Visuelle Aufarbeitung eines Krankheitsbildes
Bachelor Thesis 2015. Die Volkskrankheit Demenz - Visuelle Aufarbeitung eines Krankheitsbildes. Schwerpunkte: Magazingestaltung, Informationsgrafiken
Bachelor Thesis 2015.
Die Volkskrankheit Demenz - Visuelle Aufarbeitung eines Krankheitsbildes.
Schwerpunkte: Magazingestaltung, Informationsgrafiken
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
Bekommt ein Gestalter den Auftrag, eine Infografik zu erstellen, muss er sich zunächst<br />
informieren. Was gibt es bereits für Visualisierungen zu dem Thema Welche<br />
Historie beinhaltet die Thematik Wer sind die späteren Betrachter der Infografik<br />
und wie gelingt am besten, ihre Aufmerksamkeit zu erlangen Je intensiver man<br />
sich mit der Thematik beschäftigt, umso größer ist die Chance, dass eine erfolgreiche,<br />
frequentierte Infografik entsteht.<br />
Als nächstes müssen die dazugehörigen Daten besorgt und aufbereitet werden. Dies<br />
ist in manchen Fällen gar nicht so einfach, da nicht alle existierenden Datensätze<br />
zur freien Verwendung stehen. Am besten ist es daher, wenn man sich die korrekten<br />
Daten direkt von dem Auftraggeber liefern lässt. Erstellt man eine Infografik in eigener<br />
Sache, ist es natürlich wichtig, dass man für die Richtigkeit der Daten garantieren<br />
kann. Ist der Datensatz vorhanden, muss er nun eventuell noch aufbereitet,<br />
das heißt in ein verwendbares Format zur Weiterverarbeitung, gebracht werden.<br />
Manche Datensätze sind sehr komplex und unverständlich. Die folgende Aufgabe<br />
besteht also darin, die Daten zu erforschen . Was bedeuten die vorliegenden Zahlen<br />
und Kennzeichnungen<br />
Die nächste Frage, die sich der Gestalter nun stellen muss, ist die Frage nach der<br />
Intention, der Geschichte, den Fakten der Daten. Was ist für den Rezipienten wichtig<br />
Wie kann ich ihm den Sachverhalt am einfachsten vermitteln und welche Darstellungsform<br />
eignet sich dazu<br />
Wurden auf diese Fragen Antworten gefunden, können die ersten Skizzen erstellt<br />
werden. Dies kann auf ganz unterschiedliche Art und Weise erfolgen. Es bieten sich<br />
Collagen, digitale oder analoge Skizzen an.<br />
Anschließend sollte man die Skizzen hinterfragen. Trifft die Visualisierung die vorher<br />
bestimmte Intention Ist sie verständlich Fehlen wesentliche Inhalte<br />
Hat man den besten Visualisierungsansatz herausgefiltert, folgt die Feinjustierung<br />
und die gestalterischen Skills können angewendet werden. Farbklima, Raster, Typografie<br />
und Grafikelemente werden bestimmt und finalisiert.<br />
8<br />
9<br />
10<br />
Handelt es sich um eine Infografik, welche publiziert werden soll, muss sie im<br />
nächsten Schritt entwickelt und implementiert werden. Für Printmedien wird sie<br />
nun, in das dafür vorhergesehene Layout eingebaut. Im digitalen Bereich muss sie<br />
programmiert und in die Website eingepflegt werden.<br />
Liegt die fertige Infografik vor, sollte man sie erneut hinterfragen und prüfen, ob<br />
alle Aussagen stimmen und die Daten richtig übersetzt wurden.<br />
Der letzte Schritt besteht darin, die fertige Infografik der Öffentlichkeit preiszugeben<br />
und sie zu publizieren, oder bei dem Auftraggeber abzuliefern.<br />
Die Konzeption und Gestaltung einer Informationsgrafik kann sich in den unterschiedlichsten<br />
Zeiträumen abspielen. Manche Entwicklungsprozesse ziehen sich<br />
über mehrere Jahre hin, andere Grafiken werden innerhalb weniger Stunden oder<br />
Minuten gestaltet.<br />
Der Prozess an sich läuft jedoch in den meisten Fällen wie oben beschrieben ab,<br />
egal, ob am Ende eine Statistik eine visualisierte Geschichte oder eine infografische<br />
Installation entsteht.<br />
Infografik in der Medizin<br />
Einem besonderen Themengebiet möchte ich an dieser Stelle Raum zur genaueren<br />
Betrachtung gewähren: den wissenschaftlichen und medizinischen Infografiken.<br />
Auf Grund meiner Fragestellung, wie man ein Krankheitsbild visuell aufbereiten<br />
und vermitteln kann, habe ich mich neben der Magazingestaltung, auf welche ich<br />
im weiteren Verlauf der Thesis noch eingehen werde, besonders mit Grafiken im<br />
medizinischen Bereich beschäftigt. Sicherlich fallen uns direkt die anatomischen<br />
Zeichnungen aus dem Biologie-Unterricht ein; doch welche Möglichkeiten die Informationsvisualisierung<br />
sonst noch bietet, werde ich in diesem Kapitel erläutern.<br />
Eine der ersten „weltbekannten“ Infografiken stammt von Florence Nightingale im<br />
Jahre 1858 (Abb. 5). „Florence Nightingale wird die Erfindung des Polar-Area-Diagramms,<br />
auch Torten- oder Kreisdiagramm genannt, zugeschrieben. Mit diesem<br />
Diagramm belegte die gelernte Krankenschwester, dass die meisten Soldaten nicht<br />
an den im Krieg erlittenen Wunden, sondern an Infektionen starben.“ [9: Stapelkamp,<br />
Torsten]<br />
21 22