Rundbrief März 2012 - pro augsburg
Rundbrief März 2012 - pro augsburg
Rundbrief März 2012 - pro augsburg
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Mitgliederrundbrief PRO AUGSBURG, <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />
Redaktion: Natalie Kastaniotis, Dr. Werner Lorbeer, Frank Dietrich<br />
Ohne Pro Augsburg wäre das nicht in<br />
Bewegung gekommen!<br />
Inhalt:<br />
1) Aus dem Vorstand<br />
- Kommentar zum Vorwurf<br />
„Schlingerkurs der Koalition“<br />
- Mitgliederversammlung zum<br />
Königsplatzumbau am 20.3. mit Norbert<br />
Walter<br />
2) Die Augsburger Mobilitätsmünze<br />
3) Brechtbühne!!!! Finale furioso.<br />
4) Ohne KuSpo kein Augsburg calling<br />
5) Stadtratsplitter: Zivilklausel, Bahnpark<br />
6) Interview mit dem Messechef Reiter bezgl. Der Zukunft<br />
7) Stabi – mit Konzept und Ziel und Konsens<br />
8) Peter Grab, der Multikkulturreferent – eine Veröffentlichung der Aichacher Zeitung, gleich hier<br />
zum Nachlesen per Link!<br />
http://www.aichacher-zeitung.de/vorort/<strong>augsburg</strong>/art21,48977<br />
9) Diskussionspapier aus dem AK Wirtschaft<br />
10) Bürgerenergiegenossenschaft<br />
1) Aus dem Vorstand<br />
- Kommentar zum „Schlingerkurs“ der Koalition (Dr. Werner Lorbeer)<br />
Die SPD eröffnete den Wahlkampf mit einem Rohrkrepierer. Rechtzeitig zum Beginn der<br />
Baumaßnahme am Königsplatz und zusammen mit den rechtlichen Schwierigkeiten um den<br />
Bebauungsplatz, warf Dr. Kiefer der Koalition PA/CSU einen „Schlingerkurs“ vor. „Was will man denn<br />
nun, eine Entlastungsstraße oder eine Entlastungstrasse – was immer das sein soll.“, so Kiefer.<br />
Man kann dem nur entgegnen: Wer selber schlingert sieht die anderen Kurven fahren“. Pro Augsburg<br />
steht überzeugt hinter dem Verkehrskonzept von Planer Wunderle, das einen freien Königsplatz<br />
vorsieht, so dass täglich 10tausende von ÖPNV Kunden einen entspannten Zugang zur Innenstadt<br />
haben werden. Mit dem Tunnel am Kö (CSU Altplanung) ist es ebenso nichts geworden wie mit der<br />
SPD Durchgangsstraße. Vielmehr geht es nun dank der Koalition CSU/PA zügig voran. Wir vertrauen<br />
den Modellrechnungen der Verwaltung lieber als dem Bauchgefühl der abgedankten Eliten.<br />
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Mitgliederrundbrief PRO AUGSBURG, <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />
Redaktion: Natalie Kastaniotis, Dr. Werner Lorbeer, Frank Dietrich<br />
Freilich: Mutig ist das schon! Und: Wer selber schlingert sieht eben den anderen automatisch Kurven<br />
fahren!<br />
Mitgliederversammlung am 20.03.<strong>2012</strong> (Vorstand Frank Dietrich)<br />
Was bedeutet der Umbau des Hauptbahnhofs für die Städteplanung in Augsburg<br />
Die Stadtwerke Augsburg haben uns am 20.03.<strong>2012</strong> in den Stadtwerkesaal am Hohen Weg<br />
eingeladen. Die Veranstaltung wurde exklusiv für uns gestaltet, bisher hat kein öffentlicher Vortrag<br />
den kompletten Umbau, mit sämtlichen Eingriffen in den Strassenverkehr, behandelt.<br />
Der kaufmännische Geschäftsführer der SWA, Herrn Norbert Walter, hat, sozusagen als Einführung,<br />
die äußerlichen Eingriffe in den Straßenverkehr und Veränderungen erläutert.<br />
Als erste Maßnahme wird die Absenkung der Straßenbahntrasse in der Halderstrasse begonnen, die<br />
dann wiederum in den Tunnel unter dem Bahnhofsvorplatz führt. Aus dem planerischen Ablauf<br />
heraus wäre diese Maßnahme zeitlich noch nicht erforderlich, da jedoch, bedingt durch den KÖ-<br />
Umbau, die Straßenbahnlinien stillgelegt sind, macht dies, aus Kostengründen<br />
auf jeden Fall sind.<br />
Der nächste Schritt wird dann die Baumaßnahme zur Schaffung des zusätzlichen Bahnsteigs sein.<br />
Dieser wird, bei Fertigstellung der Umbaumaßnahme, fast den gesamten Regio- Schienenverkehr, d.<br />
