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30 20 10 0 WEALTH MANAGEMENT TOPICS Das Risiko nimmt ab Sowohl die ausländischen Geldgeber als auch die Unternehmen und Regierungen in aufstrebenden Regionen haben Lektionen aus diesen schmerzhaften Krisen gezogen. Die grössere makroökonomische Stabilität und die erheblichen Kostenvorteile der aufstrebenden Länder haben seit etwa Mitte der Neunzigerjahre den aufstrebenden Regionen zudem einen steten Zufluss an ausländischen Direktinvestitionen gesichert. Diese haben sich als erstaunlich krisenresistent erwiesen und machen heute den grössten Teil der Nettokapitalzuflüsse aus (siehe Grafik Seite 52). Die Bedeutung der Portfolioflüsse – Aktien und Obligationen – und der Kredite hat stark abgenommen. Die Finanzierung von langfristigem Wachstum durch langfristiges Aktienkapital respektiert die goldene Bilanzregel, wonach langfristige Investitionen durch ebenfalls langfristige Verbindlichkeiten finanziert werden müssen, und macht diese Länder in der Zukunft viel weniger anfällig für Liquiditätskrisen. Das Risiko neuer Währungskrisen ist angesichts der vor allem in Osteuropa und Asien akkumulierten Hartwährungsreserven stark in den Hintergrund getreten. Die Mittelklasse wächst Ein gewichtiger Grund für Investitionen in die Aktienmärkte aufstrebender Länder besteht im starken Wirtschaftswachstum dieser Länder. Nebst den ausländischen Direktinvestitionen tragen die Expansion der aktiven Bevölkerung und der steigende Wohlstand zum Wachstum bei. Dies macht die aufstrebenden Märkte umso attraktiver, denn die demografische Lage in den Industrieländern im Allgemeinen und in Westeuropa im Besonderen verschlechtert sich rasch und wird das Wachstumspotenzial der dortigen Aktienmärkte beeinträchtigen. Die Bevölkerung ist in den aufstrebenden Regionen nicht nur jünger, sondern auch zunehmend gut ausgebildet. Sobald stabile politische Rahmenbedingungen vorhanden sind und eine vernünftige Wirtschaftspolitik betrieben wird, kann das vorhandene Wachstumspotenzial ausgeschöpft werden. Dies begünstigt auch den Aufstieg einer Mittelklasse, die dank zunehmendem Wohlstand einen nicht unwesentlichen Wachstumsfaktor darstellen dürfte. Die nächsten zehn bis fünfzehn Jahre werden durch eine beschleunigte Industrialisierung der Zweiten Welt gekennzeichnet sein. Dies zieht eine steigende Nachfrage nach Rohstoffen und Energieträgern nach sich. Rohstoffexportierende Länder wie Kanada, Russland, Südafrika und Brasilien dürften dadurch Auftrieb erhalten. Dazu kommt, dass der Globalisierungstrend und die wachsende Akzeptanz marktwirtschaftlicher Ordnungsprinzipien in Ländern wie China und Indien einen Rückfall in die Turbulenzen der Neunzigerjahre verhindern sollten. Lokale Krisen sind möglich, aber flächendeckende Brände wie in den Neunzigerjahren sind heute um vieles unwahrscheinlicher. Cédric Spahr Tel. 01 333 96 48, cedric.spahr@credit-suisse.com Die Region hat Einfluss auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis Eine 20 Jahre dauernde Hausse hinterliess bei Aktien und Obligationen der Industrieländer Spuren. Aktien und Obligationen aufstrebender Länder weisen hingegen auch nach Korrekturen einen vergleichsweise tieferen Preis und ein höheres Renditepotenzial auf. Quelle: IBES, Datastream KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 MSCI World, KGV aufgrund 12-monatiger Gewinnschätzungen MSCI Emerging Markets, KGV aufgrund 12-monatiger Gewinnschätzungen « Ein Exportschub ist derzeit im Gang» Martin K. Parsons Generaldirektor Hyundai (Schweiz) AG Ist der Erneuerungsprozess der koreanischen Wirtschaft abgeschlossen? Abgeschlossen ist er sicher nicht. Ein Exportschub Richtung USA und China ist derzeit im Gang. Weniger ausgeprägt wachsen Exporte nach Europa. Die Restrukturierungen der Firmenkonglomerate sind bei einigen abgeschlossen, bei anderen noch im Gang und einige ausgegliederte Firmen haben jetzt Finanzprobleme. Welches sind die wichtigsten Handelspartner der Koreaner? USA, China, Japan, Europa. Die Schweiz erzielt immer noch einen Handelsüberschuss mit Korea, weil sie bereits diversifiziert ist und Nischenprodukte von hoher Qualität anbietet. Koreas Exporte konzentrieren sich auf Fahrzeuge, Schiffe und elektronische Geräte. Gibt es etwas, das koreanische Produkte speziell auszeichnet? In vielen Fällen fängt es bei einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis an. Das gilt auch für unsere Autos. Dazu kommen bei Hyundai drei Jahre Werksgarantie, die voll konkurrenzfähige Qualität, und das breite Angebot von 13 Modellen plus die Nutzfahrzeuge sind ebenfalls bemerkenswert. Ausserdem handelt es sich durchwegs um neuere Modelle mit neueren Motoren, so dass die Schweizer Abgasnormen kein Problem darstellen. Und auch das Styling ist jetzt europäisch. (ba)
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