DEILMANN-HANIEL GMBH
DEILMANN-HANIEL GMBH
DEILMANN-HANIEL GMBH
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
logen und Geophysiker beschränkt sich der Anteil an der Entwicklung<br />
einer Bergbauprovinz Im wesentlichen auf Suche, Auffinden<br />
und Entwickeln der Rohstoffe. Es kommen jedoch auch auf<br />
uns in zunehmendem Maße wirtschaftliche Betrachtungen zu und<br />
erfordern ein Mitdenken in diesen Bereichen.<br />
Was nützt der schönste Fund, wenn u. a. die Transportkosten<br />
eine wirtschaftliche Verwertung zunichte machen<br />
Abb. 15 schildert den heutigen, hoffentlich endgültigen, Zustand<br />
der Transportwege des Emslandöls.<br />
Nahezu alle Felder sind mittels Ölleitungen mit Raffinerien verbunden.<br />
Entweder fließt das Öl direkt in die Raffinerie Holthausen<br />
bei Lingen oder es wird über eine Zwischenpumpstation in Brögbern<br />
unter Aufmischung mit ausländischem Öl über die NWO-<br />
Leitung in größeren Paketen (badges) zu den Raffinerien an Rhein<br />
und Ruhr gepumpt. Diese Aufmischung ist deshalb notwendig,<br />
weil fast alle emsländischen Öle eine sehr hohe Viskosität<br />
und einen hohen Anteil schwerer Bestandteile haben. Die Länge<br />
aller für den Transport des Emslandöles verlegten Leitungen<br />
(ohne NWO) macht den stattlichen Betrag von 126 km aus. Dafür<br />
wurden 3120 t Rohrstahl verbraucht,<br />
Abb. Ii<br />
Exkursionen. Es sollen auch keine Besprechungen und Bewertungen<br />
über die direkten und indirekten Verbesserungen angestellt<br />
werden, die der emsländische Lebensraum durch die Erdölindustrie<br />
erfahren hat (derartige Betrachtungen gehören In das Gebiet<br />
der Nationalökonomie).<br />
Aber ich möchte Ihnen doch eine kurze Übersicht über die Transportwege<br />
geben, auf denen die emsländischen Rohstoffe zu ihren<br />
Verarbeitungsstätten gelangen, und dann zu einigen abschließenden<br />
wirtschaftlichen Betrachtungen überleiten. Für uns Geo-<br />
Abb. 16 zeigt nun neben den Ölleitungen auch die Transportwege<br />
des Erdgases, die für das Zuleiten dieses Produktes zu den Abnehmern<br />
bzw. Verbrauchern erforderlich waren. Von den zentralen<br />
Sammelpunkten, wie Bentheim und Frenswegen, fließt der<br />
weitaus größte Teil über zwei Sammelschienen ins Ruhrgebiet<br />
zur dortigen Weiterverarbeitung bzw. Weiterleitung an die Endverbraucher.<br />
In dieser Abbildung sind die Zufuhrleitungen zu örtlichen<br />
Verbrauchern, insbesondere der heimischen Textilindustrie,<br />
nicht aufgezeichnet.<br />
Die Zahlen für verlegte Erdgasleitungen sind erheblich höher als<br />
beim Erdöl. Es sind 303 km Transport- und 200 km Versorgungsleitungen<br />
mit einer gesamten Stahlmenge von 21 500 t. Zusammen<br />
mit den Erdölleitungen ergibt sich eine Länge von rd. 630 km<br />
Pipelines, die nur für die Fortleitung der Rohstoffe von den Feldern<br />
zu den Stätten ihrer weiteren Verwendung bestimmt sind.<br />
Allein dieser eine Posten hat einen Investitionsaufwand von rd.<br />
130 Mio. DM beansprucht.<br />
Ich möchte diese Zahlen, die relativ einfach für eine so große<br />
Provinz wie das Emsland zu erfassen sind, als ein Beispiel für<br />
die vielen anderen Parameter aufführen, die in eine wirtschaftliche<br />
Betrachtung einfließen, wie Aufschlußkosten für Geologie,<br />
Geophysik und Bohraufwand, Feldeserschließung, Produktionseinrichtungen,<br />
Förder-, Betriebs- und Verwaltungskosten. Exakt<br />
lassen sich diese Werte nur für jedes einzelne Objekt bzw. Feld<br />
errechnen. Sie finden Ihren Niederschlag in den jeweiligen Betriebsabrechnungen<br />
der einzelnen Gesellschaften. Für die gesamte<br />
Emslandprovinz und deren wirtschaftliche Erschließung,<br />
an der ja bekanntlich viele Firmen mitarbeiten, kann man nur<br />
einige Faktoren, wie z. B. die genannten Kosten für Transportmaterial,<br />
bekanntgeben. Sie mögen zumindest eine Vorstellung<br />
über die Größenordnung der benötigten finanziellen Mittel geben.<br />
Ein weiteres Beispiel sei aber auch noch angeführt, das auch relativ<br />
einfach zu errechnen ist.<br />
Rund 2 Mio. Bohrmeter sind in der Vergangenheit im Emsland<br />
abgeteuft worden. Das sind 2000 km, die einer Straßenstrecke<br />
von hier bis nach Madrid entsprechen. Wenn man für den Bohrmeter<br />
nur bescheidene Durchschnittskosten von 250,— DM in<br />
Ansatz bringt, so errechnet man leicht allein für Bohrkosten eine<br />
Summe von rd.1/2 Mrd. DM.<br />
Abb. 16<br />
Angesichts derartiger wirtschaftlicher Betrachtungen sollten wir<br />
16