischen<br />

Erasmusstudenten<br />

gezeigt wird.<br />

So, dann war auch<br />

schon alles geregelt und<br />

nach einem Semester<br />

sprachlicher Vorbereitung<br />

an der Uni, um die überlebensnotwendigen<br />

Vokabeln<br />

(Bier, Party, Vorlesungssaal)<br />

zu pauken, ging es dann im<br />

Sommer zum sogenannten<br />

«Arrival day» nach<br />

Lund im südlichsten Zipfel<br />

Schwedens.<br />

beim Natel- und Velokauf und abends Partys<br />

mit allen möglichen Arten von Englisch, und<br />

das jeden Tag! Ich hatte noch nie so viele nette<br />

Leute in so kurzer Zeit kennengelernt.<br />

Das Sozialleben<br />

Dann kamen auch langsam die einheimischen<br />

Studenten zurück und das Semester<br />

ging los, aber es wurde immer noch nicht<br />

langweilig. Jetzt hiess es sich ausser den<br />

Mittagessen. Wenn man sich da anschloss war<br />

die Freizeit gut ausgefüllt.<br />

Das Studium<br />

Ausser Freizeit gibt’s aber natürlich noch was<br />

anderes ... richtig: die Vorlesungen.<br />

Und das ist auch ein Grund, sich mal woanders<br />

umzuschauen, denn der Unterrichtsstil<br />

ist doch um einiges anders als an der <strong>ETH</strong><br />

was nicht – entgegen landläufiger Meinung –<br />

Die Ankunft<br />

Diesen Tag werd ich nie<br />

vergessen: ein Gewusel von<br />

einigen hundert Austauschstudis,<br />

die sich durch die<br />

Prozeduren für Zimmer,<br />

Sprachkurse und Ausflüge<br />

drängen. Ein Riesenspass!<br />

Die ganze Welt war da<br />

mit denselben Problemen<br />

wie du!<br />

Wobei das Ganze dank<br />

schwedischer Organisation<br />

eigentlich kein grosses<br />

Problem war. Man wurde<br />

am Bahnhof mit Gepäck<br />

abgeholt. Wenn man die<br />

Formulare vor einem halben<br />

Jahr in Zürich richtig ausgefüllt hatte,<br />

gab es auch ein Zimmer frei Haus geliefert<br />

mit Transport dorthin und zwei Wochen kostenlose<br />

Sprachkurse zur Integration bis das<br />

Semester anfing.<br />

Und diese zwei Wochen waren absolut<br />

unglaublich: Morgens Sprachkurs in<br />

Schwedisch, mittags praktische Übungen<br />

Schauplatz der Erlebnisse: die Hochschule in Lund<br />

internationalen Freunden noch schwedische<br />

zuzulegen, wobei dies zugegebenermassen<br />

etwas schwieriger ist. Aber in Lund gibt es<br />

ein fantastisches System von sogenannten<br />

«nationer» Studentenorganisationen die sich<br />

um das Sozialleben der Studis kümmern,<br />

sie organisieren Sport, Chöre, Ausflüge,<br />

Kino, Diskussionsabende, Partys und sogar<br />

unbedingt schlechter sein muss.<br />

In Physik zum Beispiel sind Theorie und<br />

Experiment ineinander integriert: 2 Wochen<br />

Theorie, eine Woche Praktikum zur Theorie<br />

und nicht wie an der <strong>ETH</strong>, wo das entsprechende<br />

Praktikum unter Umständen 2 Jahre<br />

nach der Theorie kommt.


Polykum 2/04–05<br />

Mobilität13<br />

In Schweden sind die Semester noch in<br />

zwei Unterperioden – die «Läsperioden» –<br />

unterteilt, in denen man dann jeweils 2–3<br />

Vorlesungen zwar kürzer aber dafür intensiver<br />

hört. Am Ende der Läsperiode kommen dann<br />

gleich die Prüfungen. Das bringt mit sich, dass<br />

man während des Semesters viel mehr dabei<br />

sein muss. Da man aber weniger Vorlesungen<br />

parallel hat, kann man sich auch besser auf<br />

eine konzentrieren. Die Vorlesungen orientieren<br />

sich meist an «textbooks» auf englisch,<br />

die man sich für teures Geld anschaffen muss<br />

(oder in der Bibliothek schnell sein muss),<br />

aber dafür meist auch didaktisch besser aufgebaut<br />

sind als viele Skripte.<br />

Trotz der grossen Zahl an Studenten in<br />

Lund fand ich mich – zumindest in Physik – in<br />

Räumen mit höchstens 40 Leuten wieder, was<br />

eine sehr gute Betreuung bedeutete.<br />

Ausserdem ist das Verhältnis Dozent-<br />

Student viel kollegialer und es sind tausend<br />

kleine Sachen, die die Lernatmosphäre anders<br />

machen. Ein echtes Erlebnis, die beiden Welten<br />

der <strong>ETH</strong> und der LTH zu vergleichen!<br />

Landeskunde<br />

Ein weiterer Grund ins Ausland zu gehen ist<br />

natürlich auch, das Land besser kennenzulernen,<br />

wozu man erst bei 2 Semestern Austausch<br />

eigentlich richtig die Gelegenheit hat. Man<br />

bereist das Land, sieht Teile die kein normaler<br />

Lund-Student je gesehen hat (oder sehen will,<br />

aber wir sind ja nur ein Jahr da ...)<br />

Auch ist es spannend (und lustig)<br />

Gemeinsamkeiten und Unterschiede der<br />

Gesellschaften hier und dort zu finden. Das<br />

sind alles persönliche Erfahrungen, die man<br />

auf keinen Fall unterschätzen sollte.<br />

Der Abschied<br />

So verging die Zeit, es wurde Winter, es wurde<br />

Frühling, es wurde Sommer.<br />

Die Abschiedsszenen waren rührend,<br />

aber heutzutage mit den modernen Mitteln<br />

der Kommunikation ist es ja kein Problem,<br />

auch mit den kanadischen Kollegen in regem<br />

Kontakt zu bleiben.<br />

Kurzum, ich war also wirklich begeistert<br />

und kann einen Erasmusaustausch, Schweden<br />

und Lund aus fachlicher und persönlicher Sicht<br />

restlos empfehlen. Es ist wohl nicht überall so<br />

perfekt organisiert wie in Schweden, aber auch<br />

Spanien soll schön sein, hab ich gehört.<br />

Wenn euch auch nur ein Hauch von<br />

Fernweh plagt, gibt es keine Entschuldigung,<br />

nicht einmal zu den Leuten der Mobilitätstelle<br />

zu gehen und sich über Möglichkeiten für<br />

einen Austausch zu informieren.<br />

Hilfreich und zu Infos gern bereit sind<br />

auch euer Mobilitätsberater des Departmentes<br />

oder die Studis von ESN Zürich damit ihr<br />

auch so ein geiles (darf man das im Polykum<br />

schreiben) Jahr wie ich verbringen dürft.<br />

Und noch ein politischer<br />

Appell:<br />

Wenn sich herausstellt, dass so ein Austausch<br />

wie ich ihn erleben durfte, im Zuge der<br />

neuen Bachelor/Master-Studiengänge nicht<br />

mehr oder nur noch unter erheblichen<br />

Schwierigkeiten möglich ist, obgleich doch<br />

unser Rektor selber immer in höchsten Tönen<br />

von den unverzichtbaren internationalen<br />

Kompetenzen schwärmt, ist das wirklich<br />

schwach für die <strong>ETH</strong>, in Lausanne geht das<br />

auch!<br />

> www.mobilitaet.ethz.ch<br />

www.esn.ethz.ch<br />

<br />

<br />

Auftritt vor Publikum<br />

Wie präsentiere ich mich und mein Thema gekonnt<br />

Samstag, 20. November, 9–17 Uhr,<br />

wsg, Studierendenfoyer, Hirschengraben 7, Zürich<br />

Nützliche rhetorische Mittel gemeinsam entdecken und<br />

erproben. Ziel: methodisch den «aufrechten Gang» und<br />

damit das eigene Selbstbewusstsein stärken.<br />

Kosten: Unkostenbeitrag für das Mittagessen (im Haus)<br />

Anmeldeschluss: Montag, 15. November<br />

Leitung/Infos: angela.waeffler@zh.ref.ch; 01-258 92 84<br />

Anmeldeschluss: 15. 11. 04, Tel. 01-258 92 90, www,wsg.ch<br />

gesellschaft<br />

<br />

Heiliger Krieg<br />

Öffentliches Podium über Mittag<br />

a n d e n z ü r c h e r h o c h s c h u l e n<br />

www.wsg.ch – wsg@zh.ref.ch<br />

Tel 01-258 92 90 – Fax 01-258 91 51<br />

mit Marianne Chenou, Georg Kohler, Georg Pfleiderer,<br />

Clemens Thoma, Ulrich Rudolph (Moderation)<br />

Donnerstag, 25. November, 12.15–14.00 Uhr,<br />

Saal Hirschengraben 50, Zürich<br />

Die TeilnehmerInnen am Podium diskutieren, inwiefern Judentum,<br />

Christentum und Islam am Konflikt im Vorderen Orient<br />

beteiligt sind, wie Gewalt und Religion miteinander zu tun haben,<br />

und ob, wie und was die involvierten religiösen Traditionen<br />

zur Deeskalation der aktuellen Krise beitragen könnten.<br />

wissenschaft<br />

<br />

<br />

<br />

Hochschulgottesdienst<br />

in der Predigerkirche<br />

Sonntag, 19.12.04<br />

«Bethlehem und Golgatha»<br />

Predigt: Ruedi Wehrli, Dr. theol. und<br />

CEO Gurit-Heberlein<br />

Musik: Zürcher Kantorei zu Predigern,<br />

Leitung Johannes Günther;<br />

G-Dur Messe von J.S. Bach, BWV 236<br />

anschliessend Apéro in der Predigerkirche<br />

spiritualität


14<br />

Polykum 2/04–05<br />

Alltagsgegenstand<br />

Die Rolltreppe<br />

Gleich wie die Mobilität kennt auch die Bequemlichkeit des Menschen keine Grenzen.<br />

Nicht nur für weite, auch für kurze Strecken wurden seit je her Geräte entwickelt, welche<br />

die Fortbewegung erleichtern. Ingo Jenni > ingo@polykum.ethz.ch<br />

Die meisten dieser Erfindungen fallen<br />

unter die Kategorie der Alltagsgegenstände.<br />

Denn: wer macht sich schon<br />

gross Gedanken über die<br />

Entstehung unseres öffentlichen<br />

Personenverkehrsnetzes<br />

wenn er ein Tram besteigt<br />

Oder über all die Sicherheitsmechanismen<br />

in einem Aufzug,<br />

die ihn statistisch zum sichersten<br />

Transportmittel überhaupt<br />

machen Nicht dass dies nötig<br />

wäre, doch aus der Sicht des<br />

Autors vielleicht gar nicht mal<br />

die schlechteste Art, der alltäglichen<br />

Routine zu entfliehen.<br />

Noch viel besser geht das mit<br />

ein wenig Hintergrundwissen.<br />

Zu diesem Zweck nehmen wir<br />

nun die Historie der Rolltreppe<br />

etwas unter die Lupe.<br />

Die ersten Schritte<br />

Zunächst sollte festgehalten<br />

werden, dass der Fachkundige<br />

nicht das umgangssprachliche Wort Rolltreppe<br />

benutzt, sondern korrekterweise von<br />

der Fahrtreppe spricht. Die beiden Begriffe<br />

werden im Folgenden synonym verwendet.<br />

Bereits 1859 wurde ein US-Patent eingereicht,<br />

das eine Rolltreppe mit fahrenden<br />

Stufen beschreibt. Das Prinzip war jedoch<br />

zu kompliziert, die Idee wurde nie in die<br />

Praxis umgesetzt. Eine tatsächlich gebaute<br />

Fahrtreppe basierte auf einem Patent des<br />

amerikanischen Erfinders Jesse W. Reno aus<br />

dem Jahre 1892. Das Gerät bestand lediglich<br />

aus einem Gummiband mit Holzplatten, also<br />

einem schrägen Förderband. Es handelte sich<br />

demnach nicht um eine Fahrtreppe im eigentlichen<br />

Sinn, sondern um einen Fahrsteig, weil<br />

die einzelnen Elemente eine glatte Fläche<br />

bildeten. Der erste Personenschrägaufzug<br />

dieser Art wurde im New Yorker Cortland-<br />

Street-Bahnhof in Renos Heimatstadt gebaut.<br />

Weitere solcher Bänder installierte man<br />

in Kaufhäusern und als Attraktionen in<br />

Vergnügungsparks. So entstand die erste<br />

Rolltreppe Europas im Jahre 1898 im<br />

Londoner Kaufhaus Harrods.<br />

Waagrechte Stufen<br />

Der eigentliche Erfinder der Fahrtreppe<br />

wie wir sie heute kennen heisst George A.<br />

Wheeler. Das Patent für eine Rolltreppe mit<br />

waagrechten Stufen wurde ihm nur fünf<br />

Monate nach dem von Reno erteilt. Trotz der<br />

Genialität seiner Erfindung gelang ihm der<br />

Durchbruch nicht. Es brauchte einen weiteren<br />

Mann, Charles Seeberger, der zwar mit seinen<br />

eigenen Erfindungen stets scheiterte, aber<br />

glaubte, das nötige Feingefühl zu besitzen,<br />

um Wheelers Idee zu vermarkten. So kaufte<br />

er 1898 das Patent seines Kollegen. 1900 an<br />

der Pariser Weltausstellung präsentierte er<br />

einen entsprechenden Prototypen und stiess<br />

auf grosses Interesse. 1912 kaufte die Firma<br />

Otis Elevator Company die Schutzrechte für<br />

eine Fahrtreppe mit waagrechten Stufen.<br />

Sogleich fing Otis an, die ersten Treppen nach<br />

dem neuen Prinzip zu bauen, hauptsächlich<br />

in U-Bahnhöfen. Diese Modelle besassen im<br />

Gegensatz zu den heutigen noch seitliche<br />

Zu- und Abgänge. Es wurde 1920 bis Otis in<br />

New York die erste Rolltreppe in der heute<br />

üblichen Form baute. Sie war gerade zu<br />

betreten und besass einen Handlauf.<br />

Made in USA<br />

Bemerkenswert ist, dass sämtliche<br />

Erfindungen, die zur Entwicklung<br />

der Rolltreppe führten,<br />

aus Amerika stammen.<br />

Ob dies auf einen grösseren<br />

Ideenreichtum in unserem<br />

Nachbarkontinent oder eher<br />

auf ein gehobenes Bedürfnis<br />

nach Bequemlichkeit zurückzuführen<br />

ist, sei dahingestellt.<br />

Tatsache aber ist, dass<br />

in Amerika selbst Fitnessclubs<br />

Rolltreppen zu ihrer Eingangstür<br />

installieren. Man bezahlt<br />

ja schliesslich nicht, um die<br />

Treppe zum Eingang hochzugehen,<br />

sondern um zu trainieren.<br />

Doch sei dies nur am<br />

Rande erwähnt.<br />

Heutige Rolltreppen<br />

Moderne Fahrtreppen, die übrigens in die<br />

Klasse der Aufzüge fallen, sind maximal 70 m<br />

lang. Die Passagiere werden mit 0.1 bis 1 m/s<br />

bei einem Neigungswinkel von 30 bis 35 Grad<br />

befördert. Anzutreffen sind sie (fast) überall.<br />

> Denkst du gerade an einen alltäglichen<br />

Gegenstand, der es wert wäre, im Polykum<br />

erwähnt zu werden Möchtest du vielleicht selbst<br />

einen Artikel dazu verfassen Wenn ja, zögere<br />

nicht: alltagsgegenstand@polykum.ethz.ch


Polykum 2/04–05<br />

15<br />

Nachgeforscht<br />

In den Untergrund (II)<br />

In der letzten Ausgabe haben wir die geheimen Stockwerke des HCI auf dem Hönggerberg erkundet.<br />

