Mobilität - VSETH - ETH Zürich
Mobilität - VSETH - ETH Zürich
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AZB<br />
8001 Zürich<br />
Zeitung des Verbandes der Studierenden<br />
an der Eidgenössischen Technischen<br />
Hochschule (<strong>VS<strong>ETH</strong></strong>), erscheint monatlich<br />
Nummer 2 > 13. November 2004<br />
Mobilität<br />
6>Historischer Überblick des letzten<br />
Jahrhunderts<br />
7>Mobilität an der <strong>ETH</strong><br />
8>Das Hyperauto<br />
12>L’Auberge Suèdoise<br />
Vorstand <strong>VS<strong>ETH</strong></strong> 4>Kleinrepublik <strong>VS<strong>ETH</strong></strong><br />
Hochschulpolitik 32>Der VSH reagiert auf Zehnders Ideen<br />
2000 Watt 12>Interview mit Andreas Steiner<br />
Nachgeforscht 14>In den Untergrund (II)<br />
Kolumne 18>Austausch vs. Beziehung <br />
Agenda 24>Polyball-Tickets zu verlosen !
Strategie Nr. 3, um Lausanne am Challenge05 zu schlagen:<br />
Wir sorgen für die richtige Ausrüstung...<br />
Die Challenge Party naht!!!<br />
Am 18. Nov. ab 21:00 uhr im StuZ<br />
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<strong>ETH</strong>Z-EPFL<br />
... und Du kannst dabei als Teilnehmer am<br />
kultigsten Sport- und Party-Wettkampf zwischen<br />
der <strong>ETH</strong> Zürich und der EPF Lausanne mithelfen.<br />
Mehr an der Challenge-Party am 18. Nov. im StuZ<br />
sowie unter www.challenge05.ch.<br />
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UND HÖNGGERBERG<br />
<strong>ETH</strong> INFOSTAND, JECKLIN<br />
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4<br />
Polykum 2/04–05<br />
Inhalt<br />
<strong>VS<strong>ETH</strong></strong><br />
4><strong>VS<strong>ETH</strong></strong>: News vom<br />
Vorstand<br />
5>Präsident <strong>VS<strong>ETH</strong></strong><br />
30>Hochschulpolitik<br />
Vorstand <strong>VS<strong>ETH</strong></strong><br />
Präsident der Kleinrepublik <strong>VS<strong>ETH</strong></strong><br />
Alltag des Präsidenten der Kleinrepublik <strong>VS<strong>ETH</strong></strong> mit ihren 6855<br />
Bewohnern. Beat Schönwitz > schoenwitz@vseth.ethz.ch<br />
Mobilität<br />
6>Mobilität in der<br />
Geschichte<br />
7>Mobilität im Studium<br />
8>Kommt das Hyperauto<br />
doch noch<br />
9>Russen in Zürich<br />
12>Austauschjahr:<br />
L’Auberge Suèdoise<br />
Rubriken<br />
12>2000 Watt Gesellschaft:<br />
Interview mit<br />
Andreas Steiner<br />
14>Nachgeforscht: In<br />
den Untergrund (II)<br />
15>Alltagsgegenstand:<br />
die Rolltreppe<br />
Wir berichten heute das erste Mal direkt aus<br />
der Präsidenten-Suite, welche sich an bester<br />
Lage an der Leonhardstrasse 15 in unmittelbarer<br />
Nähe zum Zentrum der Stadt Zürich<br />
befindet.<br />
Der Präsident platziert seine Turnschuhe<br />
grossmännisch auf einem seiner unerledigten<br />
Papierstapel und macht es sich bequem.<br />
(Dring dring, ein wichtiges, internationales<br />
Telefonat aus München erreicht ihn soeben.<br />
Beim Besuch einer Delegiertenschaft der<br />
Technischen Universität München ist ein<br />
<strong>ETH</strong>-Schlüssel leider in einer Hosentasche<br />
mitgereist – schwarz natürlich. Er überlegt<br />
kurz und gibt dann die sehr kompetente<br />
Anweisung: Bitte per A-Post nach Zürich senden.<br />
Krack.)<br />
Herr Präsident, für welche Aktivitäten<br />
nehmen sie sich neben ihrem Studium an<br />
der ehrvollen Eidgenössischen Technischen<br />
Hochschule Zeit<br />
Nun, antwortet er, da gäbe es verschiedene<br />
Tätigkeitsfelder, an denen er seine<br />
Freude findet. Zum einen wäre da sicher<br />
die Führung des Präsidialstabs der Republik<br />
(auch <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>-Vorstand genannt). Dies sei<br />
eine sehr anspruchsvolle Arbeit und benötige<br />
viel Verantwortungsbewusstsein und<br />
Durchsetzungskraft. Und natürlich ab und<br />
zu einmal eine Cola in der Küche. Dann wäre<br />
an dieser Stelle natürlich die Vertretung der<br />
Bewohner der Republik zu erwähnen. Die<br />
Bewohner haben mannigfaltige Anliegen,<br />
welche es gilt, politisch korrekt an die höheren<br />
Stellen der Hochschule zu tragen. Der<br />
Diplomatie ist hier grösste Aufmerksamkeit<br />
zu schenken.<br />
Das Gespräch dauerte über 3 Stunden<br />
und musste leider aus platztechnischen<br />
Gründen auf diese Zeilen gekürzt werden.<br />
Wer jedoch mehr über seine Arbeit und die<br />
Republik erfahren möchte, kann sich auf der<br />
Homepage www.vseth.ethz.ch KLICK über<br />
den <strong>VS<strong>ETH</strong></strong> KLICK seine Ressorts KLICK<br />
und das Präsidium informieren.<br />
>www.vseth.ethz.ch<br />
Studentisches Zentrum StuZ > Leonhardstrasse 19, 8001 Zürich, offen Mo–Fr 9–17 Uhr<br />
Das Studentische Zentrum (StuZ) – Weisst du eigentlich, was es alles bietet<br />
Hier kannst du zu günstigem Preis für eine Party den Discoraum mit Mischpult oder den grossen<br />
Saal mieten. Möchtest du ein bisschen vom <strong>ETH</strong>-/Unialltag entspannen, dann komm im<br />
StuZ-Foyer vorbei. Da kannst du verschiedene Tageszeitungen lesen, am Töggelikasten spielen<br />
oder einfach auf dem Sofa ein bisschen ausruhen.<br />
Öffnungszeiten des StuZ-Foyers: Mo bis Fr 9.00–17.00 Uhr<br />
Reservierungen und Mietverträge für Disco-Keller, Saal und Studio 1 während der Büroöffnungszeiten.<br />
Auch für Nicht-Studierende benutzbar.<br />
Büro der Betriebsleitung (BL):<br />
offen Di / Do 11.30–14.00, Mi 14.30–17.00 Uhr (Semesterferien: nur Mi 11.30–14.00)<br />
Maria De Gruttola, Leonhardstrasse 19, LEB, 8001 Zürich, Tel. 01 632 54 87<br />
E-Mail: stuz@vseth.ethz.ch<br />
Öffnungszeiten des <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>:<br />
<strong>VS<strong>ETH</strong></strong> Sekretariat LEA (Leonhardstrasse 15):<br />
offen Mo, Mi und Do 12.30–15.30 Uhr,<br />
Fr 10.00–13.00 Uhr (Semesterferien:<br />
nur Mi / Do 12.30–15.30 Uhr)<br />
Tel. 01 632 42 98, Fax 01 632 12 27<br />
E-Mail: vseth@vseth.ethz.ch,<br />
<strong>VS<strong>ETH</strong></strong> Sekretariat HXE (Hönggerberg):<br />
Di 12.30–15.30 Uhr<br />
Musikzimmer: Magnetkarten sind im <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>-<br />
Sekretariat erhältlich.<br />
Weitere Angaben unter www.vseth.ethz.ch<br />
Polykum > Zeitung des <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>, Nr. 2 / 04–05, 13. November 2004, erscheint monatlich<br />
Polykum, Leonhardstrasse 15, 8001 Zürich, Telefon Redaktion 01 632 56 94, Fax 01 632 12 27,<br />
E-Mail: redaktion@polykum.ethz.ch, Internet: www.polykum.ethz.ch<br />
Redaktionsleitung: Alex de Spindler – Redaktion: Samuel Brändle, Christian Ebneter, Bastien<br />
Girod, Ingo Jenni – Freie MitarbeiterInnen: Katja Baigger, Jean-Claude Goldschmid, Pia G.<br />
Guggenbühl, Nadja Tratschin – Comic: Thom Grüninger – Foto Titelseite: René Stark – Agenda<br />
und Korrektorat: Tobias Lotter – Layout: Peter Gassner – Gestaltungskonzept: Stefan Haller<br />
Offizielle Verbandsäusserungen sind entsprechend gekennzeichnet, andere Artikel wiederspiegeln<br />
die Meinung der Schreibenden. Abdruck nur nach Absprache mit der Redaktion.<br />
Für unverlangt zugesandte Unterlagen wird keine Verantwortung übernommen. Insertionen<br />
werden durch die Redaktionsleitung platziert. Kostenlose PR-Artikel werden nur an Studierende<br />
abgegeben. Die sinnwahrende Kürzung von Artikeln sowie das Einsetzen von Titeln<br />
und Hervorhebungen ist ebenfalls der Redaktion vorbehalten.<br />
Adressänderungen: Neue Anschriften Studierender müssen der Post und dem Rektorat gemeldet<br />
werden. Die Redaktion des Polykum kann keine Adressänderungen vornehmen.<br />
Kleinanzeigen, Sponsoring <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>/<strong>ETH</strong>, Administration:<br />
Tobias Lotter, Tel. 01 632 57 53, Fax 01 632 12 27,<br />
E-Mail: admin@polykum.ethz.ch<br />
Anzeigenmarketing:<br />
Publimag AG, Europastrasse 30, 8152 Glattbrugg<br />
Tel. +41 (0) 1 809 31 11, Fax +41 (0) 1 809 32 22<br />
E-Mail: info@publimag.ch, Internet: www.publimag.ch<br />
Redaktions- und Inserateschluss:<br />
Nr. 3 / 04–05 : 01. 12. 2004 (erscheint 18. 12. 2004)<br />
Nr. 4 / 04–05 : 12. 01. 2005 (erscheint 29. 01. 2005)<br />
Gesamtauflage: 21 000 Exemplare<br />
WEMF-beglaubigte Auflage: 12 190 Exemplare<br />
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen
Fortsetzung Inhalt<br />
Forschung und<br />
Technik<br />
19>Diplomarbeit spezial<br />
20>SSD-Talk<br />
Leben & Studieren<br />
18>Sex and the Science<br />
23>Filmprogramm<br />
24>Agenda<br />
26>Comic<br />
27>Leserbriefe, Rätsel<br />
28>Kulturstelle<br />
29>PartyPeople@<strong>ETH</strong><br />
Kurz+bündig<br />
MR am 1. Dezember<br />
Am 1. Dezember 2004 findet<br />
im StuZ ein ausserordentlicher<br />
MR zum Thema Statuten des<br />
<strong>VS<strong>ETH</strong></strong> statt.<br />
Polyball 2004<br />
Am 27. November 2004 findet<br />
an der <strong>ETH</strong> wieder einmal der<br />
Polyball statt. Wir wünschen der<br />
Kosta gutes Gelingen und hoffen,<br />
dass alle Tanzpaare den Takt<br />
treffen!<br />
Editorial<br />
Redaktionsleben<br />
Polykum 2/03–04<br />
Präsident <strong>VS<strong>ETH</strong></strong><br />
Aus der Geschichte le(h)r(n)en <br />
5<br />
Du machst Deine Augen auf. Es ist mitten in der Nacht<br />
und Du liegst zu Hause in Deinem Bett. Aus unerklärlichen<br />
Gründen hattest Du soeben eine Idee. Du hast ein Thema!<br />
Du siehst die Aufteilung in vier bis fünf Artikel vor Dir. Jeder<br />
leuchtet das Thema aus einer eigenen Perspektive aus.<br />
Es fehlen noch zwei Autoren aber Du weisst genau, wo Du<br />
nachfragen wirst. Immerhin bist Du an der <strong>ETH</strong> und es mangelt<br />
nicht an guten und prominenten Fachkräften.<br />
Alle wiederkehrenden Rubriken sind erledigt, die anderen Redaktionsmitglieder<br />
haben sich darum gekümmert. Der Layouter wird alle Beiträge<br />
entgegennehmen und ein richtiges Polykum hervorzaubern.<br />
Die Polykumredaktion braucht ein kreatives Mitglied. Wenn Du Dich angesprochen<br />
fühlst, schreib ein E-Mail an ‹redaktion@polykum.ethz.ch› oder<br />
komm einfach im <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>-Büro vorbei.<br />
Alex > alex@vis.ethz.ch<br />
Die <strong>ETH</strong> ist stolz auf ihre Wurzeln – in manchen Dingen zu<br />
recht. So war es doch die <strong>ETH</strong>, welche vor gut 100 Jahren<br />
die Lehre völlig umgekrempelt hat und den trockenen,<br />
klassischen Unterricht mit Experimentalvorlesungen und<br />
neuen Ideen reformierte, um gut ausgebildete Ingenieure<br />
für die aufkeimende Schweizer Industrie auszubilden. Viele<br />
schlaue Köpfe zog es nach Zürich und die <strong>ETH</strong> profitierte<br />
von diesem Brain-Gain.<br />
Heute wird die Spitzenleistung einer Universität öfters nur noch in der Forschung gesehen – die Lehre, auf die<br />
man früher so stolz war, gerät immer mehr in Vergessenheit. Es sollte ein Umdenken stattfinden: Sträuben<br />
sich hier das Rektorat gegen die semesterweise Evaluation der Vorlesungen und die Professoren gegen deren<br />
öffentliche Publikation, so hängen andernorts überm grossen Teich längst im Eingangsbereich jeder Fakultät<br />
die entsprechenden Resultate aus. Haben dort schlechte Evaluationen harte Konsequenzen, bleibt hier allzu<br />
oft alles beim alten – klar, der Druck der Departemente, schlechte Service-Vorlesungen abzusetzen, ist gross:<br />
im eigenen Departement kehrt man aber Problemfälle allzuoft unter den Teppich.<br />
Somit ein Vorschlag: Die <strong>ETH</strong> führt in naher Zukunft ein neues Lohnsystem für die Professoren ein, welches mit<br />
Indikatoren die Leistung eines Professors beurteilt (ob dies im Bereich der Forschung überhaupt möglich ist,<br />
darüber lässt sich sehr wohl streiten, aber der Bund gibt diesen Rahmen vor). Jedenfalls scheint es bis anhin<br />
undenkbar zu sein, dass einer dieser Indikatoren die Lehre sein soll – vielleicht wäre es Zeit umzudenken<br />
Aber man darf ja nicht nur das Schlechte sehen, so werden im Jubiläumsjahr 2005 von uns die besten<br />
Vorlesungen am Tag der Lehre ausgezeichnet. Habt ihr selber schon Erfahrungen mit schlecht vorbereiteten oder<br />
gehaltenen Vorlesungen gemacht Erzählt sie uns und schreibt doch ein E-Mail an ‹lehre@vseth.ethz.ch›.<br />
Berni > berni@vseth.ethz.ch
6<br />
Polykum 2/04–05<br />
Mobilität<br />
Mobilität in der Geschichte<br />
In der Zeit des «Global Village» ist alles mobil. In unserer Zeit kann man alles unterwegs erledigen. Ob<br />
dies nun zu unserem Vorteil oder Nachteil ist, muss jeder selbst beurteilen. Lasst uns einen Blick auf<br />
das vergangene Jahrhundert werfen. Christian Ebneter > ebneter@vseth.ethz.ch<br />
Die Wahlen in den Vereinigten Staaten von<br />
Amerika sind nun vorbei. Wie immer wurden<br />
sie mit grossem Interesse verfolgt. Der<br />
Sieger steht fest, für die nächsten vier Jahre<br />
wird George W. Bush die USA führen. Zu<br />
Beginn des 19. Jahrhunderts hiess der Sieger<br />
William Mc Kinley. Der Vizepräsident, der ein<br />
Jahr später infolge der Ermordung Mc Kinleys<br />
Präsident wurde, war Theodor Roosevelt. In<br />
der Schweiz hiess der Bundespräsident Walter<br />
Hauser.<br />
Vergangenheit ...<br />
Automobil – 1900<br />
Zu dieser Zeit verstand<br />
man unter Mobilität wohl<br />
nicht dasselbe wie heute,<br />
in unserer Zeit spielt das<br />
Automobil eine zentrale<br />
Rolle, doch um 1900 war<br />
das noch anders. In Augs-<br />
... Gegenwart ...<br />
burg versuchte damals ein Mann namens<br />
Rudolf Diesel (1858–1913), einen Motor zu<br />
entwickeln, der mit billigem Schweröl (Diesel)<br />
anzutreiben war. Im Jahre 1897 gelang es ihm<br />
– in Zusammenarbeit mit der Maschinenfabrik<br />
Augsburg-Nürnberg (MAN) und mit Friedrich<br />
Krupp – einen funktionierenden Prototyp zu<br />
bauen, der 1900 auf der Weltausstellung in<br />
Paris zur Hauptattraktion wurde. Heute entwickelt<br />
man, angesichts der drohenden Klimakatastrophe,<br />
neue Fahrzeuge, sogenannte<br />
Hybridautos.<br />
Flugzeuge – 1927<br />
In den Ferien kurz über den Atlantik fliegen,<br />
um sich dort an den schönen Sandstränden<br />
vom Alltagsstress zu erholen, ist heute für<br />
viele zwar ein besonders schönes Erlebniss,<br />
aber nichts spektakuläres. Hätte man dies<br />
1927 erzählt, so wäre man direkt in der<br />
Klapsmühle gelandet. In diesem Jahr gelang<br />
es Charles Lindbergh in einer einmotorigen<br />
Propellermaschine – die «Spirit of St. Louis»<br />
– erstmals ohne Unterbrechung den Atlantik<br />
mit einem Flugzeug zu überqueren. Damals<br />
brauchte er 33,5 Stunden, heute braucht ein<br />
Passagierflugzeug nur etwa 10 Stunden.<br />
Krieg – 1939<br />
Die Entwicklung der Mobilität brachte in<br />
der Geschichte auch negative Aspekte mit<br />
sich. Im zweiten Weltkrieg wurden U-Boote,<br />
die sich unter dem Wasser verstecken konnten<br />
, zu einer tödlichen Waffe. Mit Hilfe von<br />
Flugzeugen konnte man ganze Städte ausbombardieren,<br />
die Geburtsstunde des mobilen<br />
Krieges<br />
Heute genügt ein<br />
Knopfdruck irgendwo<br />
in der Welt, um am<br />
anderen Ende Verwüstung<br />
anzurichten.<br />
Ja, auch der Krieg hat<br />
unglücklicherweise an<br />
Mobilität gewonnen.<br />
... Zukunft<br />
War zu Beginn des Jahrhunderts Krieg noch<br />
etwas, das sich lokal abspielte, so zeigen<br />
Beispiele wie der WW II, Vietnam und nicht<br />
zuletzt der Irak-Krieg, dass man Krieg «auslagern»<br />
kann!<br />
Computer – 1941<br />
Das Jahr 1941 sollte jedem Informatiker<br />
bekannt sein. In diesem Jahr beendete Konrad<br />
Zuse die Z 3, die erste frei programmierbare,<br />
auf dem binären Zahlensystem basierende<br />
Total mobil – Laptop und Handy<br />
Rechenmaschine der Welt. Sie gilt heute als<br />
erster funktionsfähiger Computer. Bei der Z 1<br />
(1938) wurde das Speicher- und Rechenwerk<br />
mit Laubsägen aus Blechen ausgesägt. Die<br />
Programme wurden auf Filmstreifen gelocht!<br />
Damals waren Computer so gross wie ein<br />
ganzer Raum und konnten nicht annähernd<br />
so viel wie die kleinen und portablen Laptops<br />
heute. Die Forscher heute quälen sich mit ganz<br />
anderen Problemen bei der Entwicklung, eine<br />
Laubsäge hat bei Quantencomputern ganz<br />
und gar nichts zu suchen.<br />
Mobiltelefone – 1958<br />
Ein Tag ohne Handy ist für viele kaum noch<br />
vorstellbar. Man ist mitten in der Stadt und<br />
doch nicht erreichbar, ein Grauen für viele.<br />
Doch vor nicht allzu langer Zeit wat telefonieren<br />
unterwegs unvorstellbar.<br />
Das erste richtige Mobilfunknetz im deutschen<br />
Sprachraum war das 1958 von der Bundespost<br />
eingeführte A-Netz. Ein analoges Netz, das<br />
rein handvermittelt arbeitete. Das «Fräulein<br />
vom Amt» musste die Verbindung herstellen<br />
und bei Gesprächsende wieder beenden.<br />
Da mobil telefonieren sehr teuer war, blieb<br />
es ein Privileg der Wohlbetuchten und derer,<br />
die es beruflich nutzten, z. B. Politiker. Die<br />
Hardware basierte auf der Röhrentechnik<br />
und beanspruchte deshalb viel Platz – im Auto<br />
wurde der halbe Kofferraum benötigt!<br />
Unsere Mobilität wurde durch diese und<br />
viele andere Innovationen stark verbessert. An<br />
vielversprechenden Erfindungen mangelt es<br />
nicht, wir sollten einfach immer daran denken,<br />
diese Sinnvoll zu nutzen.
