Feuerwehr-Lehr- und Informationsblatt für die Feuerwehren im ...
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St. Florian NR. 155 · APRIL 2011<br />
Wohn- <strong>und</strong> Geschäftshaus<br />
wurde Raub eines Feuers<br />
Familie fand be<strong>im</strong> Nachbarn Obdach<br />
Harpstedt – Ein Wohn- <strong>und</strong> Geschäftshaus<br />
eines ortsbekannten Raumausstatters an der<br />
Mullstraße in Harpstedt ist in der Nacht zum<br />
Mittwoch ein Raub der Flammen geworden.<br />
Der 29-jährige Sohn, der sich bei Brandausbruch<br />
in dem Gebäude aufhielt, hatte das Feuer<br />
<strong>im</strong> Obergeschoss über der Werkstatt <strong>im</strong> Anbau<br />
als erster bemerkt <strong>und</strong> gegen 22.45 Uhr <strong>die</strong> <strong>Feuerwehr</strong><br />
alarmiert. Er konnte das Haus noch<br />
rechtzeitig unversehrt verlassen.<br />
Um <strong>die</strong> Flammen wirkungsvoll zu bekämpfen,<br />
rückten r<strong>und</strong> 90 Einsatzkräfte aus sechs<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong>en (FF) mit insgesamt 15<br />
Fahrzeugen an. Neben der FF Harpstedt waren<br />
auch <strong>die</strong> FF Groß Ippener, Beckeln, Prinzhöfte-<br />
Horstedt alarmiert worden. Von der FF Wildeshausen<br />
wurden <strong>die</strong> DLK 23/12, das TLF 24/50<br />
<strong>und</strong> von der FF Ganderkesee ebenfalls <strong>die</strong> DL<br />
23/12 angefordert. Später kam auch noch der<br />
Gerätewagen „Atemschutz“ der Kreisfeuerwehr<br />
hinzu. „Es war sehr schwierig, an <strong>die</strong> vom Feuer<br />
betroffene Dachkonstruktion heranzukommen“,<br />
berichtete Ortsbrandmeister Eric Hor-<br />
mann. „Es war sehr hilfreich, dass der Sohn des<br />
Hauses uns noch wichtige Hinweise zum<br />
Gebäude geben konnte, denn es ist dort in der<br />
Vergangenheit sehr oft saniert, erweitert <strong>und</strong><br />
isoliert worden“, so Hormann.<br />
Die enge Bebauung bereitete den FF einige<br />
Schwierigkeiten <strong>die</strong> Brandbekämpfung vorzunehmen.<br />
Hier erwiesen sich <strong>die</strong> Drehleitern aus<br />
Wildeshausen <strong>und</strong> Ganderkesee als überaus<br />
nützlich. Dennoch konnte nicht verhindert werden,<br />
dass das Feuer sich auf das Obergeschoss<br />
des Anbaus <strong>und</strong> anschließend auf den benachbarten<br />
Bereich der Obergeschosswohnung des<br />
Haupthauses ausbreitete. Das Löschwasser <strong>und</strong><br />
der Rauch drangen auch bis in das Lederwarengeschäft<br />
<strong>im</strong> Erdgeschoss vor <strong>und</strong> richteten<br />
dort großen Schaden an.<br />
Das Hausbesitzerehepaar war zum Brandzeitpunkt<br />
nicht zu Hause. Als sie eintrafen,<br />
mussten sie zusehen, wie ihr Wohn- u.<br />
Geschäftshaus durch das Feuer zerstört wurde.<br />
„Einige persönliche Sachen konnte <strong>die</strong> Familie<br />
noch aus dem Haus retten“, berichtete der Orts-<br />
� Im Dachraum über der Dachgeschosswohnung hatte sich das Feuer ausbreiten können <strong>und</strong><br />
war <strong>für</strong> <strong>die</strong> Einsatzkräfte nur noch von außen zu bekämpfen.<br />
Fahrer schwer verletzt<br />
Vechta – Ein Paket<strong>die</strong>nsttransporter ist<br />
am frühen Abend auf der Oldenburger Straße<br />
in Vechta von der Fahrbahn abgekommen.<br />
Der Fahrer hatte auf der stark verschneiten<br />
Straße <strong>die</strong> Kontrolle über sein<br />
Fahrzeug verloren <strong>und</strong> ist <strong>im</strong> Straßengraben<br />
gelandet. Die alarmieren Rettungskräfte der<br />
Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong>en (FF) Vechta <strong>und</strong><br />
Langförden sowie der Rettungs<strong>die</strong>nst des<br />
Malteser Hilfs<strong>die</strong>nstes befreiten den schwer<br />
verletzten Fahrer. Im Anschluss der Rettungsarbeiten<br />
musste ein Schwerlastkran<br />
den Transporter aus dem Graben heben.<br />
Hierzu wurde <strong>die</strong> Straße zeitweise voll<br />
gesperrt. Bis ca. 20.50 Uhr waren <strong>die</strong> Kameraden<br />
sowie <strong>die</strong> Polizei <strong>im</strong> Einsatz.<br />
Text <strong>und</strong> Bild: F. Kröger, FF Vechta � Vorbereitung zur Bergung des Fahrzeuges.<br />
� Der Erstangriff galt dem Brand <strong>im</strong> Dachgeschoss<br />
der Sattler- <strong>und</strong> Polstereiwerkstatt.<br />
brandmeister. Eine Nachbarfamilie nahm <strong>die</strong><br />
Bewohner in ihrem Haus auf.<br />
Zu kämpfen hatten <strong>die</strong> Einsatzkräfte bei<br />
Minustemperaturen um 5-6 Grad mit schnell<br />
gefrierendem Löschwasser. Die Mullstraße <strong>und</strong><br />
Teile der Burgstraße mussten gesperrt werden<br />
<strong>und</strong> der Bauhof der Samtgemeinde Harpstedt<br />
war mit einem LKW, beladen mit Salz, vor Ort.<br />
So konnten <strong>die</strong> vereisenden Flächen sofort<br />
abgestreut werden. Die Löscharbeiten dauerten<br />
bis zum nächsten Morgen gegen 7.30 Uhr an.<br />
Zwischenzeitlich war auch noch ein Bagger<br />
angefordert worden, mit dem ein Dacherker<br />
abgebrochen wurde, um <strong>die</strong> äußerst schlecht<br />
zugänglichen Glutnester wirklich löschen zu<br />
können<br />
Das alte, teils mit Fachwerkwänden erstellte<br />
Wohn- <strong>und</strong> Geschäftshaus ist augenscheinlich<br />
sowohl auf Gr<strong>und</strong> des Feuers als auch durch <strong>die</strong><br />
Einwirkung des Rauches <strong>und</strong> des Löschwassers<br />
mit dem nachfolgenden Frost wirtschaftlich ein<br />
Totalschaden geworden.<br />
Die Ursache des Brandes ist geklärt: Nach<br />
Feststellungen der Brandermittler der Wildeshauser<br />
Polizei hat ein technischer Defekt an<br />
einer elektrischen Leitung zum Ausbruch des<br />
Brandes geführt.<br />
Text u. Bilder: Harro Hartmann<br />
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