Dieses Mal wollten wir über das Tunnelsystem unter den Gebäuden der <strong>ETH</strong> Zentrum berichten. Wollten<br />

wir ... Samuel Brändle > saemi@polykum.ethz.ch<br />

Nach dem ersten Teil über den Untergrund<br />

auf dem Hönggerberg erhielten wir zahlreiche<br />

Mails von Studenten, welche über ihre Erfahrungen<br />

in den Gängen des Tunnelsystems<br />

zwischen den Gebäuden ETZ, HG, ML und<br />

IFW berichteten. Einige nutzten die Tunnels<br />

bei schlechtem Wetter, um trockenen Fusses<br />

zur nächsten Vorlesung zu gelangen, während<br />

andere ganze Expeditionen planten, um die<br />

Katakomben vollbepackt mit Notausrüstung<br />

und Videokamera zu erkunden.<br />

Für alle, die sich nicht selbst in die Gänge<br />

wagen, aber wissen möchten, was an all den<br />

wilden Geschichten dran ist, wäre dieser zweite<br />

Teil hier gedacht gewesen. Wäre er. Wenige<br />

Tage vor unserem Redaktionsschluss erschien<br />

jedoch das «iQ – Quartalsinfo für Uni und<br />

<strong>ETH</strong>». Dessen Titelstory lautet «Untergrund<br />

– Expedition in die Tiefen der <strong>ETH</strong>» ... Nun<br />

können wir natürlich schlecht der gleichen<br />

Kundschaft nochmal dasselbe erzählen. Wir<br />

empfehlen daher allen interessierten Lesern<br />

den Artikel in der aktuellen Ausgabe des «iQ»<br />

und widmen uns hier nun einem speziellen<br />

Thema des Untergrundes: dem Atomreaktor<br />

unter dem Maschinenlabor.<br />

Ein Atomreaktor unter dem ML<br />

Keine Sorge, Du wirst während Deinen<br />

Vorlesungen nicht verstrahlt, der Reaktor<br />

wurde nie gebaut. In den Fünfzigerjahren<br />

wurde jedoch ein entsprechendes Projekt<br />

geplant. Die <strong>ETH</strong> verfügte damals über ein<br />

Fernheizkraftwerk zwischen Clausiusstrasse<br />

und ML, welches 1956 die Anforderungen<br />

nicht mehr erfüllen konnte und deshalb erweitert<br />

werden sollte. Atomkraftwerke wurden zu<br />

dieser Zeit als zukunftsträchtige Technologie<br />

betrachtet; mehrere Industriegruppen arbeiteten<br />

an Projekten für Versuchsreaktoren in<br />

der Schweiz. Eine Gruppe von Firmen, darunter<br />

Sulzer, Escher Wyss, Contraves, Landis<br />

& Gyr sowie später auch die BBC, bildete die<br />

«Arbeitsgemeinschaft für ein Heizkraftwerk<br />

an der <strong>ETH</strong> Zürich».<br />

Die Investitionskosten lagen zwar<br />

deutlich höher als bei anderen Kraftwerken,<br />

doch die Vorteile der Atomenergie schienen<br />

die Mehrkosten wettzumachen. Das geringe<br />

Volumen des Uran-Brennstoffs ermöglichte<br />

eine einfachere Lagerung als die grossen<br />

Erdöltanks und der chronische Kohlemangel<br />

in Europa machte Uran zu einem geeigneten<br />

Ersatz. Die bisherigen Fernheizanlagen<br />

mussten zudem möglichst nahe beim<br />

Endverbraucher stehen, um Wärmeverluste<br />

durch lange Transportwege zu vermeiden, was<br />

aber zu einer starken Belastung der städtischen<br />

Luftqualität führte. Die Atomtechnologie<br />

löste dieses Problem, das Kraftwerk konnte<br />

direkt unter die <strong>ETH</strong> gebaut werden. 1956<br />

– drei Jahrzehnte vor Tschernobyl – hatte niemand<br />

Bedenken, mitten in der grössten Stadt<br />

der Schweiz einen Atomreaktor zu betreiben.<br />

In Stockholm war bereits seit zwei Jahren ein<br />

Versuchsreaktor in Betrieb, direkt unter der<br />

Königlichen Technischen Hochschule. Die<br />

Euphorie in Zürich war sogar so gross, dass sich<br />

die BBC überlegte, mit einem Atomkraftwerk<br />

im Innern des Üetlibergs die gesamte Stadt<br />

mit Strom zu versorgen.<br />

Mit einem Personenlift in den<br />

Lettentunnel<br />

Das <strong>ETH</strong>-Kraftwerk sollte in einer Tiefe<br />

von 42 Metern unter der Clausiusstrasse in<br />

einer Kaverne untergebracht werden. Den<br />

Hauptzugang sollte ein Personenlift zum<br />

Lettentunnel der SBB hinunter bilden. Zur<br />

Kühlung des Reaktors war ein überirdischer<br />

Kühlturm vorgesehen, der mit Wasser gespeist<br />

werden sollte, welches über einen Stollen von<br />

der Limmat hinaufgepumpt werden musste.<br />

Dieser Stollen bestand bereits, wurde damals<br />

als Frischwasserzufuhr für das Heizkraftwerk<br />

genutzt und sollte im Fall einer Reaktorhavarie<br />

auch als Fluchtweg dienen.<br />

Die drei Industriegruppen, welche je an<br />

einem Reaktorprojekt arbeiteten (darunter das<br />

Heizkraftwerk für die <strong>ETH</strong>), richteten 1959<br />

ein gemeinsames Subventionsgesuch um 90<br />

Millionen Franken an den Bund. Der Bundesrat<br />

bildete daraufhin eine Expertengruppe, welche<br />

Vorschläge für die Subventionierung<br />

eines oder mehrerer dieser Projekte ausarbeiten<br />

sollte. Schliesslich gebaut wurde ein<br />

Reaktor im waadtländischen Lucens, ebenfalls<br />

in einer unterirdischen Kaverne. Nach einem<br />

Testbetrieb mit mehreren Unterbrüchen<br />

wurde das Kraftwerk am 21. Januar 1969<br />

definitiv in Betrieb genommen. Kurz nach 17<br />

Uhr begannen sich einige Brennelemente zu<br />

überhitzen, was im Kontrollraum aber nicht<br />

bemerkt wurde, da aus Kostengründen nicht<br />

jedes Element mit einem Temperaturfühler<br />

ausgerüstet worden war. Das Brennelement<br />

in Kanal Nr. 59 explodierte schliesslich und<br />

geschmolzenes radioaktives Material wurde<br />

durch die Reaktorkaverne geschleudert.<br />

Die Operateure im Kontrollraum wurden<br />

darauf aber nicht aufmerksam, bis um<br />

17.20 Uhr eine automatische Abschaltung<br />

des Reaktors erfolgte. Erst mehrere Tage später<br />

war die Radioaktivität so weit abgeklungen,<br />

dass die Kaverne mit Schutzanzügen für<br />

wenige Minuten betreten werden konnte.<br />

Die Dekontamination der Kaverne und die<br />

Zerlegung des zerstörten Reaktors nahmen<br />

mehrere Monate in Anspruch. Der Traum<br />

vom eigenen Schweizer Reaktor war ausgeträumt.<br />

> Allen, die mehr zum Thema erfahren möchten,<br />

empfehlen wir die Ausstellung «Der Traum<br />

vom Schweizer Reaktor – Atom Technologie Entwicklung<br />

1955–1969» in der <strong>ETH</strong>-Bibliothek.<br />

Am Dienstag, 30. November wird ausserdem<br />

der Historiker Dr. Tobias Wildi im Rahmen der<br />

öffentlichen Veranstaltungsreihe «Atome für die<br />

Schweiz» von 17–19 Uhr im HG E3 über das<br />

atomare Heizkraftwerk für die <strong>ETH</strong> sprechen.<br />

Und für die, die gerne mal das Tunnelsystem<br />

unter der <strong>ETH</strong> erkunden möchten, organisiert<br />

der AMIV Führungen; weitere Infos<br />

unter: www.amiv.ethz.ch/exkursionen<br />

> Ist Dir an der <strong>ETH</strong> etwas aufgefallen, worüber<br />

Du gerne mehr wüsstest Hast Du brennende<br />

Fragen Dann schreib uns und wir gehen der<br />

Sache nach: nachgeforscht@polykum.ethz.ch


16<br />

Polykum 2/04–05<br />

2000 Watt Gesellschaft<br />

«Eine 2000-Watt-Gesellschaft ist nur regional<br />

unter ganz besonderen Bedingungen<br />

erreichbar.»<br />

Ein Interview mit Andreas Steiner, CEO der Belimo Gruppe und nebenamtlich tätig als Präsident der<br />

