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2. Quiz zur Analysis III Musterlösung

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Prof. Dr. L. Kramer WS 10/11<br />

Dr. A. Wörner<br />

Dipl.-Math. O. Varghese<br />

<strong>2.</strong> <strong>Quiz</strong> <strong>zur</strong> <strong>Analysis</strong> <strong>III</strong> <strong>Musterlösung</strong><br />

Version 1<br />

Aufgabe 1 Es existiert ein Homöomorphismus zwischen den Intervallen (0, 1) und [0, 1].<br />

richtig ☒ falsch<br />

Angenommen es existiert ein Homöomorphismus f : [0, 1] → (0, 1). Nach §2 Satz 4 1 2<br />

ist dann<br />

f([0, 1]) = (0, 1) kompakt. Widerspruch.<br />

Aufgabe 2 Sei X ein topologischer Raum. Der Raum X ist genau dann zusammenhängend, wenn es<br />

keine stetige surjektive Abbildung von X auf den diskreten Raum {0, 1} gibt.<br />

☒ richtig falsch<br />

Angenommen es existiert eine stetige surjektive Abbildung f : X → {0, 1}. Dann ist X =<br />

f −1 (0) ∪ f −1 (1). Die Mengen f −1 (0), f −1 (1) sind dabei disjunkt, offen und nichtleer. Also<br />

ist X nicht zusammenhängend. Sei umgekehrt X nicht zusammenhängend. Dann existieren<br />

A, B ⊆ X offene, nichtleere, disjunkte Teilmengen mit A ∪ B = X. Wir definieren f : X →<br />

{0, 1} wie folgt: f(a) = 0 für a ∈ A und f(b) = 1 für b ∈ B. Dann ist f |A und f |B stetig,<br />

also ist f nach §1 Satz 23 stetig.<br />

Aufgabe 3 Die Menge der natürlichen Zahlen N ist mit der koendlichen Topologie zusammenhängend.<br />

☒ richtig falsch<br />

Angenommen N ist mit der koendlichen Topologie nicht zusammenhängend. Dann existieren<br />

U, V ⊆ N offen, nichtleer und disjunkt mit N = U ∪ V . Die Mengen U, V sind in der koendlichen<br />

Topologie offen, genau dann wenn u 1 , . . . u n , v 1 , . . . v m ∈ N existieren mit U = N \<br />

{u 1 , . . . , u n } und V = N\{v 1 , . . . , v m }. Dann ist aber U ∩V = N\{u 1 , . . . , u n , v 1 , . . . , v m } ≠<br />

∅. Widerspruch.<br />

Aufgabe 4 Seien X, Y topologische Räume, I eine unendliche Indexmenge, A i für i ∈ I abgeschlossen<br />

und ⋃ A i = X. Weiter sei f : X → Y eine Abbildung und f |Ai : A i → Y für i ∈ I stetig.<br />

i∈I<br />

Dann ist f in jedem Fall stetig.<br />

richtig ☒ falsch<br />

Seien X = Y = R mit der Standardtopologie. Wir definieren f : R → R wie folgt: f(x) = 1,<br />

falls x ≥ 0 und f(x) = 0 sonst. Wir definieren weiter A a = {a} für a ∈ R. Da R ein T 1 -Raum<br />

ist,<br />

⋃<br />

ist jede Menge A a abgeschlossen. Außerdem ist f |Aa für jedes a ∈ R stetig, und es gilt<br />

a∈R A a = R. Aber f ist unstetig.<br />

Aufgabe 5 Sei X ein topologischer Raum und A ⊆ X Teilmenge. Die Menge A ist genau dann abgeschlossen,<br />

wenn die Häufungspunkte von A in A enthalten sind.<br />

☒ richtig falsch<br />

Siehe §1 Korollar zu Satz 16.<br />

Aufgabe 6 Sei X ein topologischer Raum und A ⊆ X Teilmenge mit der Teilraumtopologie versehen.<br />