h. die Vernetzung des Umlands mit der Stadt Augsburg, abwickeln. Hier wird sich dann, sozusagen<br />
rückwärts, zum Bahnhofhauptgebäude vorgearbeitet. Bei Fertigstellung des Bahnsteigs wird dann<br />
der nächstliegende Bahnsteig umgebaut usw. Durch entsprechende Bauzeichnungen hat Herr Walter<br />
dies auch visuell darstellen können. Jeder Bahnsteig erhält einen Aufzug, so dass die Passagiere von<br />
der unterirdischen Straßenbahntrasse zum Bahngleis gelangen können. Die Bahn wird über die<br />
Aufzugstürme jeweils Überdachungen anbringen, die Passagiere gelangen so trockenen Fußes zum<br />
Zug.<br />
Da die Straßenbahnen ja nun nicht einfach „umdrehen“ können, wurde, nach Rostocker Vorbild, eine<br />
unterirdische Wendeschleife geplant. Dies wird unter den Güterverkehrsgleisen liegen. Manch einer<br />
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Mitgliederrundbrief PRO AUGSBURG, <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />
Redaktion: Natalie Kastaniotis, Dr. Werner Lorbeer, Frank Dietrich<br />
hat sich gefragt, wie das wohl aussehen wird Werden die Stadtwerke zum Bergbauunternehmen<br />
und graben einen Tunnel Nein, diese Frage hat Herr Walter beantwortet. Sämtliche unterirdischen<br />
Maßnahmen werden in offener Bauweise ausgeführt. Im Fall der unterirdischen Wendeschleife<br />
werden die Gleise abgebaut, die Schleife ausgebaggert, betoniert und wieder zugeschüttet.<br />
In der Verlängerung der unterirdischen Wendeschleife wird die Straßenbahn dann auf die<br />
Rosenaustrasse treffen und dort weitergeführt. Das Nadelöhr „Pferseer Unterführung“ wird<br />
zukünftig nicht mehr benötigt.<br />
Auch die Fußgänger werden auf diesen Weg Pfersee und das Thelottviertel erreichen können. Wer<br />
hier lange, dunkle Tunnel vermutet, wird, so die Planung, durch einen Weg mit sehr viel (Tages-)Licht<br />
geführt.<br />
Aus unserer Sicht vollkommen an der Öffentlichkeit vorbeigegangen ist die Dimension des gesamten<br />
Projektes. Der KÖ als sehr sichtbares Zeichen, ist, auch was den finanziellen Umfang angeht,<br />
eigentlich der kleinste Teil. Das Gesamt<strong>pro</strong>jekt hat einen finanziellen Rahmen von fast 250 Mio. Euro.<br />
Der größte Teil wird durch Zuschüsse des Bundes und des Landes Bayern finanziert.<br />
Wir haben einen sehr informativen Abend erlebt, Herr Walter und seiner sehr kompetenten<br />
Mitarbeiterin, Frau Schäfer, sei hier noch mal gedankt.<br />
Mit dem Projekt Mobilitätsdrehscheibe wird Augsburg nun auch verkehrstechnisch im 21.<br />
Jahrhundert ankommen und es bleibt zu hoffen, dass Bahn, die auch sehr erheblich in den Bahnhof<br />
investiert, dies auch mit sinnvollen Streckenführungen honoriert.<br />
2) Die Augsburger Mobilitätsmünze (H. Althammer, W. Lorbeer)<br />
„Beim Parken sparen! Kunden erhalten künftig einen Teil der<br />
Gebühren fürs Parkhaus zurück. Der „AUGSBURGER MOBILO“<br />
kommt!“ (CIA <strong>Rundbrief</strong>)<br />
Unter starker Mitwirkung des Innenstadtbeirats wird nun der Versuch gestartet, eine Augsburger<br />
Mobilitätsmünze zu etablieren (Wir berichteten schon öfter unter dem Titel „Kommt der<br />
Augsburger “ http://www.daz-<strong>augsburg</strong>.de/p=19378 . Sie steht unter dem Aspekt, die Innenstadt<br />
Augsburgs langfristig zu beleben und ihr den MarketingCharakter des leichten Zugangs zur<br />
Innenstadt zu geben. Johannes Althammer, unser Spezialist für City-Marketing im Vorstand von Pro<br />
Augsburg sieht den Versuch positiv und setzt sich dafür ein, dass möglichst viele Mitspieler in den<br />
Kreis der Münzakzeptanz einbezogen werden. Vorbild ist im ersten Schritt Karlsruhe, wo die<br />
Mobilitätsmünze bereits seit einigen Jahren erfolgreich betrieben wird.<br />
Nun ist wichtig, dass nicht zu kurz gesprungen wird. Wer wird die Münze als nächster akzeptieren<br />