Polykum 2/04–05<br />
Mobilität7<br />
Mobilitätsmöglichkeiten für <strong>ETH</strong>-<br />
Studierende<br />
Mit der Veränderung des europäischen Hochschulsystems im Rahmen der Bologna-Reform verändern<br />
sich auch die Möglichkeiten der Mobilität für <strong>ETH</strong>-Studierende.<br />
Claudia Hunziker Keller > Leiterin der Mobilitätsstelle an der <strong>ETH</strong> Zürich<br />
Es ist richtig, dass in vielen Bachelor-<br />
Studiengängen die zahlreichen Prüfungen, die<br />
nach jedem Semester in der Prüfungssession<br />
abgelegt werden müssen, die Mobilität der<br />
<strong>ETH</strong>-Studierenden möglicherweise erschweren.<br />
Dies ist problematisch, weil die Prüfungssessionen<br />
bis Ende Oktober dauern und an den<br />
meisten Partnerhochschulen das Studienjahr<br />
bereits im September beginnt.<br />
sich ein Mobilitätssemester oder -jahr in den<br />
Studienplan der <strong>ETH</strong> integrieren lässt. Die<br />
Mobilitätsverantwortlichen der Studiengänge<br />
haben jedoch signalisiert, dass Sie trotz der<br />
zu erwartenden Probleme gewillt sind, die<br />
Mobilität für die Studierenden ihres Studiengangs<br />
weiterhin zu ermöglichen.<br />
Die Studierenden müssen sich allerdings<br />
bewusst sein, dass die Planung und<br />
Kompetenzen erhöhen zudem die Einstiegschancen<br />
in die Berufswelt. Wer in seinem<br />
Bewerbungsdossier einen Auslandaufenthalt<br />
vorweisen kann, beweist damit der zukünftigen<br />
Arbeitgeberin bzw. dem zukünftigen<br />
Arbeitgeber die eigene Flexibilität und die<br />
Fähigkeit zur kreativen Mitarbeit in multikulturellen<br />
Teams. Beides sind Anforderungen,<br />
welche in einer zunehmend vernetzten<br />
Arbeitswelt immer unerlässlicher<br />
werden.<br />
Es ist jedoch falsch, dass mit der Einführung<br />
der Bachelor- und Masterstudiengänge<br />
keine Mobilität für <strong>ETH</strong>-Studierende<br />
mehr möglich sein wird. In Gesprächen mit<br />
den Mobilitätsverantwortlichen hat sich<br />
gezeigt, dass in den meisten Studiengängen<br />
ein Mobilitätsstudium<br />
<br />
im 5. Semester weiterhin<br />
möglich <br />
sein wird. Je nach Studiengang<br />
werden auch im Masterstudium Möglichkeiten<br />
bestehen, ein Semester an einer Partnerhochschule<br />
im Ausland zu verbringen.<br />
Insbesondere wird es in den meisten Studiengängen<br />
auch weiterhin möglich sein, Bachelorund<br />
Masterarbeiten im Ausland zu schreiben,<br />
wenn sich ein <strong>ETH</strong>-Dozent oder eine <strong>ETH</strong>-<br />
Dozentin finden lässt, der bzw. die diese Arbeit<br />
betreut und im Nachhinein beurteilt.<br />
Wie in anderen Bereichen führt die<br />
Bologna-Reform auch im Bereich der Mobilität<br />
zu Veränderungen und Anpassungen. Es<br />
müssen neue Wege gefunden werden, wie<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Durchführung eines Mobilitätsaufenthalts<br />
– insbesondere in diesen Zeiten des Umbruchs<br />
– zusätzlichen Aufwand bedeutet.<br />
Dass sich ein Mobilitätsaufenthalt aber<br />
trotz Zusatzaufwand lohnt, zeigen die zahlreichen<br />
enthusiastischen Studentenberichte,<br />
die auf der Website der Mobilitätsstelle unter<br />
www.mobilitaet.ethz.ch/outgoings/berichte<br />
eingesehen werden können.<br />
Gerade die Organisations- und Integrationsprobleme<br />
stellen eine Herausforderung<br />
dar, die – einmal überwunden – eine enorme<br />
Bereicherung der eigenen interkulturellen<br />
Fähigkeiten und Kenntnisse zur Folge haben.<br />
Das Kennenlernen einer anderen Kultur, einer<br />
fremden Sprache unterschiedlicher Lehr- und<br />
Lernformen und nicht zuletzt das Schliessen<br />
neuer Freundschaften entschädigen bei weitem<br />
für die zu bewältigenden Schwierigkeiten.<br />
Die während eines Mobilitätsaufenthalts<br />
erworbenen fachlichen und sozialen<br />
Informationsveranstaltungen<br />
Wenn Sie nun neugierig<br />
geworden sind auf<br />
die Möglichkeiten der<br />
Mobilität für <strong>ETH</strong>-Studierende<br />
und bereit sind, sich<br />
den damit verbundenen<br />
Herausforderungen zu<br />
stellen, lade ich Sie herzlich<br />
dazu ein, an den Informationsveranstaltungen<br />
der Mobilitätsstelle teilzunehmen.<br />
Die Informationsveranstaltungen<br />
finden sowohl<br />
im Zentrum als auch im<br />
Hönggerberg statt. Für die<br />
genauen Termine und Orte beachten Sie<br />
bitte das nebenstehende Inserat. Weitere<br />
Informationen zu den Informationsveranstaltungen<br />
finden Sie ab Mitte November unter<br />
www.infomarket.ethz.ch<br />
Abschliessend möchte ich Sie dazu<br />
ermutigen, einen Mobilitätsaufenthalt in<br />
Ihren Studienplan einzubauen. Ich bin davon<br />
überzeugt, dass sich zusammen mit den Mobilitätsverantwortlichen<br />
und dem Team der<br />
Mobilitätsstelle auch während und nach der<br />
Bologna-Reform Möglichkeiten für Mobilität<br />
finden lassen!<br />
> www.mobilitaet.ethz.ch<br />
www.infomarket.ethz.ch
8Mobilität<br />
Polykum 2/04–05<br />
HY-Lights in der Forschung und ein<br />
Offroader-Boom auf der Strasse<br />
Sollte China die gleiche Verkehrsdichte wie in Europa erreichen, würde das eine weltweite Verdopplung<br />
zugelassener PKW bedeuten. Umweltexperten schätzen, dass der daraus resultierende erhöhte CO 2<br />
-<br />
Ausstoss die Durchschnittstemperaturen auf dem Erdball um vier Grad ansteigen lassen würde. Die<br />
Klimakatastrophe wäre perfekt! Deshalb ist es von enormer Bedeutung, wie viel Treibstoff die einzelnen<br />
Fahrzeuge verbrauchen. Schaffen leichte, sparsame Autos den Durchbruch Oder nimmt der Offroader-<br />
Boom überhand Bastien Girod > bas@student.ethz.ch<br />
Das Hyperauto kommt – so<br />
oder so<br />
Mit diesem Titel kündigt Ernst Ulrich von<br />
Weizsäcker 1995 in seinem Buch «Faktor<br />
vier» an, dass unsere Blechautos von einer<br />
Welle der Innovationen hinweggespült werden<br />
und durch ultraleichte, extrem sparsame<br />
Autos ersetzt werden. Weizsäcker zitiert hoffnungsvoll<br />
Experten, welche prognostizieren,<br />
dass im Jahre 2005 praktisch alle Neuwagen<br />
einen Elektroantrieb haben und die meisten<br />
davon Hybridantriebe.<br />
Ein Blick auf die Strasse zeigt: Die Prognose,<br />
welche eher einem Wunsch entsprach,<br />
wurde in keinster Weise erfüllt. Auch wenn<br />
das PSI (Paul Scherrer Institut) mit dem<br />
HY-Light ein absolut zukunftsfähiges<br />
Auto entwickelt hat und<br />
aufzeigt, dass der Treibstoffverbrauch<br />
von Fahrzeugen<br />
massiv reduziert<br />
werden kann, die<br />
Realität sieht<br />
anders aus:<br />
Schwere und<br />
damit durstige<br />
Autos sind immer<br />
beliebter.<br />
Wieso<br />
werden die<br />
Innovationen<br />
der Forschung<br />
im motorisierten<br />
Individualverkehr<br />
nicht umgesetzt Kommt der Wandel zum<br />
ultraleichten, extrem sparsamen Auto noch<br />
Ultraleichte Autos sind nicht<br />
von Interesse<br />
Ein schwerer Geländewagen verbraucht in der<br />
Stadt etwa 20 Liter auf 100 km, ein ultraleichtes<br />
Auto käme noch auf maximal 3 Liter auf<br />
100 km. Das sind 17 Liter, umgerechnet 25<br />
Franken pro 100 km. Wieso sind viele bereit,<br />
25 Franken auf 100 km zu bezahlen um zwei<br />
Tonnen Blech mitzubefördern<br />
Wer gut verdient hat mehr Geld als<br />
nötig und muss deshalb das gesparte Geld<br />
irgendwo ausgeben, da liegt auch eine unnötige<br />
Investition gut drin. Man sucht sogar<br />
nach einer unnötigen Investition, da man so<br />
zeigen kann, dass man viel oder eben zu viel<br />
verdient. Deshalb sind Golduhren, Villen und<br />
schwere Geländewagen zu Prestigeobjekten<br />
geworden, letzteres Beispiel hat den Vorteil,<br />
dass auch optisch Überlegenheit demonstriert<br />
werden kann. Dass ein solches Auto eine grosse<br />
Gefahr für<br />
jene<br />
ist,<br />
welche sich<br />
umweltfreundlicher<br />
fortbewegen, das heisst mit einem kleineren,<br />
leichten Auto, zu Fuss oder mit dem<br />
Velo unterwegs sind, ist vielen Käufern anscheinend<br />
egal – der übertriebene Benzinkonsum<br />
und die damit verbundene Klimabelastung<br />
keine Überlegung Wert. Die Tatsache, dass<br />
es beim Autokauf darum geht, zu zeigen wie<br />
viel Unnötigkeit man sich leisten kann, macht<br />
ultraleichte, Benzin sparende Autos sehr<br />
unattraktiv, denn bei effizienten Fahrzeugen<br />
wurde eben gerade alles das weggekürzt, was<br />
unnötig ist!<br />
Die Logik der automobilen<br />
Aufrüstung<br />
Eine Koexistenz von ultraleichten Autos und<br />
schweren Personenwagen ist kaum möglich.<br />
Die Physik eines Frontalcrashes kann auch<br />
mit den besten Innovationen nicht verändert<br />
werden. Leichte Autos haben bei einem<br />
Zusammenstoss mit schweren Autos immer<br />
das Nachsehen. Aus diesem Grund ist ein<br />
Wandel zu leichten Autos unwahrscheinlich.<br />
Wenn es einen Wandel gibt, dann eher<br />
eine Aufrüstung, bei welcher jeder<br />
gemäss der Logik der automobilen<br />
Aufrüstung seine<br />
eigene Sicherheit auf<br />
Kosten der anderen<br />
erhöht. Opfer dieser<br />
Aufrüstung ist, wer<br />
nicht mit aufrüsten<br />
kann oder will,<br />
sprich vernünftige<br />
oder schlecht verdienende<br />
Autofahrer,<br />
Velofahrer,<br />
Fussgänger und die<br />
Umwelt.<br />
Der hohe Erdölpreis<br />
wird das<br />
Problem nicht lösen<br />
Wenn gewisse Leute bereit sind, 30 Franken<br />
auf 100 km fürs Benzin zu bezahlen, bräuchte<br />
es einen Benzinpreis von 10 Franken pro Liter<br />
damit diese Leute ein 3-Liter-Auto kaufen.<br />
Doch soweit wird es von alleine nie<br />
kommen. Denn der Erdölpreis macht nur 40<br />
Rappen des Preises von einem Liter Benzin<br />
aus, der Rest sind Raffinierungskosten und<br />
Steuern. Auch bei einer Verzehnfachung<br />
des Erölpreises würde ein Liter Benzin in<br />
der Schweiz demnach «nur» ca. 5 Franken<br />
kosten. Doch eine derartige Erhöhung des<br />
Erdölpreises ist höchst unwahrscheinlich.<br />
Denn ein hoher Erölpreis führt zu einem Rückgang<br />
der Nachfrage. Nicht in den kaufkräftigen<br />
Industrieländern, sondern in den Schwellenund<br />
Entwicklungsländern, welche das Erdöl
Polykum 2/04–05<br />
Mobilität9<br />
Russisches Zürich<br />
Mobilität bringt Menschen aus verschiedenen Kulturen zusammen. Was haben die 4000 Russen, die in<br />
Zürich leben, aus ihrem Land mitgebracht Das Polykum hat sich für euch auf die Suche nach Russland<br />
begeben und ist nicht nur an der Spiegelgasse, wo einstmals Lenin wohnte, fündig geworden, sondern<br />
auch ein paar Häuser weiter in der Buchhandlung «pinkRus» oder im «Tsarina»-Shop für russische<br />
Spezialitäten im Seefeld.<br />
Katja Baigger > katja.baigger@bluewin.ch, Fotos: Katja Baigger & Jan Strobel<br />
Russland im Seefeld: «Tsarina»<br />
Etwas abseits von den orientalischen Lounges<br />
der Seefeldstrasse taucht man ein in eine russische<br />
Welt en miniature. «Tsarina» heisst der<br />
seit einem Jahr bestehende Laden, «wo jede<br />
Küche zur Zarenküche wird.» Matrjoschkas<br />
stehen der Grösse nach aneinandergereiht auf<br />
einem Kühlschrank, eine Lenin-Flagge – die<br />
eher einem Fahrradwimpel ähnelt – hängt<br />
als Relikt aus vergangenen Zeiten<br />
an der Wand, russische Zeitungen<br />
liegen auf der Theke. Mein Blick<br />
schweift weiter umher und bleibt<br />
an den liebevoll angeordneten Esswaren<br />
hängen, die allein wegen der<br />
Verpackung und der russischen Beschriftung<br />
eine Augenweide sind.<br />
«Was für den hiesigen Betrachter als<br />
russische Spezialitäten daherkommt,<br />
sind in Russland ganz normale<br />
Lebensmittel», verrät mir Jelena, die<br />
erst seit kurzem hier arbeitet. Vor drei<br />
Jahren kam sie aus Kaliningrad, dem<br />
ehemaligen Königsberg, nach Zürich.<br />
Ob sie Russland vemisse, frage ich.<br />
«Nein», meint sie. Das grosse Land<br />
mit seiner ebenso riesigen Geschichte<br />
und Kultur sei ihr, wenn sie dort lebe, viel<br />
zu nah. Hier habe sie die nötige Distanz, um<br />
über alles nachzudenken.<br />
Geröstete Sonnenblumenkerne,<br />
russisches Bier und Souvenirs<br />
«Tsarina» ist das einzige Geschäft seiner Art in<br />
der Deutschschweiz. Die russische Kundschaft<br />
reist aus Luzern und Bern an, um irgendetwas<br />
aus ihrem Heimatland zu kaufen, der Sehnsucht<br />
wegen, wie mir Jelena sagt. «Und seien<br />
es auch nur geröstete Sonnenblumenkerne, die<br />
die Russen gerne vor dem Fernseher essen.»<br />
Von Jelena lasse ich mir die Lebensmittel<br />
erklären. Zuoberst steht eine breite Auswahl<br />
an Wodka-Sorten, darunter die Mayonnaise,<br />
die viel besser sei als die hiesige, weil sie mehr<br />
Fett enthalte. Wie die Salzgurken sei sie unvermeidlich<br />
für einen echten russischen Salat.<br />
Auch Wein aus Georgien und Moldawien,<br />
russisches Bier sowie Zigaretten dürfen nicht<br />
fehlen. Beliebt seien aber auch Souvenirs aus<br />
Russland, so etwa die T-Shirts mit Hammer<br />
und Sichel auf rotem Hintergrund. Jelena<br />
kann das nicht verstehen.<br />
Auf meine Frage, wie sie während des<br />
Kalten Krieges gelebt habe, antwortet sie:<br />
«Damals war ich jünger und glücklicher, alle<br />
Menschen waren zufriedener.» Heute gebe<br />
es zwar grösseren Freiraum in Russland, aber<br />
auch mehr arme Leute. Wer früher mit 100<br />
Rubel einen Monat lang lebte, der kann heute<br />
mit demselben Geld kaum mehr die Wohnung<br />
bezahlen.<br />
FORTSETZUNG AUF NÄCHSTER SEITE<br />
FORTSETZUNG «HY-LIGHTS ...»<br />
eigentlich dringend für die<br />
wirtschaftliche Entwicklung<br />
bräuchten.<br />
Zudem würde Erdöl<br />
durch andere Treibstoffe<br />
substituiert, wenn<br />
der Benzinpreis sehr<br />
hoch wäre. Arnold<br />
Schwarzenegger hat<br />
bereits den ersten mit<br />
Wasserstoff betriebenen<br />
Hummer (Geländefahrzeug)<br />
in Zusammenarbeit mit GM<br />
produziert. Doch es wäre ein Fehler zu glauben,<br />
wenn die schweren Autos mit Kompogas,<br />
Wasserstoff und ähnlichen Treibstoffen<br />
betrieben werden, sei das Problem gelöst. Die<br />
Energie, welche im motorisierten Verkehr verschwendet<br />
wird, fehlt an anderen<br />
Orten und die<br />
Energienachfrage<br />
erhöht sich unnötig. Da auch im 21. Jahrhundert<br />
die Energiegewinnung aus Uran und<br />
Kohle ohne Internalisierung der externen<br />
Kosten wirtschaftlich sehr günstig ist, werden<br />
diese bei hoher Energienachfrage wieder verstärkt<br />
zum Einsatz kommen – mit allen negativen<br />
Nebenwirkungen dieser<br />
Energiequellen.<br />
Fazit:<br />
Wenn wir nicht mit ganzer<br />
Kraft die HY-Lights<br />
aus der Forschung auf<br />
die Strasse bringen, werden<br />
auch in Zukunft<br />
schwere Boliden den motorisierten<br />
Individualverkehr<br />
beherrschen, mit der Konsequenz,<br />
dass zukünftige und junge<br />
Generationen mit unnötigen Umweltproblemen<br />
von verheerendem Ausmass belastet<br />
werden.
