Jahresbericht 2011 Teil 2 - BUND Konstanz
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Ein Fünftel des Stroms, der <strong>2011</strong> in<br />
Deutschland erzeugt wurde, stammte<br />
bereits aus Sonne, Wind und Biomasse.<br />
Allein <strong>2011</strong> sind Photovoltaikanlagen<br />
mit der Leistung von zwei AKW dazu<br />
gebaut worden. Die Stromerzeugung aus<br />
der Sonne hat sich damit in den vergangenen<br />
fünf Jahren versechsfacht. Es<br />
geht ohne Atom, wie auch stabile<br />
Stromversorgung und Stromexport bei<br />
der strammen Kälte Anfang 2012 zeigten.<br />
Insgesamt steht Baden-Württemberg<br />
traditionell wegen einiger großer<br />
Wasserkraftwerke nicht schlecht da.<br />
Doch vor allem in der Windenergie gibt<br />
es erheblichen Nachholbedarf. Auch in<br />
Baden-Württemberg sollen 10% des<br />
Stroms aus Wind erzeugt werden, das<br />
sind im ersten Schritt 1000 moderne<br />
Anlagen. Um dies zu ermöglichen will<br />
die neue Landesregierung das Planungs-<br />
recht verändern. Bisher mussten die<br />
Regionalverbände, in denen in Baden-<br />
Württemberg zwei bis vier Landkreise<br />
gemeinsam über die Landschaftsplanung<br />
entscheiden, Bereiche festlegen, in<br />
denen Windenergieanlagen gebaut werden<br />
konnten. Ab dem Herbst soll jede<br />
Gemeinde für sich entscheiden dürfen.<br />
Kein guter Weg, finden wir, denn so sind<br />
Konflikte mit dem Naturschutz vorprogrammiert.<br />
Schon seit dem Herbst gibt<br />
es deswegen Kontakte zum Regionalverband<br />
in Waldshut. Vier Bereiche im<br />
Landkreis <strong>Konstanz</strong> werden demnächst<br />
ausgewiesen, die vom Naturschutz aus<br />
vertretbar sind und in denen man Windenergieanlagen<br />
aufbauen kann. Das, so<br />
viel sei schon jetzt gesagt, ist aber nur<br />
der Anfang. 2050 sollen 100% Strom<br />
aus Erneuerbaren kommen, dann brauchen<br />
wir ein Vielfaches.<br />
<br />
Mit dem Bürgerentscheid vom 27.11.<strong>2011</strong> ist klar: der Tiefbahnhof in Stuttgart ist<br />
demokratisch gewollt und wird gebaut. Schon am Tag nach der Abstimmung bestätigten<br />
sich in der Region etliche der Befürchtungen für den Regionalverkehr. So wird die<br />
Strecke Sigmaringen-Tübingen nicht elektrifiziert, die Südbahn ist nicht im<br />
„vordringlichen Bedarf“, d.h. Im Sankt Nimmerleins-Plan und die Bahnhöfe in der Region<br />
müssen sich damit zufrieden geben, dass es als „Modernisierungskonzept“ neue<br />
digitale Uhren gibt, obwohl die alten noch vorhanden sind. Den Bahnhof in <strong>Konstanz</strong><br />
darf sich die Stadt gern so bauen, wie sie ihn mag, Geld kommt keines von der Bahn.<br />
Dem Wahlvolk „nicht die volle Wahrheit sagen“ ist eine vornehme Umschreibung dessen,<br />
was Deutsche Bahn und die Bahnbefürworter in der Politik getan haben.<br />
Der politische Kampf ist vorbei. Nicht vorbei ist die inhaltliche Arbeit der Stuttgarter<br />
Kollegen, denn nach wie vor fehlen entscheidende <strong>Teil</strong>e in der Planung für S21. Nach<br />
wie vor gibt es eklatante Planungsmängel und erhebliche Missachtungen von geltendem<br />
Recht. Hier auch gerichtlich für das Recht von Natur, Umwelt und Menschen<br />
einzutreten, bedeutet keine Missachtung des Souveräns.<br />
Der Bau von S21 wird mindestens 15 Jahre in Anspruch nehmen. Wenn das Geld, wie<br />
absehbar, zwischendrin ausgeht, wird es Verzögerungen beim Bau geben und noch<br />
länger dauern. So lange wird es auch die Aufgabe des <strong>BUND</strong> sein, Mensch, Natur und<br />
Umwelt zu ihrem Recht zu verhelfen.<br />
Ave, Fovea! Persolvi te salutant!<br />
(Frei: Hallo Grube, die´s zahlen/büßen werden,<br />
grüßen Dich.)<br />
Bei der Abschlusskundgebung zur Demo “S21<br />
bremst den Nahverkehr aus“ am 05.02.<strong>2011</strong>