Straßenbahnen, städtische Parkautomaten, Autowaschanlagen .. Wir schlagen vor, dass alles rund<br />
um die Mobilität auch für den Augsburger Mobilo mobilisiert wird.<br />
Im Anhang finden Sie die Darstellung der CIA, wie das Ganze funktionieren soll. (Augsburger<br />
Mobilo.pdf)<br />
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Mitgliederrundbrief PRO AUGSBURG, <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />
Redaktion: Natalie Kastaniotis, Dr. Werner Lorbeer, Frank Dietrich<br />
3) Brechtbühne!<br />
Bis zuletzt war der Name der neuen Bühne umstritten. Pro Augsburg hatte eine öffentliche<br />
Diskussion angestoßen. Ein Runder Tisch hatte getagt, Frau Votteler machte Vorschlagsrechte<br />
geltend. Der mehr als gut besuchte Kulturausschuss konnte sich nicht abschließend einigen, so dass<br />
am Donnerstag für die Stadtratssitzung vieles offen war.<br />
Peter Grab war es dann, der klären konnte, dass die Brecht Erben eine Namensverbindung mit<br />
„Brecht“ akzeptieren würden, sich allerdings gegen die modische „box“ Verbindung aussprachen.<br />
Politisch kursierten in letzter Minuten Namen wie „Cubus“ oder „Kubus“ aber auch noch „bb“.<br />
Prof. Harzmann positionierte sich dann letztlich entschlossen:<br />
„Wenn sich der Stadtrat wirklich mit der Namensgebung befassen möchte ... dann<br />
soll er über die beiden Endvorschläge Brecht-Bühne oder BB abstimmen. Alles<br />
andere ist insbesondere nach der gewollten Befragung der Brecht-Enkelin deren<br />
klarer Aussage Humbug hoch 10 !“<br />
In der Stadtratssitzung versuchte nochmal die Regie, die Namensverbindung mit „Brecht“<br />
aufzubrechen, vergeblich. Damit war alles klar für eine Einigung auf „Brechtbühne“, die dem kleinen<br />
Gremium um niemand zu düpieren überlassen wurde und das nach kurzer Diskussion dem<br />
Stadtratswunsch entsprach.<br />
Damit hat sich für Augsburg ein großer Kreis geschlossen. Der Kulturkampf des konservativen<br />
Augsburgs gegen den Schriftsteller, Dramatiker, Lyriker Bert Brecht, dem zweifellos größten<br />
Schriftsteller Augsburger Zunge, fand ein würdiges Ende.<br />
Der Stadtrat hat souverän entschieden. Für mich persönlich, der ich Ende der 60er von einem jungen<br />
CSU Stadtrat Erich Maiberger mit dem „jungen Brecht“ an der VHS Augsburg vertraut gemacht<br />
wurde, ein Grund zu großer Freude.<br />
4) Ohne KuSpo kein Augsburg calling<br />
Das aus Mitteln des ku.spo-Etats<br />
geförderte Fankultur-Projekt<br />
»Augsburg Calling« beweist, wie<br />
wegweisend und erfolgreich die<br />
Verbindung von Kultur und Sport sein<br />
kann.<br />
So erhält der FCA – gerade wegen des<br />
Fankultur-Projekts »Augsburg<br />
Calling« – den zum dritten Mal vergebenen »JWD-Pokal« des Union-Fanvereins »Eiserner V.I.R.U.S«<br />
für den besten Gastgeber der vorangegangenen Saison. Der Vorstand des »Eisernen V.I.R.U.S«<br />
begründet die Auszeichnung wie folgt:<br />
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Mitgliederrundbrief PRO AUGSBURG, <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />
Redaktion: Natalie Kastaniotis, Dr. Werner Lorbeer, Frank Dietrich<br />
· „Die Reise nach Augsburg ist bei unserer Fanszene in allerbester Erinnerung – ganz<br />
besonders ist dem überaus positiven Eindruck der Faninitiative »Augsburg Calling« zu danken,<br />
deren Aktivität wir uns schon zum zweiten Mal erfreuen durften.“<br />
Die Fanvertreter werden den begehrten Preis am Samstag, den 10. <strong>März</strong> in der SGL Arena vor dem<br />
Spiel des FCA gegen Dortmund überreichen. Da passt es gut, dass natürlich auch »Augsburg Calling«<br />
an diesem Wochenende wieder zu seinen Veranstaltungen einlädt.<br />
Mehr zu den Veranstaltungen finden Sie hier:<br />
» Facebook-Seite von Augsburg Calling<br />
