Jahresbericht 2011 Teil 2 - BUND Konstanz
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Energiesparlampen, eigentlich Gasentladungslampen,<br />
müssen entsorgt werden<br />
und dürfen nicht in den Hausmüll. Sie<br />
gelten als Elektrokleingeräte, enthalten<br />
Spuren (0,2-2 Gramm) des giftigen Metalls<br />
Quecksilber, die in keine normale<br />
Tonne gehören. Zusammen mit zwei<br />
Studenten der HTWG und unterstützt<br />
von Sunny Solartechnik sowie den Entsorgungsbetrieben<br />
<strong>Konstanz</strong> EBK konnte<br />
der <strong>BUND</strong> im vergangenen Herbst eine<br />
besondere Aktion starten. Die BWL-<br />
Studenten Ian Dochev und Björn Schiller<br />
hatten im Rahmen eines Studienbegleitenden<br />
Projektes beim CPC die<br />
Aufgabe übernommen, Elektrofachgeschäfte<br />
zur Rücknahme der Lampen zu<br />
bewegen und dies öffentlich zu bewerben.<br />
Schnell stellte sich heraus: die Geschäfte<br />
nehmen schon lange die Lampen<br />
zurück, das Problem liegt eher bei den<br />
Discountern. Leider gab es schlechte<br />
Erfahrungen mit Kunden, die ihren halben<br />
Hausstand entsorgen wollten, sodass<br />
einige Einzelhändler von einer weiteren<br />
Werbung absehen wollten. Das<br />
Ziel des Projektes, eine Rücknahmestellenkarte<br />
von <strong>Konstanz</strong> zu erstellen und<br />
dabei für den Einzelhandel zu werben,<br />
ließ sich damit nicht realisieren.<br />
Stattdessen tat sich die unerwartete<br />
Möglichkeit auf, mit der Information zur<br />
Entsorgung im Abfallkalender der EBK<br />
präsent zu sein, der im November in<br />
rund 40.000 Haushalte verteilt wurde.<br />
Die Projektgruppe hat daraufhin die<br />
Anzahl der Rückgabestellen im Flyer<br />
reduziert. Kunden können nun neben<br />
ihrem Elektrofachgeschäft bei insgesamt<br />
acht Stellen Energiesparlampen abgeben,<br />
unter anderem bei den Wertstoffhöfen<br />
der EBK, und im <strong>BUND</strong>-<br />
Umweltschutzzentrum.<br />
Wichtiger noch als die Rücknahmestellen<br />
ist die Information, dass entsorgt<br />
<br />
<br />
<br />
Die Deutsche Umwelthilfe hat im vergangenen September Beschwerde gegen die Bundesrepublik<br />
Deutschland wegen der unzulänglichen Entsorgungsmöglichkeiten Beschwerde<br />
eingereicht. Eine Studie der DUH hatte ergeben, das die Situation in <strong>Konstanz</strong><br />
mit drei staatlichen Rückgabestellen noch gut ist. In Radolfzell und Singen hat<br />
man kaum Möglichkeiten, die Lampen loszuwerden.<br />
Was völlig fehlt: eine gesetzliche Rücknahmeverpflichtung der Geschäfte, bei denen<br />
man Energiesparlampen neu kaufen kann. Offenbar konnten in die DUH-Mitarbeiter in<br />
14 Radolfzeller Drogerie– und Einzelhandelsmärkten der bekannten Ketten keine Lampen<br />
zurückbringen, obwohl sie nachweisen konnten, die Lampe dort gekauft zu haben.<br />
Einmal mehr ist dies ein Beispiel für eine völlig unzureichende Entsorgungspraxis in<br />
Deutschland.<br />
Für den <strong>BUND</strong> Grund genug, Müll in diesem Jahr zu einem Thema zu machen: beim<br />
<strong>BUND</strong>-Fest am 30. Juni und bei den Umweltfilmtagen wird es um das Thema Müll<br />
gehen. Außerdem wollen wir einige Entsorgungseinrichtungen besuchen.