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Mobilität - VSETH - ETH Zürich

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Polykum 2/04–05<br />

Sex and the Science<br />

Austausch vs. Beziehung <br />

Spätestens beim ersten Jobgespräch taucht die Frage<br />

nach internationaler Erfahrung auf. Sprachkurs nach der<br />

Matura in England – gut. Praktikum im Welschland in den<br />

Semesterferien – sehr schön. Und einen Studienaustausch<br />

haben Sie auch gemacht<br />

Spätestens da wird<br />

einem die Wichtigkeit eines<br />

(verpassten) längeren Auslandaufenthaltes<br />

bewusst. Ein Austausch<br />

während des Studiums<br />

wird in vieler Hinsicht positiv<br />

gewertet: Offenheit gegenüber<br />

anderen Kulturen, sich zurechtfinden<br />

an einer anderen Uni, mit<br />

anderen Menschen, Sitten und<br />

Sprachen.<br />

Für viele Studentinnen und Studenten<br />

ist nur schon ein einziges<br />

Auslandsemester mit Erasmus<br />

oder anderen Programmen eine<br />

echte Herausforderung – weil es<br />

bestehende Liebesbeziehungen auf eine harte Probe stellt.<br />

«Ich habe Angst – meine Freundin geht für ein Semester<br />

nach Rom», meint mein Kollege und <strong>ETH</strong>-Student Stefan.<br />

«Natürlich vertraue ich ihr, aber beim Charme der Italiener<br />

weisst du ja nie ...» Stefan hat guten Grund, sich zu sorgen.<br />

Gemeinsame Freunde von uns haben sich soeben getrennt<br />

– sie war im Austausch in Milano und tauschte Markus aus<br />

Höngg bald gegen Filippo aus Bologna. Aber die Distanz ist<br />

Illustration: Viki Metzler<br />

auch ein guter Vorwand für Bindungsunfähige: «Ich gehe<br />

nächsten Monat für ein Semester nach Barcelona – und<br />

ich habe mir vorgenommen, die Zeit in jeder Hinsicht zu<br />

geniessen. Also, da kann und will ich mich einfach nicht<br />

auf eine Beziehung einlassen»,<br />

verabschiedete sich das amouröse<br />

Abenteuer einer Studienkollegin<br />

aus ihrem Leben. Und<br />

ein anderer Student entliess<br />

seine Freundin mit den Worten<br />

«Wir sind nicht zusammen» in<br />

ein Austauschsemester nach<br />

Amerika – weil er Angst hatte,<br />

versetzt zu werden. Die Mobilität<br />

der Studierenden mobilisiert<br />

diese auch sexuell, so<br />

zumindest die Vorstellung vieler<br />

Studierender – und Mamis und<br />

Papis. So weiss ich inzwischen<br />

sogar von Eltern, die ihren<br />

Sohn für den Austausch in die<br />

Schweiz schickten, in der Hoffnung, die Beziehung mit<br />

seiner Freundin würde durch die Distanz in die Brüche<br />

gehen. Dummerweise gefiel es ihm hier so gut, dass er<br />

gleich in Zürich blieb – und seine Freundin bald nachreiste.<br />

Dass sich die Eltern wenig erfreut zeigten, muss an dieser<br />

Stelle wohl nicht erwähnt werden.<br />

Pia G. Guggenbühl > pia.guggenbuehl@polykum.ethz.ch<br />

FORTSETZUNG «2000-WATT-GESELLSCHAFT»<br />

vermeiden, denn sie täuschen in aller Regel<br />

einen real nicht existierenden Markt vor.<br />

Die Effizienztechnologie könnte aber viel mehr<br />

zur Reduktion des CO 2<br />

-Ausstosses beitragen.<br />

Ist es nicht da sinnvoll, dass sich die <strong>ETH</strong> aus<br />

diesem Grund z. B. für leichte 1–2 Liter Autos<br />

engagiert<br />

Dass die CO 2<br />

-Reduktion nur langsam vor sich<br />

geht, ist kein technisches Problem. Wenn die<br />

Politik den CO 2<br />

-Ausstoss wirklich effizient senken<br />

will, dann kann sie auf einen Schlag bei allen<br />

Autos 20–30 Prozent CO 2<br />

einsparen, indem sie<br />

weltweit Dieselmotoren vorschreibt. Dass sich<br />

die <strong>ETH</strong> mit sehr effizienten Antrieben, z. B.<br />

Brennstoffzellen auseinandersetzt, finde ich sehr<br />

gut. Nur muss man sich im Klaren sein, dass es<br />

noch sehr lange dauern wird, bis diese Technologie<br />

ökonomischer ist als heutige Lösungen. Die<br />

Verteuerung der langsam versiegenden Quellen<br />

wird diesen Prozess beschleunigen.<br />

Was sind nach Ihnen die Herausforderungen<br />

des 21. Jahrhunderts<br />

Die Wasser- und Energieversorgung der Welt.<br />

Die Welt wird nicht darum herum kommen,<br />

sich mit der grosstechnischen Umwandlung<br />

von Energie, vor allem in Elektrizität, mittels<br />

neuer Technologien auseinander zu setzen.<br />

Die Nutzung der Wasserkraft, die praktisch<br />

ohne Umweltverschmutzung auskommt, ist<br />

zu Lasten fossiler Kraftwerke weiter auszubauen.<br />

Langfristig müssen wir uns wieder mit<br />

der nuklearen Energieumwandlung beschäftigen.<br />

Die Bereitstellung von Wasser wird wiederum<br />

nur möglich sein, wenn ausreichend<br />

Energie zur Verfügung stehen wird, wie die<br />

Meerwasserentsalzung zeigt.<br />

Wie viel Watt verbrauchen Sie<br />

Geschäftlich möglicherweise zuviel, da ich<br />

viel reise. Andererseits wird ein Grossteil des<br />

Gebäudes der Firma, die ich leite, mit der<br />

Abwärme der benachbarten Kehrichtverbrennungsanlage<br />

beheizt. Das gleicht sich<br />

wieder etwas aus. Persönlich habe ich meine<br />

beiden grössten Energiewandler, Heizen<br />

und Kochen, auf Gas umgestellt. Mein Auto<br />

hat einen sehr effizienten Dieselmotor. Das<br />

Haus, das ich bewohne, wurde bereits vor 15<br />

Jahren nachisoliert. Zudem mag ich überheizte<br />

Räume nicht. Ich schätze, ohne Geschäftsreisen<br />

liege ich zwischen 50 000 und 70 000 kWh<br />

pro Jahr. Das würde einem Leistungsäquivalent<br />

von 6000 bis 8000 W entsprechen.<br />

> Teste deinen persönlichen Energieverbrauch<br />

auf www.novatlantis.ch

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