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Kueferwegpresse 43 - Weinhandlung am Küferweg AG

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Die <strong>Küferweg</strong>-Presse<br />

Nummer <strong>43</strong> – April 2008<br />

Die Passion des Daniel Gimenez<br />

Auf dem Hochplateau bei der Stadt Yecla reifen aussergewöhnliche Rotweine heran. Daniel Gimenez setzt sich<br />

mit Verve dafür ein, dass die Gewächse die Anerkennung erfahren, die ihnen zusteht.<br />

Das Leben schreibt oft schöne Geschichten. Wie<br />

die des Daniel Gimenez und seiner Leidenschaft für<br />

Yecla. Der Protagonist erzählte sie anlässlich der<br />

November-Degustation in Obfelden dem dichtgedrängten,<br />

faszinierten Publikum.<br />

Dass er eines Tages im Alter von 28 Jahren die Verantwortung<br />

für die Weinproduktion der bedeutenden<br />

Genossenschaft La Purísima übertragen erhielt,<br />

war nicht vorgezeichnet. Aufgewachsen in Lyon,<br />

studierte Daniel Gimenez an der Universität von<br />

Dijon Önologie. Und dann begannen die Wanderjahre:<br />

Argentinien, Kalifornien und auch, als Berater,<br />

in der Levante, wie die Grossregion um Valencia<br />

heisst. In Yecla, einem verhältnismässig kleinen<br />

Weinbaugebiet 60 Kilometer landeinwärts, wurde er<br />

für die Cooperativa La Purísima tätig, die mehr als<br />

die Hälfte der ganzen DO Yecla keltert. »Ich verliebte<br />

mich in den Monastrell und in die Buchhalterin«,<br />

fasst er knapp zus<strong>am</strong>men, wie die Wanderjahre zu<br />

Ende gingen. Seither setzt er sich mit Verve dafür ein,<br />

dass die aussergewöhnliche Qualität der Weine aus<br />

Yecla die Anerkennung erfahren, die ihnen zusteht.<br />

Als er 2002 seine Tätigkeit begann, wurden kaum<br />

Flaschen abgefüllt. Der Wein verliess Yecla im Tankwagen,<br />

um andern Appellationen auf die Beine zu<br />

helfen. Das hat sich in der Zwischenzeit gründlich<br />

geändert, La Purísima bietet eine Auswahl unterschiedlicher<br />

Flaschenweine an, die sich sehen lassen<br />

kann. Ein bisheriger Höhepunkt ist Daniel Gimenez<br />

mit seinem Wein »Trapio« gelungen. Am bedeutenden<br />

spanischen Weinwettbewerb »Premios Zarcillo«<br />

mit über 2000 Mustern wurde er 2007 als einer von<br />

50 mit der höchsten Auszeichnung »Zarcillo d’oro«<br />

geehrt. Das ist verständlich, denn dieser eindrückliche<br />

Rotwein hats in der Tat in sich. Er st<strong>am</strong>mt aus<br />

mindestens 50-jährigen Pied Franco-Stöcken, das<br />

heisst aus wurzelechten Monastrell-Reben, wie sie<br />

vor der Reblauskatastrophe in ganz Spanien verbreitet<br />

waren. Auf dem hochgelegenen Plateau von Yecla<br />

mit seinen sandigen Böden und dem trockenen Klima<br />

hatte die Reblaus keine Chance, sich zu verbreiten.<br />

Die Entdeckung eines versunkenen Schatzes<br />

Daniel Gimenez erinnert sich, wie er eines Tages<br />

mit seinem einheimischen Berufskollegen Pedro José<br />

Azorin Soriano in einer von Pedros F<strong>am</strong>ilie bewirtschafteten<br />

