2012 - Familie & Betrieb
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Aus der Arbeit<br />
Beratung<br />
Im dritten Teil des Berichtes sind die Details zur Statistik zu finden. Deutlich wachsende Bedeutung<br />
erhalten Fragen der Lebensqualität im Zuge des Strukturwandels. <strong>Betrieb</strong>liche Entwicklungen<br />
bedeuten oft Wachstumsschritte, die neu organisiert werden müssen. Sie können auch<br />
eine zusätzliche Belastung bzw. Stress bedeuten: neue <strong>Betrieb</strong>szweige zur Einkommensverbesserung,<br />
betriebliche Kooperationen, Anstellung von Fremdarbeitskräften oder Investitionen<br />
in moderne Technik, die ausgelastet werden muss, um die notwendige Kostendegression zu<br />
erreichen. Es resultieren daraus Konflikte in den <strong>Familie</strong>n im Kampf um betriebliche Überlebensstrategien<br />
oder auch wachsende Probleme für Gesundheit und Seele.<br />
Die komplexen Problemkonstellationen erfordern ein maßgeschneidertes Eingehen auf die spezifische<br />
Situation der jeweiligen <strong>Familie</strong>n. Die Spannweite der Problemsituationen reicht von<br />
wirtschaftlich oder betrieblich bedingten Überforderungen und persönlichen Schwierigkeiten<br />
durch Burn-Out-Symptomatik wegen dauerhafter Arbeitsüberlastung bis hin zu psychischen<br />
Krankheiten und Suizidgefährdung. Dabei sind die Grenzen fließend. Parallel dazu ist eine Vielfalt<br />
von Generations-, Partnerschafts- und Ehekonflikten zu bearbeiten. Diese stehen in der<br />
Häufigkeit an erster Stelle unserer Themengebiete.<br />
In den komplexen Problemsituationen bewährt sich weiterhin die Kooperation mit den verschiedenen<br />
Fachberatungen. Die Fallbesprechungen mit den interdisziplinären Supervisionsteams<br />
an den Beratungsstellen sind die Grundlage zur Aufrechterhaltung einer fachlich und methodisch<br />
qualifizierten Beratung. In der Einzelfallarbeit wird das verfügbare Informationsnetz durch<br />
direkte Zusammenarbeit mit Ämtern und Behörden, Kirchengemeinden und Kommunen, Verbänden,<br />
Buchstellen, Notaren oder Rechtsanwälten, Dorfhelferinnenwerk und <strong>Betrieb</strong>shilfsdiensten,<br />
Gläubigern, Sozialversicherungsträgern, Ärzten wie auch <strong>Familie</strong>n-, Lebens- und<br />
Eheberatungsstellen gepflegt und aktualisiert. Voraussetzung für diese Zusammenarbeit ist<br />
immer die Zustimmung der Rat suchenden <strong>Familie</strong>n.<br />
Kerstin Angstmann hatte als neue Mitarbeiterin bei der Vorstellung im Team die Möglichkeit<br />
zuzuhören und gibt zu dieser Teamsitzung folgende Rückmeldung:<br />
„Die <strong>Familie</strong>nberatung als komplexes Themengebiet erfordert die Betrachtung vielfältiger Fragestellungen<br />
in finanziellen, betrieblichen, gesundheitlichen und familiären Bereichen. Die starke<br />
Verknüpfung von sozialen und persönlichen Belangen erfordert eine Betrachtung der Gesamtsituation.<br />
Hierbei wird den Beratern oftmals eine hohe Erwartungshaltung entgegengebracht.<br />
Einfache Problemlösungen sind meist nicht möglich. Die Beratung zielt darauf ab, die<br />
Probleme zu definieren, transparent zu machen und die Ratsuchenden in ihrem Tun zu unterstützen.<br />
Es gilt sie zu selbstverantwortlichem Handeln zu ermutigen und mit ihnen, eventuell<br />
durch Anregungen gestützt, erreichbare und realistische Lösungen für Ihre Probleme zu entwickeln.<br />
Hierbei werden diverse Veränderungs- und Entwicklungsprozesse durchlaufen, die oft<br />
langwierig sind und die einer schrittweisen Begleitung bedürfen.“<br />
Durch die fünf neu ausgebildeten Mitarbeiter/innen hoffen wir die Beratungsarbeit durch zusätzliches<br />
ehrenamtliches Engagement stärken zu können.<br />
Landes- und Bundesaktivitäten:<br />
Die Landesarbeitsgemeinschaft traf sich am 14.03 in Hohebuch und am 18.12. zum Austausch<br />
in Stuttgart. Mit Förderung der Bundesarbeitsgemeinschaft wurde am 15.03. ein gemeinsamer<br />
Rechenschaftsbericht <strong>2012</strong> 4