Mit diesem Preis soll ein Zeichen gesetzt werden, dass Fußballfans es sehr wohl zu schätzen und zu<br />
danken wissen, wenn sie als willkommene Gaste begrüßt und behandelt werden.<br />
Gerade das Fankultur- und Präventions<strong>pro</strong>jekt »Augsburg Calling« steht für ein friedliches und<br />
freundschaftliches Miteinander über Vereinszugehörigkeiten hinweg.<br />
Dass dieses erfolgreiche Engagement ausgezeichnet wird, freut den Projektleiter Gerhard »General«<br />
Seckler:<br />
· „Der Pokal hat Signalwirkung dafür, dass das Fan- und Regionen verbindende Spektakulum<br />
Augsburg Calling mit seiner Mixtur aus Fußball und Rockmusik ins Schwarze trifft. Durch die<br />
Umsetzung dieses gemeinschaftsfördernden Projekts wird eine beachtliche Außenwirkung erzielt,<br />
wie man sieht.“<br />
Wir hoffen, noch viele »Augsburg Callings« erleben zu dürfen und sind überzeugt, dass »Augsburg<br />
Calling« zum Vorreiter für eine friedliche und freundschaftliche Fankultur wird.<br />
Es bleibt auch zu hoffen, dass die Fördermittel von ku.spo für solche zukunftsweisenden und einer<br />
Friedensstadt würdigen Projekte erhalten bleiben und sich auch der FCA bewusst wird, welch hoher<br />
Stellenwert »Augsburg Calling« bei der Gewaltprävention zukommt.<br />
Ihr Johannes Althammer<br />
5) Stadtratsspliltter: „Zivilklausel“ für den Innovationspark<br />
Die Grünen sind im Wirtschaftsausschuss mit dem Teil eines Antrags zu den Leitlinien des<br />
Innovationsparks gescheitert, der die Einführung einer Zivilklausel vorsah.<br />
„Zivilklausel“ Werden auch sie sich fragen. Wir zitieren aus dem Antrag: „Dabei geht es nicht nur um<br />
Forschungsergebnisse und Produkte die auch in der Rüstung eingesetzt werden, sondern ebenfalls<br />
um Produkte, die ausschließlich zu militärischen Zwecken verwendet werden ...“. Und weiter: „Mit<br />
der von uns vorgeschlagenen „Zivilklausel“ sollen die Beteiligten am Innovationspark .. erklären, dass<br />
sie mit ihrer Forschung und Produktion ausschließlich friedliche Zwecke verfolgen.“<br />
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Mitgliederrundbrief PRO AUGSBURG, <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />
Redaktion: Natalie Kastaniotis, Dr. Werner Lorbeer, Frank Dietrich<br />
Eine so formulierte Zivilklausel habe ich im Ausschuss abgelehnt. Die Speerspitze der Forschung wird<br />
immer dual use Güter ermöglichen, also für militärische und zivile Zwecke geeignet. Ferner ist nicht<br />
einzusehen, wieso Forschung für Abwehraufgaben nicht möglich sein soll. Wieso sollte eine<br />
Anlagensteuerung aus Augsburg sich einem Stuxnetvirus aussetzen, der die betriebene Anlage,<br />
militärisch oder zivil, zerstören will. Wird ein Bau von Flugzeugen ohne das Leichtbaumaterial in<br />
Zukunft auskommen Sicher nicht, ganz im Gegenteil, wir sind aus Gründen der Ressourcenschonung<br />
geradezu darauf angewiesen. Es ist völlig unrealistisch, Industrie oder Mittelstand, die sich mit den<br />
vielen Entwicklungsfragen um den neuen Rohstoff Kohlefaser vom Bauteil über Recycling und<br />
Ressourcenschonung bis zur Mechatronik auseinandersetzen, mit ideologischen Vorfestlegungen zu<br />
belasten.<br />
Herr Erben, Fraktionsvorsitzender der Grünen, wusste auf Befragen zwar auch nicht zu sagen, wie<br />
sich die von ihm „vorgeschlagene Zivilklausel“ wirklich formuliert. Aber er fordert sie trotzdem<br />
vehement ein sieht das Image der „Friedensstadt Augsburg“ gefährdet. Mir scheint hinter dem<br />
Manöver steckt eher ein Denkansatz, der mit dem zivilen Charakter der Verteidigungsbereitschaft<br />
der BRD nichts anfangen kann.<br />
Pro Augsburg wird sich an dem Auftrag stellen, der mit dem Titel „Friedensstadt Augsburg“ angelegt<br />
ist und sich auch weiterhin an den Diskussionen um die Risiken und Chancen aktueller Forschung<br />
