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Die Rostocker Versorgungs- und ... - Stadtwerke Rostock AG

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InBöter 14/15<br />

Der Wohlstand einer Gesellschaft<br />

wird durch deren<br />

produktiven Kern erwirtschaftet.<br />

<strong>Die</strong>ser aber schmilzt seit<br />

Jahren. 30 Millionen Beschäftigten<br />

stehen heute<br />

r<strong>und</strong> 45 Millionen Nicht-<br />

Erwerbstätige gegenüber.<br />

<strong>Die</strong> leeren Kassen auch unserer<br />

Kommune zeichnen<br />

ein Bild davon, geringere<br />

Steuereinnahmen <strong>und</strong> immer<br />

höhere Sozialausgaben<br />

sind die Folge. <strong>Die</strong>s<br />

führt nun dazu, dass die<br />

bisherigen Hüter der Kultur,<br />

die Gemeinden, Städte,<br />

auch das Land, eine kulturelle<br />

Einrichtung nach der<br />

anderen aus ihrer Obhut<br />

entlassen (müssen). Nie zuvor<br />

hat der Stadtbürger<br />

sich vorstellen können,<br />

dass Schätze seiner Kultur,<br />

Museen, Denkmale, Theater,<br />

Bibliotheken u.a.m.<br />

scheibchenweise geschlossen<br />

(auch verkauft) werden<br />

<strong>und</strong> damit der Gefahr ausgesetzt sind, für immer aus der Geschichte<br />

der Stadt zu verschwinden.<br />

Was kann man tun? Wie ist ein derartiger Kulturverfalldurch<br />

außerordentliche Mängel – bei Bildung heute<br />

schon greifbar zu erleben – aufzuhalten? Stoppen<br />

muss man diesen Werteverfall, weil der Wohlstand<br />

einer Gesellschaft damit geschwächt<br />

wird. Noch gehören vielfach kulturelles <strong>und</strong><br />

soziales Engagement zu einer immerhin noch<br />

zivilen Gemeinschaft, was sich fördernd auf<br />

die Arbeitswelt auswirkt. Und wenn sich<br />

die öffentliche Hand aus diesen Verpflichtungen<br />

verabschiedet,<br />

dann sind andere Bündnisse<br />

zu finden. In Warnemünde ist<br />

in den vergangenen Jahren<br />

ein solches Bündnis entstanden,<br />

welches im begrenzten<br />

Rahmen die Bewahrung der regionalen<br />

Kultur verspricht <strong>und</strong><br />

die touristische Anziehung erhöht.<br />

Es ist dies das Bündnis<br />

zwischen dem Warnemünder<br />

Leuchtturmverein <strong>und</strong> einigen<br />

Unternehmen, zu denen<br />

auch die <strong><strong>Rostock</strong>er</strong><br />

<strong>Stadtwerke</strong> <strong>und</strong> der Verlag<br />

Redieck & Schade,<br />

gehören.<br />

Der Leuchtturmverein<br />

sichert durch eigenes<br />

gemeinnütziges Wirtschaften<br />

die Erhaltung<br />

des Leuchtturms, eines<br />

<strong>Die</strong> Leuchtturmmänner wurden 10<br />

Der 10-jährige<br />

Leuchtturmverein<br />

Warnemünde<br />

in der Denkmalliste der<br />

Stadt geführten technischen<br />

Denkmals. <strong>Die</strong><br />

Stadt erklärte Dank Gesetzeskraft<br />

das Bauwerk als<br />

zu schützendes Kulturgut,<br />

ist selbst aber nicht in der<br />

Lage, dazu Erforderliches<br />

zu leisten. Der Eigentümer,<br />

das Wasser- <strong>und</strong><br />

Schifffahrtsamt seinerseits<br />

sagte dazu deutlich,<br />

dass nur eine derartige<br />

Nutzung durch den Verein<br />

auf Dauer den Erhalt des<br />

Turmes bei immer weniger<br />

maritimer Notwendigkeit<br />

sichern kann. Darüber<br />

hinaus ist der Verein Träger<br />

einer ganzen Palette<br />

kultureller <strong>und</strong> sozialer<br />

Aktivitäten. <strong>Die</strong> Ausreichung<br />

von Fördergeldern<br />

für die Denkmalerhaltung,<br />

für soziale <strong>und</strong> kulturelle<br />

Anliegen sichert den Erhalt<br />

anderer engagierter<br />

Vereine. Und wenn dann<br />

durch den Verein Gelder<br />

für Einrichtungen der öffentlichen Hand, z.B. für das Heimatmuseum<br />

oder denkmalgeschützten Bauten ausgereicht werden, dann<br />

steht die eigentliche Obhutspflicht der Stadt schon auf dem Kopf.<br />

Solches gilt auch bei der Bewahrung unserer Geschichte, wenn<br />

durch den Verein Herausgeberleistungen, z.B. mit dem TIDINGS-<br />

BRINGER, auch viele andere Veröffentlichungen, das bedeutendste<br />

kultursportliche Ereignis – die Warnemünder Woche, – der Warnemünder<br />

Knurrhahnpreis, die Warnemünder Sonntagsschule, oder<br />

Veranstaltungen wie das „Adventsingen“ oder „ Leuchtturm in Flammen“,<br />

auch Ausstellungen finanziert bzw. mitfinanziert werden.<br />

Wenn der Verein zudem noch durch Benefizveranstaltungen an<br />

hochwassergeschädigte an Oder <strong>und</strong> im Müglitztal Gelder ausreichen<br />

konnte, dann hat er seinen regionalen Wirkungsbereich auf<br />

Menschen ausgedehnt, die irgendwann auch Gäste unserer Stadt<br />

waren oder werden.<br />

An diesem Wirken des Warnemünder Leuchtturmvereins haben die<br />

<strong>Stadtwerke</strong> regen Anteil. In diesem Bündnis sind weitere Wirtschaftsunternehmen<br />

der Stadt, wie Eurawasser, Scandlines, die<br />

Hanseatische Brauerei, Ostsee-Zeitung <strong>und</strong> Ostseewelle, das Volkswagenzentum<br />

Lütten Klein, die Seenadel <strong>und</strong> das Internet-Marketing<br />

als Mitglieder des Leuchtturmvereins vereinigt.<br />

<strong>Die</strong>ser Beitrag im „InBöter“, dem Journal der <strong>Stadtwerke</strong>, gibt Gelegenheit<br />

Danke zu sagen für das gemeinsame Wirken. <strong>Die</strong>s mag<br />

Anregung sein, solche Bündnisse zu suchen, wie es hier beschrieben<br />

ist.<br />

Johannes Trojan hat einmal geschrieben: „Glücklich preis ich die<br />

Stadt, wo stets auch wackere Männer sich zu jeglichem Opfer <strong>und</strong><br />

Mühsal finden, sobald es erheischet das Wohl <strong>und</strong> den Nutzen des<br />

Ganzen“. <strong>Die</strong>s hat er als Spotschrift für die Taten <strong><strong>Rostock</strong>er</strong> Verwaltungsmänner<br />

verfasst. Nicht wissend, dass dies einmal Wahrheit<br />

wird, Ratsmänner damit jedoch nicht mehr gemeint sind. Der<br />

Leuchtturmförderverein Warnemünde wurde gerade 10 Jahre alt.<br />

Gerhard Lau<br />

Kloock (2)

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