aktuell im<br />
FORTSETZUNG «RUSSISCHES ZÜRICH»<br />
für Studierende<br />
25% Rabatt<br />
BESTELLTALON<br />
Rainer Hornung, Claus Buddeberg,<br />
Thomas Bucher (Hrsg.)<br />
Sexualität im Wandel<br />
Sexualität ist ein Thema, das alle Menschen betrifft:<br />
Wie sie vom Einzelnen in verschiedenen<br />
Lebensphasen erlebt und gestaltet wird, ist<br />
einerseits durch vorgegebene biologische<br />
Abläufe bestimmt, andererseits durch soziokulturelle<br />
Einflüsse geprägt. Mit welchen<br />
Bedeutungen sie gesellschaftlich und vom<br />
Einzelnen versehen wird, ändert sich mit dem<br />
Ort und über die Zeit. So ist die Sexualität auch<br />
Gegenstand verschiedenster natur- und geisteswissenschaftlicher<br />
Disziplinen: Biologie und<br />
Medizin, Ethnologie, Geschichte, Soziologie,<br />
Psychologie, Pädagogik, Sprach- und Literaturwissenschaften.<br />
Die Beiträge dieses Bandes beleuchten verschiedene<br />
Aspekte des ständigen Wandels der<br />
Sexualität auf individueller und gesellschaftlicher<br />
Ebene.<br />
Ex. Sexualität im Wandel<br />
Bitte senden Sie den Titel mit Rechnung<br />
(zuzügl. Versandkosten) an:<br />
Name:<br />
Strasse:<br />
PLZ/Ort:<br />
Datum:<br />
Legi-Nr.:<br />
Hochschulverlag AG an der <strong>ETH</strong> Zürich<br />
<strong>ETH</strong> Zentrum, CH-8092 Zürich, Internet:: www.vdf.ethz.ch,<br />
E-Mail: vdf@vdf.ethz.ch, Tel. 01/632 42 42, Fax 01/632 12 32<br />
Alternative:<br />
Zürcher Hochschulforum Bd. 36,<br />
2004, 212 Seiten, zahlr. Darst.<br />
Format 17 x 24 cm, CHF 48.–,<br />
ISBN 3 7281 2886 4<br />
Abholen in der Polybuchhandlung<br />
(20% Rabatt, dafür keine Portokosten)<br />
Allerlei Bücher bei «pinkRus» an der Spiegelgasse<br />
Eingedeckt mit Naschereien (Fr. 2.50) und der traditionellen<br />
Limonade «KWAS» mit Malz-Brotgeschmack (kleine Flasche Fr.<br />
3.–) verlasse ich «Tsarina». Ein Besuch lohnt sich nur schon, um<br />
sich ein russisches Bier mit einem Kohlenbergwerksarbeiter auf der<br />
Etikette zu erstehen und einen kleinen Schwatz mit den Geschäftsinhaberinnen<br />
zu halten.<br />
«pinkRus»: Drehscheibe der russischen<br />
Kultur Zürichs<br />
Als ich eintrete, sehe ich mich umgeben von zahlreichen Regalen,<br />
die mit Belletristik, Bänden zu Politik und Geschichte sowie Krimis<br />
und Videos in russischer Sprache angefüllt sind. Ich entdecke<br />
Jerofejews ‹Reise nach Petuschki› und sein kürzlich erschienenes<br />
Buch ‹Der gute Stalin› sowie den 1979 publizierten Kultroman<br />
‹Fuck off, America› vom umstrittenen Eduard Limonow, welcher<br />
in der Sowjetunion der siebziger Jahre verfolgt wurde und in die<br />
USA emigrierte.<br />
Jules Hunsperger führt den Laden, der aus den russischen<br />
Beständen der Genossenschaftsbuchhandlung «pinkus» hervorgegangen<br />
ist, seit 1997. Während den achtziger Jahren musste der<br />
einzige russische Buchladen Zürichs schliessen. Übrig blieben die<br />
Abonnements russischer Zeitungen. Jules Hunsperger wollte die<br />
Abos weiterführen, weil es damals sehr schwer war, an russische<br />
Zeitungen heranzukommen. Also lernte er Russisch und wurde<br />
immer mehr infiziert von der Kultur dieses Landes. Nun teilt er sich<br />
mit vier anderen MitarbeiterInnen, von denen zwei aus Russland<br />
stammen, ein Pensum von 400 Prozent.<br />
Russen lesen Kitschromane<br />
Von den 4000 Russen, die in Zürich leben, zählen viele zur<br />
Kundschaft von «pinkRus». Alte und neue EmigrantInnen, Hausfrauen,<br />
Tänzerinnen, Prostituierte und Geschäftsleute seien im<br />
Laden anzutreffen. Was sie verbindet, ist die russische Sprache.<br />
Während die RussInnen eher nach Kitschromanen und Krimis verlangen,<br />
seien die Bedürfnisse der deutschsprachigen Kundschaft<br />
anders gelagert. Studenten, Schüler, Lehrer sowie sämtliche Institute<br />
für Slawistik der Schweiz geben hier ihre Bestellungen auf.<br />
Nebst dem Angebot an Literatur ist die Buchhandlung auch<br />
Treffpunkt für die hier ansässigen Russen und Drehscheibe der<br />
russischen Kultur Zürichs. Für die EmigrantInnen besteht die<br />
Möglichkeit, Geldtransfers nach Russland abzuwickeln. Auch kann<br />
man eine der 3000 wichtigsten Zeitschriften Russlands abonnieren.<br />
Sogar Sprachkurse in St. Petersburg werden angeboten, und demnächst<br />
soll ein russisches Reisebüro in die Räumlichkeiten an der<br />
Spiegelgasse einziehen.<br />
> Tsarina Shop > Buchhandlung pinkRus<br />
Russische Spezialitäten Spiegelgasse 18<br />
Seefeldstrasse 202<br />
www.pinkrus.ch<br />
www.tsarina.ch
PUBLIREPORTAGE<br />
Bis zu 25 % günstiger Winterferien bei den<br />
Schweizer Jugendherbergen<br />
Drei mal übernachten ab 69 Franken, oder fünf mal übernachten ab 109 Franken – so<br />
lautet das einmalige Angebot der Schweizer Jugendherbergen. www.youthhostel.ch<br />
Wer in den Monaten Januar, März und April des nächsten<br />
Jahres von Sonntag bis Freitag mal die Uni vergessen<br />
möchte, der kann unter zehn Topdestinationen auswählen:<br />
Château d’ Oex, Davos, Grindelwald, Pontresina, Klosters,<br />
Saanen-Gstaad, Sta. Maria i. M., St. Moritz, Valbella-Lenzerheide<br />
und Zermatt.<br />
So oder so, die Schweizer Jugendherbergen sind ideal<br />
um mal die Vorlesungen zu vergessen und den Winter zu<br />
geniessen. In der ganzen Schweiz gibt es 60 Jugendherbergen<br />
und die 2er-, 4er- und Mehrbett-Zimmer sind geradezu prädestiniert,<br />
mal mit ein paar Freundinnen und Freunden in<br />
die Berge zu fahren. Auf Komfort muss bei diesen günstigen<br />
Preisen nicht verzichtet werden: nordisch schlafen,<br />
24h-Zugang und das Frühstücksbuffet gehören heute zum<br />
Standard.<br />
Und für all diejenigen, die sich jetzt schon auf den Sommer<br />
und die Semesterferien freuen: die Jahresmitgliedschaft bei<br />
den Schweizer Jugendherbergen – sie kostet nur 33 Franken<br />
– ist weltweit in rund 4000 Destinationen gültig.<br />
Mehr Informationen gibt es unter www.youthhostel.ch<br />
und Telefon 044 360 14 14.
12Mobilität<br />
Polykum 2/04–05<br />
L ’ Auberge suèdoise<br />
Schnee, IKEA, Blondinen und ABBA. Das war alles, was mir vor meinem Austauschjahr in Lund zu Schweden<br />
einfiel. Da ich aber wild entschlossen war, ein Erasmus-Austauschjahr zu machen, entschied ich mich<br />
alsbald auf Grund bester Empfehlungen für Lund.<br />
Johannes Kerner > kernerjo@student.ethz.ch<br />
Doch zuerst war Papierkram zu erledigen, der<br />
mich vom Departementsmobilitätsberater zur<br />
<strong>ETH</strong>-Mobilitätsstelle führte und zurück.<br />
Das ist zwar lästig aber nötig und sollte<br />
keinen abschrecken, da die hilfsbereiten Profis<br />
es einem so einfach wie möglich machen, sich<br />
durch den Wust durchzufinden.<br />
Es ist somit an der <strong>ETH</strong> bei weitem nicht<br />
so schlimm wie es in dem sonst exzellenten<br />
Film «Auberge espagnole» über einen französischen<br />
Erasmusstudenten<br />
gezeigt wird.<br />
So, dann war auch<br />
schon alles geregelt und<br />
nach einem Semester<br />
sprachlicher Vorbereitung<br />
an der Uni, um die überlebensnotwendigen<br />
Vokabeln<br />
(Bier, Party, Vorlesungssaal)<br />
zu pauken, ging es dann im<br />
Sommer zum sogenannten<br />
«Arrival day» nach<br />
Lund im südlichsten Zipfel<br />
Schwedens.<br />
beim Natel- und Velokauf und abends Partys<br />
mit allen möglichen Arten von Englisch, und<br />
das jeden Tag! Ich hatte noch nie so viele nette<br />
Leute in so kurzer Zeit kennengelernt.<br />
Das Sozialleben<br />
Dann kamen auch langsam die einheimischen<br />
Studenten zurück und das Semester<br />
ging los, aber es wurde immer noch nicht<br />
langweilig. Jetzt hiess es sich ausser den<br />
Mittagessen. Wenn man sich da anschloss war<br />
die Freizeit gut ausgefüllt.<br />
Das Studium<br />
Ausser Freizeit gibt’s aber natürlich noch was<br />
anderes ... richtig: die Vorlesungen.<br />
Und das ist auch ein Grund, sich mal woanders<br />
umzuschauen, denn der Unterrichtsstil<br />
ist doch um einiges anders als an der <strong>ETH</strong><br />
was nicht – entgegen landläufiger Meinung –<br />
Die Ankunft<br />
Diesen Tag werd ich nie<br />
vergessen: ein Gewusel von<br />
einigen hundert Austauschstudis,<br />
die sich durch die<br />
Prozeduren für Zimmer,<br />
Sprachkurse und Ausflüge<br />
drängen. Ein Riesenspass!<br />
Die ganze Welt war da<br />
mit denselben Problemen<br />
wie du!<br />
Wobei das Ganze dank<br />
schwedischer Organisation<br />
eigentlich kein grosses<br />
Problem war. Man wurde<br />
am Bahnhof mit Gepäck<br />
abgeholt. Wenn man die<br />
Formulare vor einem halben<br />
Jahr in Zürich richtig ausgefüllt hatte,<br />
gab es auch ein Zimmer frei Haus geliefert<br />
mit Transport dorthin und zwei Wochen kostenlose<br />
Sprachkurse zur Integration bis das<br />
Semester anfing.<br />
Und diese zwei Wochen waren absolut<br />
unglaublich: Morgens Sprachkurs in<br />
Schwedisch, mittags praktische Übungen<br />
Schauplatz der Erlebnisse: die Hochschule in Lund<br />
internationalen Freunden noch schwedische<br />
zuzulegen, wobei dies zugegebenermassen<br />
etwas schwieriger ist. Aber in Lund gibt es<br />
ein fantastisches System von sogenannten<br />
«nationer» Studentenorganisationen die sich<br />
um das Sozialleben der Studis kümmern,<br />
sie organisieren Sport, Chöre, Ausflüge,<br />
Kino, Diskussionsabende, Partys und sogar<br />
unbedingt schlechter sein muss.<br />
In Physik zum Beispiel sind Theorie und<br />
Experiment ineinander integriert: 2 Wochen<br />
Theorie, eine Woche Praktikum zur Theorie<br />
und nicht wie an der <strong>ETH</strong>, wo das entsprechende<br />
Praktikum unter Umständen 2 Jahre<br />
nach der Theorie kommt.
Polykum 2/04–05<br />
Mobilität13<br />
In Schweden sind die Semester noch in<br />
zwei Unterperioden – die «Läsperioden» –<br />
unterteilt, in denen man dann jeweils 2–3<br />
Vorlesungen zwar kürzer aber dafür intensiver<br />
hört. Am Ende der Läsperiode kommen dann<br />
gleich die Prüfungen. Das bringt mit sich, dass<br />
man während des Semesters viel mehr dabei<br />
sein muss. Da man aber weniger Vorlesungen<br />
parallel hat, kann man sich auch besser auf<br />
eine konzentrieren. Die Vorlesungen orientieren<br />
sich meist an «textbooks» auf englisch,<br />
die man sich für teures Geld anschaffen muss<br />
(oder in der Bibliothek schnell sein muss),<br />
aber dafür meist auch didaktisch besser aufgebaut<br />
sind als viele Skripte.<br />
Trotz der grossen Zahl an Studenten in<br />
Lund fand ich mich – zumindest in Physik – in<br />
Räumen mit höchstens 40 Leuten wieder, was<br />
eine sehr gute Betreuung bedeutete.<br />
Ausserdem ist das Verhältnis Dozent-<br />
Student viel kollegialer und es sind tausend<br />
kleine Sachen, die die Lernatmosphäre anders<br />
machen. Ein echtes Erlebnis, die beiden Welten<br />
der <strong>ETH</strong> und der LTH zu vergleichen!<br />
Landeskunde<br />
Ein weiterer Grund ins Ausland zu gehen ist<br />
natürlich auch, das Land besser kennenzulernen,<br />
wozu man erst bei 2 Semestern Austausch<br />
eigentlich richtig die Gelegenheit hat. Man<br />
bereist das Land, sieht Teile die kein normaler<br />
Lund-Student je gesehen hat (oder sehen will,<br />
aber wir sind ja nur ein Jahr da ...)<br />
Auch ist es spannend (und lustig)<br />
Gemeinsamkeiten und Unterschiede der<br />
Gesellschaften hier und dort zu finden. Das<br />
sind alles persönliche Erfahrungen, die man<br />
auf keinen Fall unterschätzen sollte.<br />
Der Abschied<br />
So verging die Zeit, es wurde Winter, es wurde<br />
Frühling, es wurde Sommer.<br />
Die Abschiedsszenen waren rührend,<br />
aber heutzutage mit den modernen Mitteln<br />
der Kommunikation ist es ja kein Problem,<br />
auch mit den kanadischen Kollegen in regem<br />
Kontakt zu bleiben.<br />
Kurzum, ich war also wirklich begeistert<br />
und kann einen Erasmusaustausch, Schweden<br />
und Lund aus fachlicher und persönlicher Sicht<br />
restlos empfehlen. Es ist wohl nicht überall so<br />
perfekt organisiert wie in Schweden, aber auch<br />
Spanien soll schön sein, hab ich gehört.<br />
Wenn euch auch nur ein Hauch von<br />
Fernweh plagt, gibt es keine Entschuldigung,<br />
nicht einmal zu den Leuten der Mobilitätstelle<br />
zu gehen und sich über Möglichkeiten für<br />
einen Austausch zu informieren.<br />
Hilfreich und zu Infos gern bereit sind<br />
auch euer Mobilitätsberater des Departmentes<br />
oder die Studis von ESN Zürich damit ihr<br />
auch so ein geiles (darf man das im Polykum<br />
schreiben) Jahr wie ich verbringen dürft.<br />
Und noch ein politischer<br />
Appell:<br />
Wenn sich herausstellt, dass so ein Austausch<br />
wie ich ihn erleben durfte, im Zuge der<br />
neuen Bachelor/Master-Studiengänge nicht<br />
mehr oder nur noch unter erheblichen<br />
Schwierigkeiten möglich ist, obgleich doch<br />
unser Rektor selber immer in höchsten Tönen<br />
von den unverzichtbaren internationalen<br />
Kompetenzen schwärmt, ist das wirklich<br />
schwach für die <strong>ETH</strong>, in Lausanne geht das<br />
auch!<br />
> www.mobilitaet.ethz.ch<br />
www.esn.ethz.ch<br />
<br />
<br />
Auftritt vor Publikum<br />
Wie präsentiere ich mich und mein Thema gekonnt<br />
Samstag, 20. November, 9–17 Uhr,<br />
wsg, Studierendenfoyer, Hirschengraben 7, Zürich<br />
Nützliche rhetorische Mittel gemeinsam entdecken und<br />
erproben. Ziel: methodisch den «aufrechten Gang» und<br />
damit das eigene Selbstbewusstsein stärken.<br />
Kosten: Unkostenbeitrag für das Mittagessen (im Haus)<br />
Anmeldeschluss: Montag, 15. November<br />
Leitung/Infos: angela.waeffler@zh.ref.ch; 01-258 92 84<br />
Anmeldeschluss: 15. 11. 04, Tel. 01-258 92 90, www,wsg.ch<br />
gesellschaft<br />
<br />
Heiliger Krieg<br />
Öffentliches Podium über Mittag<br />
a n d e n z ü r c h e r h o c h s c h u l e n<br />
www.wsg.ch – wsg@zh.ref.ch<br />
Tel 01-258 92 90 – Fax 01-258 91 51<br />
mit Marianne Chenou, Georg Kohler, Georg Pfleiderer,<br />
Clemens Thoma, Ulrich Rudolph (Moderation)<br />
Donnerstag, 25. November, 12.15–14.00 Uhr,<br />
Saal Hirschengraben 50, Zürich<br />
Die TeilnehmerInnen am Podium diskutieren, inwiefern Judentum,<br />
Christentum und Islam am Konflikt im Vorderen Orient<br />
beteiligt sind, wie Gewalt und Religion miteinander zu tun haben,<br />
und ob, wie und was die involvierten religiösen Traditionen<br />
zur Deeskalation der aktuellen Krise beitragen könnten.<br />
wissenschaft<br />
<br />
<br />
<br />
Hochschulgottesdienst<br />
in der Predigerkirche<br />
Sonntag, 19.12.04<br />
«Bethlehem und Golgatha»<br />
Predigt: Ruedi Wehrli, Dr. theol. und<br />
CEO Gurit-Heberlein<br />
Musik: Zürcher Kantorei zu Predigern,<br />
Leitung Johannes Günther;<br />
G-Dur Messe von J.S. Bach, BWV 236<br />
anschliessend Apéro in der Predigerkirche<br />
spiritualität
14<br />
Polykum 2/04–05<br />
Alltagsgegenstand<br />
Die Rolltreppe<br />
Gleich wie die Mobilität kennt auch die Bequemlichkeit des Menschen keine Grenzen.<br />
Nicht nur für weite, auch für kurze Strecken wurden seit je her Geräte entwickelt, welche<br />
die Fortbewegung erleichtern. Ingo Jenni > ingo@polykum.ethz.ch<br />
Die meisten dieser Erfindungen fallen<br />
unter die Kategorie der Alltagsgegenstände.<br />
Denn: wer macht sich schon<br />
gross Gedanken über die<br />
Entstehung unseres öffentlichen<br />
Personenverkehrsnetzes<br />
wenn er ein Tram besteigt<br />
Oder über all die Sicherheitsmechanismen<br />
in einem Aufzug,<br />
die ihn statistisch zum sichersten<br />
Transportmittel überhaupt<br />
machen Nicht dass dies nötig<br />
wäre, doch aus der Sicht des<br />
Autors vielleicht gar nicht mal<br />
die schlechteste Art, der alltäglichen<br />
Routine zu entfliehen.<br />
Noch viel besser geht das mit<br />
ein wenig Hintergrundwissen.<br />
Zu diesem Zweck nehmen wir<br />
nun die Historie der Rolltreppe<br />
etwas unter die Lupe.<br />
Die ersten Schritte<br />
Zunächst sollte festgehalten<br />
werden, dass der Fachkundige<br />
nicht das umgangssprachliche Wort Rolltreppe<br />
benutzt, sondern korrekterweise von<br />
der Fahrtreppe spricht. Die beiden Begriffe<br />
werden im Folgenden synonym verwendet.<br />
Bereits 1859 wurde ein US-Patent eingereicht,<br />
das eine Rolltreppe mit fahrenden<br />
Stufen beschreibt. Das Prinzip war jedoch<br />
zu kompliziert, die Idee wurde nie in die<br />
Praxis umgesetzt. Eine tatsächlich gebaute<br />
Fahrtreppe basierte auf einem Patent des<br />
amerikanischen Erfinders Jesse W. Reno aus<br />
dem Jahre 1892. Das Gerät bestand lediglich<br />
aus einem Gummiband mit Holzplatten, also<br />
einem schrägen Förderband. Es handelte sich<br />
demnach nicht um eine Fahrtreppe im eigentlichen<br />
Sinn, sondern um einen Fahrsteig, weil<br />