intensiv beteiligen.<br />
5) Stadtratssplitter: Der Bahnpark stellt sich im Wirtschaftsausschuss vor<br />
Pro Augsburg hat dem Bahnpark via Haushaltsausschuss städtische Mittel für <strong>2012</strong> gesichert. Nun<br />
konnte der Initiator, Architekt Hehl, vor dem Wirtschaftsausschuss die Entwicklung des<br />
Gesamtkonzepts vorstellen. Er konnte hohe Zuschüsse von Bund, Freistaat und Sponsoren einwerben<br />
und ihm gelingt es nun auch, die lokalen Kulturträger, nämlich Stadt und Bezirk für sein Konzept zu<br />
begeistern.<br />
Der Bahnpark am Rande des Hochfelds ist<br />
mit seiner Bausubstanz, der großen<br />
Drehscheibe und dem Lok-Rundschuppen<br />
sowie seiner Sammlung an historischem<br />
Lokomotiven und Material einmalig.<br />
Zudem verfügt er über einen<br />
Gleisanschluss, was ihm eine Lebendigkeit<br />
garantiert, die weit über die<br />
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Mitgliederrundbrief PRO AUGSBURG, <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />
Redaktion: Natalie Kastaniotis, Dr. Werner Lorbeer, Frank Dietrich<br />
Möglichkeiten der Ausstellung des Deutschen Museums in München hinaus geht.<br />
Einzigartig in Europa:Rundhaus Europa - Drehscheibe der Kulturen (Bild: bahnpar-<strong>augsburg</strong>.de)<br />
In Augsburg fügt sich der Bahnpark bereichernd in die Darstellung der Augsburger Industriekultur ein,<br />
deren bisheriger Höhepunkt das Tims im Textilviertel ist. Der Bahnpark entwickelt sich unter der<br />
umsichtigen Leitung von Herrn Hehl zu einem kongenialen Dokumentationsstück – allerdings mit<br />
ganz eigenem „musealen“ Charakter, der durch das Engagement der Eisenbahnfreunde, durch<br />
kommerzielle Nutzung des Geländes und durch den lebendigen Gleisanschluss geprägt ist.<br />
6) Interview mit dem Messechef Herrn Reiter<br />
Sehr geehrter Herr Reiter,<br />
sie führen die Augsburger Messe nach der Abwicklung der Augsburg AG<br />
als selbständige GmbH und haben sich gewiss einen Überblick der<br />
Chancen und Risiken Augsburgs als Messestandort entwickelt.<br />
Sie haben eine neue Messehalle zu bewirtschaften. Haben sich<br />
dadurch neue Möglichkeiten ergeben Wie entwickelte sich der<br />
Umsatz quantitativ und qualiltativ Geht Ihre Strategie auf, selbst<br />
als Messträger tätig zu werden<br />
Der Neubau der Halle 5 war ein sehr wichtiger Schritt in der Entwicklung des Geländes hin zu einem<br />
konkurrenzfähigen Messestandort. Mit dieser Halle erst können wir Anforderungen von Veranstaltern<br />
erfüllen, die technisch anspruchsvollste und modernste Veranstaltungen organisieren. Gefragt ist die<br />
Halle bei Fernsehsendern, Veranstaltern von Großevents und auch Messeveranstaltern, die spezielle<br />
Hallengrößen, -höhen und vielfältige technische Infrastruktur benötigen. Damit wurde eine Lücke in<br />
unserem Angebotsbereich geschlossen.<br />
Der Jahresumsatz entwickelt sich seit 2010 kontinuierlich positiv. Die Messe verzeichnete im Jahr 2010<br />
eine Umsatzsteigerung von über 16%, im Jahr 2011 eine nochmalige Umsatzsteigerung von 20%.<br />
Auch in diesem Jahr rechnen wir mit einem Umsatzzuwachs über 25%. Das Konzept, qualitativ<br />
hochwertige Fach- und Nischenmessen nach Augsburg zu holen, geht auf. Auch im Konzertbereich<br />
geh der Trend bei der<br />
Anzahl der Veranstaltungen<br />
und der Besucherzahl nach<br />
oben.<br />
Die Entwicklung der Messe<br />
hin zum Veranstalter von<br />
eigenen Messen ist<br />
wirtschaftlich notwendig,<br />
um auch langfristig<br />
Umsatzsteigerungen zu<br />
generieren. Da unser<br />
Terminkalender in nachgefragten Messemonaten annähernd voll ist, können Umsatzsteigerungen auf<br />
Dauer nur noch aus einer erhöhten Wertschöpfung resultieren. Den Schritt zum Veranstalter sind wir<br />