Dann ist die Inklusion i : A → X stetig.<br />

☒ richtig falsch<br />

Sei U ⊆ X eine beliebige offene Menge. Dann ist f −1 (U) = A ∩ U offen in A.<br />

Aufgabe 7 Seien X, Y topologische Räume, Y hausdorffsch, X kompakt und f : X → Y stetig und<br />

bijektiv. Dann ist f −1 : Y → X stetig.<br />

☒ richtig falsch<br />

Siehe §2 Korollar vor Satz 5.<br />

1


Aufgabe 8 Sei X ein metrischer Raum. Der Raum X ist genau dann kompakt, wenn jede Folge in X<br />

eine konvergente Teilfolge hat.<br />

☒ richtig falsch<br />

Siehe §2 Satz 11.<br />

Aufgabe 9 Sei I eine unendliche Indexmenge und X i für i ∈ I topologische Räume. Sei X := ∏<br />

X i<br />

i∈I<br />

mit der Produkttopologie versehen. Dann hat die Produkttopologie eine Basis B folgender<br />

Form: Die Elemente U ∈ B sind U = ∏ U i mit U i ⊆ X i offen.<br />

richtig ☒ falsch<br />

Siehe §2 Definition 15 und Satz nach der Definition 15.<br />

Aufgabe 10 Sei I eine beliebige Indexmenge und X i für i ∈ I Hausdorff-Räume. Dann ist ∏<br />

X i hausdorffsch.<br />

☒ richtig falsch<br />

Siehe §2 Satz 17.<br />

Aufgabe 11 Der topologischer Raum X = ∏ [2, 3] ist mit der Produkttopologie kompakt.<br />

☒ richtig falsch<br />

R×R<br />

i∈I<br />

i∈I<br />

Die Menge [2, 3] ⊆ R ist kompakt. Der topologische Raum X ist dann nach dem Satz von<br />

Tychonoff (§2 Theorem 19) kompakt.<br />

Aufgabe 12 Es existiert keine stetige surjektive Abbildung f : [0, 1] → [0, 1] × [0, 1].<br />

richtig ☒ falsch<br />

Die Peano-Kurve ist eine stetige surjektive Abbildung von [0, 1] nach [0, 1] × [0, 1] (siehe<br />

Skript Seite 34).<br />

Aufgabe 13 Sei X ein metrischer Raum und A, B ⊆ X abgeschlossene disjunkte Mengen. Dann existiert<br />

eine stetige Abbildung f : X → [0, 1] mit f(a) = 0 für alle a ∈ A und f(b) = 1 für alle<br />

b ∈ B.<br />

☒ richtig falsch<br />

Ein metrischer Raum X ist nach §1 Satz 22 normal. Nach Urysohns Lemma §3 Theorem 1<br />

lassen sich dann A und B durch eine stetige Abbildung trennen.<br />

Aufgabe 14 Sei X kompakt und (Y, d Y ) vollständig. Weiter sei F ⊆ C(X, Y ) endlich. Dann ist der<br />

Abschluss von F in C(X, Y ) bezüglich der Supremumsnorm kompakt.<br />

☒ richtig falsch<br />

Die Menge F ist dann gleichgradig stetig und für jeden Punkt x ∈ X ist der Abschluss<br />

von {f(x) | f ∈ F} ⊆ Y kompakt. Nach Ascolis Theorem §3 Theorem 12 ist F ⊆ C(X, Y )<br />

bezüglich der Supremumsnorm kompakt.<br />

Kürzer: Jeder endlicher topologischer Raum ist kompakt.<br />

Aufgabe 15 Die Menge R \ N ist eine Borelmenge in R.<br />

☒ richtig falsch<br />

Sei n ∈ N beliebig. Dann ist {n} abgeschlossen, also eine Borelmenge. Jede abzählbare<br />

Vereinigung von Borelmengen ist wieder eine Borelmenge, also ist N eine Borelmenge. Die<br />

σ-Algebra ist abgeschlossen bezüglich Komplementbildung, also ist R \ N eine Borelmenge<br />

in R.<br />

Aufgabe 16 Seien X, Y topologische Räume und f : X → Y eine stetige Abbildung. Dann ist f eine<br />