Parzelle stand und von den bald reifen<br />

Trauben ass. »Pedro, was ist das Das schmeckt<br />

ja gar nicht wie Monastrell!«, rief er ihm zu.<br />

Pedro schüttelte bloss den Kopf: »Natürlich ist das<br />

1


Die Passion des Daniel Gimenez<br />

erfasst und klassifiziert. Total sind<br />

es 130 Hektaren, die mit wurzelechten<br />

Reben, sogenannten Pied Franco<br />

bestockt sind; eine Schatzk<strong>am</strong>mer<br />

erster Güte.<br />

Die Parzellen sind so fraktioniert,<br />

dass eine Bio-Zertifizierung zu aufwändig<br />

wäre. Die Trauben dieser<br />

Stöcke werden separat vinifiziert.<br />

Der Ertrag aus den alten, extensiv<br />

bewirtschafteten Lagen liegt bei minimalsten<br />

10 hl/ha. Aus allen Tanks<br />

und Fässern (französische Barriques)<br />

waren vom Jahrgang 2004 Gimenez<br />

gerade mal 10‘000 Flaschen gut genug,<br />

um als Trapio auf die Flasche<br />

gezogen zu werden. Ein paar davon<br />

können wir exklusiv in dieser <strong>Küferweg</strong>-Presse<br />

anbieten.<br />

Die besten Rebgärten liegen zwischen 800 und 1000 Meter ü.M.<br />

Die Monastrell-Weine fallen hier besonders subtil aus.<br />

Monastrell, etwas anderes wächst<br />

hier nicht.« Pedros Vater hörte, was<br />

die beiden sprachen und wusste die<br />

Lösung. In seinem Rebberg wurden<br />

die Reben vom Stock direkt weitergepflanzt,<br />

ohne vorher auf <strong>am</strong>erikanische<br />

Unterlagsreben aufgepropft<br />

zu werden. Das funktioniert, weil<br />

die Böden hier ausgesprochen sandig<br />

und trocken sind, ein Umfeld, das<br />

der Reblaus feind ist. Im Laufe der<br />

Jahre wurden alle der fast 3000 Parzellen,<br />

deren Trauben in den Kellern<br />

von La Purísima verarbeitet werden,<br />

Monastrell aus Bioanbau:<br />

Valcorso und Estio<br />

Weniger mächtig, doch nicht weniger<br />

lecker sind die beiden Weine<br />

aus den zertifizierten, biologischen<br />

Parzellen, die vor allem in den<br />

höchstgelegenen Teilen des C<strong>am</strong>po<br />

Arriba liegen. Rund 100 Hektaren<br />

werden von 20 Produzenten nach<br />

entsprechenden Vorgaben angebaut.<br />

Trapio – Daniel Gimenez’ Meisterstück<br />

Das Flaggschiff der Bodegas La<br />

Purísima illustriert ein Bild des<br />

spanischen Malers Joan Castejón.<br />

Der 1945 geborene Künstler war<br />

Gründungsmitglied des Kreises<br />

»Grup d’Elx«. 1967 wurde er verhaftet<br />

und als Antifranquist für<br />

drei Jahre eingekerkert. In dieser<br />

Zeit entstanden über 2000 Werke.<br />

Einen öffentlichen Höhepunkt<br />

erreichte sein Schaffen mit der<br />

Illustration des Buchs »Hundert<br />

Jahre Eins<strong>am</strong>keit« des kolumbianischen<br />

Autors Gabriel García<br />

Márquez.<br />

»Trapio« meint die kontrollierte,<br />

gezügelte Kraft des Stiers, die<br />

trotz seines wilden Charakters<br />

Ausdruck findet und die Eigenheit,<br />

dass er trotz seiner Bulligkeit<br />

elegant wirkt. »Trapio« meint<br />

Harmonie, nicht die Schwere des<br />

Gewichts, nicht die Hörner, aber<br />

die Ernsthaftigkeit in der Bewegung,<br />

das Können, den Mut.<br />

2<br />

Trudi Keller (Mitte) wird von Önologe<br />

Pedro José Azorin Soriano über die<br />

Kelterung ins Bild gesetzt.<br />

Über dem Kellereingang schwebt La Purísima<br />

– die Unbefleckte. Sie ist N<strong>am</strong>ensgeberin<br />

des Betriebs.


