D A S K U L T U R M A G A Z I N - Strandgut
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Kino<br />
Jovi meckert 48*<br />
Die Menge macht‘s<br />
Das lernen unsere Schüler heute schon im PoWi-Unterricht (für diejenigen,<br />
bei denen das noch Gemeinschaftskunde hieß: PoWi = Politik<br />
und Wirtschaft): die Festsetzung des Preises für eine Ware oder<br />
Dienstleistung ist eigentlich ganz einfach. Knappes Gut gleich hoher<br />
Preis und entsprechend umgekehrt, so funktioniert der Markt. Vorausgesetzt<br />
natürlich, auch das lernen wir schon in den ersten Stunden,<br />
daß die Leute das Zeug auch haben wollen, es also eine entsprechende<br />
Nachfrage gibt. Bei einem tatsächlich angesagten knappen Gut,<br />
wie beispielsweise den von uns allen so heiß begehrten Diamanten,<br />
greift diese Lehrmeinung. Bei einer reichlich vorhandene Ware, z.B. ein<br />
in Bangladesh gefertigtes T-Shirt ist ein anderes Vorgehen angesagt:<br />
entweder ich verkauf es in Massen bei KiK und mach den Schotter<br />
mit vielen Hemdchen bei kleinem Preis und niedriger Gewinnspanne,<br />
oder aber ich nähe eine limitierte Anzahl angesagter Markennamen<br />
ins Shirt, verkaufe es zum mindestens doppelten Preis und mach so<br />
meinen Schnitt. Funktioniert natürlich nur, wenn die Leute auf den Namen<br />
auch richtig abfahren. Aber dafür ist ja Marketing und Werbung<br />
zuständig. Und zwischen beiden Polen gibt’s dann ja noch ne Menge<br />
Spielarten: angesagter Name UND günstiger Preis wie H&M oder ganz<br />
absurd die kalifornische Beachgirlsmarke Hollister, die es zumindest<br />
in Frankfurt geschafft hat, daß DDR-mäßiges Schlangestehen wieder<br />
zu Ehren kommt.<br />
Andersherum gilt also: Wenn das Ziel ist, etwas in großer Menge zu<br />
verkaufen, muß der Preis runter, den Gewinn macht man dann über<br />
die Menge. Und dieses Prinzip schien die Stadt Frankfurt verstanden<br />
zu haben: Einer Pressemeldung der Frankfurter Nahverkehrsgesellschaft<br />
traffiq war zu entnehmen, daß über die Preisreduzierung für<br />
eine Schülerjahreskarte via städtischer Subvention so viel Karten mehr<br />
verkauft wurden, daß dieser Zuschuß glatt wieder hereingeholt wurde.<br />
So brachte man denn 2500 mehr Schüler in Bus und Bahn, eine Steigerung<br />
um fast 50 Prozent. Da gibt’s nix zu meckern. Nur muß dann an<br />
dieser Stelle weiter gedacht werden. Will die Stadt mehr Leute in den<br />
ÖPNV kriegen und damit den Autoverkehr reduzieren, muß sie nach<br />
dieser Lehrmeinung und der Praxiserfahrung also nur die Fahrpreise<br />
senken. Geht nicht, weil die Preise der RMV macht. Geht doch, weil<br />
Frankfurt über einen kräftigen Zuschuß mehr Karten verkauft und<br />
damit das Geld wieder reinholt – eine Art Vorfinanzierung also. Nun<br />
warten wir also mal ganz gespannt ab, wie wir von diesen Erkenntnissen<br />
profitieren werden – und vor allem wann.<br />
Dann könnte auch ich endlich wieder vom Auto auf den Bus umsteigen<br />
(siehe meine vierundvierzigste Meckerei). Denn im Auto geht<br />
mir nach den Erfahrungen der letzten Wochen eigentlich noch mehr<br />
auf den Geist als in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Zwar habe ich<br />
Ruhe vor den MP3-Player-Geräuschen und den ungewollten Handy-<br />
Mithörgesprächen, aber ich habe es mit all den anderen Autofahrern<br />
zu tun, die - wie wir ja alle aus langjähriger Erfahrung wissen - nie so<br />
gut fahren wie wir selbst. Wer kennt sie nicht, jene Künstler, die im<br />
dichten Berufsverkehr vor lauter Vorsicht mal lieber im Abstand einer<br />
Wagenlänge zum Vorderwagen anhalten und damit jede Schlange<br />