Kommission für Wissenschaft und Forschung von der economiesuisse.<br />

Interview: Bastien Girod > bas@student.ethz.ch<br />

Was halten Sie von der Vision der <strong>ETH</strong> der<br />

2000-Watt-Gesellschaft<br />

Grundsätzlich finde ich gehaltvolle Visionen<br />

sehr gut. Sie geben klar und prägnant<br />

eine langfristige Zielrichtung vor. Die<br />

Schwierigkeiten beginnen jedoch regelmässig<br />

bei der Umsetzung. Bei der Interpretation<br />

dieser Vision gehe ich davon aus, dass das Ziel<br />

einer Energieumsetzung von 17 520 000 Wh<br />

oder 17 520 kWh pro Jahr sich pro Person<br />

versteht. Das ist sehr wenig. Die 2000-Watt-<br />

Zielsetzung verlangt mit andern Worten<br />

sowohl effiziente Systeme als auch grosse<br />

Einsparungen von Energie. Konkret geht<br />

es darum, möglichst wenig Energie «umzuwandeln».<br />

Dabei stellen sich natürlich auch<br />

wichtige gesellschaftspolitische Fragen. 2000<br />

Watt würde heissen, dass diese Energiemenge<br />

genug für diejenigen ist, die heute mehr davon<br />

verbrauchen. Für jene Energiekonsumenten,<br />

die heute weit weniger als 17 500 KW umsetzen,<br />

wird die Grenze gesetzt, bis hierher<br />

und nicht weiter.<br />

Bei diesen ersten Überlegungen zur<br />

Vision legt sich beim einen oder anderen<br />

möglicherweise die erste Begeisterung zum<br />

sparsamen Umgang mit Energie bereits etwas.<br />

Hinzu kommt, dass die einzelne Person in<br />

der Regel gar nicht genau weiss, wie viel kWh<br />

Strom sie pro Jahr wirklich verbraucht. Wer<br />

sagt ihr zudem, wie viel kWh sie pro Liter Diesel<br />

beim Fahren mit dem Auto umwandelt.<br />

Wenn es knapp wird, entscheidet letztlich die<br />

Wahl des oberen oder unteren Heizwertes<br />

darüber, ob der einzelne jetzt ein guter Mensch<br />

ist oder nicht. Darüber hinaus sagt diese Vision<br />

explizit noch nicht, wie die Umwandlungen<br />

möglichst ohne «Nebenwirkungen» zu vollziehen<br />

wären. Zwar wäre zu wünschen, dass<br />

sich von dieser Vision viele Wissenschafter für<br />

die Energietechnik begeistern lassen, ich bin<br />

mir da aber nicht so sicher.<br />

Abgesehen vom Begriff, was halten Sie davon,<br />

dass sich die <strong>ETH</strong> für eine solche Vision stark<br />

macht<br />

Persönlich begrüsse ich es sehr, dass die<br />

<strong>ETH</strong> sich den wichtigen Fragen des 21.<br />

Jahrhunderts stellt. Dazu gehört ohne<br />

Zweifel die Versorgung der<br />

Gesellschaft mit Wasser<br />

und Energie. Von daher<br />

muss die <strong>ETH</strong> auf diesen<br />

Gebieten Spitzenforschung<br />

betreiben und Erfindungen<br />

machen, die sich letztlich in<br />

technischen Systemen realisieren<br />

lassen. Während die<br />

Herausforderung der Entdeckung<br />

für den Forscher<br />

wohl der wichtigste Antrieb<br />

ist, bin ich als<br />

Wirtschaftsmann vor allem<br />

an Impulsen für die Industrie<br />

interessiert, um Erfindungen<br />

wertschöpfend in<br />

marktfähige Produkte umzusetzen.<br />

Der Weg von der<br />

Erfindung bis zur Kommerzialisierung<br />

ist im Allgemeinen<br />

sehr lang und<br />

kann unter Umständen<br />

Generationen dauern, wenn<br />

man an die Kernfusion zur<br />

Umwandlung von Energie<br />

mit einem fast unendlichen<br />

Potenzial denkt.<br />

Die <strong>ETH</strong> hat einen<br />

ausgezeichneten Ruf und<br />

verfügt über hervorragende<br />

Forscher und Professoren.<br />

Sie entfalten mit ihren<br />

Leistungen die grösste Attraktivität, weitere<br />

Studierende, Forscher und Professoren an<br />

die <strong>ETH</strong> zu ziehen. Für die Wirtschaft stellt<br />

die <strong>ETH</strong> primär ausgezeichnete Absolventen<br />

zur Verfügung und erst in zweiter Linie<br />

Forschungsresultate.<br />

Andreas Steiner<br />

Denken Sie es ist realistisch, eine 2000-Watt-<br />

Gesellschaft zu erreichen<br />

Ich habe grosse Zweifel, dass dieses Ziel<br />

in den nächsten zwei bis drei Generationen<br />

global erreicht werden kann. Denn es hängt<br />

ganz entscheidend vom politischen Willen<br />

der einzelnen Staaten ab. Diejenigen Länder,<br />

die heute (noch) unter dieser Grenze liegen,<br />

haben wahrscheinlich ganz andere Ziele als<br />

die Energieeinsparung. Sie möchten zur<br />

Armutsbekämpfung in erster Linie rasch<br />

die wirtschaftliche Entwicklung voranbringen.<br />

Diejenigen Staaten, die bereits mehr als<br />

17 520 KWh umsetzen, werden Mühe haben,<br />

diese Limite einzuhalten. Es geht ja nicht nur<br />

darum, weniger Energie umzusetzen, sondern<br />

auch, Nebenwirkungen und Emissionen<br />

zu reduzieren. Nur beim CO 2<br />

konnte man<br />

sich bis heute politisch (fast) auf weltweite<br />

Ziele einigen. Ich glaube deshalb, dass eine<br />

2000-Watt-Gesellschaft nur regional unter<br />

ganz besonderen Bedingungen erreichbar ist.<br />

Wenn die Verknappung der Ressourcen sich<br />

stark zuspitzen sollte, wird es reichen Ländern<br />

vielleicht gelingen, pro Kopf mit 17 520 kWh


Polykum 2/04–05<br />

17<br />

auszukommen. Allerdings dürfte dies zu<br />

Lasten jener Länder gehen, die heute schon<br />

unter der postulierten Limite liegen.<br />

Die Wissenschaft hat das Wissen über die<br />

Gefahren von Umweltproblemen. Bringt das<br />

nicht auch eine Verantwortung für die Wissenschaft,<br />

einen Wandel hin zur nachhaltigen<br />

Entwicklung voranzutreiben<br />

Das Kollektiv «die Wissenschaft» wird kaum<br />

die Verantwortung übernehmen können.<br />

Jeder Wissenschafter trägt die Verantwortung<br />

für sein Tun selbst, wobei er sich selbstverständlich<br />

mit Fragen der Ethik, der<br />

gesellschaftlichen Verantwortung usw.<br />

auseinander setzen muss. Der Begriff<br />

«nachhaltige» Entwicklung ist dabei<br />

insofern relevant, als es um die Umsetzung<br />

der Erfindung geht. Jeder<br />

Forscher und Entwickler muss sich<br />

selbst die Frage stellen, ob sein<br />

Produkt oder Prozess «nachhaltig» ist.<br />

Dabei hält er sich im Normalfall an<br />

die Gesetze. Selbstverständlich muss<br />

der Wissenschafter die Benutzer auf<br />

«Nebenwirkungen» aufmerksam machen.<br />

Aber einmal Gedachtes oder<br />

Erfundenes kann man nicht mehr rückgängig<br />

machen. Waren die grundlegenden<br />

Theorien von Einstein nachhaltig oder nicht<br />

Das Problem ist, dass beispielsweise Effizienz<br />

allein nichts zur Reduktion des Energieverbrauchs<br />

beiträgt, wenn gleichzeitig mehr konsumiert<br />

wird. Die 2000-Watt-Gesellschaft<br />

berücksichtigt beide Faktoren.<br />

Natürlich trägt die Effizienz zur Reduktion<br />

bei. Im Normalfall ist es doch so, dass ein<br />

System im Allgemeinen für einen bestimmten<br />

Output ausgelegt ist und die Effizienz den<br />

Input bestimmt. Der Verbrauch geht zurück.<br />

Mehr Output bei gleichem Input wäre der<br />

falsche Anreiz. Ein effizientes Antriebssystem<br />

wäre für mich noch keine Legitimation für die<br />

Anschaffung eines SUVs, die in den USA von<br />

den «Lenkungsabgaben» befreit sind.<br />

Sollte die Wissenschaft nicht gerade solche<br />

Entscheide und Fehlentwicklungen kritisieren<br />

Für solche Dummheiten bedarf es keiner<br />

Wissenschaft. Hierzu genügt gesunder Menschenverstand.<br />

«Für die Wirtschaft stellt die<br />

<strong>ETH</strong> primär ausgezeichnete<br />

Absolventen zur Verfügung<br />

und erst in zweiter Linie<br />

Forschungsresultate.»<br />

Früher oder später müssen wir unseren Energiekonsum<br />

wohl oder übel reduzieren, weil die<br />

billigen Energiereserven endlich sind. Wieso<br />

nicht früher damit beginnen und in zukunftsfähige<br />

Technologien investieren und so einen<br />

Wissens- und Technologievorsprung erlangen<br />

Das ist ja gerade die Krux. Die Investitionen<br />

in neue Energietechnologien zahlen sich<br />

erst dann aus, wenn die Energiepreise steigen.<br />

Wenn zu früh investiert wird, muss man<br />

diese Investitionen nur allzu häufig unbenutzt<br />

abschreiben. Es gibt viele effiziente<br />

Lösungen, die entwickelt wurden und nie<br />

zum Einsatz kamen, weil die Energiepreise<br />

nie die Höhe erreicht haben, um einen wirtschaftlichen<br />

Betrieb zu gewährleisten. Viele<br />

Photovoltaiklösungen fallen z. B. darunter.<br />

Erst wenn sich effiziente Systeme rechnen lassen,<br />

kommt Bewegung ins System. Ökonomie<br />

und Ökologie können nun einmal nicht<br />

getrennt werden. Sie sind letztlich auch keine<br />

Widersprüche.<br />

Was die Energiereserven betrifft: Erdöl,<br />

Kohle und Gas werden wohl nie ausgehen,<br />

weil bei steigender Nachfrage über den<br />

Preismechanismus Substitutionsprozesse eingeleitet<br />

werden. Die Verknappung bewirkt<br />

eine Korrektur über den Preis und sorgt<br />

damit automatisch für sparsameren Umgang,<br />

alternative Energiequellen, neue Materialien<br />

usw. Das ist harte Logik, die auch der Club of<br />

Rome zur Kenntnis nehmen musste.<br />

Wie viel bezahlen Sie für einen Liter<br />

Wasser im Laden an der Tankstelle<br />

Etwa zwei Franken.<br />

Und wie viel bezahlen Sie für einen Liter<br />

Diesel an der Tankstelle<br />

Im Moment 1.50 ...<br />

In diesem Preis sind noch etwa ein Drittel<br />

Steuern enthalten. Benzin ist heute an der<br />

Tankstelle billiger als Wasser. Der Markt wird<br />

dies erst über die Verknappung korrigieren.<br />

Es geht nicht nur ums Vorauseilen, es geht auch<br />

um die Internalisierung externer Kosten, was<br />

weniger Lärm, Platzverbrauch und Luftverschmutzung<br />

und somit mehr Lebensqualität<br />

bringen würde. Die 2000-Watt-Gesellschaft ist<br />

auch eine Gesellschaft der reduzierten externen<br />

Kosten.<br />

Richtig. Die Korrektur erfolgt über den<br />

Preis.<br />

Zur Klimaerwärmung: Es wäre für unseren<br />

Planeten nicht tragbar, wenn alle soviel Energie<br />

verbrauchen würden wie wir. Sollten wir nicht<br />

versuchen, einen Lebensstil zu entwickeln, den<br />

sich jeder Erdenbürger leisten könnte<br />

Ja sicher. Aber hier schneiden Sie eine zentrale<br />

gesellschaftspolitische Frage an. Es hat<br />

bekanntlich Staaten mit politischen Systemen<br />

gegeben, die daran gescheitert sind, dass sie<br />

der ganzen Bevölkerung den «richtigen»<br />

Lebensstil vorschreiben wollten.<br />

Ist die Wirtschaft fähig, die Gefahren der<br />

Klimaerwärmung rechtzeitig zu erkennen und<br />

zu reagieren Braucht es da nicht eine vorausschauende<br />

Wissenschaft, die mehr Einfluss auf<br />

die Entwicklung nimmt<br />

Nicht der Hersteller eines Produktes oder<br />

einer Dienstleistung entscheidet, ob<br />

ein Produkt mehr oder weniger Sinn<br />

macht, sondern der Käufer bzw. der<br />

Konsument. Davon abgesehen kann<br />

nur der Gesetzgeber verhindern, dass<br />

ein umweltschädigendes Produkt<br />

gekauft wird. Der Konsument entscheidet<br />

somit, ob er eine Chiquita<br />

oder eine Havelaar Banane kauft,<br />

oder ob es überhaupt sinnvoll ist, auf<br />

dem Gletscher eine Banane zu verzehren.<br />

Ich misstraue jeder staatlicher<br />

Instanz, die sagt: Das ist zu viel und<br />

das brauchen wir nicht.<br />

Ich glaube, gerade die Schweizer<br />

Wirtschaft hat bewiesen, dass effiziente und<br />

emissionsarme Systeme unter marktwirtschaftlichen<br />

Bedingungen auf dem Weltmarkt erfolgreich<br />

sind. Die Lösungen müssen nicht nur<br />

wirkungsvoller sondern auch kostengünstiger<br />

sein. Kleinere, leichtere Maschinen bei gleicher<br />

Leistung benötigen weniger Ressourcen.<br />

So entstehen nachhaltige Lösungen.<br />

Braucht die Wirtschaft nicht die richtigen<br />

Rahmenbedingungen für eine nachhaltige<br />

Entwicklung, damit der Wettbewerb nicht auf<br />

Kosten der Umwelt ausgetragen wird<br />

Wenn es ressourcenschonende Rahmenbedingungen<br />

braucht, dann müssen diese entweder<br />

global sein (z. B. Kyoto oder Rio) oder<br />

doch wenigstens alle Industrieländer umfassen.<br />

Binnenmarktregelungen sind zu vermeiden.<br />

Sie können zwar innerhalb eines Landes<br />

gewisse Technologien fördern, im internationalen<br />

kompetitiven Umfeld fallen diese<br />

jedoch regelmässig durch. Beispiel: Ausrüster<br />

von Schutzräumen hatten jahrelang ein komfortables<br />

Geschäft innerhalb der Schweiz. Der<br />

Auslandumsatz mit derartigen Produkten<br />

war praktisch null. Mit der Aufhebung der<br />

Schutzraumpflicht fiel auch das Geschäft in<br />

der Schweiz aus.<br />

In diesem Zusammenhang gehören<br />

zu den wichtigen technologiepolitischen<br />

Rahmenbedingungen für Unternehmen in der<br />

Schweiz eine langfristige, verlässlich finanzierte<br />

Forschung durch den Nationalfonds und<br />

die Umsetzung von Erfindungen über die<br />

