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1960 waren die strukturellen Grundzüge für das Erdölprogramm<br />

seismisch weitgehend auskartiert. Neue und zusätzliche Erkenntnisse<br />

wurden aber für die verstärkt einsetzende Erdgasexploration<br />

gefordert. Insbesondere galt es nun, über das bisher Erkannte<br />

hinaus mit Hilfe der neuen Methoden von Magnetbandaufnahmen<br />

und später mittels digitaler Aufzeichnungen große,<br />

langausgelegte Regionalprofile zu erhalten, mit deren Hilfe erst<br />

die genaue Ansprache der Tiefen-Horizonte gesichert war — angesichts<br />

der inzwischen angelaufenen Exploration auf Erdgaslagerstätten<br />

Im Oberkarbon von besonderer Bedeutung. Diese<br />

neuen Profile (Abb. 8) sind stärker gezeichnet. In dieser Zeit sind<br />

zusätzlich zu den vorangegangenen Messungen noch 5243 Schußpunkte<br />

geschossen worden. Damit stieg die Zahl der Schußpunkte<br />

von 1948-1968 auf 20138.<br />

Wie groß der Fortschritt in der Aufnahmetechnik bzw. um wieviel<br />

aussagekräftiger die Seismik heute gegenüber der Zeit vor 20<br />

Jahren ist, mögen die beiden nachfolgenden Abbildungen illustrieren.<br />

Abb. 9<br />

Abb. 9 zeigt ein reflexionsseismisches Profil aus dem Jahre 1967,<br />

bei dem modernste apparative- und Feldtechniken zur Anwendung<br />

kamen, wie digitale Feldaufnahme auf Magnetband, statische und<br />

dynamische Korrekturen, digitales Processing und Abspielung in<br />

dem handlichen Format der sogenannten VAR-Sections (Profillänge:<br />

8 km).<br />

Über weite Strecken sind gleichbleibende Horizontalcharakteristiken<br />

gut zu erkennen. Von den Horizonten heben sich klar Diffraktionserscheinungen<br />

ab, die Hinweise auf Störungen geben.<br />

Das Bild ist im oberen Teil weitestgehend multiplenfrel. Das Profil<br />

liegt in dem dunkelumrandeten Quadrat nördlich von Nordhorn.<br />

Wieviel mehr Vertrauen in die gemessenen Daten und wieviel<br />

mehr Phantasie und Mut von den Geophysikern und Geologen<br />

vor 15—20 Jahren aufzubringen waren, um lesbare Profile und<br />

daraus brauchbare Bohrprojekte „verkaufen" zu können, zeigt<br />

Abb. 10. Es ist ein Profil des Jahres 1950 aus demselben Gebiet.<br />

Mit Mühe kann man in dem 1,2 km langen Profilstück einige Reflexionsstücke<br />

oberflächennaher Schichten erkennen, die gewisse<br />

Hinweise auf Neigungsverhältnisse der Schichten geben. Das<br />

ganze Bild ist überlagert durch zahlreiche „Störschwingungen"<br />

und multiple Einsätze, die eine eindeutige Horizontalcharakteristik<br />

kaum möglich machen.<br />

Abb. 10<br />

Abb. 11<br />

Um nun die Entwicklung des geologischen Erkenntnisstandes zu<br />

veranschaulichen, werden in den folgenden drei Abbildungen<br />

(Abb. 11-13) - gewissermaßen stellvertretend für die vielen<br />

geologischen Synthesen und Theorien, die teils veröffentlicht,<br />

teils nur Im engeren Kollegenkreise diskutiert worden sind —<br />

Strukturübersichten des höheren mesozoischen Stockwerkes aus<br />

den Jahren 1950, 1956 und 1968 gezeigt.<br />

Abb. 11 stammt aus dem Jahre 1950, als bereits die Bohrergebnisse<br />

von insgesamt 251 Bohrungen berücksichtigt werden konnten.<br />

228 davon waren fündig, und zwar in den Ölfeldern Dalum,<br />

Emlichheim, Georgsdorf, Rühlertwist/Rühlermoor und in den soeben<br />

entdeckten Feldern Adorf und Scheerhorn. In den Antiklinalfeldern<br />

Georgsdorf-Rühle und Emlichheim war die Tiefenlage<br />

des Randwassers bereits bekannt (blaue Linien!!). Auch bestanden<br />

klare Vorstellungen über den Verlauf der Mittelalb-Transgression.<br />

Der Strukturzug von Nordhorn-Itterbeck hatte sich als<br />

nicht wirtschaftlich ölführend erwiesen.<br />

Abb. 12 gibt den Stand aus den Jahren 1954/56 wieder, als vom<br />

Niedersächsischen Landesamt für Bodenforschung eine Monografie<br />

zur Geologie des Emslandes veröffentlicht wurde, in der<br />

u.a. die emsländischen Erdöllagerstätten und ihre strukturellen<br />

Beziehungen eingehend behandelt worden sind.<br />

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