D A S K U L T U R M A G A Z I N - Strandgut
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Film<br />
D A S K U L T U R M A G A Z I N<br />
D V D - T i p s<br />
für Frankfurt<br />
und Rhein-Main<br />
ROLLER GIRL<br />
von Drew Barrymore, USA 2009, 111<br />
Min., mit Ellen Page, Marcia Gay Harden,<br />
Kristen Wiig, Drew Barrymore,<br />
Juliette Lewis, Jimmy Fallon, Romantische<br />
Komödie, FSK 12<br />
Bliss Cavendar ist siebzehn und lebt<br />
in einer Kleinstadt in Texas, von<br />
der sie die Nase voll hat. Nichts als<br />
Tüllkleider, Hochsteckfrisuren und<br />
Schönheitswettbewerbe. Eines<br />
Abends fährt sie heimlich nach<br />
Austin, um sich ein Rollerderby anzuschauen.<br />
Von dem rasanten Sport<br />
und den wilden Mädchen im Minirock,<br />
punkigen Netzstrümpfen und<br />
Rollschuhen ist sie schnell begeistert.<br />
Ohne das Wissen ihrer Eltern wird sie<br />
schon bald in das Team aufgenommen<br />
und zum gefragten Rollergirl.<br />
Dabei lernt sie auch den Musiker<br />
Oliver kennen – und lieben.<br />
Verkauf ab 3.2.2012<br />
Bonusmaterial: Alternativer Anfang,<br />
Deleted Scenes, Interviews mit Drew<br />
Barrymore und Ellen Page<br />
SHANGHAI<br />
von Mikael Håfström, USA/China<br />
2010, 105 Min., mit John Cusack, Ken<br />
Watanabe, Chow Yun-Fat, Gong Li,<br />
Franka Potente, Jeffrey Dean Morgan,<br />
Drama, FSK 16<br />
Schauplatz ist die alte chinesische<br />
Metropole Shanghai im Dezember<br />
1941, eine Woche vor dem Angriff<br />
auf Pearl Harbor. Der amerikanische<br />
Geheimagent Paul Soames ist gerade<br />
in der Stadt angekommen, um<br />
den Mord an seinem besten Freund<br />
aufzuklären. Prompt findet er sich<br />
in einem Netz von Verschwörung<br />
und Lügen, das die ganze Stadt<br />
zu überdecken scheint. Bei seinen<br />
Nachforschungen nimmt er den charismatischen<br />
chinesischen Gangster<br />
Anthony Lan-Ting und dessen schöne<br />
Frau Anna ins Fadenkreuz. Es dauert<br />
nicht lange, und Soames und Anna<br />
finden sich in einer Affäre wieder, die<br />
sie alles riskieren läßt.<br />
Verkauf ab 24.2.2012<br />
Bonusmaterial: Interviews mit Cast<br />
& Crew, B-Roll, Kinotrailer<br />
10 | <strong>Strandgut</strong> 02/2012<br />
abgedreht<br />
18. Africa Alive Festival<br />
1.–9. Februar<br />
Der arabische Frühling bestimmt<br />
das Programm des diesjährigen<br />
Filmfestivals. Im Januar 2011 begann<br />
in der nordafrikanisch-arabischen<br />
der Aufstand, zuerst in Tunesien<br />
und dann in Ägypten wurden<br />
die Machthaber Ben Ali und Mubarak<br />
aus dem Amt gejagt. In Libyen<br />
wurde Muammar al-Gaddafi nach<br />
zähem Widerstand abgesetzt und<br />
getötet. In den Filmen »Mamnou«<br />
von Amal Ramsis (Ägypten/Spanien<br />
2011, am 03.02. im Filmmuseum)<br />
und »Laïcité Inch‘Allah!« von<br />
Nadia El Fani (Tunesien/Frankreich<br />
2011, am 04.02. im Filmmuseum),<br />
die beide schon vor den Aufständen<br />
gedreht worden sind, wird deutlich,<br />
wie es zu den revolutionären Bewegungen<br />
kommen konnte. Wer nun<br />
denkt, die Filme würden heute in<br />
ihren Ursprungsländern problemlos<br />
vorgeführt, irrt sich allerdings.<br />
Es gibt bei beiden Filmen Probleme,<br />
wenn sie gezeigt werden sollen.<br />
Ein weiterer Programmschwerpunkt<br />
ist der 50. Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung<br />
Algeriens<br />
im Juni dieses Jahres. Klassiker wie<br />
»La battaglia di Algeri« von Gillo<br />
Pontecorvo (Italien/Algerien 1966,<br />
am 04.02. im Filmforum Höchst)<br />
und »Octobre á Paris« von Jaques<br />
Panijel (Frankreich 1962, am 03.02.<br />
im Filmforum Höchst) handeln vom<br />
Befreiungskampf (1954–1962) und<br />
dem Massaker vom 17. Oktober<br />
1961 in Paris, bei dem Hunderte<br />
von algerischen Demonstranten in<br />
Paris getötet wurden. Mit »Algerie<br />
mon Amour« von Nadja Wegfahrt<br />
und Therea Maué (Deutschland<br />
2010) sowie »Voyage à Alger – Die<br />
Reise nach Algier« von Abdelkrimk<br />