KTI. Anschubfinanzierungen sind jedoch zu<br />

FORTSETZUNG AUF NÄCHSTER SEITE


18<br />

Polykum 2/04–05<br />

Sex and the Science<br />

Austausch vs. Beziehung <br />

Spätestens beim ersten Jobgespräch taucht die Frage<br />

nach internationaler Erfahrung auf. Sprachkurs nach der<br />

Matura in England – gut. Praktikum im Welschland in den<br />

Semesterferien – sehr schön. Und einen Studienaustausch<br />

haben Sie auch gemacht<br />

Spätestens da wird<br />

einem die Wichtigkeit eines<br />

(verpassten) längeren Auslandaufenthaltes<br />

bewusst. Ein Austausch<br />

während des Studiums<br />

wird in vieler Hinsicht positiv<br />

gewertet: Offenheit gegenüber<br />

anderen Kulturen, sich zurechtfinden<br />

an einer anderen Uni, mit<br />

anderen Menschen, Sitten und<br />

Sprachen.<br />

Für viele Studentinnen und Studenten<br />

ist nur schon ein einziges<br />

Auslandsemester mit Erasmus<br />

oder anderen Programmen eine<br />

echte Herausforderung – weil es<br />

bestehende Liebesbeziehungen auf eine harte Probe stellt.<br />

«Ich habe Angst – meine Freundin geht für ein Semester<br />

nach Rom», meint mein Kollege und <strong>ETH</strong>-Student Stefan.<br />

«Natürlich vertraue ich ihr, aber beim Charme der Italiener<br />

weisst du ja nie ...» Stefan hat guten Grund, sich zu sorgen.<br />

Gemeinsame Freunde von uns haben sich soeben getrennt<br />

– sie war im Austausch in Milano und tauschte Markus aus<br />

Höngg bald gegen Filippo aus Bologna. Aber die Distanz ist<br />

Illustration: Viki Metzler<br />

auch ein guter Vorwand für Bindungsunfähige: «Ich gehe<br />

nächsten Monat für ein Semester nach Barcelona – und<br />

ich habe mir vorgenommen, die Zeit in jeder Hinsicht zu<br />

geniessen. Also, da kann und will ich mich einfach nicht<br />

auf eine Beziehung einlassen»,<br />

verabschiedete sich das amouröse<br />

Abenteuer einer Studienkollegin<br />

aus ihrem Leben. Und<br />

ein anderer Student entliess<br />

seine Freundin mit den Worten<br />

«Wir sind nicht zusammen» in<br />

ein Austauschsemester nach<br />

Amerika – weil er Angst hatte,<br />

versetzt zu werden. Die Mobilität<br />

der Studierenden mobilisiert<br />

diese auch sexuell, so<br />

zumindest die Vorstellung vieler<br />

Studierender – und Mamis und<br />

Papis. So weiss ich inzwischen<br />

sogar von Eltern, die ihren<br />

Sohn für den Austausch in die<br />

Schweiz schickten, in der Hoffnung, die Beziehung mit<br />

seiner Freundin würde durch die Distanz in die Brüche<br />

gehen. Dummerweise gefiel es ihm hier so gut, dass er<br />

gleich in Zürich blieb – und seine Freundin bald nachreiste.<br />

Dass sich die Eltern wenig erfreut zeigten, muss an dieser<br />

Stelle wohl nicht erwähnt werden.<br />

Pia G. Guggenbühl > pia.guggenbuehl@polykum.ethz.ch<br />

FORTSETZUNG «2000-WATT-GESELLSCHAFT»<br />

vermeiden, denn sie täuschen in aller Regel<br />

einen real nicht existierenden Markt vor.<br />

Die Effizienztechnologie könnte aber viel mehr<br />

zur Reduktion des CO 2<br />

-Ausstosses beitragen.<br />

Ist es nicht da sinnvoll, dass sich die <strong>ETH</strong> aus<br />

diesem Grund z. B. für leichte 1–2 Liter Autos<br />

engagiert<br />

Dass die CO 2<br />

-Reduktion nur langsam vor sich<br />

geht, ist kein technisches Problem. Wenn die<br />

Politik den CO 2<br />

-Ausstoss wirklich effizient senken<br />

will, dann kann sie auf einen Schlag bei allen<br />

Autos 20–30 Prozent CO 2<br />

einsparen, indem sie<br />

weltweit Dieselmotoren vorschreibt. Dass sich<br />

die <strong>ETH</strong> mit sehr effizienten Antrieben, z. B.<br />

Brennstoffzellen auseinandersetzt, finde ich sehr<br />

gut. Nur muss man sich im Klaren sein, dass es<br />

noch sehr lange dauern wird, bis diese Technologie<br />

ökonomischer ist als heutige Lösungen. Die<br />

Verteuerung der langsam versiegenden Quellen<br />

wird diesen Prozess beschleunigen.<br />

Was sind nach Ihnen die Herausforderungen<br />

des 21. Jahrhunderts<br />

Die Wasser- und Energieversorgung der Welt.<br />

Die Welt wird nicht darum herum kommen,<br />

sich mit der grosstechnischen Umwandlung<br />

von Energie, vor allem in Elektrizität, mittels<br />

neuer Technologien auseinander zu setzen.<br />

Die Nutzung der Wasserkraft, die praktisch<br />

ohne Umweltverschmutzung auskommt, ist<br />

zu Lasten fossiler Kraftwerke weiter auszubauen.<br />

Langfristig müssen wir uns wieder mit<br />

der nuklearen Energieumwandlung beschäftigen.<br />

Die Bereitstellung von Wasser wird wiederum<br />

nur möglich sein, wenn ausreichend<br />

Energie zur Verfügung stehen wird, wie die<br />

Meerwasserentsalzung zeigt.<br />

Wie viel Watt verbrauchen Sie<br />

Geschäftlich möglicherweise zuviel, da ich<br />

viel reise. Andererseits wird ein Grossteil des<br />

Gebäudes der Firma, die ich leite, mit der<br />

Abwärme der benachbarten Kehrichtverbrennungsanlage<br />

beheizt. Das gleicht sich<br />

wieder etwas aus. Persönlich habe ich meine<br />

beiden grössten Energiewandler, Heizen<br />

und Kochen, auf Gas umgestellt. Mein Auto<br />

hat einen sehr effizienten Dieselmotor. Das<br />

Haus, das ich bewohne, wurde bereits vor 15<br />

Jahren nachisoliert. Zudem mag ich überheizte<br />

Räume nicht. Ich schätze, ohne Geschäftsreisen<br />

liege ich zwischen 50 000 und 70 000 kWh<br />

pro Jahr. Das würde einem Leistungsäquivalent<br />

von 6000 bis 8000 W entsprechen.<br />

> Teste deinen persönlichen Energieverbrauch<br />

auf www.novatlantis.ch


Polykum 2/04–05<br />

19<br />

Forschung und Technik<br />

Kann das Schreiben der<br />

Diplomarbeit Spass machen <br />

Für das Schreiben der Berichte, Semester- und Diplomarbeiten gibt es dafür vorgesehene Programme.<br />

Viele Studierende verwenden allerdings Software, die für das Erledigen von Bürokorrespondenz entwickelt<br />

wurde. Im folgenden werden zwei freie (kostenlose) Programme vorgestellt, die das Verfassen<br />

von wissenschaftlichen Arbeiten vereinfachen (und es sogar zum Vergnügen machen können).<br />

Beat Birkhofer > www.thealternative.ch<br />

Als Doktorand erlebe ich immer wieder,<br />

wie in unserem Labor das Schreiben von<br />

Semester- und Diplomarbeiten, besonders in<br />

der Endphase, für manche zu einer mühsamen<br />

Angelegenheit wird. Na ja, bevor ich zufällig<br />

am Anfang meines Studiums von einem<br />

Uni-Studenten (Historiker) auf LaTeX aufmerksam<br />

gemacht wurde, arbeitete ich auch<br />

mit Word. Dass es daneben prima Software<br />

gibt, diese aber nicht weiter verbreitet ist,<br />

liegt wohl am fehlenden Marketing-Budget<br />

der Open-Source Projekte. Aber auch ohne<br />

Inserate-Kampagnen hat sich LaTeX seit über<br />

zwanzig Jahren etabliert und OpenOffice.org<br />

konnte neulich den zehnten Geburtstag feiern.<br />

Vielleicht hat das ja etwas mit der Qualität<br />

der Software zu tun.<br />

LaTeX<br />

Fast jede längere Darstellung sollte am Anfang<br />

eine Zusammenfassung enthalten. Wenn<br />

ich die Arbeit in LaTeX schreibe, muss<br />

ich mich um die Struktur kümmern: Mit<br />

\begin{abstract} \end{abstract} teile ich<br />

LaTeX mit, dass der Text zwischen begin und<br />

end die Zusammenfassung ist. LaTeX erledigt<br />

dann das entsprechende Layout. Dasselbe gilt<br />

für das Inhaltsverzeichnis: \tableofcontents<br />

hinzuschreiben reicht aus, weil man sozusagen<br />

gezwungenermassen den Text mit den<br />

Befehlen für die Kapitelüberschriften<br />

(\section, \subsection) strukturiert<br />

hat und LaTeX daraus das<br />

Inhaltsverzeichnis erzeugen kann.<br />

Als Schreiber kann ich mich voll auf<br />

Inhalt und Struktur konzentrieren,<br />

LaTeX übernimmt die Rolle des<br />

professionellen Schriftsetzers.<br />

Weil LaTeX für das erste Dokument<br />

vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig<br />

ist, bieten wir einen<br />

Einführungskurs (siehe Kasten) an.<br />

Kursteilnehmer sollten danach in der<br />

Lage sein, mit Hilfe der im Internet<br />

reichlich vorhandenen Dokumentation<br />

selbständig und effizient beispielsweise<br />

eine Diplomarbeit zu verfassen.<br />

Weitere Informationen zu LaTeX gibt es auf<br />

der theAlternative.ch-Website (siehe Kasten).<br />

OpenOffice.org<br />

Wer statt eines Satzsystems beim Schreiben<br />

am Bildschirm lieber sieht, wie das Dokument<br />

nachher aussehen wird, dem sei<br />

OpenOffice.org als vollwertige alternative<br />

Office-Suite empfohlen.<br />

Um die Hürde für den Wechsel tief zu<br />

halten, versteht OpenOffice.org die Formate<br />

Word, Excel und PowerPoint. Die Vorteile<br />

der Plattformunabhängigkeit kommen aber<br />

erst mit dem eigenen (offenen) XML-<br />

Dateiformat zum<br />

Tragen: Du kannst<br />

Deine Dateien auf<br />

Windows, MacOSX,<br />

Linux u.s.w. bearbeiten,<br />

weil Open-<br />

Office.org auf all<br />

diesen Systemen<br />

läuft. Datenaustausch<br />

in alle Richtungen<br />

ist somit<br />

möglich.<br />

Wie steht’s<br />

mit langen Texten<br />

Die grossen Stär-<br />

ken des Writer liegen beim sehr durchdachten<br />

Umgang mit Vorlagen (Stylist) und dem<br />

Navigator, die Dir im Zusammenspiel auf<br />

komfortable Weise vollständige Kontrolle<br />

über das Dokument geben. Wer auf Writer<br />

umsteigt, wird überrascht sein, wie stabil<br />

eine Textverarbeitung mit einem Dokument<br />

von 80 Seiten, Grafiken, automatischen Verzeichnissen<br />

für Inhalt, Abbildungen, sowie<br />

Fussnoten und Bibliographie laufen kann. Zur<br />

Abgabe kommt dann der bereits eingebaute<br />

PDF-Export zum Zug, der auf Knopfdruck<br />

aus Deinem Dokument (Präsentation, Tabelle)<br />

ein druckfertgies PDF macht.<br />

Im Einführugskurs zeigen wir Dir<br />

anhand eines realen Beispiels, wie man den<br />

Writer von OpenOffice.org sinnvoll einsetzt<br />

und möglichst viel Unterstützung vom System<br />

erhält. Schwerpunkte sind Dokumentstruktur,<br />

Vorlagen, nummerierte Kapitel, Grafiken,<br />

Verzeichnisse, Fussnoten, u. ä. m.<br />

TheAlternativeCD<br />

Dank freundlicher Unterstützung von Neptun,<br />

können wir an allen Kursabenden gratis eine<br />

CD gefüllt mit zusätzlicher nützlicher freier<br />

Software für Windows und MacOSX-Rechner<br />

verteilen.<br />

Ein Blick auf die Alternativen lohnt sich!<br />

Bis dann<br />

Beat, Dieter, Marcus und Simon<br />

Einführungskurse LaTeX und OpenOffice.org<br />

Die Kurse werden zweimal durchgeführt und dauern je zwei Abende. Weil<br />

der LaTeX-Kurs in einem Computer-Arbeitsraum mit begrenztem Platzangebot<br />

stattfindet, ist eine Anmeldung notwendig (über die Website<br />

www.thealternative.ch → FreeCampus). Beim OpenOffice.org-Kurs ist<br />

keine Anmeldung nötig.<br />

Kursdaten:<br />

LaTeX November: Mo, 22.11.04 und Mi, 24.11.04<br />

OO.org November/Dezember: Do, 25.11.04 und Do, 02.12.04<br />

LaTeX Januar: Di, 18.01.05 und Do, 20.01.05<br />

OO.org Januar: Mo, 24.01.05 und Mo, 31.01.05<br />

Die Kurse dauern jeweils von 18.15 bis 20.30 Uhr, die Räume werden<br />

noch auf der Website bekannt gegeben.


Das Polykum ist das Publikationsorgan des <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>. Es erscheint neun mal<br />

pro Jahr mit einer Auflage von 21’000 Exemplaren.<br />

Wir suchen per sofort eine/n<br />

Redaktionsleiter/In 20 – 30%<br />

Als Redaktionsleiter/In bist Du verantwortlich für die monatliche<br />

Erscheinung des Polykum. Du leitest und koordinierst das Team, bestehend<br />

aus Redaktion, Lektorat und Layout. Bist Du teamfähig und motiviert, dann<br />

ist dies der ideale Nebenjob!<br />

Wir bieten:<br />

• erste Erfahrungen in<br />

Bereich Publizistik<br />

• flexible Arbeitszeiten<br />

• tiefen Einblick in die <strong>ETH</strong><br />

• moderne Infrastruktur<br />

• gute Entlöhnung<br />

Wir fordern:<br />

• bestandene Basisprüfung an<br />

der <strong>ETH</strong><br />

• Zuverlässigkeit<br />

• Durchsetzungsvermögen<br />

• Einsatzbereitschaft<br />

• selbständiges Arbeiten<br />

Haben wir Dein Interesse geweckt, dann zögere nicht und schreib uns. Für<br />

weitere Informationen stehen wir gerne zur Verfügung.<br />

Wir freuen uns auf Deine Bewerbung!<br />

Christian Ebneter<br />

Leonhardstrasse 15<br />

CH-8001 Zürich<br />

Natel +41 78 860 26 39<br />

Direkt +41 1 63 226 22<br />

Sekr. +41 1 63 242 95<br />

Fax +41 1 63 212 27<br />

http://www.vseth.ethz.ch<br />

e-mail: ebneter@polykum.ethz.ch


Polykum 2/04–05<br />

Forschung und Technik21<br />

SSD-Talk: High-Tech und Design<br />

Die diesjährige Photokina, DIE Messe für Photographie schlechthin, hat viele<br />

Neuerungen mit sich gebracht und einen interessanten Ausblick in die Zukunft<br />