nun mit unserer ersten eigenen Messe, der „Jagen und Fischen <strong>2012</strong>“ erfolgreich gegangen - die<br />
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Mitgliederrundbrief PRO AUGSBURG, <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />
Redaktion: Natalie Kastaniotis, Dr. Werner Lorbeer, Frank Dietrich<br />
Veranstaltung hat unsere Erwartungen hinsichtlich Aussteller- und Besucheranzahl sogar deutlich<br />
übertroffen. Die Entscheidung für diesen Schritt war also richtig.<br />
Eine der Gründe für die Gründung der Augsburg AG war die Hebung von Synergieeffekten<br />
zwischen Messe und Kongresszentrum. Nun werden die Felder durch zwei städtische<br />
GmbHs bewirtschaftet. Wie gestaltet sich jetzt die Zusammenarbeit<br />
Wie sich eine zukünftige Zusammenarbeit gestalten lässt, wird sich zeigen. Die Messe und die<br />
Kongresshalle haben in der Vergangenheit Großveranstaltungen schon gemeinsam beherbergt. Für<br />
uns ist das nach wie vor denkbar. Außerdem sind beide Häuser Mitglied in der Initiative „Meet you in<br />
Augsburg“. Im Vordergrund dieses Zusammenschlusses von insgesamt sechs Partnern steht das<br />
gemeinsame Ziel, Veranstaltungen nach Augsburg zu holen.<br />
Pro Augsburg brachte die Idee ins Spiel, den Fahrzeugleichtbau für die Stadt lebendig<br />
werden zu lassen, indem man ihn geeignet für das Publikum präsentiert. Sehen Sie Ansätze,<br />
für die Einbeziehung eines breiteren Publikums oder eines Fachpublikums in dieses<br />
Ausburger Thema<br />
Leichtbau und Faserverbund-Technologie spielen in Augsburg eine sehr wichtige Rolle in der<br />
Wirtschaft und Forschung. Daher ist Augsburg ein idealer Standort für Kongresse bzw. eine<br />
Kongressmesse zum Thema. Wir sind aktuell im Gespräch mit Fachverlagen, die geeignete Partner für<br />
uns sein könnten. Außerdem scannen wir den Markt nach Veranstaltungen, die das Thema<br />
Composites und Leichtbau bereits beinhalten und in Augsburg etabliert werden könnten. Eine<br />
Fachveranstaltung dieser Art könnte dem Standort weitere Impulse verleihen.<br />
Augsburg hat mit dem Innovationspark und dem Technologiezentrum gewaltig in die<br />
Zukunft eines Dienstleistungsstandortes investiert. Das Gelände südlich der Universität,<br />
also in unmittelbarer Nachbarschaft zur Messe, verwandelt jetzt sich schon in eine<br />
gewaltige Baustelle. Können Sie mit der Messe davon <strong>pro</strong>fitieren oder das Vorhaben<br />
unterstützen<br />
Die unmittelbare Nachbarschaft des Innovationsparks und des Technologiezentrums zur Messe<br />
betrachten wir als Chance. Eine ähnliche Konstellation wie hier gibt es kein zweites Mal in Europa.<br />
Die Messe Augsburg etabliert sich zunehmend als Standort für hochwertige Spezialmessen im<br />
kleineren und mittleren B2B-Sektor. Der Trend geht zu kleinen, spezialisierten Branchentreffs für das<br />
Fachpublikum. Die Messe Augsburg wird bei der Vermarktung des Innovationsparks sicherlich eine<br />
Rolle spielen, denn Tagungen und Kongresse sowie Kongresse mit begleitender Fachausstellung oder<br />
Fachmesse können in unmittelbarer der Nähe abgehalten werden. Eine Zusammenarbeit zwischen<br />
Messe und Innovationspark bietet Potenzial. Wenn es gelingt, stabile Synergien zu schaffen und eine<br />
starke Partnerschaft aufzubauen, könnten Stadt und Region hiervon <strong>pro</strong>fitieren.<br />
7) Mit Konzept und Ziel und Konsens<br />
Pro Augsburgs Kulturreferent Peter Grab erzielte einen der wichtigsten Verhandlungsdurchbrüche<br />
für die Fortentwicklung und den Bestand der Staats-und Stadtbibliothek.<br />
Wir zitieren aus dem Mitgliederrundschreiben der Initiative Staats-und Stadtbibliothek Augsburg e.V.<br />
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Mitgliederrundbrief PRO AUGSBURG, <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />
