31 Sonntag B - Predigt
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Gottesliebe bedeutet auch immer ganz für den Nächsten da zu sein, ihn zu achten<br />
und zu schätzen, als wäre er das eigene Ich.<br />
Natürlich setzt dieses Gebot auch eine positive Grundhaltung zu sich selber voraus,<br />
denn schließlich soll man seinen Nächsten lieben „wie sich selbst“. Nur wer mit sich<br />
selbst im reinen ist, kann auch eine solche gute Beziehung zu Gott und zu seinen<br />
Mitmenschen entwickeln.<br />
Jesus betont, dass diese beiden Gebote der Gottes- und Nächstenliebe Vorrang vor<br />
allen anderen Geboten und Vorschriften haben. Damit sind alle anderen Gesetze<br />
nicht aufgehoben, aber sie haben sich immer der Liebe unterzuordnen.<br />
Häufig genug passiert es uns in der Gesellschaft und leider auch in der Kirche, dass<br />
wir uns um eine bloß formelle Beachtung der Gebote und Gesetze bemühen und<br />
vergessen dabei manchmal das Wichtigste, nämlich Gott und den Menschen zu<br />
lieben.<br />
Pater Andreas Werner formuliert das in der aktuellen Ausgabe von Kirche+Leben<br />
indem er Abt Clemens von Gerleve zitiert: „‘Nur das gelangt durch die enge Tür in<br />
das Reich Gottes, was in unserem Leben Liebe gewesen ist.‘ Alles andere, Ansehen,<br />
Reichtum, Karriere …, wird nicht in das neue Leben bei Gott eintreten, es sei denn,<br />
es wäre eine Frucht der Liebe und hätte uns in der Liebe gefördert.“<br />
Papst Benedikt hat seine erste Enzyklika „Deus caritas est“ genannt. Und er hat sich<br />
das nicht selber ausgedacht. Schon im ersten Johannesbrief steht das, und es<br />
könnte auch eine gute Überschrift für die ganze Bibel sein: „Gott ist die Liebe“.<br />
Amen.<br />
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