Die Passion des Daniel Gimenez<br />

Die klimatischen Bedingungen kommen<br />

ihnen dabei sehr entgegen:<br />

es regnet jeweils nur im Frühjahr,<br />

dann bleibt es trocken. Zweimal<br />

umpflügen pro Jahr genügt. Wer in<br />

diesem Gebiet Herbizide einsetzt,<br />

gilt als Spinner. Der »Valcorso« ist<br />

auf Frucht gekeltert und trumpft<br />

mit seinen jugendlichen Qualitäten<br />

auf. In ihm zeigt sich, wie subtil<br />

ein in hohen Lagen (800 bis 1000<br />

Meter) und auf kargen Böden<br />

gewachsener Monastrell ausfallen<br />

kann. Der »Estio« hat eine andere<br />

Bestimmung. Der Jungwein, wie der<br />

»Valcorso« ein hundertprozentiger<br />

Monastrell, durchläuft eine mehrmonatige<br />

Reifung in gebrauchten<br />

Barricas. Der Einfluss von Sauerstoff<br />

und Holz reduziert die<br />

Frucht und akzentuiert die<br />

Würzigkeit und das Bals<strong>am</strong>ische<br />

des Weins. Es ist eine<br />

Frage der persönlichen Präferenz,<br />

welcher Stil mehr zusagt.<br />

Das Probierpaket, das auf<br />

der Rückseite dieser <strong>Küferweg</strong>-<br />

Presse vorgestellt wird, bietet<br />

eine gute Gelegenheit, die Unterschiede<br />

kennen zu lernen.<br />

Die La Purísima-Weine im<br />

<strong>Küferweg</strong>-Sortiment<br />

Valcorso 2006<br />

Die fruchtige Spielart des Monastrell<br />

aus Yecla. Ein Wein, der an die Subtilität<br />

eines Pinot noir erinnert.<br />

75 cl – Fr. 10.80<br />

Biokontrolle: ES-MU-AE<br />

Estio 2005<br />

In Barricas ausgebauter Monastrell.<br />

Ein kräftiger, gehaltvoller Essensbegleiter.<br />

75 cl – Fr. 12.80<br />

Biokontrolle: ES-MU-AE<br />

Trapio – limitiertes Angebot<br />

120 Flaschen Trapio 2004 (75 cl)<br />

und ebensoviel Magnum 2003<br />

(150 cl) hat uns Daniel Gimenez<br />

zugesprochen.<br />

75 cl – Fr. 23.–<br />

150 cl – Fr. 47.–<br />

Bestellungen nehmen wir gerne<br />

telefonisch (0<strong>43</strong> 322 60 00)<br />

entgegen. Pro Kunde ist sie<br />

auf 6 x 75 cl- und 3 x 150 cl-<br />

Flaschen beschränkt.<br />

Yecla<br />

Yecla, ein Ort mit rund 30‘000<br />

Einwohnerinnen und Einwohnern<br />

liegt ganz im Norden der<br />

Region Murcia, 60 km vom<br />

Mittelmeer entfernt. Die Reben<br />

wachsen auf einer Höhe zwischen<br />

400 und 800 Meter über<br />

Meer und sind von Bergen umgeben.<br />

Die Rebfläche umfasst<br />

11‘500 Hektar, davon sind 4‘600<br />

für Qualitätswein (DO seit 1975)<br />

zugelassen. Das Anbaugebiet ist<br />

unterteilt in die Unterzonen Yecla<br />

C<strong>am</strong>po Arriba mit den höher<br />

gelegenen Rebflächen, auf denen<br />

vorzugsweise die Rebsote<br />

Monastrell angebaut wird, und<br />

Yecla C<strong>am</strong>po Abajo mit den<br />

niedriger gelegenen Rebflächen.<br />

Im Norden grenzt die DO Yecla<br />

an Almansa (in der Region<br />

Castilla-La Mancha), im Westen<br />

an Jumilla und im Osten an<br />

Alicante (in der Region Valencia).<br />

Wie Jumilla trug auch Yecla mit<br />

seinen Weinen jahrelang zum Exportvolumen<br />

von Valencia bei.<br />

Das änderte sich erst, als man auf<br />

den Absatzmärkten mehr Wert<br />

auf Qualität legte. Da begann<br />

man auch in Yecla, die Kellereien<br />

neu einzurichten und mit neuen,<br />

leichteren Weinstilen zu experimentieren.<br />

Eine andere Konsequenz<br />

war die Reduzierung der<br />

Rebflächen. Eine Besonderheit<br />

ist, dass dieses Gebiet von der<br />

Reblaus weitgehend verschont<br />

wurde, etwa 40 Prozent der Rebfläche<br />

sind noch mit wurzelechten<br />

Reben bestockt. Yecla verfügt<br />

über ein ausgeprägt kontinentales<br />

Binnenklima mit leichten mediterranen<br />

Einflüssen, trockenen,<br />

heissen Sommern, gemäßigten<br />

Wintern und insges<strong>am</strong>t geringen<br />

Niederschlägen (ca. 300 mm<br />

pro Jahr). Die mittlere Sonnenscheindauer<br />

beträgt rund 3‘000<br />

Stunden pro Jahr.<br />

Es wird geschätzt, dass im Anbaugebiet von Yecla mehr als ein Drittel der Fläche<br />