die einzelnen Elemente eine glatte Fläche<br />
bildeten. Der erste Personenschrägaufzug<br />
dieser Art wurde im New Yorker Cortland-<br />
Street-Bahnhof in Renos Heimatstadt gebaut.<br />
Weitere solcher Bänder installierte man<br />
in Kaufhäusern und als Attraktionen in<br />
Vergnügungsparks. So entstand die erste<br />
Rolltreppe Europas im Jahre 1898 im<br />
Londoner Kaufhaus Harrods.<br />
Waagrechte Stufen<br />
Der eigentliche Erfinder der Fahrtreppe<br />
wie wir sie heute kennen heisst George A.<br />
Wheeler. Das Patent für eine Rolltreppe mit<br />
waagrechten Stufen wurde ihm nur fünf<br />
Monate nach dem von Reno erteilt. Trotz der<br />
Genialität seiner Erfindung gelang ihm der<br />
Durchbruch nicht. Es brauchte einen weiteren<br />
Mann, Charles Seeberger, der zwar mit seinen<br />
eigenen Erfindungen stets scheiterte, aber<br />
glaubte, das nötige Feingefühl zu besitzen,<br />
um Wheelers Idee zu vermarkten. So kaufte<br />
er 1898 das Patent seines Kollegen. 1900 an<br />
der Pariser Weltausstellung präsentierte er<br />
einen entsprechenden Prototypen und stiess<br />
auf grosses Interesse. 1912 kaufte die Firma<br />
Otis Elevator Company die Schutzrechte für<br />
eine Fahrtreppe mit waagrechten Stufen.<br />
Sogleich fing Otis an, die ersten Treppen nach<br />
dem neuen Prinzip zu bauen, hauptsächlich<br />
in U-Bahnhöfen. Diese Modelle besassen im<br />
Gegensatz zu den heutigen noch seitliche<br />
Zu- und Abgänge. Es wurde 1920 bis Otis in<br />
New York die erste Rolltreppe in der heute<br />
üblichen Form baute. Sie war gerade zu<br />
betreten und besass einen Handlauf.<br />
Made in USA<br />
Bemerkenswert ist, dass sämtliche<br />
Erfindungen, die zur Entwicklung<br />
der Rolltreppe führten,<br />
aus Amerika stammen.<br />
Ob dies auf einen grösseren<br />
Ideenreichtum in unserem<br />
Nachbarkontinent oder eher<br />
auf ein gehobenes Bedürfnis<br />
nach Bequemlichkeit zurückzuführen<br />
ist, sei dahingestellt.<br />
Tatsache aber ist, dass<br />
in Amerika selbst Fitnessclubs<br />
Rolltreppen zu ihrer Eingangstür<br />
installieren. Man bezahlt<br />
ja schliesslich nicht, um die<br />
Treppe zum Eingang hochzugehen,<br />
sondern um zu trainieren.<br />
Doch sei dies nur am<br />
Rande erwähnt.<br />
Heutige Rolltreppen<br />
Moderne Fahrtreppen, die übrigens in die<br />
Klasse der Aufzüge fallen, sind maximal 70 m<br />
lang. Die Passagiere werden mit 0.1 bis 1 m/s<br />
bei einem Neigungswinkel von 30 bis 35 Grad<br />
befördert. Anzutreffen sind sie (fast) überall.<br />
> Denkst du gerade an einen alltäglichen<br />
Gegenstand, der es wert wäre, im Polykum<br />
erwähnt zu werden Möchtest du vielleicht selbst<br />
einen Artikel dazu verfassen Wenn ja, zögere<br />
nicht: alltagsgegenstand@polykum.ethz.ch
Polykum 2/04–05<br />
15<br />
Nachgeforscht<br />
In den Untergrund (II)<br />
In der letzten Ausgabe haben wir die geheimen Stockwerke des HCI auf dem Hönggerberg erkundet.<br />
Dieses Mal wollten wir über das Tunnelsystem unter den Gebäuden der <strong>ETH</strong> Zentrum berichten. Wollten<br />
wir ... Samuel Brändle > saemi@polykum.ethz.ch<br />
Nach dem ersten Teil über den Untergrund<br />
auf dem Hönggerberg erhielten wir zahlreiche<br />
Mails von Studenten, welche über ihre Erfahrungen<br />
in den Gängen des Tunnelsystems<br />
zwischen den Gebäuden ETZ, HG, ML und<br />
IFW berichteten. Einige nutzten die Tunnels<br />
bei schlechtem Wetter, um trockenen Fusses<br />
zur nächsten Vorlesung zu gelangen, während<br />
andere ganze Expeditionen planten, um die<br />
Katakomben vollbepackt mit Notausrüstung<br />
und Videokamera zu erkunden.<br />
Für alle, die sich nicht selbst in die Gänge<br />
wagen, aber wissen möchten, was an all den<br />
wilden Geschichten dran ist, wäre dieser zweite<br />
Teil hier gedacht gewesen. Wäre er. Wenige<br />
Tage vor unserem Redaktionsschluss erschien<br />
jedoch das «iQ – Quartalsinfo für Uni und<br />
<strong>ETH</strong>». Dessen Titelstory lautet «Untergrund<br />
– Expedition in die Tiefen der <strong>ETH</strong>» ... Nun<br />
können wir natürlich schlecht der gleichen<br />
Kundschaft nochmal dasselbe erzählen. Wir<br />
empfehlen daher allen interessierten Lesern<br />
den Artikel in der aktuellen Ausgabe des «iQ»<br />
und widmen uns hier nun einem speziellen<br />
Thema des Untergrundes: dem Atomreaktor<br />
unter dem Maschinenlabor.<br />
Ein Atomreaktor unter dem ML<br />
Keine Sorge, Du wirst während Deinen<br />
Vorlesungen nicht verstrahlt, der Reaktor<br />
wurde nie gebaut. In den Fünfzigerjahren<br />
wurde jedoch ein entsprechendes Projekt<br />
geplant. Die <strong>ETH</strong> verfügte damals über ein<br />
Fernheizkraftwerk zwischen Clausiusstrasse<br />
und ML, welches 1956 die Anforderungen<br />
nicht mehr erfüllen konnte und deshalb erweitert<br />
werden sollte. Atomkraftwerke wurden zu<br />
dieser Zeit als zukunftsträchtige Technologie<br />
betrachtet; mehrere Industriegruppen arbeiteten<br />
an Projekten für Versuchsreaktoren in<br />
der Schweiz. Eine Gruppe von Firmen, darunter<br />
Sulzer, Escher Wyss, Contraves, Landis<br />
& Gyr sowie später auch die BBC, bildete die<br />
«Arbeitsgemeinschaft für ein Heizkraftwerk<br />
an der <strong>ETH</strong> Zürich».<br />
Die Investitionskosten lagen zwar<br />
deutlich höher als bei anderen Kraftwerken,<br />
doch die Vorteile der Atomenergie schienen<br />
die Mehrkosten wettzumachen. Das geringe<br />
Volumen des Uran-Brennstoffs ermöglichte<br />
eine einfachere Lagerung als die grossen<br />
Erdöltanks und der chronische Kohlemangel<br />
in Europa machte Uran zu einem geeigneten<br />
Ersatz. Die bisherigen Fernheizanlagen<br />
mussten zudem möglichst nahe beim<br />
Endverbraucher stehen, um Wärmeverluste<br />
durch lange Transportwege zu vermeiden, was<br />
aber zu einer starken Belastung der städtischen<br />
Luftqualität führte. Die Atomtechnologie<br />
löste dieses Problem, das Kraftwerk konnte<br />
direkt unter die <strong>ETH</strong> gebaut werden. 1956<br />
– drei Jahrzehnte vor Tschernobyl – hatte niemand<br />
Bedenken, mitten in der grössten Stadt<br />
der Schweiz einen Atomreaktor zu betreiben.<br />
In Stockholm war bereits seit zwei Jahren ein<br />
Versuchsreaktor in Betrieb, direkt unter der<br />
Königlichen Technischen Hochschule. Die<br />
Euphorie in Zürich war sogar so gross, dass sich<br />
die BBC überlegte, mit einem Atomkraftwerk<br />
im Innern des Üetlibergs die gesamte Stadt<br />
mit Strom zu versorgen.<br />
Mit einem Personenlift in den<br />
Lettentunnel<br />
Das <strong>ETH</strong>-Kraftwerk sollte in einer Tiefe<br />
von 42 Metern unter der Clausiusstrasse in<br />
einer Kaverne untergebracht werden. Den<br />
Hauptzugang sollte ein Personenlift zum<br />
Lettentunnel der SBB hinunter bilden. Zur<br />
Kühlung des Reaktors war ein überirdischer<br />
Kühlturm vorgesehen, der mit Wasser gespeist<br />
werden sollte, welches über einen Stollen von<br />
der Limmat hinaufgepumpt werden musste.<br />
Dieser Stollen bestand bereits, wurde damals<br />
als Frischwasserzufuhr für das Heizkraftwerk<br />
genutzt und sollte im Fall einer Reaktorhavarie<br />
auch als Fluchtweg dienen.<br />
Die drei Industriegruppen, welche je an<br />
einem Reaktorprojekt arbeiteten (darunter das<br />
Heizkraftwerk für die <strong>ETH</strong>), richteten 1959<br />
ein gemeinsames Subventionsgesuch um 90<br />
Millionen Franken an den Bund. Der Bundesrat<br />
bildete daraufhin eine Expertengruppe, welche<br />
Vorschläge für die Subventionierung<br />
eines oder mehrerer dieser Projekte ausarbeiten<br />
sollte. Schliesslich gebaut wurde ein<br />
Reaktor im waadtländischen Lucens, ebenfalls<br />
in einer unterirdischen Kaverne. Nach einem<br />
Testbetrieb mit mehreren Unterbrüchen<br />
wurde das Kraftwerk am 21. Januar 1969<br />
definitiv in Betrieb genommen. Kurz nach 17<br />
Uhr begannen sich einige Brennelemente zu<br />
überhitzen, was im Kontrollraum aber nicht<br />
bemerkt wurde, da aus Kostengründen nicht<br />
jedes Element mit einem Temperaturfühler<br />
ausgerüstet worden war. Das Brennelement<br />
in Kanal Nr. 59 explodierte schliesslich und<br />
geschmolzenes radioaktives Material wurde<br />
durch die Reaktorkaverne geschleudert.<br />
Die Operateure im Kontrollraum wurden<br />
darauf aber nicht aufmerksam, bis um<br />
17.20 Uhr eine automatische Abschaltung<br />
des Reaktors erfolgte. Erst mehrere Tage später<br />
war die Radioaktivität so weit abgeklungen,<br />
dass die Kaverne mit Schutzanzügen für<br />
wenige Minuten betreten werden konnte.<br />
Die Dekontamination der Kaverne und die<br />
Zerlegung des zerstörten Reaktors nahmen<br />
mehrere Monate in Anspruch. Der Traum<br />
vom eigenen Schweizer Reaktor war ausgeträumt.<br />
> Allen, die mehr zum Thema erfahren möchten,<br />
empfehlen wir die Ausstellung «Der Traum<br />
vom Schweizer Reaktor – Atom Technologie Entwicklung<br />
1955–1969» in der <strong>ETH</strong>-Bibliothek.<br />
Am Dienstag, 30. November wird ausserdem<br />
der Historiker Dr. Tobias Wildi im Rahmen der<br />
öffentlichen Veranstaltungsreihe «Atome für die<br />
Schweiz» von 17–19 Uhr im HG E3 über das<br />
atomare Heizkraftwerk für die <strong>ETH</strong> sprechen.<br />
Und für die, die gerne mal das Tunnelsystem<br />
unter der <strong>ETH</strong> erkunden möchten, organisiert<br />
der AMIV Führungen; weitere Infos<br />
unter: www.amiv.ethz.ch/exkursionen<br />
> Ist Dir an der <strong>ETH</strong> etwas aufgefallen, worüber<br />
Du gerne mehr wüsstest Hast Du brennende<br />
Fragen Dann schreib uns und wir gehen der<br />
Sache nach: nachgeforscht@polykum.ethz.ch
16<br />
Polykum 2/04–05<br />
2000 Watt Gesellschaft<br />
«Eine 2000-Watt-Gesellschaft ist nur regional<br />
unter ganz besonderen Bedingungen<br />
erreichbar.»<br />
Ein Interview mit Andreas Steiner, CEO der Belimo Gruppe und nebenamtlich tätig als Präsident der<br />
Kommission für Wissenschaft und Forschung von der economiesuisse.<br />
Interview: Bastien Girod > bas@student.ethz.ch<br />
Was halten Sie von der Vision der <strong>ETH</strong> der<br />
2000-Watt-Gesellschaft<br />
Grundsätzlich finde ich gehaltvolle Visionen<br />
sehr gut. Sie geben klar und prägnant<br />
eine langfristige Zielrichtung vor. Die<br />
Schwierigkeiten beginnen jedoch regelmässig<br />
bei der Umsetzung. Bei der Interpretation<br />
dieser Vision gehe ich davon aus, dass das Ziel<br />
einer Energieumsetzung von 17 520 000 Wh<br />
oder 17 520 kWh pro Jahr sich pro Person<br />
versteht. Das ist sehr wenig. Die 2000-Watt-<br />
Zielsetzung verlangt mit andern Worten<br />
sowohl effiziente Systeme als auch grosse<br />
Einsparungen von Energie. Konkret geht<br />
es darum, möglichst wenig Energie «umzuwandeln».<br />
Dabei stellen sich natürlich auch<br />
wichtige gesellschaftspolitische Fragen. 2000<br />
Watt würde heissen, dass diese Energiemenge<br />
genug für diejenigen ist, die heute mehr davon<br />
verbrauchen. Für jene Energiekonsumenten,<br />
die heute weit weniger als 17 500 KW umsetzen,<br />
wird die Grenze gesetzt, bis hierher<br />
und nicht weiter.<br />
Bei diesen ersten Überlegungen zur<br />
Vision legt sich beim einen oder anderen<br />
möglicherweise die erste Begeisterung zum<br />
sparsamen Umgang mit Energie bereits etwas.<br />
Hinzu kommt, dass die einzelne Person in<br />
der Regel gar nicht genau weiss, wie viel kWh<br />
Strom sie pro Jahr wirklich verbraucht. Wer<br />
sagt ihr zudem, wie viel kWh sie pro Liter Diesel<br />
beim Fahren mit dem Auto umwandelt.<br />
Wenn es knapp wird, entscheidet letztlich die<br />
Wahl des oberen oder unteren Heizwertes<br />
darüber, ob der einzelne jetzt ein guter Mensch<br />
ist oder nicht. Darüber hinaus sagt diese Vision<br />
explizit noch nicht, wie die Umwandlungen<br />
möglichst ohne «Nebenwirkungen» zu vollziehen<br />
wären. Zwar wäre zu wünschen, dass<br />
sich von dieser Vision viele Wissenschafter für<br />
die Energietechnik begeistern lassen, ich bin<br />
mir da aber nicht so sicher.<br />
Abgesehen vom Begriff, was halten Sie davon,<br />
dass sich die <strong>ETH</strong> für eine solche Vision stark<br />
macht<br />
Persönlich begrüsse ich es sehr, dass die<br />
<strong>ETH</strong> sich den wichtigen Fragen des 21.<br />
Jahrhunderts stellt. Dazu gehört ohne<br />
Zweifel die Versorgung der<br />
Gesellschaft mit Wasser<br />
und Energie. Von daher<br />
muss die <strong>ETH</strong> auf diesen<br />
Gebieten Spitzenforschung<br />
betreiben und Erfindungen<br />
machen, die sich letztlich in<br />
technischen Systemen realisieren<br />
lassen. Während die<br />
Herausforderung der Entdeckung<br />
für den Forscher<br />
wohl der wichtigste Antrieb<br />
ist, bin ich als<br />
Wirtschaftsmann vor allem<br />
an Impulsen für die Industrie<br />
interessiert, um Erfindungen<br />
wertschöpfend in<br />
marktfähige Produkte umzusetzen.<br />
Der Weg von der<br />
Erfindung bis zur Kommerzialisierung<br />
ist im Allgemeinen<br />
sehr lang und<br />
kann unter Umständen<br />
Generationen dauern, wenn<br />
man an die Kernfusion zur<br />
Umwandlung von Energie<br />
mit einem fast unendlichen<br />
Potenzial denkt.<br />
Die <strong>ETH</strong> hat einen<br />
ausgezeichneten Ruf und<br />
verfügt über hervorragende<br />
Forscher und Professoren.<br />
Sie entfalten mit ihren<br />
Leistungen die grösste Attraktivität, weitere<br />
Studierende, Forscher und Professoren an<br />
die <strong>ETH</strong> zu ziehen. Für die Wirtschaft stellt<br />
die <strong>ETH</strong> primär ausgezeichnete Absolventen<br />
zur Verfügung und erst in zweiter Linie<br />
Forschungsresultate.<br />
Andreas Steiner<br />
Denken Sie es ist realistisch, eine 2000-Watt-<br />
Gesellschaft zu erreichen<br />
Ich habe grosse Zweifel, dass dieses Ziel<br />
in den nächsten zwei bis drei Generationen<br />
global erreicht werden kann. Denn es hängt<br />
ganz entscheidend vom politischen Willen<br />
der einzelnen Staaten ab. Diejenigen Länder,<br />
die heute (noch) unter dieser Grenze liegen,<br />
haben wahrscheinlich ganz andere Ziele als<br />
die Energieeinsparung. Sie möchten zur<br />
Armutsbekämpfung in erster Linie rasch<br />
die wirtschaftliche Entwicklung voranbringen.<br />
Diejenigen Staaten, die bereits mehr als<br />
17 520 KWh umsetzen, werden Mühe haben,<br />
diese Limite einzuhalten. Es geht ja nicht nur<br />
darum, weniger Energie umzusetzen, sondern<br />
auch, Nebenwirkungen und Emissionen<br />
zu reduzieren. Nur beim CO 2<br />
konnte man<br />
sich bis heute politisch (fast) auf weltweite<br />
Ziele einigen. Ich glaube deshalb, dass eine<br />
2000-Watt-Gesellschaft nur regional unter<br />
ganz besonderen Bedingungen erreichbar ist.<br />
Wenn die Verknappung der Ressourcen sich<br />
stark zuspitzen sollte, wird es reichen Ländern<br />
vielleicht gelingen, pro Kopf mit 17 520 kWh
Polykum 2/04–05<br />
17<br />
auszukommen. Allerdings dürfte dies zu<br />
Lasten jener Länder gehen, die heute schon<br />
unter der postulierten Limite liegen.<br />
Die Wissenschaft hat das Wissen über die<br />
Gefahren von Umweltproblemen. Bringt das<br />
nicht auch eine Verantwortung für die Wissenschaft,<br />
einen Wandel hin zur nachhaltigen<br />
Entwicklung voranzutreiben<br />
Das Kollektiv «die Wissenschaft» wird kaum<br />
die Verantwortung übernehmen können.<br />
Jeder Wissenschafter trägt die Verantwortung<br />
für sein Tun selbst, wobei er sich selbstverständlich<br />
mit Fragen der Ethik, der<br />
gesellschaftlichen Verantwortung usw.<br />
auseinander setzen muss. Der Begriff<br />
«nachhaltige» Entwicklung ist dabei<br />
insofern relevant, als es um die Umsetzung<br />
der Erfindung geht. Jeder<br />
Forscher und Entwickler muss sich<br />
selbst die Frage stellen, ob sein<br />
Produkt oder Prozess «nachhaltig» ist.<br />
Dabei hält er sich im Normalfall an<br />
die Gesetze. Selbstverständlich muss<br />
der Wissenschafter die Benutzer auf<br />
«Nebenwirkungen» aufmerksam machen.<br />
Aber einmal Gedachtes oder<br />
Erfundenes kann man nicht mehr rückgängig<br />
machen. Waren die grundlegenden<br />
Theorien von Einstein nachhaltig oder nicht<br />
Das Problem ist, dass beispielsweise Effizienz<br />
allein nichts zur Reduktion des Energieverbrauchs<br />
beiträgt, wenn gleichzeitig mehr konsumiert<br />
wird. Die 2000-Watt-Gesellschaft<br />
berücksichtigt beide Faktoren.<br />
Natürlich trägt die Effizienz zur Reduktion<br />
bei. Im Normalfall ist es doch so, dass ein<br />
System im Allgemeinen für einen bestimmten<br />
Output ausgelegt ist und die Effizienz den<br />
Input bestimmt. Der Verbrauch geht zurück.<br />
Mehr Output bei gleichem Input wäre der<br />
