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Berthold-Gymnasium
Das Berthold-Gymnasium, ganz
im Grünen am Ufer der Dreisam
gelegen, ist erst seit 50 Jahren eine
Institution des Stadtteils Oberwiehre-Waldsee.
Die alte Lateinschule
des Mittelalters, auf die es zurückgeht,
lag im Herzen der Altstadt an
der Herrenstraße. Später war das
„Gymnasium Academicum“ in der
oberen Bertoldstraße der Universität
zugeordnet. Der im 19. Jahrhundert
am Ring vis-à-vis vom Theater errichtete
Schulbau fiel im Krieg gänzlich
dem Luftangriff 1944 zum Opfer.
Nach mühevoller Übergangslösung
im Gebäude des Friedrichs-
Gymnasiums am Aschoffplatz, das
im Zweischichtenbetrieb genutzt
wurde, errichtete die Stadt 1958 auf
dem Gelände des ehemaligen Sandfangs
den heutigen Neubau. Die
Entscheidung, die alte Traditionsschule
der Stadt aus dem damaligen
städtischen Kernbereich auszulagern,
erlaubte eine großzügige Anlage.
Der Hauptflügel mit Fachräumen,
kleineren Klassenzimmern,
Verwaltung und Sporthalle folgt in
leichten Schwung von Ost nach
West dem Lauf der Dreisam. Ein
Querflügel mit den größeren Klassenzimmern
teilt das Areal in einen
östlichen Pausen- und einen westlichen
Sporthof. Ein breiter Streifen
von Büschen, Bäumen und dem
Schulgarten grenzt das Schulgelände
von der Wohnbebauung der
Neumattenstraße ab. Östlich erstreckt
sich eine große Grünfläche
für Spiel und Sport. Das Gebäude
selbst ist hell und großräumig konzipiert.
Reichlich bemessene Flure,
Treppenhäuser und Foyers mit breitflächigen
Verglasungen bieten Platz
für Ausstellungen und Sitzgruppen.
Die Klassenzimmer, sie haben noch
Parkettboden, öffnen sich mit großen
Schwenkflügelfenstern überwiegend
nach Süden und Osten.
Schon von der architektonischen
Konzeption her ist das Bestreben
spürbar, eine freundliche und wohnliche
Atmosphäre zu schaffen als
Voraussetzung einer gelingenden
pädagogischen Arbeit. Obwohl das
Gebäude im Kern eine moderne
Stahlbetonskelettkonstruktion darstellt,
weisen die verputzten Ausfachungen
und die auf breitem Sims
ruhenden Walmdächer unverkennbar
in die 50er Jahre. Wohltuend unterscheidet
sich der Bau damit von
Berthold-Gymnasium
Berthold-Gymnasium von Norden (S. Müller) Turnhalle des Berthold-Gymnasiums (S. Müller) Hofeingang (H. Sieß)
einer späteren Generation von
Schulhäusern in reiner Beton- bzw.
Plattenbauweise.
Bis heute spiegelt das pädagogische
Profil des Berthold-Gymnasiums
die lange Tradition der humanistisch-altsprachlich
geprägten
Schule wieder. In bewusster Konzentration
bietet die Schule nur ein
sprachliches Profil, d. h. jeder Schüler
lernt mindestens drei Fremdsprachen:
Entweder sind dies Latein und
zwei neue Sprachen oder Englisch
und die beiden klassischen Sprachen
Latein und Altgriechisch. Darum
gruppiert sich ein Menü zusätzlicher
Möglichkeiten, das bei der zuletzt
genannten Kombination die
Einführung ins Französische bzw.
vorhandene Grundschulkenntnisse
in dieser Sprache sichert. Auch das
Italienische hat bisher viele Freunde
gefunden. Das Bildungskonzept der
Schule geht davon aus, dass später
nie mehr so leicht und komfortabel
Sprachen gelernt werden wie in der
Gymnasialzeit, wobei es nicht nur
darum geht, Sprachen formal zu beherrschen,
sondern auch den jeweiligen
kulturellen Horizont zu erschließen.
Dass der mathematisch-
naturwissenschaftliche Unterricht
an der Schule eine sehr wichtige
Rolle spielt, belegen vielfach erfolgreiche
Abschlüsse und die von
Schülern später häufig gewählten
Studiengänge. Eine im Sinne ganzheitlicher
Bildung wichtige Ausgleichsfunktion
erfüllen die sportlichen
und musischen Angebote der
Schule. Besonders die regelmäßig
stattfindenden Theateraufführungen
und BG-Konzerte finden immer wieder
ein begeistertes Publikum.
In den letzten Jahren hat die Schule
auch konsequent ihr pädagogisches
Profil weiterentwickelt. Das
betrifft die offenen Unterrichtsformen,
die Selbständigkeit und Eigenverantwortung
der Schüler fördern,
ebenso wie das Portfolio-Programm,
das in Zeiten großer Klassen
die persönliche Beratung und Betreuung
der Schüler sichert. Auch
die neuerdings entwickelten und
geförderten Evaluationsverfahren
werden an der Schule mit Gewinn
umgesetzt und angewandt. Mit der
Ausweitung des Nachmittagsunterrichts
im Zuge des 8-jährigen Gymnasiums
hat das BG auch eine Mittagsbetreuung
eingerichtet. In der