mit Pied Franco-Reben, mit wurzelechtem Monastrell bestockt sind.<br />

3


Wenn Architektur und Weinkultur zus<strong>am</strong>menfinden<br />

»Weingut Gantenbein: Lichtertanz<br />

und Schattenspiel«, so lautet der Titel<br />

des eben erschienenen Sonderdrucks<br />

von Hochparterre, Verlag für Architektur<br />

und Design. Zum 25-jährigen<br />

Jubiläum des Weinbaubetriebs von<br />

Daniel und Martha Gantenbein hat<br />

Daniels Bruder, »Hochparterre«-<br />

Chefredaktor Köbi Gantenbein die<br />

»Geschichte einer Leidenschaft« in<br />

Bild und Text gesetzt. Die Publikation<br />

ist auch als Dank an die Architekten<br />

Valentin Bearth, Andrea Deplazes<br />

und Daniel Ladner aus Chur<br />

gedacht; ihnen ist wahrlich ein Wurf<br />

gelungen. Kein Wunder pilgern Architekturstudenten<br />

und -touristen<br />

bereits in Scharen nach Fläsch – eine<br />

für das Winzerpaar eher lästige denn<br />

lustige Wallfahrt.<br />

Mit dem neuen Gebäude ist Martha und Daniel<br />

Gantenbein ein weiterer Wurf gelungen.<br />

Die Architektur geizt nicht mit stimmungsvollen<br />

Ausblicken.<br />

Am Dorfrand von Fläsch wurde Gantenbeins Ausbau- und Lagerkeller eine Cuverie zur Seite<br />

gestellt. In ihr werden die Trauben gekeltert. Die Fassade ist geprägt von Backsteinen.<br />

Je nach Lichteinfall verändert sich die Struktur.<br />

Die Maische der Pinot noir-Trauben wird in kleinen Holzstanden vergoren. Je nach Jahrgang<br />

ändern Temperaturen und Zeitraum. Anschliessend wird abgepresst und der Jungwein zum<br />

