Visuelle Aufarbeitung eines Krankheitsbildes
Bachelor Thesis 2015. Die Volkskrankheit Demenz - Visuelle Aufarbeitung eines Krankheitsbildes. Schwerpunkte: Magazingestaltung, Informationsgrafiken
Bachelor Thesis 2015.
Die Volkskrankheit Demenz - Visuelle Aufarbeitung eines Krankheitsbildes.
Schwerpunkte: Magazingestaltung, Informationsgrafiken
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Genau hier rücken die Gestalter in den Vordergrund - wir haben eine große gestalterische<br />
Palette zur Auswahl, welche den Informationsempfängern bereits durch<br />
die kognitive Wahrnehmung bekannt ist. Sei es die Symbolik der Farben, die konzipierte<br />
Anordnung von Text- und Bildelementen in einem Layout oder die Wahl der<br />
Typografie - alle Punkte sind den Rezipienten schon mehrmals zuvor in gewissen<br />
Kontexten begegnet und durch die gezielte Verwendung dieser gestalterischen Mittel,<br />
kann man bereits viele Informationen vermitteln, welche in einfachen Fließtexten<br />
womöglich untergehen würden. Der Rezipient möchte aufgefordert werden sich<br />
etwas anzusehen, er möchte meistens nicht lange aufgehalten werden und trotzdem<br />
spielt der Entertainment-Faktor eine große Rolle.<br />
Die Kommunikation zwischen Sender und Rezipient kann auf vielen Kanälen und<br />
durch vielseitige Medien erfolgen. Sowohl Bilder, als auch Informationsgrafiken<br />
sind wichtige Mittel der Kommunikation, doch in wie weit gelingt es, durch sie<br />
den gesamten Kontext ebenfalls zu beschreiben Oder bedeutet die vereinfachte<br />
Vermittlung durch Visualisierungen, dass man sämtliche Informationen weglassen<br />
muss Darauf wird in den folgenden Abschnitten eingegangen und zunächst die<br />
Form `Visual Storytelling` genauer betrachtet.<br />
visual storytelling<br />
Der Begriff Visual Storytelling taucht besonders im kreativen Umfeld immer häufiger<br />
auf. Ob in der Fotografie, im Grafikdesign oder in der Filmproduktion - alle<br />
Bereiche haben das Ziel, mittels visueller Darstellung, Geschichten zu erzählen.<br />
Auch zur Wissensvermittlung werden schon seit vielen Jahren Geschichten erzählt<br />
oder bildlich dargestellt. Da dies auch das Ziel dieses Bachelorprojektes ist, möchte<br />
ich kurz auf diesen Bereich des Grafikdesigns eingehen, bevor wir zu den Informationsvisualisierungen<br />
kommen. Doch wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen<br />
Visual Storytelling und Infografiken Gibt es überhaupt einen gravierenden Unterschied<br />
Nein, gibt es nicht. Jedoch werden Infografiken gestaltet, welche keine Geschichten<br />
erzählen - diese würden dann wohl nicht dem Bereich Visual Storytelling<br />
zugeordnet. Da es keine vorgeschriebene Stilrichtung oder zu verwendende Tools<br />
gibt, sehen die Infografiken im Visual Storytelling sehr unterschiedlich aus. Zu jedem<br />
Thema wird ein passender Stil gewählt und oft entstehen Kombinationen aus<br />
Kunst, Fotografie, Grafik und Typografie. Ein entscheidender Punkt ist beim Visual<br />
Storytelling jedoch unerlässlich, im Gegensatz zu einer Infografik: Durch die narrative<br />
Grafik werden Emotionen ausgelöst.Vielleicht werden nicht immer Geschichten<br />
im herkömmlichen Stil durch die Grafiken weitergegeben, doch sie lösen<br />
bei uns im Kopf etwas aus. Das Kopfkino springt an und wir konstruieren durch<br />
bereits abgespeicherte Erlebnisse und Erfahrungen eine eigene Geschichte. Damit<br />
genau das passiert, besteht die Aufgabe des Storytellers darin, mit entscheidenden<br />
Bild- und Textelementen dieses Kopfkino und eine gewisse Stimmung vorzuprogrammieren<br />
und auszulösen. Denn nur, wenn der erste Eindruck stimmt, lässt sich<br />
der Betrachter länger auf die Grafik ein. Spricht es ihn nicht an, blättert er weiter.<br />
Wichtig ist auch, dass am Ende unterschiedliche Betrachter zur selben Schlussfolgerung<br />
gelangen. Bevor wir uns ein paar Beispiele ansehen, möchte ich gerne die<br />
Frage beantworten, was überhaupt die Intention von Visual Storytelling ist und<br />
warum der Bedarf, diese Form zu wählen, so groß ist.<br />
Zu 80% läuft die Kommunikation heutzutage non-verbal ab und das ist nur <strong>eines</strong><br />
von vielen Argumenten, welches für die Verwendung von Grafiken spricht. Andrew<br />
Losowsky formuliert es folgendermaßen:<br />
„A successful visualisation is the same as any successful story, regardless of<br />
Medium, or even whether it is fiction or fact: it informs, it makes the reader<br />
think about the world around them, and about our own lives. It stirs emotions,<br />
it encourages action, it equips us, it inspires us. It enriches our world in tiny<br />
ways that we may never understand.“ [6: Losowsky, Andrew]<br />
Weitere Vorteile sind, dass Grafiken oft sprachübergreifend gestaltet werden können,<br />
oder dass Leute, die noch nicht lesen können (auch Kinder) schnell verstehen,<br />
um was es sich handelt. Uns ist gar nicht mehr richtig bewusst, wie häufig wir<br />
täglich Infografiken sehen und möglicherweise achten wir viel zu selten auf die Geschichte<br />
dahinter. Religiöse Symbole, Karten(-spiele), Kreidezeichnungen um einen<br />
ermordeten Menschen - mit Hilfe von Grafiken sparen wir viel Zeit und umgehen<br />
Missverständnisse. Die Vielzahl von bisher gestalteten Infografiken unterstützt die<br />
These, dass wirklich jedes Thema visualisiert werden kann - sei es statisch, animiert,<br />
abstrakt oder fotorealistisch. Außerdem können schon ganz simple Visualisierungen<br />
manche Situationen erleichtern, wie man an folgendem Beispiel sieht.<br />
Die Aufgabe besteht darin, aus einer Vielzahl von Ziffern herauszufinden, wie oft<br />
die Zahl 5 auftaucht. Bei welcher Abbildung fällt es wohl leichter<br />
Abb. 1<br />
Abb. 2<br />
2975245992144523 2975245992144523<br />
3258711125584141 3258711125584141<br />
6699451269944519 6699451269944519<br />
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