falsche Anreiz. Ein effizientes Antriebssystem<br />
wäre für mich noch keine Legitimation für die<br />
Anschaffung eines SUVs, die in den USA von<br />
den «Lenkungsabgaben» befreit sind.<br />
Sollte die Wissenschaft nicht gerade solche<br />
Entscheide und Fehlentwicklungen kritisieren<br />
Für solche Dummheiten bedarf es keiner<br />
Wissenschaft. Hierzu genügt gesunder Menschenverstand.<br />
«Für die Wirtschaft stellt die<br />
<strong>ETH</strong> primär ausgezeichnete<br />
Absolventen zur Verfügung<br />
und erst in zweiter Linie<br />
Forschungsresultate.»<br />
Früher oder später müssen wir unseren Energiekonsum<br />
wohl oder übel reduzieren, weil die<br />
billigen Energiereserven endlich sind. Wieso<br />
nicht früher damit beginnen und in zukunftsfähige<br />
Technologien investieren und so einen<br />
Wissens- und Technologievorsprung erlangen<br />
Das ist ja gerade die Krux. Die Investitionen<br />
in neue Energietechnologien zahlen sich<br />
erst dann aus, wenn die Energiepreise steigen.<br />
Wenn zu früh investiert wird, muss man<br />
diese Investitionen nur allzu häufig unbenutzt<br />
abschreiben. Es gibt viele effiziente<br />
Lösungen, die entwickelt wurden und nie<br />
zum Einsatz kamen, weil die Energiepreise<br />
nie die Höhe erreicht haben, um einen wirtschaftlichen<br />
Betrieb zu gewährleisten. Viele<br />
Photovoltaiklösungen fallen z. B. darunter.<br />
Erst wenn sich effiziente Systeme rechnen lassen,<br />
kommt Bewegung ins System. Ökonomie<br />
und Ökologie können nun einmal nicht<br />
getrennt werden. Sie sind letztlich auch keine<br />
Widersprüche.<br />
Was die Energiereserven betrifft: Erdöl,<br />
Kohle und Gas werden wohl nie ausgehen,<br />
weil bei steigender Nachfrage über den<br />
Preismechanismus Substitutionsprozesse eingeleitet<br />
werden. Die Verknappung bewirkt<br />
eine Korrektur über den Preis und sorgt<br />
damit automatisch für sparsameren Umgang,<br />
alternative Energiequellen, neue Materialien<br />
usw. Das ist harte Logik, die auch der Club of<br />
Rome zur Kenntnis nehmen musste.<br />
Wie viel bezahlen Sie für einen Liter<br />
Wasser im Laden an der Tankstelle<br />
Etwa zwei Franken.<br />
Und wie viel bezahlen Sie für einen Liter<br />
Diesel an der Tankstelle<br />
Im Moment 1.50 ...<br />
In diesem Preis sind noch etwa ein Drittel<br />
Steuern enthalten. Benzin ist heute an der<br />
Tankstelle billiger als Wasser. Der Markt wird<br />
dies erst über die Verknappung korrigieren.<br />
Es geht nicht nur ums Vorauseilen, es geht auch<br />
um die Internalisierung externer Kosten, was<br />
weniger Lärm, Platzverbrauch und Luftverschmutzung<br />
und somit mehr Lebensqualität<br />
bringen würde. Die 2000-Watt-Gesellschaft ist<br />
auch eine Gesellschaft der reduzierten externen<br />
Kosten.<br />
Richtig. Die Korrektur erfolgt über den<br />
Preis.<br />
Zur Klimaerwärmung: Es wäre für unseren<br />
Planeten nicht tragbar, wenn alle soviel Energie<br />
verbrauchen würden wie wir. Sollten wir nicht<br />
versuchen, einen Lebensstil zu entwickeln, den<br />
sich jeder Erdenbürger leisten könnte<br />
Ja sicher. Aber hier schneiden Sie eine zentrale<br />
gesellschaftspolitische Frage an. Es hat<br />
bekanntlich Staaten mit politischen Systemen<br />
gegeben, die daran gescheitert sind, dass sie<br />
der ganzen Bevölkerung den «richtigen»<br />
Lebensstil vorschreiben wollten.<br />
Ist die Wirtschaft fähig, die Gefahren der<br />
Klimaerwärmung rechtzeitig zu erkennen und<br />
zu reagieren Braucht es da nicht eine vorausschauende<br />
Wissenschaft, die mehr Einfluss auf<br />
die Entwicklung nimmt<br />
Nicht der Hersteller eines Produktes oder<br />
einer Dienstleistung entscheidet, ob<br />
ein Produkt mehr oder weniger Sinn<br />
macht, sondern der Käufer bzw. der<br />
Konsument. Davon abgesehen kann<br />
nur der Gesetzgeber verhindern, dass<br />
ein umweltschädigendes Produkt<br />
gekauft wird. Der Konsument entscheidet<br />
somit, ob er eine Chiquita<br />
oder eine Havelaar Banane kauft,<br />
oder ob es überhaupt sinnvoll ist, auf<br />
dem Gletscher eine Banane zu verzehren.<br />
Ich misstraue jeder staatlicher<br />
Instanz, die sagt: Das ist zu viel und<br />
das brauchen wir nicht.<br />
Ich glaube, gerade die Schweizer<br />
Wirtschaft hat bewiesen, dass effiziente und<br />
emissionsarme Systeme unter marktwirtschaftlichen<br />
Bedingungen auf dem Weltmarkt erfolgreich<br />
sind. Die Lösungen müssen nicht nur<br />
wirkungsvoller sondern auch kostengünstiger<br />
sein. Kleinere, leichtere Maschinen bei gleicher<br />
Leistung benötigen weniger Ressourcen.<br />
So entstehen nachhaltige Lösungen.<br />
Braucht die Wirtschaft nicht die richtigen<br />
Rahmenbedingungen für eine nachhaltige<br />
Entwicklung, damit der Wettbewerb nicht auf<br />
Kosten der Umwelt ausgetragen wird<br />
Wenn es ressourcenschonende Rahmenbedingungen<br />
braucht, dann müssen diese entweder<br />
global sein (z. B. Kyoto oder Rio) oder<br />
doch wenigstens alle Industrieländer umfassen.<br />
Binnenmarktregelungen sind zu vermeiden.<br />
Sie können zwar innerhalb eines Landes<br />
gewisse Technologien fördern, im internationalen<br />
kompetitiven Umfeld fallen diese<br />
jedoch regelmässig durch. Beispiel: Ausrüster<br />
von Schutzräumen hatten jahrelang ein komfortables<br />
Geschäft innerhalb der Schweiz. Der<br />
Auslandumsatz mit derartigen Produkten<br />
war praktisch null. Mit der Aufhebung der<br />
Schutzraumpflicht fiel auch das Geschäft in<br />
der Schweiz aus.<br />
In diesem Zusammenhang gehören<br />
zu den wichtigen technologiepolitischen<br />
Rahmenbedingungen für Unternehmen in der<br />
Schweiz eine langfristige, verlässlich finanzierte<br />
Forschung durch den Nationalfonds und<br />
die Umsetzung von Erfindungen über die<br />
KTI. Anschubfinanzierungen sind jedoch zu<br />
FORTSETZUNG AUF NÄCHSTER SEITE
18<br />
Polykum 2/04–05<br />
Sex and the Science<br />
Austausch vs. Beziehung <br />
Spätestens beim ersten Jobgespräch taucht die Frage<br />
nach internationaler Erfahrung auf. Sprachkurs nach der<br />
Matura in England – gut. Praktikum im Welschland in den<br />
Semesterferien – sehr schön. Und einen Studienaustausch<br />
haben Sie auch gemacht<br />
Spätestens da wird<br />
einem die Wichtigkeit eines<br />
(verpassten) längeren Auslandaufenthaltes<br />
bewusst. Ein Austausch<br />
während des Studiums<br />
wird in vieler Hinsicht positiv<br />
gewertet: Offenheit gegenüber<br />
anderen Kulturen, sich zurechtfinden<br />
an einer anderen Uni, mit<br />
anderen Menschen, Sitten und<br />
Sprachen.<br />
Für viele Studentinnen und Studenten<br />
ist nur schon ein einziges<br />
Auslandsemester mit Erasmus<br />
oder anderen Programmen eine<br />
echte Herausforderung – weil es<br />
bestehende Liebesbeziehungen auf eine harte Probe stellt.<br />
«Ich habe Angst – meine Freundin geht für ein Semester<br />
nach Rom», meint mein Kollege und <strong>ETH</strong>-Student Stefan.<br />
«Natürlich vertraue ich ihr, aber beim Charme der Italiener<br />
weisst du ja nie ...» Stefan hat guten Grund, sich zu sorgen.<br />
Gemeinsame Freunde von uns haben sich soeben getrennt<br />
– sie war im Austausch in Milano und tauschte Markus aus<br />
Höngg bald gegen Filippo aus Bologna. Aber die Distanz ist<br />
Illustration: Viki Metzler<br />
auch ein guter Vorwand für Bindungsunfähige: «Ich gehe<br />
nächsten Monat für ein Semester nach Barcelona – und<br />
ich habe mir vorgenommen, die Zeit in jeder Hinsicht zu<br />
geniessen. Also, da kann und will ich mich einfach nicht<br />
auf eine Beziehung einlassen»,<br />
verabschiedete sich das amouröse<br />
Abenteuer einer Studienkollegin<br />
aus ihrem Leben. Und<br />
ein anderer Student entliess<br />
seine Freundin mit den Worten<br />
«Wir sind nicht zusammen» in<br />
ein Austauschsemester nach<br />
Amerika – weil er Angst hatte,<br />
versetzt zu werden. Die Mobilität<br />
der Studierenden mobilisiert<br />
diese auch sexuell, so<br />
zumindest die Vorstellung vieler<br />
Studierender – und Mamis und<br />
Papis. So weiss ich inzwischen<br />
sogar von Eltern, die ihren<br />
Sohn für den Austausch in die<br />
Schweiz schickten, in der Hoffnung, die Beziehung mit<br />
seiner Freundin würde durch die Distanz in die Brüche<br />
gehen. Dummerweise gefiel es ihm hier so gut, dass er<br />
gleich in Zürich blieb – und seine Freundin bald nachreiste.<br />
Dass sich die Eltern wenig erfreut zeigten, muss an dieser<br />
Stelle wohl nicht erwähnt werden.<br />
Pia G. Guggenbühl > pia.guggenbuehl@polykum.ethz.ch<br />
FORTSETZUNG «2000-WATT-GESELLSCHAFT»<br />
vermeiden, denn sie täuschen in aller Regel<br />
einen real nicht existierenden Markt vor.<br />
Die Effizienztechnologie könnte aber viel mehr<br />
zur Reduktion des CO 2<br />
-Ausstosses beitragen.<br />
Ist es nicht da sinnvoll, dass sich die <strong>ETH</strong> aus<br />
diesem Grund z. B. für leichte 1–2 Liter Autos<br />
engagiert<br />
Dass die CO 2<br />
-Reduktion nur langsam vor sich<br />
geht, ist kein technisches Problem. Wenn die<br />
Politik den CO 2<br />
-Ausstoss wirklich effizient senken<br />
will, dann kann sie auf einen Schlag bei allen<br />
Autos 20–30 Prozent CO 2<br />
einsparen, indem sie<br />
weltweit Dieselmotoren vorschreibt. Dass sich<br />
die <strong>ETH</strong> mit sehr effizienten Antrieben, z. B.<br />
Brennstoffzellen auseinandersetzt, finde ich sehr<br />
gut. Nur muss man sich im Klaren sein, dass es<br />
noch sehr lange dauern wird, bis diese Technologie<br />
ökonomischer ist als heutige Lösungen. Die<br />
Verteuerung der langsam versiegenden Quellen<br />
wird diesen Prozess beschleunigen.<br />
Was sind nach Ihnen die Herausforderungen<br />
des 21. Jahrhunderts<br />
Die Wasser- und Energieversorgung der Welt.<br />
Die Welt wird nicht darum herum kommen,<br />
sich mit der grosstechnischen Umwandlung<br />
von Energie, vor allem in Elektrizität, mittels<br />
neuer Technologien auseinander zu setzen.<br />
Die Nutzung der Wasserkraft, die praktisch<br />
ohne Umweltverschmutzung auskommt, ist<br />
zu Lasten fossiler Kraftwerke weiter auszubauen.<br />
Langfristig müssen wir uns wieder mit<br />
der nuklearen Energieumwandlung beschäftigen.<br />
Die Bereitstellung von Wasser wird wiederum<br />
nur möglich sein, wenn ausreichend<br />
Energie zur Verfügung stehen wird, wie die<br />
Meerwasserentsalzung zeigt.<br />
Wie viel Watt verbrauchen Sie<br />
Geschäftlich möglicherweise zuviel, da ich<br />
viel reise. Andererseits wird ein Grossteil des<br />
Gebäudes der Firma, die ich leite, mit der<br />
Abwärme der benachbarten Kehrichtverbrennungsanlage<br />
beheizt. Das gleicht sich<br />
wieder etwas aus. Persönlich habe ich meine<br />
beiden grössten Energiewandler, Heizen<br />
und Kochen, auf Gas umgestellt. Mein Auto<br />
hat einen sehr effizienten Dieselmotor. Das<br />
Haus, das ich bewohne, wurde bereits vor 15<br />
Jahren nachisoliert. Zudem mag ich überheizte<br />
Räume nicht. Ich schätze, ohne Geschäftsreisen<br />
liege ich zwischen 50 000 und 70 000 kWh<br />
pro Jahr. Das würde einem Leistungsäquivalent<br />
von 6000 bis 8000 W entsprechen.<br />
> Teste deinen persönlichen Energieverbrauch<br />
auf www.novatlantis.ch
Polykum 2/04–05<br />
19<br />
Forschung und Technik<br />
Kann das Schreiben der<br />
Diplomarbeit Spass machen <br />
Für das Schreiben der Berichte, Semester- und Diplomarbeiten gibt es dafür vorgesehene Programme.<br />
Viele Studierende verwenden allerdings Software, die für das Erledigen von Bürokorrespondenz entwickelt<br />
wurde. Im folgenden werden zwei freie (kostenlose) Programme vorgestellt, die das Verfassen<br />
von wissenschaftlichen Arbeiten vereinfachen (und es sogar zum Vergnügen machen können).<br />
Beat Birkhofer > www.thealternative.ch<br />
Als Doktorand erlebe ich immer wieder,<br />
wie in unserem Labor das Schreiben von<br />
Semester- und Diplomarbeiten, besonders in<br />
der Endphase, für manche zu einer mühsamen<br />
Angelegenheit wird. Na ja, bevor ich zufällig<br />
am Anfang meines Studiums von einem<br />
Uni-Studenten (Historiker) auf LaTeX aufmerksam<br />
gemacht wurde, arbeitete ich auch<br />
mit Word. Dass es daneben prima Software<br />
gibt, diese aber nicht weiter verbreitet ist,<br />
liegt wohl am fehlenden Marketing-Budget<br />
der Open-Source Projekte. Aber auch ohne<br />
Inserate-Kampagnen hat sich LaTeX seit über<br />
zwanzig Jahren etabliert und OpenOffice.org<br />
konnte neulich den zehnten Geburtstag feiern.<br />
Vielleicht hat das ja etwas mit der Qualität<br />
der Software zu tun.<br />
LaTeX<br />
Fast jede längere Darstellung sollte am Anfang<br />
eine Zusammenfassung enthalten. Wenn<br />
ich die Arbeit in LaTeX schreibe, muss<br />
ich mich um die Struktur kümmern: Mit<br />
\begin{abstract} \end{abstract} teile ich<br />
LaTeX mit, dass der Text zwischen begin und<br />
end die Zusammenfassung ist. LaTeX erledigt<br />
dann das entsprechende Layout. Dasselbe gilt<br />
für das Inhaltsverzeichnis: \tableofcontents<br />
hinzuschreiben reicht aus, weil man sozusagen<br />
gezwungenermassen den Text mit den<br />
Befehlen für die Kapitelüberschriften<br />
(\section, \subsection) strukturiert<br />
hat und LaTeX daraus das<br />
Inhaltsverzeichnis erzeugen kann.<br />
Als Schreiber kann ich mich voll auf<br />
Inhalt und Struktur konzentrieren,<br />
LaTeX übernimmt die Rolle des<br />
professionellen Schriftsetzers.<br />
Weil LaTeX für das erste Dokument<br />
vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig<br />
ist, bieten wir einen<br />
Einführungskurs (siehe Kasten) an.<br />
Kursteilnehmer sollten danach in der<br />
Lage sein, mit Hilfe der im Internet<br />
reichlich vorhandenen Dokumentation<br />
selbständig und effizient beispielsweise<br />
eine Diplomarbeit zu verfassen.<br />
Weitere Informationen zu LaTeX gibt es auf<br />
der theAlternative.ch-Website (siehe Kasten).<br />
OpenOffice.org<br />
Wer statt eines Satzsystems beim Schreiben<br />
am Bildschirm lieber sieht, wie das Dokument<br />
nachher aussehen wird, dem sei<br />
OpenOffice.org als vollwertige alternative<br />
Office-Suite empfohlen.<br />
Um die Hürde für den Wechsel tief zu<br />
halten, versteht OpenOffice.org die Formate<br />
Word, Excel und PowerPoint. Die Vorteile<br />
der Plattformunabhängigkeit kommen aber<br />
erst mit dem eigenen (offenen) XML-<br />
Dateiformat zum<br />
Tragen: Du kannst<br />
Deine Dateien auf<br />
Windows, MacOSX,<br />
Linux u.s.w. bearbeiten,<br />
weil Open-<br />
Office.org auf all<br />
diesen Systemen<br />
läuft. Datenaustausch<br />
in alle Richtungen<br />
ist somit<br />
möglich.<br />
Wie steht’s<br />
mit langen Texten<br />
Die grossen Stär-<br />
ken des Writer liegen beim sehr durchdachten<br />
Umgang mit Vorlagen (Stylist) und dem<br />
Navigator, die Dir im Zusammenspiel auf<br />
komfortable Weise vollständige Kontrolle<br />
über das Dokument geben. Wer auf Writer<br />
umsteigt, wird überrascht sein, wie stabil<br />
eine Textverarbeitung mit einem Dokument<br />
von 80 Seiten, Grafiken, automatischen Verzeichnissen<br />
für Inhalt, Abbildungen, sowie<br />
Fussnoten und Bibliographie laufen kann. Zur<br />
Abgabe kommt dann der bereits eingebaute<br />
PDF-Export zum Zug, der auf Knopfdruck<br />
aus Deinem Dokument (Präsentation, Tabelle)<br />
ein druckfertgies PDF macht.<br />
Im Einführugskurs zeigen wir Dir<br />
anhand eines realen Beispiels, wie man den<br />
Writer von OpenOffice.org sinnvoll einsetzt<br />
und möglichst viel Unterstützung vom System<br />
erhält. Schwerpunkte sind Dokumentstruktur,<br />
Vorlagen, nummerierte Kapitel, Grafiken,<br />
Verzeichnisse, Fussnoten, u. ä. m.<br />
TheAlternativeCD<br />
Dank freundlicher Unterstützung von Neptun,<br />
können wir an allen Kursabenden gratis eine<br />
CD gefüllt mit zusätzlicher nützlicher freier<br />
Software für Windows und MacOSX-Rechner<br />
verteilen.<br />
Ein Blick auf die Alternativen lohnt sich!<br />
Bis dann<br />
Beat, Dieter, Marcus und Simon<br />
Einführungskurse LaTeX und OpenOffice.org<br />
Die Kurse werden zweimal durchgeführt und dauern je zwei Abende. Weil<br />
der LaTeX-Kurs in einem Computer-Arbeitsraum mit begrenztem Platzangebot<br />
stattfindet, ist eine Anmeldung notwendig (über die Website<br />
www.thealternative.ch → FreeCampus). Beim OpenOffice.org-Kurs ist<br />
keine Anmeldung nötig.<br />
Kursdaten:<br />
LaTeX November: Mo, 22.11.04 und Mi, 24.11.04<br />
OO.org November/Dezember: Do, 25.11.04 und Do, 02.12.04<br />
LaTeX Januar: Di, 18.01.05 und Do, 20.01.05<br />
OO.org Januar: Mo, 24.01.05 und Mo, 31.01.05<br />
Die Kurse dauern jeweils von 18.15 bis 20.30 Uhr, die Räume werden<br />
noch auf der Website bekannt gegeben.