Ausbau in Pièces (kleine Holzfässer) umgefüllt.<br />

Die Cuverie (Kelterungsraum), die<br />

das Churer Architekten-Trio in die<br />

bestehende Kelleranlage integriert<br />

hat, ist tatsächlich »Lichtertanz und<br />

Schattenspiel«. Die Fassade mit den<br />

versetzten Backsteinen erinnert in<br />

ihrer schuppenartigen Struktur an<br />

die Haut eines Reptils, die sich unter<br />

dem wechselnden Licht ständig verändert.<br />

Im Innern wirkt die Kelter<br />

sakral und mutet durch die durchlässige<br />

und zugleich verschlossene<br />

Art orientalisch an. Trotz raffinierter<br />

Komposition: die Ästhetik ordnet<br />

sich der Funktion unter. Alles ist<br />

durchdacht, die Platzierung der Geräte,<br />

die Abläufe der notwendigen<br />

Handlungen. Wichtig war Gantenbeins,<br />

dass das Prinzip der Schwerkraft<br />

auch in diesem Teil nutzbar<br />

gemacht wurde, so dass auf Pumpen<br />

verzichtet werden kann.<br />

Über dem Raum, der nur für wenige<br />

Wochen im Jahr für die Kelterung<br />

des Mosts verwendet wird, bietet der<br />

Raum »à table« ganzjährig Platz für<br />

maximal 24 Gäste. Sie werden von<br />

Doris und Roland Kalberer bekocht,<br />

allerdings nur auf Anfrage. Dafür<br />

ganz und gar nach Mass.<br />

4


<strong>Küferweg</strong> Schaufenster<br />

<strong>Küferweg</strong> à table!<br />

Bei Gantenbeins zu Tisch<br />

Exquisites Angebot für <strong>Küferweg</strong>-<br />

Kundinnen und -Kunden<br />

Seit der Gründung der <strong>Weinhandlung</strong><br />

<strong>am</strong> <strong>Küferweg</strong> vor über<br />

zwanzig Jahren sind sie Teil<br />

des Sortiments: die Weine von<br />

Daniel und Martha Gantenbein.<br />

Die Nachfrage übersteigt das<br />

Angebot bei weitem, so dass die<br />

gesuchten Flaschen Pinot noir,<br />

Chardonnay und Riesling den<br />

treuen <strong>Küferweg</strong>-Kundinnen und<br />

-Kunden auf Reservation zugeteilt<br />

werden. Beim Jahrgang 2006 war<br />

es besonders schwierig, allen Ansprüchen<br />

gerecht zu werden, die<br />

Ernte fiel klein aus. 2007 erwarten<br />

wir wieder eine durchschnittliche<br />

Menge. Für Interessierte, die noch<br />

nicht in den Genuss der Gantenbein-Weine<br />

k<strong>am</strong>en oder die den<br />

Ort ihrer Herkunft kennen lernen<br />

möchten, bietet sich <strong>am</strong> S<strong>am</strong>stag,<br />

3. Mai, eine aussergewöhnliche<br />

Möglichkeit. Martha und Daniel<br />

Gantenbein öffnen ihre Kellertüren<br />

und führen durch den Betrieb.<br />

Anschliessend verwöhnen Doris<br />

und Roland Kalberer die Gäste<br />

mit einem 5-gängigen Menü, zu<br />

dem Gantenbeins Weine serviert<br />

werden.<br />

Datum: S<strong>am</strong>stag, 3. Mai 2008<br />

Treffpunkt: 11 Uhr<br />

Keller Gantenbein, Fläsch<br />

Kosten pro Person:<br />

Fr. 250.– für Speis & Trank<br />

Anmeldungen: à table<br />

Doris & Roland Kalberer<br />

Tel. 081 723 70 31 / 079 719 41 74<br />

Nachtrag zum 125. Geburtstag der Müller-Thurgau-Rebe<br />

5<br />

Vor 125 Jahren hat Hermann Müller die Sorte<br />

RieslingxSilvaner gezüchtet.<br />

Zu den Schweizerinnen und Schweizern,<br />

denen Erfindungen von globaler<br />

Bedeutung gelungen sind,<br />

zählt neben dem Berner Apotheker<br />

Albert Wander (Ovomaltine),<br />

dem St. Galler Selfmademan Martin<br />

Winterhalter (Ri-Ri-Reissverschluss)<br />

auch Hermann Müller aus Tägerwilen<br />

im Thurgau. Der 1850 geborene<br />

Bäckerssohn sollte eigentlich<br />

Pfarrer werden, entschied sich aber<br />

für eine wissenschaftliche Laufbahn.<br />

Als er 1876 zum Leiter des neugeschaffenen<br />

Instituts für Pflanzenphysiologie<br />

an der Forschungsanstalt<br />

in Geisenheim berufen wurde,<br />

erinnerte sich Dr. Hermann Müller,<br />

dass im f<strong>am</strong>ilieneigenen Rebberg <strong>am</strong><br />

Bodensee die Elbling-Trauben nur<br />

selten so reif wurden, dass sie einen<br />

trinkbaren Wein ergaben. Mit einer<br />

Neuzüchtung wollte er den Winzern<br />

in Deutschland und der Schweiz eine<br />

Sorte anbieten, welche die Qualität<br />

des grossen Rieslings mit der Widerstandsfähigkeit<br />

und der frühen Reife<br />

des Sylvaners verband. 1882 konnte<br />

er schliesslich seine Neuzüchtung<br />

Riesling x Sylvaner eintragen lassen.<br />

In Deutschland erlebte die Sorte nach<br />

dem 2. Weltkrieg unter dem N<strong>am</strong>en<br />

Müller-Thurgau einen phänomenalen<br />

Siegeszug und eroberte in den<br />

70er Jahren die Spitzenstellung, sowohl<br />

hinsichtlich der Anbaufläche<br />

als auch in Bezug auf die Produktion.<br />

In der Deutschschweiz verbreitete<br />

sich die Sorte dagegen unter ihrem<br />

ursprünglichen N<strong>am</strong>en Riesling x<br />

Sylvaner. Eine nicht ganz glückliche<br />

Wahl, denn vor einigen Jahren ergaben<br />

DNA-Analysen, dass Hermann<br />

Müller offensichtlich ein Fehler unterlaufen<br />

war: Er hatte den Riesling<br />

nicht – wie angenommen – mit der<br />

Sylvaner-Traube gekreuzt, sondern<br />

mit der Sorte Madeleine Royal aus<br />

der F<strong>am</strong>ilie der Chasselas-Traube.<br />

In den 1980er Jahren litt der Ruf<br />

der Müller-Thurgau-Traube. Weil<br />

zu grosse Erträge produziert wurden,<br />

brachte die Sorte qualitativ eher<br />

belanglose Weine hervor. Qualitätsorientierte<br />

Winzer verschmähten<br />

die Sorte. Die Anbaufläche ging sowohl<br />

in Deutschland als auch in der<br />

Schweiz zurück. Seit dem Jahr 2000<br />

erleben nun aber Müller-Thurgau-<br />

Weine eine eigentliche Renaissance.<br />

Es zeigt sich, dass bei konsequenter<br />

Ertragsreduktion und sorgfältiger<br />

Vinifikation durchaus qualitativ<br />

hochstehende, frischfruchtige Weine<br />

produziert werden können.<br />

Einer davon st<strong>am</strong>mt aus dem Rebberg<br />

von Markus Weber. Sein RieslingxSilvaner<br />

2006 wurde im vergangenen<br />

Jahr als bester Schweizer<br />

Biowein ausgezeichnet. Noch sind<br />

wenige Flaschen vorrätig. Ab April<br />

wird Jahrgang 2007 im Verkauf sein.<br />

Riesling x Sylvaner<br />

Turmgut Erlenbach<br />

2007 – ab Mitte April<br />

erhältlich<br />

Biokontrolle:<br />

bio.inspecta


<strong>Küferweg</strong> Schaufenster<br />

<strong>Küferweg</strong>-Kunde R. Hilter-Finger liess uns folgendes Rätsel zukommen:<br />