Redaktion: Natalie Kastaniotis, Dr. Werner Lorbeer, Frank Dietrich<br />
Die Initiative bedankt sich explizit beim Abgeordneten Winter (CSU), Finanzausschuss und Herrn<br />
Staatsminister Heubisch, denen sicher Dank gebührt. Leider versäumt es der Vorstand, die starken<br />
Augsburger Bemühungen der Stadtregierung, OB Dr. Gribl und Bgm. Grab für Ihren Einsatz zu<br />
danken.<br />
Die Redaktion des <strong>Rundbrief</strong>s und der kulturpolitische Sprecher von PA haben sich wiederholt<br />
publizistisch und auch in Hintergrundtelefonaten für eine jetzt sich abzeichnende Lösung<br />
ausges<strong>pro</strong>chen. Wir betonten, dass es sich bei der Stabi nicht nur um Familiensilber sondern um den<br />
Familienschmuck handelt. Wenn nun der Bestand zusammengehalten, der Zugang verbessert und die<br />
Lagerbedingungen modernisiert werden können, so ist das kulturhistorisch von unschätzbarem Wert.<br />
Es ist natürlich auch ein Eingeständnis, dass die Industriestadt Augsburg des 20. Jhts. nicht über die<br />
Mittel der freien Reichsstadt verfügt um einen solchen Bestand in die Zukunft zu führen. Aus unserer<br />
Sicht auch eine vielleicht schmerzhaft empfundene aber überfällige Erkenntnis.<br />
9) Diskussionspapier aus dem AK Wirtschaft<br />
Der AK Wirtschaft hat sich immer wieder des Themas Umweltstadt angenommen, zu erinnern ist an<br />
die Diskussion über die Gaswirtschaft im Transportsektor. Nun wurde die aktuelle Debatte<br />
aufgegriffen. Zur Vorbereitung einer sehr empfehlenswerten und gehaltvollen Sitzung hat Mitglied<br />
Dipll. Ing. FH Herber Miehle eine Grundlagenpapier erarbeitet, das hier wiedergegeben ist.<br />
Sehr geehrter Herr Ricker,<br />
wie ich aus der Presse (SZ) entnehme, ist derzeit die mangelhafte Koordination der Energiewende ein<br />
aktuelles Thema.<br />
Da wir bei der letzten AK-Sitzung dieses Thema anges<strong>pro</strong>chen haben, möchte ich dazu für die nächste<br />
Sitzung folgendes Arbeitspapier -in Abstimmung mit Herrn Dr. Lorbeer- den AK -Mitgliedern<br />
nach Verteilung durch Sie als Vorsitzenden zur Verfügung stellen.<br />
Diskussionspapier für AK Wirtschaft zu<br />
Kraft-Wärme-Koppelung (KWK) mit Blockheizkraftwerken (BHKW)<br />
Die KWK mittels BHKW kommt hierzulande viel zu wenig zum Einsatz, obwohl sie signifikante Vorteile<br />
gegenüber Fotovoltaik und Solarthermie (zur Warmwasserbereitung) aufweist.<br />
Ein Grund dafür ist neben den in der Vergangenheit fehlenden technischen Voraussetzungen die bei<br />
weitem nicht ausreichende Information der breiten Bevölkerung, aber m.E. auch der kommunalen<br />
Entscheidungsträger. Von der Politik und somit der Presse wird in der Öffentlichkeit ausschließlich<br />
von Solarzellen und Sonnenkollektoren, sowie Windrädern ges<strong>pro</strong>chen und diese auch mit Riesensummen<br />
gefördert, obwohl heute jedermann weiß, dass das für diese Techniken eingesetzte Kapital<br />
wenig Effizienz erbringt. Zudem sind Sonne und Wind nur temporär und wenig planbar verfügbar; oft<br />
nicht dann, wenn Bedarf besteht.<br />
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Mitgliederrundbrief PRO AUGSBURG, <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />
Redaktion: Natalie Kastaniotis, Dr. Werner Lorbeer, Frank Dietrich<br />
Die daraus resultierenden Probleme der Energiespeicherung (Speicherseen etc.) , des Transportes<br />
(Nord-Süd-Starkstromtrassen), der Akzeptanz durch die betroffenen Bürger und des hohen<br />
Kapitalaufwandes sind inzwischen auch hinreichend bekannt. Nur der hohen Politik offensichtlich<br />
noch nicht ausreichend !<br />
Einen wesentlichen Beitrag zur Lösung dieser Problematik kann relativ kurzfristig und konfliktfrei (für<br />
die Politik wichtig!) die KWK in BHKW unterschiedlicher Größen (Kommunal und privat) leisten:<br />
Strom und Wärme werden<br />