der Fotografie geboten. > foto@ssd.ethz.ch<br />

Nun, Revolutionen wie zu Anfang der Digitalisierung<br />

waren nicht zu erwarten, aber<br />

neue Evolutionstufen wurden in Hülle und<br />

Fülle präsentiert. Vor allem im Bereich der<br />

Digitalfotografie waren viele Neuerungen<br />

anzutreffen. Viele Detailverbesserungen erhöhen<br />

nun Bedienerfreundlichkeit und Bildqualität<br />

in allen Preisklassen.<br />

Olympus E-System<br />

Eines der eindrücklichsten Produkte war das<br />

Olympus E-System. Dabei handelt es sich<br />

um speziell für die digitale Fotografie entwickelte<br />

Spiegelreflex-Kameras, Objektive und<br />

Zubehör, die nicht wie sonst üblich auf einem<br />

älteren analogen System beruhen. Viele der<br />

sonst nötigen Kompromisse fallen daher weg.<br />

Das System beruht auf dem offenen Four-<br />

Thirds-Standard (¾-Zoll Sensor), welcher in<br />

Zukunft auch von anderen Firmen benutzt<br />

werden wird. Somit werden Objektive der beteiligten<br />

Hersteller untereinander austauschbar<br />

und die strikte Markenbindung somit der<br />

Vergangenheit angehören.<br />

Die Kameras des E-Systems lösen einige<br />

Probleme der Digitalen Fotografie sehr elegant.<br />

So wird zum Beispiel Staub, der beim<br />

Wechseln der Objektive auf den Sensor fällt<br />

und dort Bildflecken erzeugt, bei jedem Einschalten<br />

mit Ultraschall entfernt. Auf Ende<br />

2004 bringt Olympus das Modell E-300<br />

als Einstieg in diese neue Dimension der<br />

Digitalfotografie auf den Markt. Mehr Detail-<br />

informationen lassen sich auf der<br />

Homepage von Olympus finden<br />

(www.olympus-pro.com).<br />

Olympus µ-mini<br />

DIGITAL<br />

Bei den digitalen Kompaktkameras<br />

waren so viele Neuerungen zu<br />

sehen, dass eine Aufzählung den<br />

Rahmen dieses Artikels sprengen<br />

würde. Was mir persönlich<br />

besonders gefallen hat ist, oh<br />

Wunder, eine Olympus (Nein,<br />

ich bekomme keine Provision<br />

von denen): Die µ [mju:] -mini<br />

DIGITAL. Die kleine Feine im<br />

Pocket-Format und modernen<br />

Design kommt im wetterfesten<br />

Metallgehäuse und sechs coolen<br />

Farben. Aber nicht nur der Style hat mich<br />

überzeugt, sondern auch die technischen<br />

Details:<br />

• 4.0 Millionen Pixel<br />

• 2fach optisches Zoom<br />

• Kontraststarkes 1.8-Zoll-LCD (134 000<br />

Pixel) mit 160 ° vertikalem und horizontalem<br />

Blickwinkel, so dass man selbst bei<br />

Sonnenlicht die Aufnahmen mit mehreren<br />

Freunden gleichzeitig betrachten<br />

kann.<br />

• 13 Aufnahmeprogramme<br />

• Bildbearbeitungsfunktionen<br />

• PictBridge-Unterstützung (Bilder ohne<br />

PC, direkt am Drucker anschliessen und<br />

drucken)<br />

• Movieaufnahme mit Sound<br />

Alles in allem das ideale<br />

Ferien- und Freizeitgerät!<br />

Analoge<br />

Photographie<br />

Obwohl die digitale Fotografie<br />

einen grossen Teil des<br />

Platzes an der Photokina<br />

einnahm, darf auch die<br />

Analoge Photografie und<br />

vor allem das Zubehör<br />

nicht vergessen werden.<br />

Schliesslich komplettiert auch<br />

heute noch ein gutes Stativ<br />

jede Ausrüstung, eine Fototasche ist nicht<br />

nur praktische Transportverpackung sondern<br />

verhindert auch manchen Schaden durch äussere<br />

Einflüsse. Und ohne Bildbearbeitungsprogramme<br />

und Archivlösungen sind Bilder<br />

einfach nur noch weitere Daten, die auf dem<br />

Computer herumliegen.<br />

Made in Switzerland<br />

Leider ist das Label «Made in Switzerland»<br />

fast ausgestorben, aber die noch verbliebenen<br />

Firmen geniessen einen Ruf, der besser nicht<br />

sein könnte. Marken wie Alpa (www.alpa.ch)<br />

und Roundshot (www.roundshot.ch) sind<br />

Namen, welche in der Branche gern gesehen<br />

und sehr geschätzt werden.<br />

ssd expo<br />

Dieser kleine Einblick der Photokina 2004<br />

muss reichen. Wer sich den Kauf einer<br />

Kamera überlegt, dem reichen auch 1000<br />

Seiten nicht: Ein persönliches Gespräch und<br />

Livebesichtigung der Geräte ist da viel wichtiger.<br />

Die SSD-Austellung «ssd expo», welche<br />

am 18. November 2004 im GEP Pavillon<br />

stattfindet, ist bestimmt eine gute Gelegenheit<br />

hierzu. Neben kompetenten SSD-Mitarbeitern<br />

werden auch externe Fachleute anwesend<br />

sein um Fragen zu beantworten. Es würde uns<br />

freuen, dich begrüssen zu dürfen!<br />

> Hast du Fragen an SSD-Talk Sende ein<br />

E-Mail an: ssd-talk@ssd.ethz.ch


Polykum 2/04–05<br />

Filmstelle <strong>VS<strong>ETH</strong></strong> / VSU<br />

Cine Latino – Kinoreisen in den Süden<br />

Jeweils dienstags im StuZ. Filmbeginn 20.00 Uhr, Kasse/Bar ab 19.30 Uhr. Leonhardstrasse 19.<br />

Eintritt 11.–; mit Legi oder ZKB-Karte 9.–; 5er Abo 35.– www.filmstelle.ch<br />

23<br />

16.11.04 > El Viaje<br />

– Eile mit Weile<br />

23.11.04 > Junta –<br />

Handwerk des Terrors<br />

30.11.04 > Historias<br />

minimas – Kleine<br />

Momente des Glücks<br />

7.12.04 > Amores<br />

Perros – Hundstage in<br />

Mexico City<br />

Der wohl berühmteste Film<br />

des Argentiniers Fernando<br />

E. Solanas ist vielleicht der<br />

umfassendste Kommentar zum<br />

Kontinent. Die Antwort ist ein<br />

grandioses Panorama der kontinentalen<br />

Vielfalt, ein Feuerwerk<br />

virtuoser Filmkunst und surrealer<br />

Poesie, getrieben vom pulsierenden<br />

Soundtrack von Piazollas<br />

hypnotischem Bandoneon. ‹El<br />

viaje› ist Road Movie, bitterböse<br />

Satire, beißende Politkritik und<br />

Liebeserklärung an Südamerika<br />

zugleich. Ein Film, der «Lateinamerika<br />

durch das Prisma der<br />

Jugend wieder entdecken» will<br />

(Solanas).<br />

Die «Garaje Olimpo» in Buenos<br />

Aires ist ein Folterkeller. «Subversive<br />

Elemente» werden hier<br />

eingeliefert und behandelt. Auf<br />

40 Kilogramm Körpergewicht<br />

entfallen Elektroschocks mit<br />

15 000 Volt. Zur Tortur läuft<br />

Schlagermusik. Die Folter<br />

erscheint als eine Arbeit, deren<br />

Produkt eine Gesellschaft, aus<br />

der Linke und Idealisten getilgt<br />

sind. «Desaparecidos» nennen<br />

die Argentinier die vielen tausend<br />

Opfer der Militärdiktatur,<br />

die 1976 durch einen Putsch an<br />

die Macht kam. ‹Junta› wurde<br />

bisher noch nicht im regulären<br />

Kinoprogramm gezeigt.<br />

Manchmal geschehen Wunder.<br />

Manche davon heißen «Die<br />

Magie des Kinos». Sicher ist,<br />

dass einige Filme beim Zuschauer<br />

ein dauerhaftes und<br />

intensives Gefühl des Glücks<br />

hinterlassen. ‹Historias Minimas›<br />

ist ein solcher magischer Film<br />

(«cinenacional»). Tausende<br />

Kilometer südlich von Buenos<br />

Aires reisen drei Menschen<br />

auf den staubigen Strassen<br />

Südpatagoniens. Jeder ist für<br />

sich alleine unterwegs, aber im<br />

Laufe ihrer Reise kreuzen sich<br />

ihre Wege, und ebenso überschneiden<br />

sich ihre Geschichten.<br />

«Das Leben ist ein Hund» sangen<br />

die deutschen Punk-Helden<br />

Wizo einst einmal. ‹Amores<br />

Perros› ist sozusagen der Film<br />

zu dieser Weisheit. Der Film<br />

erzählt drei Geschichten, verbunden<br />

einzig durch ein einzelnes<br />

Ereignis und die gemeinsamen<br />

Motive Liebe und Hunde.<br />

Regisseur Iñárritu entwirft mit<br />

‹Amores Perros› ein gnadenloses,<br />

mitreißendes und raffiniert<br />

erzähltes Stück Kino um Liebe,<br />

Betrug, Tod, Vergeltung und<br />

Erlösung, das von der New<br />

York Times euphorisch als<br />

der erste Klassiker des neuen<br />

Jahrhunderts gefeiert wurde.<br />

SOSeth<br />

Filmprogramm im November/Dezember<br />

Unsere Filmvorführungen finden jeden Dienstag im<br />

HG F1 statt. Filmbeginn ist jeweils um 19.15 Uhr,<br />

falls nicht anders angegeben. Für Mitglieder des<br />

SOSeth ist der Eintritt gratis. Die Mitgliedschaft<br />

kostet 5 Franken pro Semester und kann auch an<br />

der Abendkasse erworben werden.<br />

www.sos.ethz.ch<br />

16.11.04 > Swimming Pool (F 03)<br />

Regie: François Ozon, mit Charlotte Rampling<br />

(Sarah Morton), Ludivine Sagnier (Julie),<br />

Charles Dance (John)<br />

Eigentlich wollte Sarah Morton nur ihren neuen<br />

Roman auf dem französischen Landsitz ihres<br />

Verlegers schreiben. Doch als die laszive Julie<br />

auftaucht, ändert sich alles. Brillanter Krimi.<br />

30.11.04 > Kill Bill Doppelmoppel (USA 03/04)<br />

Regie: Quentin Tarantino, mit Uma Thurman<br />

(The Bride), David Carradine (Bill), Michael<br />

Madsen (Budd)<br />

Bill und seine Schergen verwandeln die<br />

Hochzeit der Braut in ein Blutbad. Jahre später<br />

schwört sie Rache und nichts und niemand<br />

kann sie aufhalten. Erst als Ganzes entfaltet<br />

Kill Bill seine volle Wucht.<br />

07.12.04 > Cidade de Deus (Bra 03)<br />

Regie: Fernando Meirelles u. a., mit Alexandre<br />

Rodrigues (Buscapé), Leandro Firminho da<br />

Hora (Zé), Alice Braga (Angélica)<br />

Zwei Freunde wachsen in den Favelas von Rio<br />

auf. Doch ihre Leben könnten nicht unterschiedlicher<br />

verlaufen. Packendes, eindrückliches<br />

und mehrfach preisgekröntes Drama.<br />

>Beginn um 17.15 h!<br />

23.11.04 > Gegen die Wand (D 04)<br />

Regie: Fatih Akin, mit Sibel Kekili (Sibel), Birol<br />

Übel (Cahit Tomruk), Güven Kiraç (Seref)<br />

Nach einem missglückten Selbstmordversuch<br />

trifft Cahit die viel jüngere Sibel, die ihn für ihre<br />

Scheinehe ausersehen hat. Ein neorealistischer<br />

Film, Sieger der Berlinale 2004.<br />

14.12.04 > Kitchen Stories (N/S 03)<br />

Regie: Bent Hamer, mit Joachim Kalmeyer<br />

(Isaak), Thomas Norström (Folke), Bjørn Floberg<br />

(Grant)<br />

Wer sich schon immer fragte, wie man eine<br />

Küche plant, wird hier eine Antwort erhalten.<br />

Diese schräge Komödie nimmt die Haushaltführung<br />

wissenschaftlich genau unter<br />

die Lupe.


24<br />

Polykum 2/04–05<br />

Agenda<br />

13. November – 17. Dezember 2004<br />

Partys, Konzerte Theater, Kino, Kunst Vorträge, Lesungen Kulinarisches Blau: Veranstaltungen des <strong>VS<strong>ETH</strong></strong> und seiner Kommissionen<br />

13./14. November, 20.00 Uhr<br />

Haide Bulgaria ! Theater im bQm<br />

Die bulgarische Pantomimen- und Musikgruppe «Balkanika», präsentiert<br />

vom Service Civil International. >www.scich.org/haide<br />

Sa 13. November, 20.00 Uhr<br />

Pygmalion mit dem ‹Theater Witikon›<br />

Von George Bernard Shaw, bekannt als Musical «My Fair Lady».<br />

In Zürich-Witikon, Theatersaal ref. Kirchgemeinde, Witikonerstr.<br />

288. Weitere Aufführungen bis 26.11. >www.theaterwitikon.ch<br />

15.–20. November<br />

India Week Kulturstelle <strong>VS<strong>ETH</strong></strong><br />

Indische Kulturwoche. Programm: Seite 28. >www.kulturstelle.ch<br />

Mo 15. November, 17.30 Uhr<br />

Nachhaltiges Bauen im urbanen Afrika KfE<br />

Vortrag von Mandu dos Santos (Projektleiter und Architekturstudent<br />

an der <strong>ETH</strong> Zürich), veranstaltet von der KfE und NIDECO.<br />

Mit anschliessender Diskussion und Apéro. <strong>ETH</strong> Gebäude LFW,<br />

Universitätsstr. 2, Raum E 13. >www.kfe.unizh.ch<br />

Di 16. November, 19.15 Uhr<br />

Swimming Pool SOSeth Film<br />

Von François Ozon, Frankreich 2003. Im HG F 1.<br />

Di 16. November, 20.00 Uhr<br />

El Viaje Filmstelle<br />

Von Fernando E. Solanas, Argentinien 1990. 140min/35mm/Sp/<br />

d/f. Im StuZ, Kasse/Bar 19.30, Filmbeginn 20 Uhr.<br />

Mi 17. November, 21.00 Uhr<br />

Untrue Konzert im bQm<br />

Rock. – Vollständiges Programm des bQm: >www.bqm.li<br />

Do 18. November, ab 21 Uhr<br />

Challenge05 Party im StuZ<br />

Nebst einer heissen Party gibts für all diejenigen, welche gerne ans<br />

Challenge05 kommen wollen, die Möglichkeit sich zu bewerben!<br />

Vom 13. bis 16. Januar 2005 messen sich je 25 Studierende von <strong>ETH</strong><br />

<<br />

<<br />

<<br />

«Sportdesign» – zwischen Style und<br />

Engineering<br />

Ob Mobiltelefon, Zahnbürste, Kleinwagen oder Freizeitschuh: sportliche<br />

Linienführung beeinflusst die Form. Die Ausstellung führt in eine<br />

Welt zwischen Hightech<br />

und Lifestyle und stellt<br />

die Durchdringung unseres<br />

Alltags durch Sportdesign<br />

vor. Ausserdem<br />

bietet sie Hintergrundinformationen<br />

zur Entwicklung<br />

und Herstellung<br />

von Sportkomponenten<br />

und -geräten und<br />

dokumentiert die Geschichte<br />

des Turnschuhs.<br />

>Ausstellung bis 13. März 2005 im Museum für Gestaltung Zürich<br />

(Ausstellungsstrasse 60). Di–Do 10 bis 20 Uhr, Fr–So 11 bis 18 Uhr.<br />

www.museum-gestaltung.ch<br />

<strong>VS<strong>ETH</strong></strong> Sekretariat,<br />

Kommissionen und<br />

Dienstleistungen<br />

<strong>VS<strong>ETH</strong></strong> Sekretariat LEA (Leonhardstrasse 15)<br />

offen Mo, Mi und Do 12.30–15.30 Uhr,<br />

Fr 10.00–13.00 Uhr (Semesterferien:<br />

nur Mi / Do 12.30–15.30 Uhr)<br />

Tel. 01 632 42 98<br />

Fax 01 632 12 27<br />

E-Mail: vseth@vseth.ethz.ch<br />

Internet: www.vseth.ethz.ch<br />

<strong>VS<strong>ETH</strong></strong> Sekretariat HXE (Hönggerberg)<br />

Di 12.30–15.30 Uhr<br />

Dienstleistungen des <strong>VS<strong>ETH</strong></strong><br />

Detaillierte Infos: www.vseth.ethz.ch<br />

Polykum – Zeitung des <strong>VS<strong>ETH</strong></strong><br />

Leonhardstr. 15, 8001 Zürich<br />

Tel. Redaktion 01 632 56 94<br />

Tel. Inserate 01 632 57 53<br />

Fax 01 632 12 27<br />

E-Mail: redaktion@polykum.ethz.ch<br />

(weitere: inserate@, agenda@)<br />

Internet: www.polykum.ethz.ch<br />

StuZ – Studentisches Zentrum<br />

StuZ-Foyer: offen Mo bis Fr 9–17 Uhr<br />

Büro der Betriebsleitung (BL): offen Di / Do<br />

11.30–14.00, Mi 14.30–17.00 Uhr<br />

(Semesterferien: nur Mi 11.30–14.00)<br />

Leonhardstrasse 19, LEB, 8001 Zürich<br />

Tel. 01 632 54 87<br />

E-Mail: stuz@vseth.ethz.ch<br />

bQm Kultur Café und Bar<br />

offen Mo/Di 11.30–23.00, Mi/Do 11.30–<br />

24.00, Fr 11.30–21.00 Uhr (im Semester)<br />

Unter der Polyterrasse, Leonhardstr. 34,<br />

8092 Zürich<br />

Tel. 01 632 75 03, Fax 01 632 16 79<br />

E-Mail: info@bqm.li<br />

Internet: www.bqm.li<br />

AUKO Beratungsstelle für AusländerInnen<br />

c/o <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>, Leonhardstr. 15, 8001 Zürich<br />