»Hier finden Sie zehn verschiedene<br />

N<strong>am</strong>en von bekannten und weniger<br />

bekannten Weinen. Nicht alle sind<br />

biologisch erzogen worden, aber alle<br />

sind richtig oder frei erfunden.<br />

Sicher werden wir wieder mit Lösungen<br />

überschwemmt und das freut<br />

uns natürlich. Andererseits können<br />

wir aus verständlichen Gründen keine<br />

Korrespondenz führen. Aus allen<br />

richtigen Lösungen wird durch die<br />

Glücksfee unter strenger Aufsicht<br />

das Los gezogen.<br />

Behalten Sie diese Seite der <strong>Küferweg</strong>-Presse<br />

als Ihre persönliche Unterlage<br />

und teilen Sie uns die Zahl<br />

der in Ihren Augen richtigen N<strong>am</strong>en<br />

mit. Sie können uns die Zahl telefonisch<br />

(0<strong>43</strong> 322 60 00), per mail<br />

(weinhandlung@kueferweg.ch) oder<br />

per Post zukommen lassen.<br />

Es locken viele schöne Preise:<br />

Millésime Bio: zufriedene Winzer, besorgte Einkäufer<br />

1. Preis: 1 Magnum<br />

Malbec Rémy Soulié<br />

2. Preis: 1 Magnum<br />

Trapio Pied Franco<br />

3. Preis: 1 Probierpaket Levante<br />

4.–9. Preis: 1 Flasche Yecla Valcorso<br />

Stimmt der N<strong>am</strong>e oder ist er frei<br />

erfunden<br />

1. Entre-deux-Lacs<br />

2. Zinnpfandel<br />

3. Schwarzriesling<br />

4. Lagrein-Kratzer<br />

5. Schafisheimer<br />

6. Kallstadter Saumagen<br />

7. Kröver Nacktarsch<br />

8. Blanc de Blancs<br />

9. Sarah<br />

10. Schmalbäcker<br />

Die Lösungen publizieren wir, begleitet<br />

mit ein paar interessanten,<br />

wissenswerten oder uns wichtig<br />

erscheinenden Bemerkungen. Viel<br />

Spass und Glück!<br />

Viel Volk in Rolf’s Weinbar<br />

Wein, Wurst und Schnaps standen<br />

Anfang Februar in Rolf’s Weinbar<br />

beim Zürcher Bellevue auf dem<br />

Progr<strong>am</strong>m. Die <strong>Küferweg</strong>-Produzenten<br />

Ariane und Christian<br />

Rossel, Hauterive NE, präsentierten<br />

ihren frisch abgefüllten<br />

Non filtré, Gastgeberin Doris Jäger<br />

servierte dazu Papet vaudois<br />

und Saucisse au chou.<br />

Das Rezept verriet Gisèle Peter,<br />

Autorin des Kochbuchs »Essen<br />

wie Gott im Welschland«.<br />

Christian Fatzer, Spezialitätenbrennerei<br />

Humbel, sorgte mit den<br />

Bioschnäpsen für ordentliche und<br />

vergnügliche Verdauung.<br />

Rolf’s Weinbar: stimmungsvoller Treffpunkt<br />

beim Bellevue in Zürich.<br />

Erstmals fand die Biowein-Fachmesse<br />

Millésime Bio in Pérpignan statt.<br />

Im Vergleich zum bisherigen Veranstaltungsort<br />

in Narbonne bietet die<br />

Ausstellungshalle den Winzerinnen<br />

und Winzern mehr Platz. Rund 200<br />

Betriebe boten während drei Tagen<br />

einer internationalen professionellen<br />

Besucherschar ihre jüngsten Jahr-<br />

Rémy Soulié begeisterte Markus Sch<strong>am</strong>berger<br />

mit seinem Malbec. Er ist limitiert auf<br />

Anfrage erhältlich.<br />

gänge zur Verkostung an. Vor allem<br />

beim Weisswein herrscht Angebotsknappheit<br />

– unter anderem als Folge<br />

veränderter Konsumgewohnheiten.<br />

In gewissen Gebieten sind auch Rotweine<br />

sehr gefragt und durch teilweise<br />

geringe Ernten nicht beliebig<br />

verfügbar. Preissteigerungen sind die<br />

Regel. Ergo: zufriedene Produzenten,<br />

bekümmerte Gesichter bei den<br />

Einkäufern.<br />

Zwei Trouvaillen konnten die <strong>Küferweg</strong>-Einkäufer<br />

dingfest machen:<br />

einen hervorragend gelungenen weissen<br />

Bordeaux Jahrgang 2007 von<br />