Bahloul (Algerien 2009) knüpfen<br />
zwei aktuelle Filme auf sehr unterschiedliche<br />
Art und Weise an die Ereignisse<br />
vor 50 Jahren an (beide am<br />
06.02. im Filmforum Höchst). Der<br />
Eröffnungsfilm »Le Mec idéal – The<br />
Perfect Guy« (Elfenbeinküste 2011)<br />
von Owell A. Brown ist hingegen<br />
eine romantische Komödie im gutbürgerlichen<br />
Milieu der Metropole<br />
Abidjan, der afrikanischen Hauptstadt<br />
(am 01.02. im Filmmuseum).<br />
Info: www.africa-alive.de<br />
Argentinische Filmreihe<br />
im Internationalen Theater<br />
Spätestens seit dem Oscargewinner<br />
»In ihren Augen« (El secreto<br />
de sus ojos) von Juan José Campanella<br />
aus dem Jahr 2009 ist auch<br />
hierzulande beim Kinopublikum<br />
Africa Alive:<br />
»Viva Riva«<br />
Interesse für das Filmland Argentinien<br />
geweckt worden. Man würde<br />
gerne mehr sehen. Die Gelegenheit<br />
dazu gibt es jetzt im Internationalen<br />
Theater, das eine Reihe von<br />
argentinischen Filmen jeweils an<br />
einem Mittwoch im Monat in der<br />
spanischen Originalfassung mit<br />
englischen Untertiteln zeigen wird.<br />
Den Auftakt macht am 10.02. ein<br />
weiterer Film von Juan José Campanella:<br />
die gefühlvolle Tragikomödie<br />
»Luna de Avellaneda« (2004), die<br />
Geschichte der argentinischen<br />
Kleinstadt Avellaneda und des<br />
örtlichen Tango-Clubs »Luna de<br />
Avenellada«. Zur Eröffnung hat sich<br />
der argentinische Generalkonsul<br />
angesagt.<br />
Billy Wilder im Filmmuseum<br />
Nach Ernst Lubitsch jetzt also Billy<br />
Wilder, und zwar mit seinen Spätwerk.<br />
Einige Raritäten sind dabei<br />
wie »The Private Life of Sherlock<br />
Holmes«, der originelle Sherlock-<br />
Holmes-Film, der sich wohltuend<br />
von den neuesten Hervorbringungen<br />
von Guy Ritchie unterscheidet,<br />
oder der grandiose »Glückspilz«<br />
(The Fortune Cookie), vielleicht<br />
der beste Auftritt des Duos Jack<br />
Lemmon und Walter Matthau. Zusätzlich<br />
zeigt das Filmmuseum den<br />
Interviewfilm »Billy How Did You<br />
Do It?« von Volker Schlöndorff (mit<br />
Hellmuth Karasek).<br />
62. Berlinale<br />
9.–19. Februar<br />
Die ersten Filme der Berlinale stehen<br />
fest. In den Klatschspalten und<br />
-sendungen wird heftig spekuliert,<br />
ob Angelina Jolie selbst nach Berlin<br />
kommen wird, um »In the Land of<br />
Blood and Honey«, ihre erste Regie-<br />
arbeit, zu der sie auch das Drehbuch<br />
verfaßt hat, vorzustellen. Der Film<br />
kommt am 23. Februar in die Kinos.<br />
Außerdem sind »La chispa de la<br />
vida« von Alex de la Iglesia (»Mad<br />
Circus«) mit Salma Hayek, der<br />
Schwarz-Weiß-Thriller »Keyhole«<br />
von Guy Maddin mit Isabella Rossellini<br />
und Udo Kier, »Cesare deve<br />
morire« (Caesar muß sterben), der<br />
neue Film von den Taviani-Brüdern,<br />
Billy Bob Thornton’s »Jane<br />
Mansfield’s Car« und viele, viele<br />
andere im und neben dem Wettbewerb<br />
sowie in diversen Sonderreihen<br />
angekündigt. Allein im Wettbewerb<br />
sind 18 Weltpremieren<br />
angekündigt. Jury-Präsident wird<br />
Mike Leigh sein. Die Retrospektive<br />
ist diesmal der roten Traumfabrik<br />
»Meschrabpom-Film und Prometheus«<br />
(1921 – 1936) in der Sojetunion<br />
gewidmet.<br />
Info: www.berlinale.de<br />
Kino, Kirche & Skandale im Haus<br />
am Dom und Filmmuseum<br />
Zwei Filme aus der sogenannten<br />
Adenauerzeit und einer über sie<br />
sind im Februar in Frankfurt zu sehen.<br />
»Die Sünderin« (1951), der damals<br />
skandalöse Film mit Hildegard<br />
Knef, am 7.2. im Haus am Dom,<br />
»Das Mädchen Rosemarie« (1958)<br />
über die Frankfurter Edelhure Nitribitt<br />
am 14.2. im Filmmuseum und<br />
am 28.2. »Ansichten eines Clowns«<br />
(1975), Heinrich Bölls Blick auf die<br />
Epoche in der Verfilmung von Vojtech<br />
Jasny, im Filmmuseum. Beginn<br />
jeweils 18 Uhr, anschließend Gespräch<br />
mit einem Experten.<br />
Claus Wecker