Rote Liste der Schmetterlinge - LUGV - Land Brandenburg
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ROTE LISTE SCHMETTERLINGE ; NATURSCHUTZ U . LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 10 (3), 2001 45<br />
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waldrandstrukturen (= Larvallebensraum)<br />
mit angrenzenden großen Thymianbeständen<br />
auf Sandtrockenrasen zur Nektaraufnahme<br />
durch die Imagines . Lokal<br />
ist die Art in <strong>der</strong> Lausitz noch zahlreich<br />
(49) Hipparchia statilinus : Der Falter ist ein<br />
Charakterart größerer, lückiger Sandtrockenrasen<br />
mit Silbergras-Pionierfluren .<br />
Auf den ehemaligen Truppenübungsplätzen<br />
und in <strong>der</strong>en Randzonen in <strong>der</strong> Südhälfte<br />
<strong>Brandenburg</strong>s existieren gegenwärtig<br />
noch stabile Populationen (KÜHNE<br />
& GELBRECHT 1997, GELBRECHT et al 2001) .<br />
Aufgrund des allgemeinen Rückganges in<br />
Deutschland und im Norden <strong>Brandenburg</strong>s<br />
sowie <strong>der</strong> großen Gefährdung <strong>der</strong><br />
Lebensräume wurde die Art in die Kategorie<br />
1 hochgestuft<br />
(50) Sabra harpagula : Die Verbreitung in<br />
<strong>Brandenburg</strong> wird von GELBRECHT et al .<br />
(1995) beschrieben<br />
(51) Bichroma famula : B famula ist eine atlanto-mediterrane<br />
Art, die in Deutschland<br />
nur noch an wenigen Stellen nachgewie<br />
sen wird . Sie ist an große, warme Besenginster-Heiden<br />
gebunden und wurde<br />
nach langer Zeit erst 1996 bei Jüterbog<br />
auf ehemaligen Truppenübungsplätzen<br />
wie<strong>der</strong> entdeckt (RÖDEL & TRUSCH 1997,<br />
GELBRECHT & SEIGER 1999) .<br />
(52) Narraga fasciolaria : Dieser Spanner ist<br />
eine auf Sandtrockenrasen im Larvalstadium<br />
an Feld-Beifuß (Artemisia campestris)<br />
lebende Art, die aktuell in <strong>Brandenburg</strong><br />
noch relativ viele Fundorte aufweist und<br />
hier den Verbreitungsschwerpunkt für<br />
Deutschland hat (GELBRECHT 1998) .<br />
(53) Artiora evonymaria : In <strong>Brandenburg</strong> wurde<br />
die Art bislang nur in einem Kleinstareal<br />
bei O<strong>der</strong>berg bekannt . Die vorwie<br />
gend südöstlich verbreitete Art lebt monophag<br />
an Pfaffenhütchen (Evonymos<br />
europaea) an warmen Waldrän<strong>der</strong>n bzw.<br />
Hecken an den O<strong>der</strong>hängen (vgl . auch<br />
GELSREaIT et al . 1995) .<br />
(54) Lycia pomonaria : Aktuelle Nachweise liegen<br />
nur aus Brieselang (TRUSCH & RoDFI<br />
1995) sowie vom NSG Lindholz bei Nau<br />
en (1999 durch KALLIEs, RoSENBAUER &<br />
GELBRECHT entdeckt) in lindenreichen, frischen<br />
Laubwäl<strong>der</strong>n vor<br />
(55) Selidosema brunnearia : Die aktuelle Verbreitung<br />
<strong>der</strong> auf Ca/luna-Heiden fliegenden<br />
Art wird von GELBRECHT et al . (1997)<br />
dargestellt .<br />
(56) Tephronia sepiaria : Die im Larvalstadium<br />
an Holzflechten lebende Art, z.B . an<br />
Holzzäunen, wurde vor 1900 noch sel<br />
ten" (BARTEL & HERz 1902) im Berliner<br />
Raum beobachtet . CHAPPUIS (1942) hält<br />
sie seitdem für ausgestorben . Ein letzter<br />
Nachweis für das Berliner Stadtgebiet erfolgte<br />
nach GERS īBERGER & STIESV (1989)<br />
im Jahr 1920 . Diese Angaben wurden<br />
von GELBRECHT et al . (1999) berücksichtigt,<br />
jedoch versehentlich nicht in<br />
das Kommentierte Verzeichnis <strong>der</strong><br />
Großschmetterlinge (Macrolepidoptera)<br />
<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> Berlin und <strong>Brandenburg</strong>"<br />
(GELBRECHT et al . 1993) aufgenommen .<br />
(57) Cabera leptographa . C . leptographa ist<br />
eine Art <strong>der</strong> offenen Nie<strong>der</strong>moore mit<br />
Weidengebüschen . Sie wurde in Mitteleuropa<br />
bislang erst an wenigen Stellen<br />
nachgewiesen . Die leicht verwechselbare<br />
Art wurde letztmalig 1977 in <strong>Brandenburg</strong><br />
beobachtet . Ein aktuelles Vorkommen<br />
erscheint jedoch auch gegenwärtig<br />
noch vor allem im Südosten Berlins (Dahmetal)<br />
und in Nordbrandenburg möglich .<br />
(58) Theria primaria : Die erst seit jüngster Zeit<br />
in <strong>Brandenburg</strong> nachgewiesenen Art (siehe<br />
GELBRECHT & SEIGER 1999) erreicht in<br />
<strong>der</strong> Prignitz die Arealostgrenze . Sie ist an<br />
windgeschützte Schlehenhecken an frischen<br />
bis feuchten Stellen (Saumstrukturen<br />
von Feldgehölzen, Elbtalaue) gebunden<br />
. Eine Gefährdung besteht beson<strong>der</strong>s<br />
durch Flurbereinigung .<br />
(59) Charissa ambiguata : Die Art wird gegenwärtig<br />
nur in blütenpflanzenreichen, lichten<br />
Kiefernwäl<strong>der</strong>n im Raum Erkner-Rü<strong>der</strong>sdorf-Löcknitztal<br />
im Osten Berlins<br />
nachgewiesen (GELBRFCI-IT et al . 1995) .<br />
(60) Dyscia faāaria : Die aktuelle Verbreitung<br />
und Schutzproblematik <strong>der</strong> an große, offene<br />
Calluna-Heiden gebundenen Art<br />
(meist auf ehemaligen o<strong>der</strong> noch militärisch<br />
genutzten Truppenübungsplätzen)<br />
werden von TRUSCH et al . (1996) beschrieben<br />
.<br />
(61) Antonechloris smaragdaria : Die Art wird