Château Couronneau (vorgesehen<br />

für Probierpaket Sommer 08) und einen<br />

köstlichen Rosado 2007 der Bodegas<br />

Los Frailes. Er ist Bestandteil<br />

des Probierpaketes »Levante« (siehe<br />

Rückseite <strong>Küferweg</strong>-Presse).<br />

6<br />

Christian Rossel erklärt den Gästen,<br />

wie er den Non filtré keltert.<br />

Christian Fatzer vermittelt Gastgeberin Doris<br />

Jäger und André Sch<strong>am</strong>berger Schnapstipps.


<strong>Küferweg</strong> Schaufenster<br />

Loblied auf Marina Marcarino<br />

Über vier Seiten porträtiert Autor<br />

Christian Eder in der neusten<br />

Vinum-Ausgabe Marina Marcarino<br />

und ihr Weingut in Neive,<br />

Piemont.<br />

»Punset-Weine sind Terroir-<br />

Weine, und das drücken sie auch<br />

aus. Die Böden sind kalkreich,<br />

schon in eineinhalb Metern Tiefe<br />

kommt der Stein zum Vorschein,<br />

aus dem die Barbareschi ihre Mineralität<br />

ziehen. Was dem Barbaresco<br />

im Vergleich zum Barolo an<br />

Struktur und Wucht fehlt, kompensiert<br />

er durch Ausgewogenheit<br />

und Eleganz«, charakterisiert<br />

Christian Eder die Gewächse der<br />

Bio-Pionierin. Marina Marcarino<br />

war in den 80er Jahren im Piemont<br />

die erste Winzerin, die auf biologischen<br />

Weinbau setzte. Ȇber die<br />

Kosten darf man sich keine Gedanken<br />

machen«, seufzt Marina, »aber<br />

das stand auch nie zur Debatte: Biologische<br />

Landwirtschaft ist eine<br />

Lebensphilosophie.« Heute sind<br />

die Pflanzen stark und resistent,<br />

Behandlungen sind praktisch unnötig.<br />

Und vor allem wimmelt es<br />

rund um den Rebberg wieder von<br />

Kleintieren: Kaninchen sieht man,<br />

und auch der »pipistrello«, die<br />

Fledermaus, ist wieder heimisch.<br />

Ihre Präsenz ist ein gutes Zeichen,<br />

denn das Tier lässt sich nur dort<br />

nieder, wo die Natur in Ordnung<br />

ist. Christian Eders Fazit: »Für<br />

alle Weine von Punset aber gilt:<br />

Sie sind Früchte des Terroirs, der<br />

Rebberge von Neive, die einige<br />

der besten Barbareschi überhaupt<br />

hervorbringen. Und es sind die<br />

Weine von Marina Marcarino. Sie<br />

keltert sie, wie sie sie selbst gerne<br />

mag, fruchtig, elegant und langlebig,<br />

keine Weine, die in ihrer<br />

Jugend mit Muskeln protzen und<br />

dann zunehmend verfallen«.<br />

Aktuell stehen im <strong>Küferweg</strong>-Sortiment<br />

folgende trinkreife Barbareschi<br />

zum Verkauf:<br />

Barbaresco 2000 und 2001 und<br />

Barbaresco C<strong>am</strong>po Quadro 1999<br />

und 2000. Und natürlich lohnt sich<br />

auch, Arneis, Dolcetto und Nebbiolo<br />

zu versuchen ...<br />

Wein des Monats im Fachhandel<br />

Seit einem Jahr setzen Fachhändler<br />

den Wein des Monats augenfällig in<br />

Szene. Kundinnen und Kunden erhalten<br />

die Gelegenheit, den Wein des<br />

Monats zu verkosten und erhalten<br />

auch gleich die passenden Rezepte<br />

dazu. Eine Auswahl von Verkaufspunkten:<br />

Köstliches von Haas, Baar;<br />

Yardo, St. Gallen; Haus des Lebens,<br />

Winterthur; Naturlade, Wald; Bio<br />

Veritas, Wald.<br />

Die nächsten drei Monatsweine: Barbera<br />

Vinothek, Valpolicella Ripasso,<br />

RieslingxSilvaner vom Turmgut.<br />

Bereit zur Verkostung im Fachhandel: der Wein<br />

des Monats. Dazu gibt’s die passenden Rezepte.<br />

Veranstaltungskalender<br />

• Donnerstag, 3. April bis Donnerstag,<br />

10. April 2008: Die<br />

<strong>Weinhandlung</strong> <strong>am</strong> <strong>Küferweg</strong><br />