E-Mail: auko@vseth.ethz.ch<br />

Internet: www.auko.ethz.ch<br />

Challenge Team Zürich<br />

c/o <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>, Leonhardstr. 15, 8001 Zürich<br />

E-Mail: info@challenge.ethz.ch<br />

Internet: www.challenge.ethz.ch<br />

ESN Z Erasmus Student Network Zürich<br />

c/o <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>, Leonhardstr. 15, 8001 Zürich<br />

Tel. 01 632 57 94<br />

E-Mail: esn@vseth.ethz.ch<br />

Internet: www.esn.ethz.ch<br />

Filmstelle <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>/VSU<br />

Leonhardstr. 19, <strong>ETH</strong> Zentrum, 8092<br />

Zürich, Tel. 01 632 42 94<br />

E-Mail: contact@filmstelle.ch<br />

Internet: www.filmstelle.ch<br />

Forum & Contact<br />

c/o StuZ, Leonhardstr. 19, 8001 Zürich<br />

Tel. 01 632 43 97, Fax 01 632 10 56<br />

E-Mail: info@recruiting.ch<br />

Internet: www.recruiting.ch<br />

Fotolabors des <strong>VS<strong>ETH</strong></strong><br />

Weitere Veranstaltungen zum Thema Entwicklungszusammenarbeit:<br />

Fr 19. November, 18.00 Uhr: «Projektarbeit in der Entwicklungszusammenarbeit»,<br />

Vortrag von Ruedi Baumgartner (Koleiter NADEL);<br />

Universität Zürich, SOC 106.<br />

Sa 20. November, 17.30 Uhr: «Künftige Herausforderungen für die<br />

schweizerische Entwicklungszusammenarbeit», Vortrag von Walter Fust<br />

(Direktor DEZA), Universität Zürich, SOC 106.<br />

SOSeth: weitere Filme jeden Dienstag >www.sos.ethz.ch<br />

Filmstelle: weitere Filme jeden Dienstag >www.filmstelle.ch<br />

>vollständiges Filmprogramm auf Seite 23 in diesem Heft<br />

Weitere Konzerte im bQm:<br />

Do 18. November RADIO OSAKA<br />

Mi 24. November MY NAME IS GEORGE<br />

Do 25. November ERIC WAINAINA<br />

Mi 1. Dezember SWAY<br />

Do 2. Dezember MAGNETFISCH<br />

Vollständiges Programm:<br />

>www.bqm.li


Polykum 2/04–05<br />

25<br />

Polyball ‹Ball-àlaika›<br />

<strong>ETH</strong> Zürich, 27. November 2004, 19 – 5 Uhr.<br />

Der Polyball ist jedes Jahr wieder das Highlight unter<br />

den Studentenanlässen, die <strong>ETH</strong> zeigt sich von ihrer<br />

charmantesten Seite. Streif durch die unendlichen<br />

Weiten Russlands, lande mit deiner Cessna auf dem<br />

roten Platz und tanze, bis die MIR aus dem Himmel<br />

stürzt. >www.polyball.ch<br />

>Das Polykum verlost 2 Tickets! Sende ein E-<br />

Mail mit dem Betreff «Polyball-Tickets» bis 18.<br />

November an: verlosung@polykum.ethz.ch<br />

TöGa<br />

Zürich und EPF Lausanne am Challenge05. >www.challenge05.ch<br />

Do 18. November, 18.30 Uhr<br />

Spielabend zart & heftig<br />

Für Gambler, Spielbegeisterte und Neueinsteiger im wsg-Foyer am<br />

Hirschengraben. Weitere Events von z & h >www.zundh.ethz.ch<br />

Do 18. November, ab 20 Uhr<br />

IAESTE International Night<br />

Im StuZ-Keller, Eintritt frei. Gathering der IAESTE Homecomers<br />

und Party mit Trainees aus der ganzen Welt! >www.iaeste.ch<br />

Di 23. November<br />

Opernhausführung ESN Z<br />

Mit dem Erasmus Student Network Zürich. Details und weitere<br />

ESN Z Events: >www.esn.ethz.ch<br />

Mi 24. November, 14.30–17.00 Uhr<br />

AMIV Kontakt.04 Fachverein AMIV<br />

Im CLA, <strong>ETH</strong> Zentrum. >www.amiv.ethz.ch/kontaktparty/<br />

Sa 27. November, 19.00 – 05.00 Uhr<br />

Polyball ‹Ball-àlaika› an der <strong>ETH</strong> >www.polyball.ch<br />

1. Dezember, 17.45 Uhr<br />

Mitgliederratsversammlung (MR) <strong>VS<strong>ETH</strong></strong><br />

Ausserordentlicher MR (öffentlich) zur Statutenrevision. Im StuZ<br />

(Leonhardstrasse 19), Türöffnung 17.45, Beginn 18.15 Uhr.<br />

2./9. Dezember, 11.30 – 15.30 Uhr<br />

Infomarkt Mobilität<br />

Informationsveranstaltung zu Studierendenmobilität, ERASMUS,<br />

bilaterale Austauschabkommen, UNITECH. Am 2. 12. im HG,<br />

Foyer D-Süd, <strong>ETH</strong> Zentrum; am 9. 12. im Foyer HPH-D (Eingangshalle),<br />

<strong>ETH</strong> Hönggerberg. >www.mobilitaet.ethz.ch<br />

Sa 4. Dezember, 8.45 – 17.30 Uhr<br />

Karriereoptionen für Life Scientists YEBN<br />

Do 16. Dezember, 19.00 Uhr<br />

GV und Znacht im Centro zart & heftig<br />

Ausstellungen<br />

Der Traum vom Schweizer Reaktor<br />

Sonderausstellung bis 2. April 2005 im Ausstellungsfoyer der<br />

<strong>ETH</strong>-Bibliothek. >www.ethbib.ethz.ch/exhibit<br />

«Sportdesign» im Museum für Gestaltung<br />

Zwischen Style und Engineering. Bis 13. März 2005. Vgl. oben!<br />

Die Polyball-Deko-Werkstatt ‹TöGa› ist offen, meistens<br />

rund um die Uhr. HelferInnen können gratis an<br />

den Ball. >Mail: personal@kosta.ch, Tel. 01 632 77 20,<br />

www.polyball.ch<br />

Mitgliederratsversammlung (MR)<br />

Wieder ist es soweit!! Im Wintersemester 2004 stehen<br />

zwei Mitgliederratsversammlungen des <strong>VS<strong>ETH</strong></strong> an.<br />

Der MR ist das oberste Entscheidungsgremium des Verbandes und in<br />

etwa mit dem Nationalrat vergleichbar. Er setzt sich aus Delegierten<br />

von Fachvereinen und Kommissionen des <strong>VS<strong>ETH</strong></strong> zusammen. Der MR<br />

findet in der Regel einmal im Semester statt und ist öffentlich.<br />

Am 1. Dezember 2004 findet der ausserordentliche MR zur Statutenrevision<br />

des <strong>VS<strong>ETH</strong></strong> statt. Die Revision wird zurzeit in der Arbeitsgruppe<br />

«Statutenrevision», im Vorstand des <strong>VS<strong>ETH</strong></strong> und im FR diskutiert.<br />

Informationen hierzu können bei Mauro Pfister (pfister@vseth.ethz.ch)<br />

eingeholt werden.<br />

Die Mitgliederratsversammlung am 19. Januar 2005 behandelt<br />

dann die ordentlichen Geschäfte wie Ergänzungswahlen, die Budgets<br />

des <strong>VS<strong>ETH</strong></strong> und seiner Kommissionen sowie weitere Anträge.<br />

>Beide Versammlungen finden im StuZ (Leonhardstrasse 19) statt.<br />

Türöffnung: 17.45 Uhr. Beginn: 18.15 Uhr<br />

Analoglabors: <strong>ETH</strong> Zentrum MM A97.1–4<br />

Digitaler Arbeitsplatz: Leonhardstr. 15<br />

E-Mail: fotolabor@ethz.ch<br />

Internet: www.fotolabor.ethz.ch<br />

IAESTE<br />

c/o <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>, Leonhardstr. 15, 8001 Zürich<br />

Tel. 01 632 44 47<br />

E-Mail: president@lczurich.iaeste.ch<br />

Internet: www.iaeste.ch/LCZurich<br />

KfE Kommission für Entwicklungsfragen<br />

c/o <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>, Leonhardstr. 15, 8001 Zürich<br />

Büro mit Bibliothek an der Rämistr. 62,<br />

Raum 303, offen Do 10–12 Uhr<br />

E-Mail: kfeinfo@kfe.unizh.ch<br />

Internet: www.unizh.ch/kfe<br />

KOSTA/Polyballkommission<br />

Leonhardstr. 25a, 8001 Zürich<br />

Tel. 01 632 77 20, Fax 01 632 12 00<br />

E-Mail: info@kosta.ch<br />

Internet: www.kosta.ch<br />

KraBe Krankenversicherungsberatung<br />

Beratung im Büro der Rebeko (siehe dort)<br />

E-Mail: krabe@websites.unizh.ch<br />

Kulturstelle <strong>VS<strong>ETH</strong></strong><br />

LEA B2, Leonhardstr. 15, 8001 Zürich<br />

Tel. 01 632 06 60, Fax 01 632 12 27<br />

E-Mail: info@kulturstelle.ch<br />

Internet: www.kulturstelle.ch<br />

KSZ Kommission Neues Studentisches<br />

Zentrum (StuZ2 im CAB)<br />

LEA B2, Leonhardstr. 15, 8001 Zürich<br />

Tel. 01 632 54 16<br />

E-Mail: ksz@vseth.ethz.ch<br />

Internet: www.ksz.ethz.ch<br />

Rebeko Rechtsberatungskommission<br />

c/o StuZ, Leonhardstr. 19, 8001 Zürich<br />

Beratung im StuZ (2. Stock), offen Mi<br />

12–14 Uhr (im Semester)<br />

Tel. 01 632 42 88 (nur während der<br />

Beratungszeit)<br />

E-Mail: rebeko@gmx.ch<br />

Internet: www.unizh.ch/rebeko<br />

START<br />

c/o <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>, Leonhardstr. 15, 8001 Zürich<br />

Tel. 01 632 05 43,<br />

Fax 01 632 12 86<br />

E-Mail: zh@startglobal.org<br />

Internet: www.startglobal.org<br />

Stipeko Stipendienkommission<br />

c/o StuZ, Leonhardstr. 19, 8001 Zürich<br />

Beratung im StuZ (2. Stock), offen Do<br />

12.00–13.00 Uhr (im Semester)<br />

Tel. 01 632 54 88<br />

E-Mail: stipeko@vseth.ethz.ch<br />

UmKo Umweltkommission<br />

c/o <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>, Leonhardstr. 15, 8001 Zürich<br />

Internet: www.umko.ethz.ch<br />

zart & heftig (z&h)<br />

Rämistr. 66, 8001 Zürich<br />

Büro im 3. Stock, Tel. 01 252 46 56<br />

E-Mail: zundh@vseth.ethz.ch<br />

Internet: www.zundh.ethz.ch<br />

Karriereoptionen für Life Scientists<br />

Studierst oder promovierst du in Biologie oder Pharmazie Und du<br />

hast keine Ahnung, welche Laufbahn du nach deinem Abschluss<br />

einschlagen möchtest oder wie du dich optimal bewirbst Dann ist<br />

das Jahrestreffen vom Young European Biotech Network YEBN am<br />

4. Dezember an der <strong>ETH</strong> Zürich ein absolutes Muss für dich.<br />

Fachleute aus Industrie und Hochschulen zeigen dir Karrieremöglichkeiten<br />

innerhalb und ausserhalb der Forschung auf. In Workshops<br />

werden zudem eigene Stärken und Schwächen analysiert<br />

und Tipps zur erfolgreichen Bewerbung gegeben.<br />

Das detaillierte Programm und elektronische Anmeldeformulare<br />

findest du unter >www.yebn.org<br />

<<br />


26Comic<br />

Polykum 2/04–05<br />

((maximale Fläche für Comic))