Das Polykum ist das Publikationsorgan des <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>. Es erscheint neun mal<br />
pro Jahr mit einer Auflage von 21’000 Exemplaren.<br />
Wir suchen per sofort eine/n<br />
Redaktionsleiter/In 20 – 30%<br />
Als Redaktionsleiter/In bist Du verantwortlich für die monatliche<br />
Erscheinung des Polykum. Du leitest und koordinierst das Team, bestehend<br />
aus Redaktion, Lektorat und Layout. Bist Du teamfähig und motiviert, dann<br />
ist dies der ideale Nebenjob!<br />
Wir bieten:<br />
• erste Erfahrungen in<br />
Bereich Publizistik<br />
• flexible Arbeitszeiten<br />
• tiefen Einblick in die <strong>ETH</strong><br />
• moderne Infrastruktur<br />
• gute Entlöhnung<br />
Wir fordern:<br />
• bestandene Basisprüfung an<br />
der <strong>ETH</strong><br />
• Zuverlässigkeit<br />
• Durchsetzungsvermögen<br />
• Einsatzbereitschaft<br />
• selbständiges Arbeiten<br />
Haben wir Dein Interesse geweckt, dann zögere nicht und schreib uns. Für<br />
weitere Informationen stehen wir gerne zur Verfügung.<br />
Wir freuen uns auf Deine Bewerbung!<br />
Christian Ebneter<br />
Leonhardstrasse 15<br />
CH-8001 Zürich<br />
Natel +41 78 860 26 39<br />
Direkt +41 1 63 226 22<br />
Sekr. +41 1 63 242 95<br />
Fax +41 1 63 212 27<br />
http://www.vseth.ethz.ch<br />
e-mail: ebneter@polykum.ethz.ch
Polykum 2/04–05<br />
Forschung und Technik21<br />
SSD-Talk: High-Tech und Design<br />
Die diesjährige Photokina, DIE Messe für Photographie schlechthin, hat viele<br />
Neuerungen mit sich gebracht und einen interessanten Ausblick in die Zukunft<br />
der Fotografie geboten. > foto@ssd.ethz.ch<br />
Nun, Revolutionen wie zu Anfang der Digitalisierung<br />
waren nicht zu erwarten, aber<br />
neue Evolutionstufen wurden in Hülle und<br />
Fülle präsentiert. Vor allem im Bereich der<br />
Digitalfotografie waren viele Neuerungen<br />
anzutreffen. Viele Detailverbesserungen erhöhen<br />
nun Bedienerfreundlichkeit und Bildqualität<br />
in allen Preisklassen.<br />
Olympus E-System<br />
Eines der eindrücklichsten Produkte war das<br />
Olympus E-System. Dabei handelt es sich<br />
um speziell für die digitale Fotografie entwickelte<br />
Spiegelreflex-Kameras, Objektive und<br />
Zubehör, die nicht wie sonst üblich auf einem<br />
älteren analogen System beruhen. Viele der<br />
sonst nötigen Kompromisse fallen daher weg.<br />
Das System beruht auf dem offenen Four-<br />
Thirds-Standard (¾-Zoll Sensor), welcher in<br />
Zukunft auch von anderen Firmen benutzt<br />
werden wird. Somit werden Objektive der beteiligten<br />
Hersteller untereinander austauschbar<br />
und die strikte Markenbindung somit der<br />
Vergangenheit angehören.<br />
Die Kameras des E-Systems lösen einige<br />
Probleme der Digitalen Fotografie sehr elegant.<br />
So wird zum Beispiel Staub, der beim<br />
Wechseln der Objektive auf den Sensor fällt<br />
und dort Bildflecken erzeugt, bei jedem Einschalten<br />
mit Ultraschall entfernt. Auf Ende<br />
2004 bringt Olympus das Modell E-300<br />
als Einstieg in diese neue Dimension der<br />
Digitalfotografie auf den Markt. Mehr Detail-<br />
informationen lassen sich auf der<br />
Homepage von Olympus finden<br />
(www.olympus-pro.com).<br />
Olympus µ-mini<br />
DIGITAL<br />
Bei den digitalen Kompaktkameras<br />
waren so viele Neuerungen zu<br />
sehen, dass eine Aufzählung den<br />
Rahmen dieses Artikels sprengen<br />
würde. Was mir persönlich<br />
besonders gefallen hat ist, oh<br />
Wunder, eine Olympus (Nein,<br />
ich bekomme keine Provision<br />
von denen): Die µ [mju:] -mini<br />
DIGITAL. Die kleine Feine im<br />
Pocket-Format und modernen<br />
Design kommt im wetterfesten<br />
Metallgehäuse und sechs coolen<br />
Farben. Aber nicht nur der Style hat mich<br />
überzeugt, sondern auch die technischen<br />
Details:<br />
• 4.0 Millionen Pixel<br />
• 2fach optisches Zoom<br />
• Kontraststarkes 1.8-Zoll-LCD (134 000<br />
Pixel) mit 160 ° vertikalem und horizontalem<br />
Blickwinkel, so dass man selbst bei<br />
Sonnenlicht die Aufnahmen mit mehreren<br />
Freunden gleichzeitig betrachten<br />
kann.<br />
• 13 Aufnahmeprogramme<br />
• Bildbearbeitungsfunktionen<br />
• PictBridge-Unterstützung (Bilder ohne<br />
PC, direkt am Drucker anschliessen und<br />
drucken)<br />
• Movieaufnahme mit Sound<br />
Alles in allem das ideale<br />
Ferien- und Freizeitgerät!<br />
Analoge<br />
Photographie<br />
Obwohl die digitale Fotografie<br />
einen grossen Teil des<br />
Platzes an der Photokina<br />
einnahm, darf auch die<br />
Analoge Photografie und<br />
vor allem das Zubehör<br />
nicht vergessen werden.<br />
Schliesslich komplettiert auch<br />
heute noch ein gutes Stativ<br />
jede Ausrüstung, eine Fototasche ist nicht<br />
nur praktische Transportverpackung sondern<br />
verhindert auch manchen Schaden durch äussere<br />
Einflüsse. Und ohne Bildbearbeitungsprogramme<br />
und Archivlösungen sind Bilder<br />
einfach nur noch weitere Daten, die auf dem<br />
Computer herumliegen.<br />
Made in Switzerland<br />
Leider ist das Label «Made in Switzerland»<br />
fast ausgestorben, aber die noch verbliebenen<br />
Firmen geniessen einen Ruf, der besser nicht<br />
sein könnte. Marken wie Alpa (www.alpa.ch)<br />
und Roundshot (www.roundshot.ch) sind<br />
Namen, welche in der Branche gern gesehen<br />
und sehr geschätzt werden.<br />
ssd expo<br />
Dieser kleine Einblick der Photokina 2004<br />
muss reichen. Wer sich den Kauf einer<br />
Kamera überlegt, dem reichen auch 1000<br />
Seiten nicht: Ein persönliches Gespräch und<br />
Livebesichtigung der Geräte ist da viel wichtiger.<br />
Die SSD-Austellung «ssd expo», welche<br />
am 18. November 2004 im GEP Pavillon<br />
stattfindet, ist bestimmt eine gute Gelegenheit<br />
hierzu. Neben kompetenten SSD-Mitarbeitern<br />
werden auch externe Fachleute anwesend<br />
sein um Fragen zu beantworten. Es würde uns<br />
freuen, dich begrüssen zu dürfen!<br />
> Hast du Fragen an SSD-Talk Sende ein<br />
E-Mail an: ssd-talk@ssd.ethz.ch
Polykum 2/04–05<br />
Filmstelle <strong>VS<strong>ETH</strong></strong> / VSU<br />
Cine Latino – Kinoreisen in den Süden<br />
Jeweils dienstags im StuZ. Filmbeginn 20.00 Uhr, Kasse/Bar ab 19.30 Uhr. Leonhardstrasse 19.<br />
Eintritt 11.–; mit Legi oder ZKB-Karte 9.–; 5er Abo 35.– www.filmstelle.ch<br />
23<br />
16.11.04 > El Viaje<br />
– Eile mit Weile<br />
23.11.04 > Junta –<br />
Handwerk des Terrors<br />
30.11.04 > Historias<br />
minimas – Kleine<br />
Momente des Glücks<br />
7.12.04 > Amores<br />
Perros – Hundstage in<br />
Mexico City<br />
Der wohl berühmteste Film<br />
des Argentiniers Fernando<br />
E. Solanas ist vielleicht der<br />
umfassendste Kommentar zum<br />
Kontinent. Die Antwort ist ein<br />
grandioses Panorama der kontinentalen<br />
Vielfalt, ein Feuerwerk<br />
virtuoser Filmkunst und surrealer<br />
Poesie, getrieben vom pulsierenden<br />
Soundtrack von Piazollas<br />
hypnotischem Bandoneon. ‹El<br />
viaje› ist Road Movie, bitterböse<br />
Satire, beißende Politkritik und<br />
Liebeserklärung an Südamerika<br />
zugleich. Ein Film, der «Lateinamerika<br />
durch das Prisma der<br />
Jugend wieder entdecken» will<br />
(Solanas).<br />
Die «Garaje Olimpo» in Buenos<br />
Aires ist ein Folterkeller. «Subversive<br />
Elemente» werden hier<br />
eingeliefert und behandelt. Auf<br />
40 Kilogramm Körpergewicht<br />
entfallen Elektroschocks mit<br />
15 000 Volt. Zur Tortur läuft<br />
Schlagermusik. Die Folter<br />
erscheint als eine Arbeit, deren<br />
Produkt eine Gesellschaft, aus<br />
der Linke und Idealisten getilgt<br />
sind. «Desaparecidos» nennen<br />
die Argentinier die vielen tausend<br />
Opfer der Militärdiktatur,<br />
die 1976 durch einen Putsch an<br />
die Macht kam. ‹Junta› wurde<br />
bisher noch nicht im regulären<br />
Kinoprogramm gezeigt.<br />
Manchmal geschehen Wunder.<br />
Manche davon heißen «Die<br />
Magie des Kinos». Sicher ist,<br />
dass einige Filme beim Zuschauer<br />
ein dauerhaftes und<br />
intensives Gefühl des Glücks<br />
hinterlassen. ‹Historias Minimas›<br />
ist ein solcher magischer Film<br />
(«cinenacional»). Tausende<br />
Kilometer südlich von Buenos<br />
Aires reisen drei Menschen<br />
auf den staubigen Strassen<br />
Südpatagoniens. Jeder ist für<br />
sich alleine unterwegs, aber im<br />
Laufe ihrer Reise kreuzen sich<br />
ihre Wege, und ebenso überschneiden<br />
sich ihre Geschichten.<br />
«Das Leben ist ein Hund» sangen<br />
die deutschen Punk-Helden<br />
Wizo einst einmal. ‹Amores<br />
Perros› ist sozusagen der Film<br />
zu dieser Weisheit. Der Film<br />
erzählt drei Geschichten, verbunden<br />
einzig durch ein einzelnes<br />
Ereignis und die gemeinsamen<br />
Motive Liebe und Hunde.<br />
Regisseur Iñárritu entwirft mit<br />
‹Amores Perros› ein gnadenloses,<br />
mitreißendes und raffiniert<br />
erzähltes Stück Kino um Liebe,<br />
Betrug, Tod, Vergeltung und<br />
Erlösung, das von der New<br />
York Times euphorisch als<br />
der erste Klassiker des neuen<br />
Jahrhunderts gefeiert wurde.<br />
SOSeth<br />
Filmprogramm im November/Dezember<br />
Unsere Filmvorführungen finden jeden Dienstag im<br />
HG F1 statt. Filmbeginn ist jeweils um 19.15 Uhr,<br />
falls nicht anders angegeben. Für Mitglieder des<br />
SOSeth ist der Eintritt gratis. Die Mitgliedschaft<br />
kostet 5 Franken pro Semester und kann auch an<br />
der Abendkasse erworben werden.<br />
www.sos.ethz.ch<br />
16.11.04 > Swimming Pool (F 03)<br />
Regie: François Ozon, mit Charlotte Rampling<br />
(Sarah Morton), Ludivine Sagnier (Julie),<br />
Charles Dance (John)<br />
Eigentlich wollte Sarah Morton nur ihren neuen<br />
Roman auf dem französischen Landsitz ihres<br />
Verlegers schreiben. Doch als die laszive Julie<br />
auftaucht, ändert sich alles. Brillanter Krimi.<br />
30.11.04 > Kill Bill Doppelmoppel (USA 03/04)<br />
Regie: Quentin Tarantino, mit Uma Thurman<br />
(The Bride), David Carradine (Bill), Michael<br />
Madsen (Budd)<br />
Bill und seine Schergen verwandeln die<br />
Hochzeit der Braut in ein Blutbad. Jahre später<br />
schwört sie Rache und nichts und niemand<br />
kann sie aufhalten. Erst als Ganzes entfaltet<br />
Kill Bill seine volle Wucht.<br />
07.12.04 > Cidade de Deus (Bra 03)<br />
Regie: Fernando Meirelles u. a., mit Alexandre<br />
Rodrigues (Buscapé), Leandro Firminho da<br />
Hora (Zé), Alice Braga (Angélica)<br />
Zwei Freunde wachsen in den Favelas von Rio<br />
auf. Doch ihre Leben könnten nicht unterschiedlicher<br />
verlaufen. Packendes, eindrückliches<br />
und mehrfach preisgekröntes Drama.<br />
>Beginn um 17.15 h!<br />
23.11.04 > Gegen die Wand (D 04)<br />
Regie: Fatih Akin, mit Sibel Kekili (Sibel), Birol<br />
Übel (Cahit Tomruk), Güven Kiraç (Seref)<br />
Nach einem missglückten Selbstmordversuch<br />
trifft Cahit die viel jüngere Sibel, die ihn für ihre<br />
Scheinehe ausersehen hat. Ein neorealistischer<br />
Film, Sieger der Berlinale 2004.<br />
14.12.04 > Kitchen Stories (N/S 03)<br />
Regie: Bent Hamer, mit Joachim Kalmeyer<br />
(Isaak), Thomas Norström (Folke), Bjørn Floberg<br />
(Grant)<br />
Wer sich schon immer fragte, wie man eine<br />
Küche plant, wird hier eine Antwort erhalten.<br />
Diese schräge Komödie nimmt die Haushaltführung<br />
wissenschaftlich genau unter<br />
die Lupe.
24<br />
Polykum 2/04–05<br />
Agenda<br />
13. November – 17. Dezember 2004<br />
Partys, Konzerte Theater, Kino, Kunst Vorträge, Lesungen Kulinarisches Blau: Veranstaltungen des <strong>VS<strong>ETH</strong></strong> und seiner Kommissionen<br />
13./14. November, 20.00 Uhr<br />
Haide Bulgaria ! Theater im bQm<br />
Die bulgarische Pantomimen- und Musikgruppe «Balkanika», präsentiert<br />
vom Service Civil International. >www.scich.org/haide<br />
Sa 13. November, 20.00 Uhr<br />
Pygmalion mit dem ‹Theater Witikon›<br />
Von George Bernard Shaw, bekannt als Musical «My Fair Lady».<br />
In Zürich-Witikon, Theatersaal ref. Kirchgemeinde, Witikonerstr.<br />
288. Weitere Aufführungen bis 26.11. >www.theaterwitikon.ch<br />
15.–20. November<br />
India Week Kulturstelle <strong>VS<strong>ETH</strong></strong><br />
Indische Kulturwoche. Programm: Seite 28. >www.kulturstelle.ch<br />
Mo 15. November, 17.30 Uhr<br />
Nachhaltiges Bauen im urbanen Afrika KfE<br />
Vortrag von Mandu dos Santos (Projektleiter und Architekturstudent<br />
an der <strong>ETH</strong> Zürich), veranstaltet von der KfE und NIDECO.<br />
Mit anschliessender Diskussion und Apéro. <strong>ETH</strong> Gebäude LFW,<br />
Universitätsstr. 2, Raum E 13. >www.kfe.unizh.ch<br />
Di 16. November, 19.15 Uhr<br />
Swimming Pool SOSeth Film<br />
Von François Ozon, Frankreich 2003. Im HG F 1.<br />
Di 16. November, 20.00 Uhr<br />
El Viaje Filmstelle<br />
Von Fernando E. Solanas, Argentinien 1990. 140min/35mm/Sp/<br />
d/f. Im StuZ, Kasse/Bar 19.30, Filmbeginn 20 Uhr.<br />
Mi 17. November, 21.00 Uhr<br />
Untrue Konzert im bQm<br />
Rock. – Vollständiges Programm des bQm: >www.bqm.li<br />
Do 18. November, ab 21 Uhr<br />
Challenge05 Party im StuZ<br />
Nebst einer heissen Party gibts für all diejenigen, welche gerne ans<br />
Challenge05 kommen wollen, die Möglichkeit sich zu bewerben!<br />
Vom 13. bis 16. Januar 2005 messen sich je 25 Studierende von <strong>ETH</strong><br />
<<br />
<<br />
<<br />
«Sportdesign» – zwischen Style und<br />
Engineering<br />
Ob Mobiltelefon, Zahnbürste, Kleinwagen oder Freizeitschuh: sportliche<br />
Linienführung beeinflusst die Form. Die Ausstellung führt in eine<br />
Welt zwischen Hightech<br />
und Lifestyle und stellt<br />
die Durchdringung unseres<br />
Alltags durch Sportdesign<br />
vor. Ausserdem<br />
bietet sie Hintergrundinformationen<br />
zur Entwicklung<br />
und Herstellung<br />
von Sportkomponenten<br />
und -geräten und<br />
dokumentiert die Geschichte<br />
des Turnschuhs.<br />
>Ausstellung bis 13. März 2005 im Museum für Gestaltung Zürich<br />
(Ausstellungsstrasse 60). Di–Do 10 bis 20 Uhr, Fr–So 11 bis 18 Uhr.<br />
www.museum-gestaltung.ch<br />
<strong>VS<strong>ETH</strong></strong> Sekretariat,<br />
Kommissionen und<br />
Dienstleistungen<br />
<strong>VS<strong>ETH</strong></strong> Sekretariat LEA (Leonhardstrasse 15)<br />
offen Mo, Mi und Do 12.30–15.30 Uhr,<br />
Fr 10.00–13.00 Uhr (Semesterferien:<br />
nur Mi / Do 12.30–15.30 Uhr)<br />
Tel. 01 632 42 98<br />
Fax 01 632 12 27<br />
E-Mail: vseth@vseth.ethz.ch<br />
Internet: www.vseth.ethz.ch<br />
<strong>VS<strong>ETH</strong></strong> Sekretariat HXE (Hönggerberg)<br />
Di 12.30–15.30 Uhr<br />
Dienstleistungen des <strong>VS<strong>ETH</strong></strong><br />
Detaillierte Infos: www.vseth.ethz.ch<br />
Polykum – Zeitung des <strong>VS<strong>ETH</strong></strong><br />
Leonhardstr. 15, 8001 Zürich<br />
Tel. Redaktion 01 632 56 94<br />
Tel. Inserate 01 632 57 53<br />
Fax 01 632 12 27<br />
E-Mail: redaktion@polykum.ethz.ch<br />
(weitere: inserate@, agenda@)<br />
Internet: www.polykum.ethz.ch<br />
StuZ – Studentisches Zentrum<br />
StuZ-Foyer: offen Mo bis Fr 9–17 Uhr<br />
Büro der Betriebsleitung (BL): offen Di / Do<br />
11.30–14.00, Mi 14.30–17.00 Uhr<br />
(Semesterferien: nur Mi 11.30–14.00)<br />
Leonhardstrasse 19, LEB, 8001 Zürich<br />
Tel. 01 632 54 87<br />
E-Mail: stuz@vseth.ethz.ch<br />
bQm Kultur Café und Bar<br />