noch mal künstlich verlängern. Wer kennt sie nicht, jene Künstler, die<br />
im Angesicht einer roten Ampel ohne Rücksicht auf die Nachfolgenden<br />
schon 100 Meter vorher das Tempo auf Fußgängerniveau drosseln in<br />
der Hoffnung, dann bei Grün an der Ampel anzukommen.<br />
Das haltet ihr für kleinkrämerisch und bekloppt? Richtig, ich ja auch,<br />
und deshalb will ich wieder Bus fahren und mich nicht über so einen<br />
Blödsinn ärgern. Und kann dann auch wieder ganz entspannt die Gelassenheit<br />
der Busfahrer bewundern. Aber dazu, liebe HerrscherInnen<br />
der Stadt Frankfurt, bitte überlegt euch das doch noch mal mit den<br />
Fahrpreisen. Kostet uns alle unterm Strich weniger.<br />
16 | <strong>Strandgut</strong> 02/2012<br />
Jovi<br />
Einlass 19:30h, Filmbeginn 20:00h,<br />
Eintritt 5 Euro.<br />
FR 03.02.2012<br />
Midnight in Paris<br />
FR 10.02.2012<br />
Nader und Simin<br />
– Eine Trennung<br />
18. 02.<br />
02. 02.<br />
07. 02.<br />
11. 02.<br />
20. 02.<br />
25. 02.<br />
Feb -<br />
12<br />
FR 17.02.2012 OmUOmU<br />
Amores Perros<br />
SA 18.02.2012<br />
Der Name der Leute<br />
Eröffnungsfilm des Festivals,<br />
Beginn 19:00h.<br />
FR 24.02.2012<br />
Almanya<br />
– Willkommen in Deutschland<br />
MUSIK<br />
Hafen 2 wird acht.<br />
Festival Samstag,<br />
19 Uhr<br />
Adam Arcuragi,<br />
Barbara Panther,<br />
Ira Atari,<br />
Kerretta,<br />
Labasheeda,<br />
Last Days of April,<br />
Niobe,<br />
Notic Nastic,<br />
Playfellow,<br />
Wrong kong<br />
& Kunst, DJs, Küche,<br />
Visuals<br />
Scraps of Tape<br />
Dan Freeman<br />
Battant, Alcoholic<br />
Faith Mission<br />
Future Islands<br />
Jazz Poetry Slam,<br />
Dear Reader (im Kino),<br />
Cats & Cats & Cats<br />
HAFEN 2<br />
Hafen 2a<br />
D 63067 Offenbach am Main<br />
www.hafen2.net<br />
Beginn: 20:30 Uhr<br />
Eintritt: 2,50 €<br />
Di 31.1.2012<br />
28 Days Later<br />
Danny Boyle, Großbritannien 2002, Farbe, 113<br />
min, DF, 35mm, ab 18<br />
In einem menschenleeren London erwacht Jim<br />
im Krankenhaus. Ein Virus hat alle anderen in<br />
seelenlose Zombies verwandelt.<br />
Do 2.2.2012<br />
Volver – Zurückkehren (Volver)<br />
Pedro Almodóvar, Spanien 2006, Farbe, 120<br />
min, OmU, 35mm, ab 12<br />
Almodóvars Muse Penélope Cruz brilliert als<br />
Raimunda, die versucht, ihre Familie durchzubringen.<br />
Und dann ist da noch diese Leiche...<br />
Di 7.2.2012<br />
Elly… (Darbareye Elly)<br />
Asghar Farhadi, Iran/FR 2009, Farbe, 118 min,<br />
OmU, 35mm, ab 12<br />
Kindermädchen Elly begleitet vier reiche Familien<br />
ans Kaspische Meer. Als sie verschwindet,<br />
beginnen die Leute, Fragen zu stellen. Farhadis<br />
Krimi packt genauso wie sein Nader und Simin.<br />
Do 9.2.2012<br />
Zuschauerwunsch<br />
Almanya – Willkommen in Deutschland<br />
Yasemin Samdereli, Deutschland 2011, Farbe,<br />
97 min, 35mm, ab 6<br />
Hüseyin Yilmaz kam Ende der sechziger Jahre<br />
als Gastarbeiter aus der Türkei nach Deutschland.<br />
Doch wo liegt nun seine Heimat? Und die<br />
seiner Familie?<br />
Wir ziehen um!<br />
Ab März 2012 sind wir wieder für<br />
Sie da an unserem neuen Standort<br />
im Bolongaropalast:<br />
Bolongarostr. 105<br />
65929 Frankfurt-Höchst<br />
Besuchen Sie unsere Webseite:<br />
www.fi lmtheater-valentin.de<br />
oder melden Sie sich unter:<br />
info@fi lmtheater-valentin.de<br />
für unseren Newsletter an, dann<br />
können wir Sie über den aktuellen<br />
Stand der Umbauarbeiten auf dem<br />
Laufenden halten!<br />
Ihr Valentin-Team<br />
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