Leserbriefe<br />

«grinsen oder weinen ...»<br />

Polykum 2/04–05<br />

27<br />

Thematisierung auf amüsante<br />

Art und Weise<br />

Liebe Pia, ich weiss nicht, ob ich schadenfreudig<br />

grinsen soll, weil es den heutigen<br />

Studentinnen nicht besser geht als mir, als ich<br />

vor 20 Jahren an der <strong>ETH</strong> Geologie zu studieren<br />

begann. Damals hörte ich Sprüche wie<br />

«die studiert nur weil sie die Zeit totschlagen<br />

muss bis sie heiratet» oder «die ist ja eh nur<br />

Tochter von Beruf ...» (heute habe ich einen<br />

Dr. in der Schublade und einen nicht ignoranten<br />

Mineralogen zum Mann, den ich mir<br />

während des Studiums geangelt habe – oder<br />

er mich)<br />

Oder soll ich weinen, weil wir (Frauen)<br />

es noch immer nicht geschaft haben, nicht als<br />

Wesen zweiter Klasse zu gelten<br />

Wenn ich ehrlich bin, so muss ich für<br />

Fall zwei votieren. Für die erste Variante hab<br />

ich schon lange nur noch ein Kopfschütteln<br />

übrig.<br />

Als Tipp für weibliche Augenweiden:<br />

schick die Männer doch mal ins NO zu<br />

den Erdwissenschaftern, die Studentinnen<br />

und Doktorandinnen sollten dort höchsten<br />

Ansprüchen genügen (ja, ich weiss, nicht alle).<br />

War übrigens schon zu meiner Zeit der Fall.<br />

A propos Augenweide; warum wird nie<br />

darüber diskutiert, dass auch wir Frauen gerne<br />

mal eine Augenweide hätten Die männlichen<br />

<strong>ETH</strong>ler tragen auch selbstgestrickte<br />

– von Mami, Freundin, Grosi – Socken und<br />

Birkenstock. Über die Kleidung kann/konnte<br />

ich meist nur die Nase rümpfen. Wer steht<br />

übrigens auf Drei- bis Siebentagebart Steht<br />

den Männern wirklich der Rucksack besser als<br />

den Frauen<br />

Auf alle Fälle wünsche ich Dir mit Deiner<br />

Kolumne «Sex and the Science» weiterhin<br />

alles Gute und mach weiter so, ich amüsiere<br />

mich immer bestens.<br />

Durch die Thematisierung auf amüsante<br />

Art und Weise erreichst Du vielleicht<br />

mehr als andere mit vielen Bemühungen des<br />

Geichstellungsbüros oder der Mittelschülerinnentage.<br />

Liebe Grüsse, Riccarda Ragettli<br />

Es gibt durchaus hübsche<br />

Studentinnen<br />

hallo pia, ich habe deinen artikel im<br />

polykum gelesen und finde, dass es durchaus<br />

hübsche studentinnen gibt, und nicht nur in<br />

den typischen frauenstudiengängen (architektur,<br />

lebensmittel, pharmazie). aber meine<br />

erfahrungen als – hübsche () : ) – studentin<br />

an der <strong>ETH</strong> sind auch nicht so toll: die jungs<br />

sprechen einen trotzdem nicht an oder scheinen<br />

es nicht zu bemerken ... : ( und manche<br />

von den «hübschen» mädels sind dann wiederum<br />

ganz schön eingebildet. aber ich schick<br />

dir mal ein bild von mir (rechts) und einer<br />

freundin (mitte) auf der lebensmittelparty.<br />

wir studieren beide agrarwissenschaften und<br />

sind sicher keine «bauerntrampel», was man ja<br />

leider oft von uns denkt !!! und meine anderen<br />

feundinnen auch nicht! : )<br />

also, wünsch dir noch viel spaß beim<br />

überzeugen deiner kollegen ; )<br />

diana sorg<br />

Mehr oder weniger<br />

Im Durchschnitt wahrscheinlicher<br />

In dieser Ausgabe tauchen wir in das Gebiet der Wahrscheinlichkeitstheorie<br />

ein. Wie so oft geht es dabei um ein Würfelexperiment:<br />

Ist es mehr oder weniger wahrscheinlich, mit sechs<br />

Würfeln * eine Sechs als mit 12 Würfeln zwei Sechser<br />

zu würfeln <br />

* z. B. alle auf einmal geworfen<br />

Antwort:<br />

Die Wahrscheinlichkeit, mit sechs Würfeln eine Sechs zu erhalten,<br />

berechnet sich wie folgt:<br />

1<br />

6<br />

ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmter Würfel eine Sechs<br />

zeigen wird. 5 5 6<br />

ist die Wahrscheinlichkeit, dass alle anderen fünf<br />

Würfel keine Sechs anzeigen. 6<br />

1<br />

ist die Anzahl Möglichkeiten, den<br />

einen Würfel, der mit Wahrscheinlichkeit<br />

6 1 eine Sechs anzeigt unter<br />

den sechs Würfeln zu platzieren. Das ergibt<br />

6 1 · 5<br />

5 6<br />

· 6<br />

1<br />

= 0.402.<br />

Entsprechend lässt sich die Wahrscheinlichkeit für zwei Sechser mit<br />

12 Würfeln berechnen: 1<br />

2 6<br />

· 5<br />

10 6<br />

· 12 <br />

2 = 0.296.<br />

Es ist folglich wahrscheinlicher, mit sechs Würfeln einen Sechser zu<br />

würfeln.


28<br />

Polykum 2/04–05<br />

Kulturstelle<br />

India Week 15. – 20. November<br />

T H E A T E R<br />

M U S IK<br />

L IT E R A T U R<br />

K U N S T<br />

F ü V<br />

Das Ziel der Kulturstelle ist einerseits, Kultur zu vermitteln und andererseits, «kulturelle Ideen» von<br />

Studierenden zu realisieren – Kultur von Studierenden für Studierende. Die Kulturstelle soll nicht<br />

ein x-ter kultureller Veranstaltungsort in Zürich sein, sondern eine «Werkstatt für Studierende».<br />

www.kulturstelle.ch<br />

AUTO<br />

Fahrstunde ab Fr. 76.–<br />

Verkehrskunde Fr. 220.–<br />

Fahrschule M. J. Strebel AG<br />

Tel. 01 261 58 58/01 860 36 86<br />

www.mstrebel.ch<br />

Psychologische Beratungsstelle<br />

für Studierende der Universität und <strong>ETH</strong><br />

Studienschwierigkeiten / Persönliche Probleme<br />

Die Beratungen sind kostenlos und unterstehen der<br />

Schweigepflicht.<br />

Beratungen auch während den Semesterferien.<br />

Anmeldung: Wilfriedstr. 6, 8032 Zürich, 01 634 22 80


Polykum 2/04–05<br />

29<br />

Party People @ <strong>ETH</strong><br />

ESF – Welcome to the newbies<br />

Wie jedes Jahr so fand auch dieses Jahr wieder das ESF statt. Die Stimmung war gut trotz der beschränkten<br />

Anzahl Eintritte. Die Neueintretenden konnten sich einen Eindruck des Studentenalltags (oder eher<br />

der -nächte) machen!<br />

Challenge Party im StuZ<br />

Der heisseste Anlass zwischen Lausanne und Zürich wird von der Challenge organisiert, so<br />

war auch die Party im StuZ für die, die nicht ins ESF kamen, eine krass gute Alternative.


30<br />

Polykum 2/04–05<br />

Hochschulpolitik<br />

Wolfgang Pauli, Professor am<br />

City College <br />

Hochschulpolitik ist zuweilen ein hartes Pflaster – wenn sich Studentenvertreter mit Nachdruck für<br />

ihre Anliegen einsetzen, fallen auch schon mal markige Worte und wird unterschwellige Ablehnung von<br />

Mitbestimmungsrechten sichtbar. Wir berichten von der Studienreform in der Physik:<br />

Die ersten Studenten studieren seit diesem WS den Bachelor-Studiengang Physik. Ihre Mehrheit wird ihn<br />

nicht erfolgreich zu Ende bringen, wenn die Professoren tatsächlich halten, wofür sie in den Sitzungen<br />

so vehement eingetreten sind.<br />

Von Felix Waldermann & Mauro Pfister > felix@waldermann.de, pfister@vseth.ethz.ch<br />

Es scheint zur hochschulpolitischen<br />

Tradition am D-PHYS geworden zu sein: Ein<br />

Thema wird in der UK einvernehmlich und<br />

pragmatisch diskutiert, ein Lösungsvorschlag<br />

wird ausgearbeitet, mit dem alle mehr oder<br />

weniger gut leben können. Doch dann wird<br />

das Thema noch einmal in der DK angesprochen,<br />

heftige Diskussionen folgen, und<br />

plötzlich gibt es einen Gegenvorschlag, der<br />

dem Kompromiss diametral entgegengestellt<br />

ist. In der UKonf dann, wo die definitiven<br />

Beschlüsse gefällt werden, herrscht daraufhin<br />

zunächst grosse Verwirrung, dann brechen<br />

derart hitzige Diskussionen aus, dass<br />

rationale Beschlüsse unmöglich werden.<br />

Nach einer Weile mag niemand mehr weiterdiskutieren<br />

und man beschliesst wenig<br />

Durchdachtes ins Reglement zu schreiben<br />

– nach welchem notabene die Studierenden<br />

der nächsten paar Jahren gelehrt und geprüft<br />

werden. Neuste Beispiele für dieses Muster<br />

sind die Testatbedingungen und Mobilität,<br />

nachdem bereits früher die organisatorische<br />

Entschärfung schwierigerer Prüfungsblöcke<br />

und die Reduktion des Umfangs einzelner<br />

Fächer abgelehnt wurden.<br />

Zur Mobilität wurde das aktuelle<br />

Positionspapier des <strong>VS<strong>ETH</strong></strong> diskutiert, das u. a.<br />

die Vorverlegung der Herbstprüfungssession<br />

um drei Wochen fordert (vgl. Polykum vom<br />

Juni). Dies würde den Studierenden einen<br />

Austausch in viele europäische Länder bedeutend<br />

erleichtern, da dort das Studienjahr<br />

schon Ende September oder Anfang Oktober<br />

beginnt. Für die Professoren würde dies keinen<br />

Mehraufwand bedeuten, da die Länge<br />

der Prüfungssession gleich bliebe. Bei der<br />

Präsentation dieses Vorschlags stiegen die<br />

Emotionen so schnell in schwindelerregende<br />

Höhen, dass der zweite Satz schlicht nicht<br />

mehr gehört wurde. Anders am D-MAVT<br />

und D-CHAB. Dort haben die Professoren<br />

das Interesse der Studierenden an der Mobilität<br />

gutgeheissen und sich auch mit einer<br />

solchen Verschiebung anfreunden können.<br />

Das D-MAVT empfahl der Schulleitung den<br />

<strong>VS<strong>ETH</strong></strong>-Vorschlag, das D-CHAB hatte schon<br />

vor dessen Ausarbeitung selbständig eine<br />

Vorverlegung um zwei Wochen gefordert.<br />

Im Gegensatz dazu hiess es am D-<br />

PHYS, der Mobilität sei keine hohe Priorität<br />

zuzumessen, denn Sprachen könne man auch<br />

hier lernen und der Nutzen von kulturellem<br />

Austausch und gewonnener Sozialkompetenz<br />

Was bedeuten die Kürzel<br />

habe viel weniger Gewicht als eine kohärente<br />

Physikausbildung, die zu 100 % aus der Hand<br />

von <strong>ETH</strong>-Professoren komme. Dabei weisen<br />

Wirtschaftsvertreter bei jeder Gelegenheit darauf<br />

hin, dass sie von Spitzenabsolventen einen<br />

Auslandaufenthalt als Studiumsbestandteil<br />

erwarten. Gewisse Leute scheuten sich<br />

nicht, in der gleichen Sitzung zu fordern,<br />

ein <strong>ETH</strong>-Student solle in Zukunft auch am<br />

Samstagabend Physik büffeln und zu konstatieren,<br />

er brauche nicht ins Ausland zu gehen,<br />

denn eine fremdsprachige Freundin genüge<br />

zum Erlernen anderer Sprachen. Selbst einige<br />

Die Departemente Mathematik & Physik haben für die Lehre<br />

gemeinsame Organe geschaffen, weil sich die Studienpläne stark<br />

überschneiden (das Basisjahr ist sehr zum Vorteil der Studierenden<br />

völlig identisch). D. h. alle Studienreglemente werden nicht von den<br />

beiden DKs sondern von der UKonf verabschiedet.<br />

UK: In der Unterrichtskommission sitzen 5 Professoren, 5 Assistierende<br />

und 5 Studierende. Hier werden Vorschläge intensiv diskutiert<br />

und Kompromisse ausgearbeitet, welche dann an die UKonf<br />

weitergereicht werden.<br />

UKonf: In der Unterrichtskonferenz sitzen alle Professoren, 10<br />

Assistierende und 10 Studierende. Hier werden alle Entscheidungen<br />

zur Lehre von Mathematik und Physik gefällt. Um Vorschläge aus der<br />

UK abzuändern, ist eine 2/3-Mehrheit erforderlich.<br />

DK: In den beiden Departmentskonferenzen werden alle Geschäfte<br />

behandelt, welche die Departmente betreffen. (Neu-)Regelungen<br />

der Lehre können hier nicht beschlossen werden, aktuelle Fragen<br />

der Lehre werden freilich diskutiert.


