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Das comeback des Jahres<br />
Mit Beginn der Saison 2011 setzte sich eine lange Tradition fort:<br />
Pirelli kehrte in die Formel 1 zurück. Seit über 100 Jahren unterstützt<br />
das Unternehmen den Motorsport, und nach 41 Jahren unermüdlichen<br />
und erfolgreichen Schaffens (1950 bis 1991), sind die Italiener<br />
auch die dienstältesten Reifenlieferanten der Formel 1.<br />
Die erste Herausforderung der dreijährigen<br />
Kooperation mit der FIA wartete gleich zu<br />
Beginn: Die Zeit war knapp! Nach Unterzeichnung<br />
des Vertrags blieb nur ein knappes Jahr,<br />
um die Reifen zu entwickeln und zu produzieren.<br />
Schon im August 2010 fanden die ersten<br />
privaten Tests statt. Nick Heidfeld, Romain<br />
Grosjean und später Pedro de la Rosa fuhren<br />
viele Runden mit dem Testwagen, um die<br />
Pneus immer weiter zu verbessern – von Jerez<br />
bis Abu Dhabi wurden die Reifen auf Herz und<br />
Nieren geprüft. Insgesamt 50‘000 Reifen der<br />
P Zero in Formel-1-Version lieferte Pirelli den<br />
Teams für die Saison 2011. Sechs unterschiedliche<br />
Mischungen standen zur Verfügung:<br />
vier Trockenreifen, ein Intermediate- und ein<br />
Regen reifen.<br />
22 automotive news Nr 4 I 2011<br />
Mit Pirelli als neuem exklusiven Reifenlieferanten<br />
der Formel 1 begann nicht nur für das italienische<br />
Unternehmen ein Lernprozess. Auch<br />
die Teams – insbesondere die Fahrer – mussten<br />
sich den neuen Rahmenbedingungen anpassen.<br />
Denn die FOTA (Teamvereinigung der<br />
Formel-1-Teams) und die FOM (Serienpromoter)<br />
hatten klare Anweisungen gegeben, wie<br />
sie sich die Rennreifen aus Mailand vorstellten.<br />
In einem Interview mit auto-motor-und-sport.<br />
de erklärte Formel-1-Chef Bernie Ecclestone<br />
die Hintergründe: „Pirelli war die einzige Reifenfirma,<br />
die bereit war, unsere Wünsche in<br />
Bezug auf mehr Spannung zu erfüllen. Sie sollten<br />
einen dicken Orden dafür bekommen. Als<br />
ich sie darum bat, haben sie geantwortet, dass<br />
sie mir keine Garantie geben könnten, es aber<br />
versuchen würden. Es ist ja auch nicht einfach,<br />
aktuell I Reifen<br />
Reifen zu bauen, die nur ein Drittel der Renndistanz<br />
schaffen. Andere Hersteller haben sich<br />
geweigert. Sie waren um ihr Image besorgt.<br />
Pirelli hat einen Reifen gebaut, der die Show<br />
verbessert.“<br />
Warum es einen Unterschied zwischen Rennund<br />
Alltagsreifen gibt, erklärt Paul Hembery,<br />
Direktor Motorsport bei Pirelli: „P Zero sind<br />
nicht gleich P Zero. Wer sich für seinen Pkw<br />
diesen Reifen kauft, erhält natürlich einen<br />
Pneu, der ein für den öffentlichen Strassenverkehr<br />
zugelassenes Profil hat. Ausserdem unterscheiden<br />
sich die Mischungen deutlich: Bei den<br />
P Zero-Reifen für die Formel 1 ist das Ziel, dass<br />
sie nur ein Drittel der Renndistanz durchhalten.<br />
Die P Zero für Pkw sollen natürlich eine möglichst<br />
lange Lebensdauer haben.“