Borel-messbare Abbildung.<br />

☒ richtig falsch<br />

Siehe Satz nach Definition 4 in §4.<br />

2


Aufgabe 17 Seien X, Y topologische Räume und f : X → Y eine Borel-messbare Abbildung. Dann ist f<br />

stetig.<br />

richtig ☒ falsch<br />

Seien X = Y = R. Wir definieren f : R → R wie folgt: f(x) = 1 falls x ≥ 0 und f(x) = 0<br />

sonst. Dann ist f eine Borel-messbare Abbildung, aber nicht stetig.<br />

Aufgabe 18 Sei (X, A) ein Messraum und (Y, d) ein metrischer Raum. Weiter sei f : X → Y eine Abbildung.<br />

Wenn eine Folge (f j ) j∈J messbarer Funktionen in M(X, Y ) existiert, die punktweise<br />

gegen f konvergiert, dann ist f messbar.<br />

☒ richtig falsch<br />

Siehe §4 Satz 6.<br />

Aufgabe 19 Für jedes k ∈ N sei C k ⊆ R n eine kompakte Menge. Dann ist die Vereinigung ⋃<br />

eine Borelmenge.<br />

☒ richtig falsch<br />

k∈N<br />

C k ⊆ R n<br />

Sei C k für k ∈ N beliebig. Dann ist C k abgeschlossen, also eine Borelmenge. Jede abzählbare<br />

Vereinigung von Borelmengen ist wieder eine Borelmenge, also ist ⋃ C k ⊆ R n eine<br />

Borelmenge.<br />

Aufgabe 20 Sei (X, A) ein Messraum und µ : A → [0, ∞] eine Abbildung mit folgenden Eigenschaften:<br />

i) µ(∅) = c ∈ [0, ∞)<br />

ii) Sei I eine abzählbare Indexmenge und A n ∈ A für n ∈ I messbar, A k ∩ A l = ∅ für<br />

k ≠ l, so gilt µ( ⋃ A n ) = ∑ µ(A n ).<br />

n∈I n∈I<br />

Dann ist (X, A, µ) ein Maßraum.<br />

☒ richtig falsch<br />

Wir müssen zeigen, dass µ(∅) = 0 ist. Nach ii) gilt: µ(∅∪∅) = µ(∅)+µ(∅), dies ist äquivalent<br />

zu c = c + c, also ist c = 0.<br />

Aufgabe 21 Sei X ein Maßraum und A ⊆ X eine Nullmenge. Weiter sei B ⊆ A messbar. Dann ist B<br />

eine Nullmenge.<br />

☒ richtig falsch<br />

Es gilt A = (A \ B) ∪ B und 0 = µ(A) = µ(A \ B) + µ(B). Damit folgt µ(B) = 0.<br />

Aufgabe 22 Sei X ein Messraum und f, g, h : X → R mit f(x) = g(x) + h(x) für alle x ∈ X. Falls f<br />

nicht messbar ist, so ist mindestens eine der Funktionen g, h nicht messbar.<br />

☒ richtig falsch<br />

Angenommen g und h sind messbar. Der Raum M(X, R) ist ein reeller Vektorraum (siehe<br />

Seite 57 oben), also ist dann auch f messbar.<br />

Aufgabe 23 Sei X ein Maßraum und f ∈ Step(X, R) mit ‖f‖ 1 = 0. Dann ist f die Nullfunktion.<br />

richtig ☒ falsch<br />

Sei (X, A) ein beliebiger nichtleerer Messraum und µ : A → [0, ∞] das Nullmaß, also µ(A) =<br />

0 für alle A ∈ A. Die konstante Funktion f : X → R , x ↦→ 1 ist eine Stufenfunktion mit<br />

‖f‖ 1 = 0, aber f ist nicht die Nullfunktion.<br />

Daher ist i.a. ‖·‖ 1 nur eine Halbnorm, vgl. auch §4 Definition 15.<br />

k∈N<br />

3

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