offen Mo/Di 11.30–23.00, Mi/Do 11.30–<br />
24.00, Fr 11.30–21.00 Uhr (im Semester)<br />
Unter der Polyterrasse, Leonhardstr. 34,<br />
8092 Zürich<br />
Tel. 01 632 75 03, Fax 01 632 16 79<br />
E-Mail: info@bqm.li<br />
Internet: www.bqm.li<br />
AUKO Beratungsstelle für AusländerInnen<br />
c/o <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>, Leonhardstr. 15, 8001 Zürich<br />
E-Mail: auko@vseth.ethz.ch<br />
Internet: www.auko.ethz.ch<br />
Challenge Team Zürich<br />
c/o <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>, Leonhardstr. 15, 8001 Zürich<br />
E-Mail: info@challenge.ethz.ch<br />
Internet: www.challenge.ethz.ch<br />
ESN Z Erasmus Student Network Zürich<br />
c/o <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>, Leonhardstr. 15, 8001 Zürich<br />
Tel. 01 632 57 94<br />
E-Mail: esn@vseth.ethz.ch<br />
Internet: www.esn.ethz.ch<br />
Filmstelle <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>/VSU<br />
Leonhardstr. 19, <strong>ETH</strong> Zentrum, 8092<br />
Zürich, Tel. 01 632 42 94<br />
E-Mail: contact@filmstelle.ch<br />
Internet: www.filmstelle.ch<br />
Forum & Contact<br />
c/o StuZ, Leonhardstr. 19, 8001 Zürich<br />
Tel. 01 632 43 97, Fax 01 632 10 56<br />
E-Mail: info@recruiting.ch<br />
Internet: www.recruiting.ch<br />
Fotolabors des <strong>VS<strong>ETH</strong></strong><br />
Weitere Veranstaltungen zum Thema Entwicklungszusammenarbeit:<br />
Fr 19. November, 18.00 Uhr: «Projektarbeit in der Entwicklungszusammenarbeit»,<br />
Vortrag von Ruedi Baumgartner (Koleiter NADEL);<br />
Universität Zürich, SOC 106.<br />
Sa 20. November, 17.30 Uhr: «Künftige Herausforderungen für die<br />
schweizerische Entwicklungszusammenarbeit», Vortrag von Walter Fust<br />
(Direktor DEZA), Universität Zürich, SOC 106.<br />
SOSeth: weitere Filme jeden Dienstag >www.sos.ethz.ch<br />
Filmstelle: weitere Filme jeden Dienstag >www.filmstelle.ch<br />
>vollständiges Filmprogramm auf Seite 23 in diesem Heft<br />
Weitere Konzerte im bQm:<br />
Do 18. November RADIO OSAKA<br />
Mi 24. November MY NAME IS GEORGE<br />
Do 25. November ERIC WAINAINA<br />
Mi 1. Dezember SWAY<br />
Do 2. Dezember MAGNETFISCH<br />
Vollständiges Programm:<br />
>www.bqm.li
Polykum 2/04–05<br />
25<br />
Polyball ‹Ball-àlaika›<br />
<strong>ETH</strong> Zürich, 27. November 2004, 19 – 5 Uhr.<br />
Der Polyball ist jedes Jahr wieder das Highlight unter<br />
den Studentenanlässen, die <strong>ETH</strong> zeigt sich von ihrer<br />
charmantesten Seite. Streif durch die unendlichen<br />
Weiten Russlands, lande mit deiner Cessna auf dem<br />
roten Platz und tanze, bis die MIR aus dem Himmel<br />
stürzt. >www.polyball.ch<br />
>Das Polykum verlost 2 Tickets! Sende ein E-<br />
Mail mit dem Betreff «Polyball-Tickets» bis 18.<br />
November an: verlosung@polykum.ethz.ch<br />
TöGa<br />
Zürich und EPF Lausanne am Challenge05. >www.challenge05.ch<br />
Do 18. November, 18.30 Uhr<br />
Spielabend zart & heftig<br />
Für Gambler, Spielbegeisterte und Neueinsteiger im wsg-Foyer am<br />
Hirschengraben. Weitere Events von z & h >www.zundh.ethz.ch<br />
Do 18. November, ab 20 Uhr<br />
IAESTE International Night<br />
Im StuZ-Keller, Eintritt frei. Gathering der IAESTE Homecomers<br />
und Party mit Trainees aus der ganzen Welt! >www.iaeste.ch<br />
Di 23. November<br />
Opernhausführung ESN Z<br />
Mit dem Erasmus Student Network Zürich. Details und weitere<br />
ESN Z Events: >www.esn.ethz.ch<br />
Mi 24. November, 14.30–17.00 Uhr<br />
AMIV Kontakt.04 Fachverein AMIV<br />
Im CLA, <strong>ETH</strong> Zentrum. >www.amiv.ethz.ch/kontaktparty/<br />
Sa 27. November, 19.00 – 05.00 Uhr<br />
Polyball ‹Ball-àlaika› an der <strong>ETH</strong> >www.polyball.ch<br />
1. Dezember, 17.45 Uhr<br />
Mitgliederratsversammlung (MR) <strong>VS<strong>ETH</strong></strong><br />
Ausserordentlicher MR (öffentlich) zur Statutenrevision. Im StuZ<br />
(Leonhardstrasse 19), Türöffnung 17.45, Beginn 18.15 Uhr.<br />
2./9. Dezember, 11.30 – 15.30 Uhr<br />
Infomarkt Mobilität<br />
Informationsveranstaltung zu Studierendenmobilität, ERASMUS,<br />
bilaterale Austauschabkommen, UNITECH. Am 2. 12. im HG,<br />
Foyer D-Süd, <strong>ETH</strong> Zentrum; am 9. 12. im Foyer HPH-D (Eingangshalle),<br />
<strong>ETH</strong> Hönggerberg. >www.mobilitaet.ethz.ch<br />
Sa 4. Dezember, 8.45 – 17.30 Uhr<br />
Karriereoptionen für Life Scientists YEBN<br />
Do 16. Dezember, 19.00 Uhr<br />
GV und Znacht im Centro zart & heftig<br />
Ausstellungen<br />
Der Traum vom Schweizer Reaktor<br />
Sonderausstellung bis 2. April 2005 im Ausstellungsfoyer der<br />
<strong>ETH</strong>-Bibliothek. >www.ethbib.ethz.ch/exhibit<br />
«Sportdesign» im Museum für Gestaltung<br />
Zwischen Style und Engineering. Bis 13. März 2005. Vgl. oben!<br />
Die Polyball-Deko-Werkstatt ‹TöGa› ist offen, meistens<br />
rund um die Uhr. HelferInnen können gratis an<br />
den Ball. >Mail: personal@kosta.ch, Tel. 01 632 77 20,<br />
www.polyball.ch<br />
Mitgliederratsversammlung (MR)<br />
Wieder ist es soweit!! Im Wintersemester 2004 stehen<br />
zwei Mitgliederratsversammlungen des <strong>VS<strong>ETH</strong></strong> an.<br />
Der MR ist das oberste Entscheidungsgremium des Verbandes und in<br />
etwa mit dem Nationalrat vergleichbar. Er setzt sich aus Delegierten<br />
von Fachvereinen und Kommissionen des <strong>VS<strong>ETH</strong></strong> zusammen. Der MR<br />
findet in der Regel einmal im Semester statt und ist öffentlich.<br />
Am 1. Dezember 2004 findet der ausserordentliche MR zur Statutenrevision<br />
des <strong>VS<strong>ETH</strong></strong> statt. Die Revision wird zurzeit in der Arbeitsgruppe<br />
«Statutenrevision», im Vorstand des <strong>VS<strong>ETH</strong></strong> und im FR diskutiert.<br />
Informationen hierzu können bei Mauro Pfister (pfister@vseth.ethz.ch)<br />
eingeholt werden.<br />
Die Mitgliederratsversammlung am 19. Januar 2005 behandelt<br />
dann die ordentlichen Geschäfte wie Ergänzungswahlen, die Budgets<br />
des <strong>VS<strong>ETH</strong></strong> und seiner Kommissionen sowie weitere Anträge.<br />
>Beide Versammlungen finden im StuZ (Leonhardstrasse 19) statt.<br />
Türöffnung: 17.45 Uhr. Beginn: 18.15 Uhr<br />
Analoglabors: <strong>ETH</strong> Zentrum MM A97.1–4<br />
Digitaler Arbeitsplatz: Leonhardstr. 15<br />
E-Mail: fotolabor@ethz.ch<br />
Internet: www.fotolabor.ethz.ch<br />
IAESTE<br />
c/o <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>, Leonhardstr. 15, 8001 Zürich<br />
Tel. 01 632 44 47<br />
E-Mail: president@lczurich.iaeste.ch<br />
Internet: www.iaeste.ch/LCZurich<br />
KfE Kommission für Entwicklungsfragen<br />
c/o <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>, Leonhardstr. 15, 8001 Zürich<br />
Büro mit Bibliothek an der Rämistr. 62,<br />
Raum 303, offen Do 10–12 Uhr<br />
E-Mail: kfeinfo@kfe.unizh.ch<br />
Internet: www.unizh.ch/kfe<br />
KOSTA/Polyballkommission<br />
Leonhardstr. 25a, 8001 Zürich<br />
Tel. 01 632 77 20, Fax 01 632 12 00<br />
E-Mail: info@kosta.ch<br />
Internet: www.kosta.ch<br />
KraBe Krankenversicherungsberatung<br />
Beratung im Büro der Rebeko (siehe dort)<br />
E-Mail: krabe@websites.unizh.ch<br />
Kulturstelle <strong>VS<strong>ETH</strong></strong><br />
LEA B2, Leonhardstr. 15, 8001 Zürich<br />
Tel. 01 632 06 60, Fax 01 632 12 27<br />
E-Mail: info@kulturstelle.ch<br />
Internet: www.kulturstelle.ch<br />
KSZ Kommission Neues Studentisches<br />
Zentrum (StuZ2 im CAB)<br />
LEA B2, Leonhardstr. 15, 8001 Zürich<br />
Tel. 01 632 54 16<br />
E-Mail: ksz@vseth.ethz.ch<br />
Internet: www.ksz.ethz.ch<br />
Rebeko Rechtsberatungskommission<br />
c/o StuZ, Leonhardstr. 19, 8001 Zürich<br />
Beratung im StuZ (2. Stock), offen Mi<br />
12–14 Uhr (im Semester)<br />
Tel. 01 632 42 88 (nur während der<br />
Beratungszeit)<br />
E-Mail: rebeko@gmx.ch<br />
Internet: www.unizh.ch/rebeko<br />
START<br />
c/o <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>, Leonhardstr. 15, 8001 Zürich<br />
Tel. 01 632 05 43,<br />
Fax 01 632 12 86<br />
E-Mail: zh@startglobal.org<br />
Internet: www.startglobal.org<br />
Stipeko Stipendienkommission<br />
c/o StuZ, Leonhardstr. 19, 8001 Zürich<br />
Beratung im StuZ (2. Stock), offen Do<br />
12.00–13.00 Uhr (im Semester)<br />
Tel. 01 632 54 88<br />
E-Mail: stipeko@vseth.ethz.ch<br />
UmKo Umweltkommission<br />
c/o <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>, Leonhardstr. 15, 8001 Zürich<br />
Internet: www.umko.ethz.ch<br />
zart & heftig (z&h)<br />
Rämistr. 66, 8001 Zürich<br />
Büro im 3. Stock, Tel. 01 252 46 56<br />
E-Mail: zundh@vseth.ethz.ch<br />
Internet: www.zundh.ethz.ch<br />
Karriereoptionen für Life Scientists<br />
Studierst oder promovierst du in Biologie oder Pharmazie Und du<br />
hast keine Ahnung, welche Laufbahn du nach deinem Abschluss<br />
einschlagen möchtest oder wie du dich optimal bewirbst Dann ist<br />
das Jahrestreffen vom Young European Biotech Network YEBN am<br />
4. Dezember an der <strong>ETH</strong> Zürich ein absolutes Muss für dich.<br />
Fachleute aus Industrie und Hochschulen zeigen dir Karrieremöglichkeiten<br />
innerhalb und ausserhalb der Forschung auf. In Workshops<br />
werden zudem eigene Stärken und Schwächen analysiert<br />
und Tipps zur erfolgreichen Bewerbung gegeben.<br />
Das detaillierte Programm und elektronische Anmeldeformulare<br />
findest du unter >www.yebn.org<br />
<<br />
26Comic<br />
Polykum 2/04–05<br />
((maximale Fläche für Comic))
Leserbriefe<br />
«grinsen oder weinen ...»<br />
Polykum 2/04–05<br />
27<br />
Thematisierung auf amüsante<br />
Art und Weise<br />
Liebe Pia, ich weiss nicht, ob ich schadenfreudig<br />
grinsen soll, weil es den heutigen<br />
Studentinnen nicht besser geht als mir, als ich<br />
vor 20 Jahren an der <strong>ETH</strong> Geologie zu studieren<br />
begann. Damals hörte ich Sprüche wie<br />
«die studiert nur weil sie die Zeit totschlagen<br />
muss bis sie heiratet» oder «die ist ja eh nur<br />
Tochter von Beruf ...» (heute habe ich einen<br />
Dr. in der Schublade und einen nicht ignoranten<br />
Mineralogen zum Mann, den ich mir<br />
während des Studiums geangelt habe – oder<br />
er mich)<br />
Oder soll ich weinen, weil wir (Frauen)<br />
es noch immer nicht geschaft haben, nicht als<br />
Wesen zweiter Klasse zu gelten<br />
Wenn ich ehrlich bin, so muss ich für<br />
Fall zwei votieren. Für die erste Variante hab<br />
ich schon lange nur noch ein Kopfschütteln<br />
übrig.<br />
Als Tipp für weibliche Augenweiden:<br />
schick die Männer doch mal ins NO zu<br />
den Erdwissenschaftern, die Studentinnen<br />
und Doktorandinnen sollten dort höchsten<br />
Ansprüchen genügen (ja, ich weiss, nicht alle).<br />
War übrigens schon zu meiner Zeit der Fall.<br />
A propos Augenweide; warum wird nie<br />
darüber diskutiert, dass auch wir Frauen gerne<br />
mal eine Augenweide hätten Die männlichen<br />
<strong>ETH</strong>ler tragen auch selbstgestrickte<br />
– von Mami, Freundin, Grosi – Socken und<br />
Birkenstock. Über die Kleidung kann/konnte<br />
ich meist nur die Nase rümpfen. Wer steht<br />
übrigens auf Drei- bis Siebentagebart Steht<br />
den Männern wirklich der Rucksack besser als<br />
den Frauen<br />
Auf alle Fälle wünsche ich Dir mit Deiner<br />
Kolumne «Sex and the Science» weiterhin<br />
alles Gute und mach weiter so, ich amüsiere<br />
mich immer bestens.<br />
Durch die Thematisierung auf amüsante<br />
Art und Weise erreichst Du vielleicht<br />
mehr als andere mit vielen Bemühungen des<br />
Geichstellungsbüros oder der Mittelschülerinnentage.<br />
Liebe Grüsse, Riccarda Ragettli<br />
Es gibt durchaus hübsche<br />
Studentinnen<br />
hallo pia, ich habe deinen artikel im<br />
polykum gelesen und finde, dass es durchaus<br />
hübsche studentinnen gibt, und nicht nur in<br />
den typischen frauenstudiengängen (architektur,<br />
lebensmittel, pharmazie). aber meine<br />
erfahrungen als – hübsche () : ) – studentin<br />
an der <strong>ETH</strong> sind auch nicht so toll: die jungs<br />
sprechen einen trotzdem nicht an oder scheinen<br />
es nicht zu bemerken ... : ( und manche<br />
von den «hübschen» mädels sind dann wiederum<br />
ganz schön eingebildet. aber ich schick<br />
dir mal ein bild von mir (rechts) und einer<br />
freundin (mitte) auf der lebensmittelparty.<br />
wir studieren beide agrarwissenschaften und<br />
sind sicher keine «bauerntrampel», was man ja<br />
leider oft von uns denkt !!! und meine anderen<br />
feundinnen auch nicht! : )<br />
also, wünsch dir noch viel spaß beim<br />
überzeugen deiner kollegen ; )<br />
diana sorg<br />
Mehr oder weniger<br />
Im Durchschnitt wahrscheinlicher<br />
In dieser Ausgabe tauchen wir in das Gebiet der Wahrscheinlichkeitstheorie<br />
ein. Wie so oft geht es dabei um ein Würfelexperiment:<br />
Ist es mehr oder weniger wahrscheinlich, mit sechs<br />
Würfeln * eine Sechs als mit 12 Würfeln zwei Sechser<br />
zu würfeln <br />
* z. B. alle auf einmal geworfen<br />
Antwort:<br />
Die Wahrscheinlichkeit, mit sechs Würfeln eine Sechs zu erhalten,<br />
berechnet sich wie folgt:<br />
1<br />
6<br />
ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmter Würfel eine Sechs<br />
zeigen wird. 5 5 6<br />
ist die Wahrscheinlichkeit, dass alle anderen fünf<br />
Würfel keine Sechs anzeigen. 6<br />
1<br />
ist die Anzahl Möglichkeiten, den<br />
einen Würfel, der mit Wahrscheinlichkeit<br />
6 1 eine Sechs anzeigt unter<br />
den sechs Würfeln zu platzieren. Das ergibt<br />
6 1 · 5<br />
5 6<br />
· 6<br />
1<br />
= 0.402.<br />
Entsprechend lässt sich die Wahrscheinlichkeit für zwei Sechser mit<br />
12 Würfeln berechnen: 1<br />
2 6<br />
· 5<br />
10 6<br />
· 12 <br />
2 = 0.296.<br />
Es ist folglich wahrscheinlicher, mit sechs Würfeln einen Sechser zu<br />
würfeln.
28<br />
Polykum 2/04–05<br />
Kulturstelle<br />
India Week 15. – 20. November<br />
T H E A T E R<br />
M U S IK<br />
L IT E R A T U R<br />
K U N S T<br />
F ü V<br />
Das Ziel der Kulturstelle ist einerseits, Kultur zu vermitteln und andererseits, «kulturelle Ideen» von<br />
Studierenden zu realisieren – Kultur von Studierenden für Studierende. Die Kulturstelle soll nicht<br />
ein x-ter kultureller Veranstaltungsort in Zürich sein, sondern eine «Werkstatt für Studierende».<br />
www.kulturstelle.ch<br />
AUTO<br />
Fahrstunde ab Fr. 76.–<br />
Verkehrskunde Fr. 220.–<br />
Fahrschule M. J. Strebel AG<br />
Tel. 01 261 58 58/01 860 36 86<br />
www.mstrebel.ch<br />
Psychologische Beratungsstelle<br />
für Studierende der Universität und <strong>ETH</strong><br />
Studienschwierigkeiten / Persönliche Probleme<br />
Die Beratungen sind kostenlos und unterstehen der<br />
Schweigepflicht.<br />
Beratungen auch während den Semesterferien.<br />
Anmeldung: Wilfriedstr. 6, 8032 Zürich, 01 634 22 80
Polykum 2/04–05<br />
29<br />
Party People @ <strong>ETH</strong><br />
ESF – Welcome to the newbies<br />
Wie jedes Jahr so fand auch dieses Jahr wieder das ESF statt. Die Stimmung war gut trotz der beschränkten<br />
Anzahl Eintritte. Die Neueintretenden konnten sich einen Eindruck des Studentenalltags (oder eher<br />
der -nächte) machen!<br />
Challenge Party im StuZ<br />
Der heisseste Anlass zwischen Lausanne und Zürich wird von der Challenge organisiert, so<br />
war auch die Party im StuZ für die, die nicht ins ESF kamen, eine krass gute Alternative.