-dezentral<br />
- bedarfsgerecht<br />
-vor Ort (auch Wertschöpfung)<br />
-mit hohem Wirkungsgrad ( = geringe CO2-Emission) erzeugt.<br />
Hochspannungs-Stromtrassen mit<br />
-hohem Kapitalbedarf,<br />
-geringer Akzeptanz in der Bevölkerung und<br />
-lange Genehmigungsverfahren sind dadurch<br />
-in viel geringerem Ausmaß erforderlich.<br />
Mini- und Mikro-BHKW sind vom Platzbedarf un<strong>pro</strong>blematisch gegen eine bestehende Hausheiz-<br />
Anlage auszutauschen.<br />
Durch intelligente, zentrale Steuerung der Anlagen (via Internet ) kann nach dem Prinzip des<br />
Schwarmstromes ein virtuellen Kraftwerk hoher Leistung entstehen, das Spitzen-Strombedarf<br />
abdecken und dabei einen hohen Preis für den Strom erzielen kann.<br />
Insbesondere im Süden der Bundesrepublik mit geringer Windausbeute bietet sich an, dass BHKW,<br />
die vorzugsweise mit Bio- Gas (derartige Anlagen entstehen derzeit in nennenswertem Umfang)<br />
betrieben werden können, einen signifikanten Anteil an der Stromerzeugung übernehmen. Die nicht<br />
ausreichenden Energiemengen in Form von Gas können über die bereits vorhandene Infrastruktur -<br />
im Gegensatz zu den Starkstromtrassen <strong>pro</strong>blemlos- bereitgestellt werden.<br />
Unter all diesen Aspekten ist es daher nicht nachvollziehbar, warum diese zwischenzeitlich bewährte<br />
Technik von der Bundes-Politik nicht mehr in den Vordergrund gerückt und entsprechend –<br />
womöglich zu Lasten der wenig effizienten Fotovoltaik- gefördert wird.<br />
Der AK Wirtschaft sollte nach ausreichender Diskussion an die Fraktion von ProA den Antrag stellen,<br />
das Thema Blockheizkraftwerke/KWK für den Einsatz im Gebäudebestand der Stadt Augsburg prüfen<br />
zu lassen.<br />
Durch Contracting-Verträge z.B. mit den Stadtwerken oder anderen Anbietern könnten ohne<br />
nennenswerten Kapitalbedarf veraltete Heizungsanlagen in städt. Gebäuden auf den Stand der<br />
Technik gebracht werden. Zusätzlich wäre durch diese Maßnahmen ein nachhaltiger struktureller<br />
Einspareffekt für den Haushalt zu erzielen, der kurzfristig unmittelbar wirksam werden könnte.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Dipl-Ing(FH) Herbert Miehle, Mühlstrasse 19, 86 199 Augsburg<br />
Phone 0821-92506<br />
Mobil 0175-4722522<br />
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Mitgliederrundbrief PRO AUGSBURG, <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />
Redaktion: Natalie Kastaniotis, Dr. Werner Lorbeer, Frank Dietrich<br />
10) Bürgerenergiegenossenschaft(Frank Dietrich)<br />
PRO AUGSBURG hat am 15.03.<strong>2012</strong> einen Antrag an den Oberbürgermeister zur Gründung einer<br />
Bürgerenergiegenossenschaft gestellt. Die Stadt Augsburg hat sich nach der Katastrophe von<br />
Fukushima sinnvollerweise zur Energiewende bekannt. Den Worten müssen nun auch Taten folgen.<br />
PRO AUGSBURG begrüsst daher auch die Initiative der Stadtwerke, mit Einführung der<br />
Bürgerdarlehen, die in Projekte zur regenerativen Energiegewinnung, investiert werden sollen. Dies<br />
geht jedoch nach unserer Ansicht noch nicht tief genug.<br />
Der Bürger soll sich nun über die Bürgerenergiegenossenschaften direkt einbringen können und mit<br />
Verantwortung für die Energiewende tragen. Gerade die kleinen Projekte, z.B. Wasserkraftwerke in<br />
den zahllosen Augsburger Stadtkanälen, die von den Stadtwerken so nicht realisiert werden können,<br />
müssen ebenso gefördert werden wie Groß<strong>pro</strong>jekte.<br />
Unseren Antrag an den Oberbürgermeister finden Sie in der Anlage.<br />
Wir werden Sie auf dem Laufenden halten und sind sicher, dass der Antrag einen wesentlichen Teil<br />
zur Energiewende beitragen wird. PRO AUGSBURG ist hier auf dem richtigen Weg.<br />
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