Visuelle Aufarbeitung eines Krankheitsbildes
Bachelor Thesis 2015. Die Volkskrankheit Demenz - Visuelle Aufarbeitung eines Krankheitsbildes. Schwerpunkte: Magazingestaltung, Informationsgrafiken
Bachelor Thesis 2015.
Die Volkskrankheit Demenz - Visuelle Aufarbeitung eines Krankheitsbildes.
Schwerpunkte: Magazingestaltung, Informationsgrafiken
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Gestalter entwickeln immer wieder neue Stile, um Geschichten oder Fakten in Form<br />
von Infografiken darzustellen und trotzdem möchte ich versuchen, die Formen grob<br />
zu kategorisieren. Das „bilderbuero“ [vgl. 10: bilderbuero] aus Hamburg unterscheidet<br />
folgendermaßen:<br />
Die wahrscheinlich bekannteste Form: Statistiken. Besonders für betriebsinterne<br />
Dokumente ist dies eine hilfreiche Möglichkeit, wenn es um die Darstellung von<br />
Marktanalysen, Umfragen oder andere Zahlenwerke, wie Umsätze und Verkäufe,<br />
geht. Prozesse können ebenfalls gut visualisiert werden. Herstellungsprozesse oder<br />
Anleitungen zur Installation von Geräten gehören zu dieser Kategorie.<br />
Möchte man Veränderungen von Städten, Flüssen oder Ländern darstellen, befindet<br />
man sich in der Kategorie Geografie. Zur infografischen Darstellung von Geschichten,<br />
Flugzeugquerschnitten oder weiteren komplexen Sachverhalten erstellt<br />
man eine Visualisierung. Alles, was sich über einen längeren Zeitraum ereignet,<br />
zählt man zur Kategorie der Chronologie. Unter Hierarchie & Beziehungen fallen<br />
jegliche Interaktionen zwischen Personen und Ländern, als auch sämtliche Organisationsstrukturen<br />
und Regel-Systemen. Neben der bereits genannten Kategorisierung,<br />
dem LATCH-System von Richard Saul Wurman, finde ich, dass diese<br />
Zusammenfassung der Infografik-Arten die vielfältigen Darstellungsmöglichkeiten<br />
am ehesten trifft.<br />
Zu Beginn der Bachelorarbeit habe ich mich gefragt, ob es überhaupt Grenzen der<br />
Informationsvisualisierung gibt, jedoch konnte ich bisher noch keine finden. Aufgrund<br />
der Tatsache, dass Formate, Farbgebungen, Illustrationsstile oder programmierte<br />
Grafiken immer wieder neue Kombinationen und Dimensionen ermöglichen,<br />
sind der Gestaltung von Infografiken zu allen Themen der Welt kaum Grenzen gesetzt.<br />
Eine umfangreiche Kategorisierung inhaltlicher Themen findet man in dem Buch<br />
„Information is Beautiful“ von David McCandless (William Collins, 2009).<br />
In folgenden Kapiteln wurden sämtliche Infografiken zusammengetragen:<br />
Pop, Web, Thought, Food, Power, Life, Nature, Science, Health, Film, Media, Music<br />
Sowohl die Darstellungsformen als auch die Thematiken überschneiden sich jedoch<br />
an vielen Stellen; daher ist es schwierig, eine Kategorisierung vorzunehmen. Teilweise<br />
setzen wir uns selbst Grenzen, wenn wir ein Magazin in einem bestimmten<br />
Format oder mit einheitlicher Farbgebung gestalten. Die Grafik sollte dann zu Stil<br />
und Format des Mediums passen. Doch selbst dafür gibt es mittlerweile die Cross-<br />
Over-Möglichkeit, beispielsweise einen Code zu scannen, und schon wird die Grafik<br />
interaktiv, oder dreidimensional dargestellt.<br />
Abschließend kann man sagen, dass die Mittel und Möglichkeiten, eine Infografik<br />
zu erstellen, noch längst nicht erschöpft sind. Es erschließen sich immer wieder<br />
neue Bereiche und so vielfältig wie die Themen, sind auch die Möglichkeiten der<br />
Gestaltung. Eine Kategorisierung wird demzufolge immer schwieriger.<br />
Prozess der Informationsvisualisierung<br />
In diesem Kapitel möchte ich gerne allgemeine Schritte auf dem Weg zur Infografik<br />
beschreiben. Sicherlich hat jeder Gestalter seine individuelle Vorgehensweise, doch<br />
an manchen Schritten kommt man bei der Gestaltung einer Infografik nicht vorbei.<br />
Zunächst sollten einige Faktoren berücksichtigt werden, damit der Betrachter später<br />
einen leichten Zugang zu der Grafik findet:<br />
Die Grafik sollte übersichtlich konzipiert sein.<br />
Ist eine große, komplexe Grafik geplant, sollte diese mit Hilfe <strong>eines</strong> Rasters<br />
aufgebaut werden, es sei denn, eine zufällige Anordnung ist gewünscht.<br />
Der Stil der Darstellung sollte auf die verwendeten Informationen/Daten<br />
abgestimmt sein.<br />
Die Grafik benötigt einen Titel, egal ob abstrakt oder beschreibend.<br />
In den meisten Fällen sollte die grafische Darstellung für sich alleine stehen<br />
können und verständlich sein.<br />
Deutliche Kennzeichnungen der Grafikbestandteile sind erforderlich<br />
(z.B. Achsen, Maßstab).<br />
Dies sind einige grundsätzliche Regeln, welche natürlich gebrochen werden dürfen,<br />
doch für die Gestaltung zunächst essentiell sind.<br />
In einem Vortrag des Grafikdesigners Benjamin Wiederkehr [vgl. 11: Wiederkehr,<br />
Benjamin] fasst er den Prozess der Entstehung einer Infografik, in 10 Schritten<br />
zusammen. Diese möchte ich an dieser Stelle als allgemeine Grundlage für die folgenden<br />
Erläuterungen nennen.<br />
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