30<br />
Polykum 2/04–05<br />
Hochschulpolitik<br />
Wolfgang Pauli, Professor am<br />
City College <br />
Hochschulpolitik ist zuweilen ein hartes Pflaster – wenn sich Studentenvertreter mit Nachdruck für<br />
ihre Anliegen einsetzen, fallen auch schon mal markige Worte und wird unterschwellige Ablehnung von<br />
Mitbestimmungsrechten sichtbar. Wir berichten von der Studienreform in der Physik:<br />
Die ersten Studenten studieren seit diesem WS den Bachelor-Studiengang Physik. Ihre Mehrheit wird ihn<br />
nicht erfolgreich zu Ende bringen, wenn die Professoren tatsächlich halten, wofür sie in den Sitzungen<br />
so vehement eingetreten sind.<br />
Von Felix Waldermann & Mauro Pfister > felix@waldermann.de, pfister@vseth.ethz.ch<br />
Es scheint zur hochschulpolitischen<br />
Tradition am D-PHYS geworden zu sein: Ein<br />
Thema wird in der UK einvernehmlich und<br />
pragmatisch diskutiert, ein Lösungsvorschlag<br />
wird ausgearbeitet, mit dem alle mehr oder<br />
weniger gut leben können. Doch dann wird<br />
das Thema noch einmal in der DK angesprochen,<br />
heftige Diskussionen folgen, und<br />
plötzlich gibt es einen Gegenvorschlag, der<br />
dem Kompromiss diametral entgegengestellt<br />
ist. In der UKonf dann, wo die definitiven<br />
Beschlüsse gefällt werden, herrscht daraufhin<br />
zunächst grosse Verwirrung, dann brechen<br />
derart hitzige Diskussionen aus, dass<br />
rationale Beschlüsse unmöglich werden.<br />
Nach einer Weile mag niemand mehr weiterdiskutieren<br />
und man beschliesst wenig<br />
Durchdachtes ins Reglement zu schreiben<br />
– nach welchem notabene die Studierenden<br />
der nächsten paar Jahren gelehrt und geprüft<br />
werden. Neuste Beispiele für dieses Muster<br />
sind die Testatbedingungen und Mobilität,<br />
nachdem bereits früher die organisatorische<br />
Entschärfung schwierigerer Prüfungsblöcke<br />
und die Reduktion des Umfangs einzelner<br />
Fächer abgelehnt wurden.<br />
Zur Mobilität wurde das aktuelle<br />
Positionspapier des <strong>VS<strong>ETH</strong></strong> diskutiert, das u. a.<br />
die Vorverlegung der Herbstprüfungssession<br />
um drei Wochen fordert (vgl. Polykum vom<br />
Juni). Dies würde den Studierenden einen<br />
Austausch in viele europäische Länder bedeutend<br />
erleichtern, da dort das Studienjahr<br />
schon Ende September oder Anfang Oktober<br />
beginnt. Für die Professoren würde dies keinen<br />
Mehraufwand bedeuten, da die Länge<br />
der Prüfungssession gleich bliebe. Bei der<br />
Präsentation dieses Vorschlags stiegen die<br />
Emotionen so schnell in schwindelerregende<br />
Höhen, dass der zweite Satz schlicht nicht<br />
mehr gehört wurde. Anders am D-MAVT<br />
und D-CHAB. Dort haben die Professoren<br />
das Interesse der Studierenden an der Mobilität<br />
gutgeheissen und sich auch mit einer<br />
solchen Verschiebung anfreunden können.<br />
Das D-MAVT empfahl der Schulleitung den<br />
<strong>VS<strong>ETH</strong></strong>-Vorschlag, das D-CHAB hatte schon<br />
vor dessen Ausarbeitung selbständig eine<br />
Vorverlegung um zwei Wochen gefordert.<br />
Im Gegensatz dazu hiess es am D-<br />
PHYS, der Mobilität sei keine hohe Priorität<br />
zuzumessen, denn Sprachen könne man auch<br />
hier lernen und der Nutzen von kulturellem<br />
Austausch und gewonnener Sozialkompetenz<br />
Was bedeuten die Kürzel<br />
habe viel weniger Gewicht als eine kohärente<br />
Physikausbildung, die zu 100 % aus der Hand<br />
von <strong>ETH</strong>-Professoren komme. Dabei weisen<br />
Wirtschaftsvertreter bei jeder Gelegenheit darauf<br />
hin, dass sie von Spitzenabsolventen einen<br />
Auslandaufenthalt als Studiumsbestandteil<br />
erwarten. Gewisse Leute scheuten sich<br />
nicht, in der gleichen Sitzung zu fordern,<br />
ein <strong>ETH</strong>-Student solle in Zukunft auch am<br />
Samstagabend Physik büffeln und zu konstatieren,<br />
er brauche nicht ins Ausland zu gehen,<br />
denn eine fremdsprachige Freundin genüge<br />
zum Erlernen anderer Sprachen. Selbst einige<br />
Die Departemente Mathematik & Physik haben für die Lehre<br />
gemeinsame Organe geschaffen, weil sich die Studienpläne stark<br />
überschneiden (das Basisjahr ist sehr zum Vorteil der Studierenden<br />
völlig identisch). D. h. alle Studienreglemente werden nicht von den<br />
beiden DKs sondern von der UKonf verabschiedet.<br />
UK: In der Unterrichtskommission sitzen 5 Professoren, 5 Assistierende<br />
und 5 Studierende. Hier werden Vorschläge intensiv diskutiert<br />
und Kompromisse ausgearbeitet, welche dann an die UKonf<br />
weitergereicht werden.<br />
UKonf: In der Unterrichtskonferenz sitzen alle Professoren, 10<br />
Assistierende und 10 Studierende. Hier werden alle Entscheidungen<br />
zur Lehre von Mathematik und Physik gefällt. Um Vorschläge aus der<br />
UK abzuändern, ist eine 2/3-Mehrheit erforderlich.<br />
DK: In den beiden Departmentskonferenzen werden alle Geschäfte<br />
behandelt, welche die Departmente betreffen. (Neu-)Regelungen<br />
der Lehre können hier nicht beschlossen werden, aktuelle Fragen<br />
der Lehre werden freilich diskutiert.
Polykum 2/04–05<br />
Hochschulpolitik31<br />
Professoren konnten sich da die Frage nicht<br />
verkneifen, wie ein zukünftiger, immer arbeitender<br />
Physikstudent eigentlich eine Freundin<br />
kennen lernen solle ...<br />
Hitzige Diskussionen ...<br />
Ähnlich enttäuschend verlief die Diskussion<br />
über die Testatbedingungen im dritten Jahr.<br />
Zur Erklärung: der neue Studiengang wird<br />
deutlich härter und aufwändiger als der<br />
Diplomstudiengang (ein Prüfungsblock mehr,<br />
sechs Prüfungen mehr, im dritten Jahr neun<br />
Semesterwochenstunden mehr). Im dritten<br />
Jahr steigt die Anzahl der SWS in geprüften<br />
Fächern um 36 % und die der Prüfungen um<br />
67 % gegenüber heute.<br />
Die Professoren meinen, dadurch steigt<br />
der Gesamtaufwand nur um 20 %, nämlich<br />
von 50 Stunden pro Woche auf 60. Dieser<br />
Mehraufwand lasse sich problemlos im Leben<br />
eines durchschnittlichen (!) Physikstudenten<br />
unterbringen, wenn er den Samstag fest<br />
für die Physik einplant, zur Not auch den<br />
Abend. Da jegliche Wahlmöglichkeit aus dem<br />
Physikstudium gestrichen und als ausserhalb<br />
des Studiums freiwillig zu leisten deklariert<br />
wurde, liegt der tatsächliche Aufwand für<br />
Studierende, welche auch anderen, eigenen<br />
Interessen nachgehen wollen, noch höher.<br />
Wir Studierendenvertreter meinen,<br />
nicht erst seit den letzten Sitzungen, diese<br />
Rechnung geht so nicht auf. Wir haben<br />
darum verschiedenen Varianten vorgeschlagen<br />
um die Last zu reduzieren, leider ohne<br />
Erfolg. Natürlich sind alle das Thema «drittes<br />
Jahr» mittlerweile leid, aber die Probleme<br />
löst man nicht, indem man berechtigte<br />
Kritikpunkte in den Sitzungen regelmässig<br />
und oft in höchst emotionaler Form abwiegelt.<br />
Physiknobelpreisträger Veltman bemerkte<br />
kürzlich vortrefflich in einem Interview<br />
in der ZEIT: «Sie (die Physiker) haben ein<br />
ausgeprägtes Gefühl für Konkurrenz. Aber<br />
wie überall ist das eine Frage des Charakters.<br />
Bei gewissen Leuten muss man vorsichtig<br />
sein, was man sagt, sonst erhält man umgehend<br />
die Quittung.» Ausgerechnet ein<br />
Didaktikprofessor liess sich zu der Bemerkung<br />
hinreissen, man sei ja nicht am City College<br />
hier. (City College = Bildungsstätten der<br />
Kommunen im angelsächsischen Raum, vergleichbar<br />
mit den Volkshochschulen) Wenn<br />
man aber erst nach einer deutlichen Erhöhung<br />
der Belastung <strong>ETH</strong>-Exzellenz erreicht hat,<br />
waren wir dann die letzten Jahrzehnte am<br />
City College<br />
Nun gibt es freilich auch am D-PHYS<br />
eine Reihe von Professoren, die zuhören<br />
können, kompromissbereit sind und massvolle<br />
Lösungen unterstützen. Doch leider<br />
sind sie in der Minderheit und werden, wie<br />
wir Studierende, nur zu oft gerne überhört.<br />
Dies ist umso schlimmer, da viele Fragen nur<br />
in der DK, aber nicht in der UK diskutiert<br />
wurden. Probleme einvernehmlich in der UK<br />
zu lösen, wie es die Geschäftsordnung der<br />
<strong>ETH</strong> vorsieht, war oft nicht möglich, da dort<br />
die Meinungsführer der Physikprofessoren<br />
nicht vertreten waren. Hier zeigt sich auch,<br />
wie unsere Mitbestimmungsmöglichkeiten<br />
sabotiert werden, indem jenem Gremium, wo<br />
Studierende am ehesten etwas bewirken können,<br />
einfach eine geringe Bedeutung zugemessen<br />
wird. Im gleichen Zug muss allerdings<br />
auch erwähnt werden, dass Rückmeldungen<br />
von den Studierenden selbst an ihre Vertreter<br />
sehr rar sind. Wir Hochschulpolitiker werden<br />
mit unserem Idealismus zuweilen im Regen<br />
stehen gelassen, da es vielen schlussendlich<br />
egal zu sein scheint, wie ihr Studium im<br />
Detail aussieht. Dabei werden fortlaufend<br />
Entscheidungen nicht nur zu den neuen<br />
Studiengängen, sondern auch über die aktuellen<br />
Studienbedingungen wie z. B. Vorlesungen,<br />
Kreditpunkte, Zulassungsbedingungen<br />
und Prüfungsmodi gefällt.<br />
... mageres Ergebnis<br />
Emotionalität und Verharren in der Vergangenheit<br />
schaffen kein Konzept, und schon<br />
gar keine erstklassige Ausbildung, die man<br />
im Rahmen der Neuordnung hätte anstreben<br />
können. Die Chance wurde verpasst, einen<br />
Studiengang zu kreieren, der die Studierenden<br />
durch Wahlfreiheit zu Höchstleistungen<br />
anregt. Stattdessen wird von ihnen auch im<br />
Fachstudium noch verlangt, Fächer in aller<br />
Ausführlichkeit zu lernen, mit denen sie wenig<br />
oder nichts zu tun haben wollen, und es bleibt<br />
keine Zeit mehr für andere Beschäftigungen<br />
übrig. Muss denn ein Physikstudent an der<br />
<strong>ETH</strong> zur Physik gezwungen werden<br />
Kontraproduktiv ist dies für den<br />
Hochschulstandort <strong>ETH</strong>, der sich (aus freiem<br />
Willen und möglichst schnell) in direkten<br />
Wettbewerb mit den äusserst attraktiven<br />
angelsächsischen Studienbedingungen gestellt<br />
hat.<br />
Schwächen zementiert<br />
Aussenstehende loben oft die hohe<br />
Fachkompetenz und Leistungsbereitschaft<br />
von heutigen <strong>ETH</strong>-Absolventen. Sie kritisieren<br />
dagegen mangelnde Teamfähigkeit<br />
und Sozialkompetenz, eine zu spezialisierte<br />
und theoretische Ausbildung und zuwenig<br />
Eigeninitiative. Diese Punkte werden nun<br />
noch verstärkt. Man hat zwar das angelsächsische<br />
System formell übernommen, damit<br />
auch viele seiner Nachteile (viel Stoff in<br />
wenig Zeit, viel Auswendiglernen), jedoch<br />
keine seiner Vorteile (Mobilität, aktueller<br />
Forschungsbezug bereits im zweiten<br />
Jahr, moderne Lehrmethoden, Lernen von<br />
Sozialkompetenz, persönlicher Kontakt zwischen<br />
Dozenten und Studenten).<br />
Uns Studenten stört nicht die<br />
Neuorganisation des Studiums an sich,<br />
auch nicht eine Verschärfung der bestehenden<br />
Anforderungen – sondern vielmehr<br />
eine unausgegorene und widersprüchliche<br />
Neuordnung, bei deren Entstehung wir<br />
Studierende möglichst nicht mitwirken sollten,<br />
und das Bestreben einiger Professoren,<br />
in unsere private Lebensgestaltung eingreifen<br />
zu wollen.<br />
Master – Nein danke!<br />
Pragmatisch geben sich übrigens einige der<br />
neuen Studenten: Wenn man schon so viel im<br />
dritten Jahr machen muss, gleichzeitig aber<br />
auch schon Wahlfachvorlesungen aus dem<br />
Master besuchen darf, dann lohnt es sich ja<br />
vielleicht, möglichst viele Wahlfächer zu besuchen<br />
– und aus dem dritten Jahr zwei Jahre<br />
zu machen. Denn Wahlfächer darf man schon<br />
vor dem Master prüfen und deren Ergebnisse<br />
zusätzlich zum Bachelor bescheinigen lassen.<br />
Somit kommt man doch noch zu einem vielseitigen<br />
und tiefgehendem Physikstudium –<br />
mit menschlichen Arbeitszeiten – welches wie<br />
bisher vier Jahre lang und in diesem speziellen<br />
Fall auch berufsqualifizierend ist. Nur wird der<br />
Abschluss dann eben Bachelor statt Diplom<br />
heissen, was doch keineswegs erwünscht ist.<br />
Oder Bachelor nein danke<br />
Weitaus gravierender ist aber die Befürchtung,<br />
dass mit der Stufung der Studiengänge unsere<br />
eigenen Bachelorstudierenden schlicht<br />
hintergangen werden. Ein Absolvent mit<br />
Bachelor in Physik irgendeiner Schweizer<br />
Uni wird künftig ohne weitere Bedingungen<br />
zum Masterstudium in Physik an der <strong>ETH</strong><br />
zugelassen werden müssen. Holen sich dann<br />
etliche Externe mit einem geringeren Aufwand<br />
einen <strong>ETH</strong>-Titel als unsere eigenen<br />
Studierenden und wird der unattraktive Bachelorstudiengang<br />
Physik so umgangen werden<br />
Natürlich, niemand hatte die Absicht,<br />
eine Mauer zu errichten, aber beim Bachelor<br />
geschah genau das, und bereits zeichnet sich<br />
ab, wie bei der Ausgestaltung des Masters wieder<br />
Steine in den Weg gelegt werden, anstatt<br />
die Probleme im Bachelor zu beseitigen.<br />
> Ein ähnlicher Artikel mit etwas mehr Details<br />
zum Studiengang ist auch im Vereinsanzeiger<br />
der Mathematik- und Physikstudierenden erschienen<br />
und online unter der Rubrik VAMP auf<br />
www.vmp.ethz.ch im PDF-Format abrufbar.
32Hochschulpolitik<br />
Polykum 2/04–05<br />
Der VSH reagiert auf Zehnders Ideen<br />
Ich hab’s verpasst! Habe das Interview mit dem Präsident des <strong>ETH</strong>-<br />
Rates, Alexander Zehnder, in der Tagesschau nicht gesehen … Als mir<br />
dann am Morgen Rosi an der Kaffeebar die News erzählte, dämmerte es<br />
mir aber schnell, was uns gerade für Arbeit beschert wurde. Den ganzen<br />
Nachmittag verbrachten HoPo-Vertreter von VSH, Agepoly und <strong>VS<strong>ETH</strong></strong><br />
mit dem Ausarbeiten der nachfolgenden Pressemitteilung. Wir wehren<br />
uns gegen Forderungen, die bei genauer Analyse eine Schwächung der<br />
Hochschulbildung in der Schweiz bedeuten. Die besten Studierenden<br />
anzuziehen bedeutet auch die best ausgebildeten Studierenden zu formen.<br />
Hier setzen wir <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>-Hochschulpolitiker nun den Kontrapunkt. Die<br />
Qualität der Lehre an der <strong>ETH</strong> bedarf einer spürbaren Steigerung. Mehr<br />
dazu im nächsten Polykum.<br />
Mauro Pfister > pfister@vseth.ethz.ch<br />
Der Verband der Schweizerischen Hochschulstudierendenschaften<br />
(VSH) wurde im Dezember 2002 auf Initiative der Studierendenschaften<br />
der HSG, der <strong>ETH</strong>Z und der EPFL gegründet. Seither<br />
engagiert er sich für die Vertretung studentischer Interessen in der<br />
akademischen und politischen Landschaft der Schweiz.<br />
www.aes-vsh.ch<br />
Pressemitteilung vom 21.10.04<br />
Doppelter Numerus Clausus an<br />
den beiden <strong>ETH</strong><br />
Alexander Zehnder, neuer Präsident<br />
des <strong>ETH</strong>-Rates, fordert ein<br />
Recht der Hochschulen zur aktiven<br />
Auswahl ihrer Studierenden.<br />
Der VSH hat begründete Zweifel<br />
an diesen Vorschlägen und<br />
befürchtet eine Schwächung<br />
der Qualität der universitären<br />
Ausbildung.<br />
Zurzeit ermöglicht die Maturität<br />
den Einstieg ins Bachelor<br />
Studium ohne zusätzliche Selektion.<br />
Weitere Zulassungsbedingungen<br />
auf dieser Stufe werden<br />
den gleichberechtigten Zugang<br />
für alle fähigen und motivierten<br />
Studenten jeglicher gesellschaftlicher<br />
Herkunft einschränken.<br />
Die Maturität wird damit<br />
abgewertet. Des Weiteren ist<br />
eine Selektion aufgrund von<br />
Noten oder insbesondere eines<br />
Interviews nicht objektiv, was<br />
Kandidaten die Möglichkeit<br />
nimmt, ihre Fähigkeiten im universitären<br />
Umfeld zu beweisen.<br />
Ein Interview ist nur in<br />
geringer Weise dazu geeignet,<br />
den zukünftigen Studienerfolg<br />
eines Bewerbers abzuschätzen.<br />
Derzeit werden die Studierenden<br />
nach dem ersten Jahr an den<br />
<strong>ETH</strong> in Prüfungen nach gleichen<br />
Massstäben beurteilt. Dies<br />
scheint uns eindeutig als am besten<br />
geeignet, die nötige Selektion<br />
fair und ohne allzu hohe Kosten<br />
durchzuführen. Die Anzahl der<br />
tertiären Bildungsabschlüsse<br />
ist in der Schweiz im internationalen<br />
Vergleich bereits gering,<br />
was nicht noch durch einen „versteckten<br />
Numerus Clausus“ verstärkt<br />
werden sollte.<br />
Weiter ist eine Selektion<br />
beim Übergang zur Masterstufe<br />
inakzeptabel, da Bachelor und<br />
Master zwei Teile eines einzigen,<br />
ganzen Studienganges sind.<br />
Ermöglicht man nicht jedem<br />
Bachelorabsolventen, seine Ausbildung<br />
mit dem Master abzuschliessen,<br />
wird einer der Grundaufträge<br />
der <strong>ETH</strong>, nämlich die<br />
Ausbildung von Ingenieuren und<br />
Naturwissenschaftlern, in hohem<br />
Masse in Frage gestellt. So beherrscht<br />
ein Student mit Bachelorabschluss<br />
nur die Grundlagen<br />
seines Fachgebietes, besitzt<br />
aber noch kaum anwendbares<br />
Wissen für einen Berufseinstieg.<br />
Nach den Richtlinien von Bologna<br />
ist der Bachelor vor allem<br />
ein Titel zu Förderung der Mobilität.<br />
Zusätzliche Zulassungsbedingungen<br />
fürs Masterstudium<br />
führen dazu, dass eine erhebliche<br />
Anzahl Absolventen nur unvollständig<br />
ausgebildet in den<br />
Arbeitsmarkt entlassen werden.<br />
Der Wert der universitären Bildung<br />
wird so erheblich gemindert.<br />
Alexander Zehnder schlägt<br />
ausserdem vor, für Bachelor- und<br />
Masterstufe Studiengebühren in<br />
verschiedener Höhe einzuführen.<br />
Dies widerspricht den Bologna-<br />
Richtlinien der SUK, ebenso wie<br />
die Selektion bei der Zulassung<br />
zu Bachelor- oder Masterstudiengängen.<br />
Diese wurden noch<br />
nicht einmal vor einem Jahr<br />
verabschiedet und sind das<br />
Ergebnis reiflicher Überlegungen<br />
der diversen Akteure in der<br />
Schweizer Bildungspolitik. Sie<br />
werden vom VSH voll unterstützt.<br />
Forderungen nach deren<br />
Änderung erscheinen uns im<br />
Moment nicht im Geringsten<br />
angebracht. Eine Erhöhung der<br />
Studiengebühren kann in jedem<br />
Fall nur in Verbindung mit einer<br />
umfangreichen Reform und Vereinheitlichung<br />
des schweizerischen<br />
Stipendiensystems in<br />
Angriff genommen werden.<br />
An seiner Sitzung vom 15.<br />
und 16. September hat der <strong>ETH</strong>-<br />
Rat beschlossen, eine Arbeitsgruppe<br />
zu diesem Thema ins<br />
Leben zu rufen, in der auch<br />
Vertreter der Studierenden mitwirken.<br />
Der VSH ist daher sehr<br />
verwundert und enttäuscht, dass<br />
der Präsident des <strong>ETH</strong>-Rats derartige<br />
Erklärungen abgibt, bevor<br />
sich diese Arbeitsgruppe zum<br />
ersten Mal getroffen hat.<br />
Zusammenfassend spricht<br />
sich der VSH klar gegen die am<br />
19.10.04 von Alexander Zehnder<br />
präsentierten Vorschläge aus.<br />
Wir sind jedoch bereit, Vorschläge<br />
und Massnahmen zu diskutieren,<br />
welche die Exzellenz der<br />
Ausbildung an den <strong>ETH</strong> sicherstellen<br />
und gleichzeitig einen<br />
gleichberechtigten Zugang für<br />
alle Maturanden garantieren.
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