an der Expovina-Primavera,<br />

Messezentrum Zürich.<br />

• S<strong>am</strong>stag, 24. Mai, Sonntag,<br />

25. Mai 2008: <strong>Küferweg</strong>-Sommerdegustation<br />

in Obfelden<br />

• Freitag, 20. Juni bis Sonntag,<br />

22. Juni: der <strong>Küferweg</strong> <strong>am</strong><br />

Biomarché in Zofingen<br />

• 6. bis 13. September und<br />

13. bis 20. September 2008:<br />

Wein und Brot, die <strong>Küferweg</strong>-<br />

Toskana-Wochen. Es hat noch<br />

wenige Plätze frei.<br />

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Das neue Probierpaket »Levante«<br />

Das Lächeln des Monastrell<br />

Das neue Probierpaket bietet drei Weine aus dem Gebiet Levante. Levante (in spanischer Sprache »Sonnenaufgang«)<br />

bezeichnet die südliche Ostküste der iberischen Halbinsel. Der herrlich saftige Rosado ist<br />

eine Première aus den Bodegas Los Frailes bei Valencia. Vom Hochplateau um Yecla st<strong>am</strong>men die beiden<br />

Rotweine, der fruchtige Valcorso (Stahltankausbau) und der würzige Estio (Fassausbau), beides ebenfalls<br />

100-prozentige Monastrell-Gewächse.<br />

Probier-Paket »Levante« bestellen:<br />

Wir offerieren Ihnen je eine Flasche dieser drei Weine, zum Probierpreis von Fr. 32.– pro Karton plus<br />

Fr. 9.50 Versandspesen.<br />

Dieses Paket wird den Abonnentinnen und Abonnenten des Probe-Abos automatisch zugestellt.<br />

Bestellungen nehmen wir gerne telefonisch, per Mail oder mit beigefügter Bestellkarte entgegen. Die Preise<br />

gelten bis zum Erscheinen des nächsten Probier-Pakets.<br />

Das besondere Angebot!<br />

Efe Rosado 2007 DO Valencia<br />

Bodegas Los Frailes<br />

2007 – 75 cl – Fr. 12.80<br />

Biokontrolle: ES-VA-AE<br />

Valcorso 2006 DO Yecla<br />

Bodegas La Purísima<br />

2006 – 75 cl – Fr. 10.80<br />

Biokontrolle: ES-MU-AE<br />

Estio 2005 DO Yecla<br />

Bodegas La Purísima<br />

2005 – 75 cl – Fr. 12.80<br />

Biokontrolle: ES-MU-AE<br />

Fendant Mon puiné 2006, Marie-Thérèse Chappaz, Fully<br />

Aus Rebberg und Keller der Walliser Spitzenwinzerin Marie-Thérèse Chappaz st<strong>am</strong>mt der süffige, spritzige<br />

Fendant Mon puiné (puiné bezeichnet der Zweitgeborene).<br />

Karton à 12 Flaschen 50 cl: Fr. 153.60<br />

Versandkosten: 1 bis 3 Flaschen Fr. 9.50; 4 bis 12 Flaschen Fr. 14.–; bis 47 Flaschen Fr. 25.–; über 48 Flaschen<br />

gratis. Spezielle Konditionen für Säuli<strong>am</strong>t, Zug und Zürich.<br />

Die Flaschenpost im Abonnement für sich und als Geschenk an andere<br />

- Sie erhalten jährlich maximal 5 Probierpakete unaufgefordert zugestellt<br />

- Das Set enthält 2 bis 3 Flaschen neuer Weine oder neuer Jahrgänge<br />

- Die Pakete werden einzeln verrechnet und kosten zwischen Fr. 25.– und Fr. 55.– zuzüglich Versandspesen<br />

von derzeit Fr. 9.50<br />

Die <strong>Küferweg</strong>-Presse – Nummer <strong>43</strong> – April 2008<br />

Herausgeberin: <strong>Weinhandlung</strong> <strong>am</strong> <strong>Küferweg</strong>, CH-8912 Obfelden.<br />

Redaktion: Stefan Keller. Gestaltung: Matthis Beck. Druck: Engelberger Stans.<br />

Telefon 0<strong>43</strong> 322 60 00 – Fax 0<strong>43</strong> 322 60 01 – weinhandlung@kueferweg.ch – www.kueferweg.ch<br />

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