Polykum 2/04–05<br />

Hochschulpolitik31<br />

Professoren konnten sich da die Frage nicht<br />

verkneifen, wie ein zukünftiger, immer arbeitender<br />

Physikstudent eigentlich eine Freundin<br />

kennen lernen solle ...<br />

Hitzige Diskussionen ...<br />

Ähnlich enttäuschend verlief die Diskussion<br />

über die Testatbedingungen im dritten Jahr.<br />

Zur Erklärung: der neue Studiengang wird<br />

deutlich härter und aufwändiger als der<br />

Diplomstudiengang (ein Prüfungsblock mehr,<br />

sechs Prüfungen mehr, im dritten Jahr neun<br />

Semesterwochenstunden mehr). Im dritten<br />

Jahr steigt die Anzahl der SWS in geprüften<br />

Fächern um 36 % und die der Prüfungen um<br />

67 % gegenüber heute.<br />

Die Professoren meinen, dadurch steigt<br />

der Gesamtaufwand nur um 20 %, nämlich<br />

von 50 Stunden pro Woche auf 60. Dieser<br />

Mehraufwand lasse sich problemlos im Leben<br />

eines durchschnittlichen (!) Physikstudenten<br />

unterbringen, wenn er den Samstag fest<br />

für die Physik einplant, zur Not auch den<br />

Abend. Da jegliche Wahlmöglichkeit aus dem<br />

Physikstudium gestrichen und als ausserhalb<br />

des Studiums freiwillig zu leisten deklariert<br />

wurde, liegt der tatsächliche Aufwand für<br />

Studierende, welche auch anderen, eigenen<br />

Interessen nachgehen wollen, noch höher.<br />

Wir Studierendenvertreter meinen,<br />

nicht erst seit den letzten Sitzungen, diese<br />

Rechnung geht so nicht auf. Wir haben<br />

darum verschiedenen Varianten vorgeschlagen<br />

um die Last zu reduzieren, leider ohne<br />

Erfolg. Natürlich sind alle das Thema «drittes<br />

Jahr» mittlerweile leid, aber die Probleme<br />

löst man nicht, indem man berechtigte<br />

Kritikpunkte in den Sitzungen regelmässig<br />

und oft in höchst emotionaler Form abwiegelt.<br />

Physiknobelpreisträger Veltman bemerkte<br />

kürzlich vortrefflich in einem Interview<br />

in der ZEIT: «Sie (die Physiker) haben ein<br />

ausgeprägtes Gefühl für Konkurrenz. Aber<br />

wie überall ist das eine Frage des Charakters.<br />

Bei gewissen Leuten muss man vorsichtig<br />

sein, was man sagt, sonst erhält man umgehend<br />

die Quittung.» Ausgerechnet ein<br />

Didaktikprofessor liess sich zu der Bemerkung<br />

hinreissen, man sei ja nicht am City College<br />

hier. (City College = Bildungsstätten der<br />

Kommunen im angelsächsischen Raum, vergleichbar<br />

mit den Volkshochschulen) Wenn<br />

man aber erst nach einer deutlichen Erhöhung<br />

der Belastung <strong>ETH</strong>-Exzellenz erreicht hat,<br />

waren wir dann die letzten Jahrzehnte am<br />

City College<br />

Nun gibt es freilich auch am D-PHYS<br />

eine Reihe von Professoren, die zuhören<br />

können, kompromissbereit sind und massvolle<br />

Lösungen unterstützen. Doch leider<br />

sind sie in der Minderheit und werden, wie<br />

wir Studierende, nur zu oft gerne überhört.<br />

Dies ist umso schlimmer, da viele Fragen nur<br />

in der DK, aber nicht in der UK diskutiert<br />

wurden. Probleme einvernehmlich in der UK<br />

zu lösen, wie es die Geschäftsordnung der<br />

<strong>ETH</strong> vorsieht, war oft nicht möglich, da dort<br />

die Meinungsführer der Physikprofessoren<br />

nicht vertreten waren. Hier zeigt sich auch,<br />

wie unsere Mitbestimmungsmöglichkeiten<br />

sabotiert werden, indem jenem Gremium, wo<br />

Studierende am ehesten etwas bewirken können,<br />

einfach eine geringe Bedeutung zugemessen<br />

wird. Im gleichen Zug muss allerdings<br />

auch erwähnt werden, dass Rückmeldungen<br />

von den Studierenden selbst an ihre Vertreter<br />

sehr rar sind. Wir Hochschulpolitiker werden<br />

mit unserem Idealismus zuweilen im Regen<br />

stehen gelassen, da es vielen schlussendlich<br />

egal zu sein scheint, wie ihr Studium im<br />

Detail aussieht. Dabei werden fortlaufend<br />

Entscheidungen nicht nur zu den neuen<br />

Studiengängen, sondern auch über die aktuellen<br />

Studienbedingungen wie z. B. Vorlesungen,<br />

Kreditpunkte, Zulassungsbedingungen<br />

und Prüfungsmodi gefällt.<br />

... mageres Ergebnis<br />

Emotionalität und Verharren in der Vergangenheit<br />

schaffen kein Konzept, und schon<br />

gar keine erstklassige Ausbildung, die man<br />

im Rahmen der Neuordnung hätte anstreben<br />

können. Die Chance wurde verpasst, einen<br />

Studiengang zu kreieren, der die Studierenden<br />

durch Wahlfreiheit zu Höchstleistungen<br />

anregt. Stattdessen wird von ihnen auch im<br />

Fachstudium noch verlangt, Fächer in aller<br />

Ausführlichkeit zu lernen, mit denen sie wenig<br />

oder nichts zu tun haben wollen, und es bleibt<br />

keine Zeit mehr für andere Beschäftigungen<br />

übrig. Muss denn ein Physikstudent an der<br />

<strong>ETH</strong> zur Physik gezwungen werden<br />

Kontraproduktiv ist dies für den<br />

Hochschulstandort <strong>ETH</strong>, der sich (aus freiem<br />

Willen und möglichst schnell) in direkten<br />

Wettbewerb mit den äusserst attraktiven<br />

angelsächsischen Studienbedingungen gestellt<br />

hat.<br />

Schwächen zementiert<br />

Aussenstehende loben oft die hohe<br />

Fachkompetenz und Leistungsbereitschaft<br />

von heutigen <strong>ETH</strong>-Absolventen. Sie kritisieren<br />

dagegen mangelnde Teamfähigkeit<br />

und Sozialkompetenz, eine zu spezialisierte<br />

und theoretische Ausbildung und zuwenig<br />

Eigeninitiative. Diese Punkte werden nun<br />

noch verstärkt. Man hat zwar das angelsächsische<br />

System formell übernommen, damit<br />

auch viele seiner Nachteile (viel Stoff in<br />

wenig Zeit, viel Auswendiglernen), jedoch<br />

keine seiner Vorteile (Mobilität, aktueller<br />

Forschungsbezug bereits im zweiten<br />

Jahr, moderne Lehrmethoden, Lernen von<br />

Sozialkompetenz, persönlicher Kontakt zwischen<br />

Dozenten und Studenten).<br />

Uns Studenten stört nicht die<br />

Neuorganisation des Studiums an sich,<br />

auch nicht eine Verschärfung der bestehenden<br />

Anforderungen – sondern vielmehr<br />

eine unausgegorene und widersprüchliche<br />

Neuordnung, bei deren Entstehung wir<br />

Studierende möglichst nicht mitwirken sollten,<br />

und das Bestreben einiger Professoren,<br />

in unsere private Lebensgestaltung eingreifen<br />

zu wollen.<br />

Master – Nein danke!<br />

Pragmatisch geben sich übrigens einige der<br />

neuen Studenten: Wenn man schon so viel im<br />

dritten Jahr machen muss, gleichzeitig aber<br />

auch schon Wahlfachvorlesungen aus dem<br />

Master besuchen darf, dann lohnt es sich ja<br />

vielleicht, möglichst viele Wahlfächer zu besuchen<br />

– und aus dem dritten Jahr zwei Jahre<br />

zu machen. Denn Wahlfächer darf man schon<br />

vor dem Master prüfen und deren Ergebnisse<br />

zusätzlich zum Bachelor bescheinigen lassen.<br />

Somit kommt man doch noch zu einem vielseitigen<br />

und tiefgehendem Physikstudium –<br />

mit menschlichen Arbeitszeiten – welches wie<br />

bisher vier Jahre lang und in diesem speziellen<br />

Fall auch berufsqualifizierend ist. Nur wird der<br />

Abschluss dann eben Bachelor statt Diplom<br />

heissen, was doch keineswegs erwünscht ist.<br />

Oder Bachelor nein danke<br />

Weitaus gravierender ist aber die Befürchtung,<br />

dass mit der Stufung der Studiengänge unsere<br />

eigenen Bachelorstudierenden schlicht<br />

hintergangen werden. Ein Absolvent mit<br />

Bachelor in Physik irgendeiner Schweizer<br />

Uni wird künftig ohne weitere Bedingungen<br />

zum Masterstudium in Physik an der <strong>ETH</strong><br />

zugelassen werden müssen. Holen sich dann<br />

etliche Externe mit einem geringeren Aufwand<br />

einen <strong>ETH</strong>-Titel als unsere eigenen<br />

Studierenden und wird der unattraktive Bachelorstudiengang<br />

Physik so umgangen werden<br />

Natürlich, niemand hatte die Absicht,<br />

eine Mauer zu errichten, aber beim Bachelor<br />

geschah genau das, und bereits zeichnet sich<br />

ab, wie bei der Ausgestaltung des Masters wieder<br />

Steine in den Weg gelegt werden, anstatt<br />

die Probleme im Bachelor zu beseitigen.<br />

> Ein ähnlicher Artikel mit etwas mehr Details<br />

zum Studiengang ist auch im Vereinsanzeiger<br />

der Mathematik- und Physikstudierenden erschienen<br />

und online unter der Rubrik VAMP auf<br />

www.vmp.ethz.ch im PDF-Format abrufbar.


32Hochschulpolitik<br />

Polykum 2/04–05<br />

Der VSH reagiert auf Zehnders Ideen<br />

Ich hab’s verpasst! Habe das Interview mit dem Präsident des <strong>ETH</strong>-<br />

Rates, Alexander Zehnder, in der Tagesschau nicht gesehen … Als mir<br />

dann am Morgen Rosi an der Kaffeebar die News erzählte, dämmerte es<br />

mir aber schnell, was uns gerade für Arbeit beschert wurde. Den ganzen<br />

Nachmittag verbrachten HoPo-Vertreter von VSH, Agepoly und <strong>VS<strong>ETH</strong></strong><br />

mit dem Ausarbeiten der nachfolgenden Pressemitteilung. Wir wehren<br />

uns gegen Forderungen, die bei genauer Analyse eine Schwächung der<br />

Hochschulbildung in der Schweiz bedeuten. Die besten Studierenden<br />

anzuziehen bedeutet auch die best ausgebildeten Studierenden zu formen.<br />

Hier setzen wir <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>-Hochschulpolitiker nun den Kontrapunkt. Die<br />

Qualität der Lehre an der <strong>ETH</strong> bedarf einer spürbaren Steigerung. Mehr<br />

dazu im nächsten Polykum.<br />

Mauro Pfister > pfister@vseth.ethz.ch<br />

Der Verband der Schweizerischen Hochschulstudierendenschaften<br />

(VSH) wurde im Dezember 2002 auf Initiative der Studierendenschaften<br />

der HSG, der <strong>ETH</strong>Z und der EPFL gegründet. Seither<br />

engagiert er sich für die Vertretung studentischer Interessen in der<br />

akademischen und politischen Landschaft der Schweiz.<br />

www.aes-vsh.ch<br />

Pressemitteilung vom 21.10.04<br />

Doppelter Numerus Clausus an<br />

den beiden <strong>ETH</strong><br />

Alexander Zehnder, neuer Präsident<br />

des <strong>ETH</strong>-Rates, fordert ein<br />

Recht der Hochschulen zur aktiven<br />

Auswahl ihrer Studierenden.<br />

Der VSH hat begründete Zweifel<br />

an diesen Vorschlägen und<br />

befürchtet eine Schwächung<br />

der Qualität der universitären<br />

Ausbildung.<br />

Zurzeit ermöglicht die Maturität<br />

den Einstieg ins Bachelor<br />

Studium ohne zusätzliche Selektion.<br />

Weitere Zulassungsbedingungen<br />

auf dieser Stufe werden<br />

den gleichberechtigten Zugang<br />

für alle fähigen und motivierten<br />

Studenten jeglicher gesellschaftlicher<br />

Herkunft einschränken.<br />

Die Maturität wird damit<br />

abgewertet. Des Weiteren ist<br />

eine Selektion aufgrund von<br />

Noten oder insbesondere eines<br />

Interviews nicht objektiv, was<br />

Kandidaten die Möglichkeit<br />

nimmt, ihre Fähigkeiten im universitären<br />

Umfeld zu beweisen.<br />

Ein Interview ist nur in<br />

geringer Weise dazu geeignet,<br />

den zukünftigen Studienerfolg<br />

eines Bewerbers abzuschätzen.<br />

Derzeit werden die Studierenden<br />

nach dem ersten Jahr an den<br />

<strong>ETH</strong> in Prüfungen nach gleichen<br />

Massstäben beurteilt. Dies<br />

scheint uns eindeutig als am besten<br />

geeignet, die nötige Selektion<br />

fair und ohne allzu hohe Kosten<br />

durchzuführen. Die Anzahl der<br />

tertiären Bildungsabschlüsse<br />

ist in der Schweiz im internationalen<br />

Vergleich bereits gering,<br />

was nicht noch durch einen „versteckten<br />

Numerus Clausus“ verstärkt<br />

werden sollte.<br />

Weiter ist eine Selektion<br />

beim Übergang zur Masterstufe<br />

inakzeptabel, da Bachelor und<br />

Master zwei Teile eines einzigen,<br />

ganzen Studienganges sind.<br />

Ermöglicht man nicht jedem<br />

Bachelorabsolventen, seine Ausbildung<br />

mit dem Master abzuschliessen,<br />

wird einer der Grundaufträge<br />

der <strong>ETH</strong>, nämlich die<br />

Ausbildung von Ingenieuren und<br />

Naturwissenschaftlern, in hohem<br />

Masse in Frage gestellt. So beherrscht<br />

ein Student mit Bachelorabschluss<br />

nur die Grundlagen<br />

seines Fachgebietes, besitzt<br />

aber noch kaum anwendbares<br />

Wissen für einen Berufseinstieg.<br />

Nach den Richtlinien von Bologna<br />

ist der Bachelor vor allem<br />

ein Titel zu Förderung der Mobilität.<br />

Zusätzliche Zulassungsbedingungen<br />

fürs Masterstudium<br />

führen dazu, dass eine erhebliche<br />

Anzahl Absolventen nur unvollständig<br />

ausgebildet in den<br />

Arbeitsmarkt entlassen werden.<br />

Der Wert der universitären Bildung<br />

wird so erheblich gemindert.<br />

Alexander Zehnder schlägt<br />

ausserdem vor, für Bachelor- und<br />

Masterstufe Studiengebühren in<br />

verschiedener Höhe einzuführen.<br />

Dies widerspricht den Bologna-<br />

Richtlinien der SUK, ebenso wie<br />

die Selektion bei der Zulassung<br />

zu Bachelor- oder Masterstudiengängen.<br />

Diese wurden noch<br />

nicht einmal vor einem Jahr<br />

verabschiedet und sind das<br />

Ergebnis reiflicher Überlegungen<br />

der diversen Akteure in der<br />

Schweizer Bildungspolitik. Sie<br />

werden vom VSH voll unterstützt.<br />

Forderungen nach deren<br />

Änderung erscheinen uns im<br />

Moment nicht im Geringsten<br />

angebracht. Eine Erhöhung der<br />

Studiengebühren kann in jedem<br />

Fall nur in Verbindung mit einer<br />

umfangreichen Reform und Vereinheitlichung<br />

des schweizerischen<br />

Stipendiensystems in<br />

Angriff genommen werden.<br />

An seiner Sitzung vom 15.<br />

und 16. September hat der <strong>ETH</strong>-<br />

Rat beschlossen, eine Arbeitsgruppe<br />

zu diesem Thema ins<br />

Leben zu rufen, in der auch<br />

Vertreter der Studierenden mitwirken.<br />

Der VSH ist daher sehr<br />

verwundert und enttäuscht, dass<br />

der Präsident des <strong>ETH</strong>-Rats derartige<br />

Erklärungen abgibt, bevor<br />

sich diese Arbeitsgruppe zum<br />

ersten Mal getroffen hat.<br />

Zusammenfassend spricht<br />

sich der VSH klar gegen die am<br />

19.10.04 von Alexander Zehnder<br />

präsentierten Vorschläge aus.<br />

Wir sind jedoch bereit, Vorschläge<br />

und Massnahmen zu diskutieren,<br />

welche die Exzellenz der<br />

Ausbildung an den <strong>ETH</strong> sicherstellen<br />

und gleichzeitig einen<br />

gleichberechtigten Zugang für<br />

alle Maturanden garantieren.


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