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Rote Liste der Schmetterlinge - LUGV - Land Brandenburg

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ROTE LISTE SCHMETTERLINGE ; NATURSCHUTZ U. LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 10 (3), 2001 49<br />

des sowie bei Rheinsberg gefunden .<br />

Hauptnahrungspflanzen sind Sumpfporst<br />

(Ledum palustre) und Poleigränke (Andromeda<br />

polifolia) .<br />

(102) Amphipoea lucens: A . lucens ist ebenfalls<br />

an oligotroph-saure Zwischenmoore gebunden<br />

. Es gibt nur wenige bekannte<br />

Vorkommen am nördlichen Spreewaldrand,<br />

im Raum Storkow/Mark und in <strong>der</strong><br />

Uckermark .<br />

(103) Hadena irregularis: Die Art fliegt auf kontinentalen<br />

Sandtrockenrasen mit Ohrlöffel-Leimkraut<br />

(Silene otites), <strong>der</strong> Nah<br />

rungspflanze <strong>der</strong> Raupe . Aktuell wird sie<br />

nur noch entlang <strong>der</strong> O<strong>der</strong> an wenigen<br />

Stellen (GELBRECHT & RICHERT 2000) beobachtet.<br />

Weitere stabile Populationen in<br />

Deutschland existieren nur noch am Kyffhäuser<br />

(Thüringen) .<br />

(104) Mythimna flammea : M. flammea ist eine<br />

Art <strong>der</strong> Schilfröhrichte . Sie wird offenbar<br />

leicht übersehen, ist aber zumindest in<br />

Nordbrandenburg verbreiteter . Ihre Gefährdung<br />

wurde in <strong>der</strong> ersten <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong><br />

<strong>Brandenburg</strong>s überschätzt .<br />

(105) Lycophotia molothina : Aktuelle Verbreitung<br />

und ökologische Ansprüche <strong>der</strong> in<br />

verbuschten Heidegebieten vorkommen<br />

den Art werden von GELBRECHT et al .<br />

(2000) dargestellt.<br />

(106) Rhyacia lucipeta: Bislang wurde die Art<br />

nur in <strong>der</strong> Bergbaufolgelandschaft in <strong>der</strong><br />

Lausitz gefunden . Sie entzieht sich leicht<br />

<strong>der</strong> Beobachtung .<br />

(107)Spaelotis suecica : Ein Neunachweis für<br />

<strong>Brandenburg</strong> und ein damit gleichzeitiger<br />

Wie<strong>der</strong>fund für Deutschland gelang bei<br />

Storkow/Mark (GELBRECHT &SEGER 1999) .<br />

(108)Xestia ashworthi : Die an Heidegebiete<br />

gebundene Art wurde im letzten Jahrzehnt<br />

kaum noch in <strong>Brandenburg</strong> nachgewiesen<br />

. Die Ursache des Rückganges<br />

ist unklar.<br />

(109)Xestia agathina : Die aktuelle Verbreitung<br />

<strong>der</strong> in <strong>Brandenburg</strong> monophag an Heidekraut<br />

(Calluna vulgaris) gebundenen Art<br />

wird von ROSENBAUER et al . (2000) beschrieben<br />

. Die hier dargestellte Situation<br />

berechtigt zur Rückstufung <strong>der</strong> Gefährdungskategorie<br />

.<br />

(110)Euxoa hastifera : Bislang wurden drei E-<br />

xemplare bei Spremberg als Neufund für<br />

Deutschland durch Schacht nachgewiesen<br />

(GELBRECHT & SEICER 1999) . Falls sich<br />

das Vorkommen als stabile Population erweisen<br />

sollte, ist die vermutlich an Sandtrockenrasen<br />

gebundene Art als vom<br />

Aussterben bedroht" einzustufen .<br />

(111)Euxoa vitta : Die erst vor wenigen Jahren<br />

in <strong>Brandenburg</strong> entdeckte seltene Art ist<br />

ebenfalls an große, offene Sandtrockenrasen<br />

gebunden (GELBRECHT et al . 1995) .<br />

(112) Euxoa cursoria : Nach 1980 wurde E. cursoria<br />

nur noch in Zehdenick im Jahr 1988<br />

durch Schnei<strong>der</strong> nachgewiesen (GELB-<br />

RECHT et al . 1995) . Es ist unklar, ob die Art<br />

gegenwärtig überhaupt noch in <strong>Brandenburg</strong><br />

vorkommt . Habitate sind lückig bewachsene<br />

Stellen in Sandtrockenrasen,<br />

bevorzugt auf Truppenübungsplätzen<br />

und Binnendünen .<br />

(113)Agrotis crassa : A . crassa ist eine warmeliebende,<br />

mehr südlich verbreitete Art .<br />

Gegenwärtig ist eine deutliche Zunahme<br />

<strong>der</strong> Fundortdichte und Häufigkeit <strong>der</strong> in<br />

<strong>Brandenburg</strong> die Arealnordgrenze erreichenden<br />

Art zu beobachten . Eine mögliche<br />

Ursache ist die aktuelle Klimaerwärmung<br />

. Die Art wird auch in Siedlungsbereichen<br />

gefunden . Die Biotopansprüche<br />

sind noch nicht ausreichend bekannt .<br />

(114)Parocneria detrita : In Deutschland wird<br />

die Art nur noch im brandenburgischen<br />

und mecklenburgischen Elbtal auf Binnendünen<br />

mit Eichenbüschen (GELBRECHT<br />

et al . 1995) gefunden .<br />

(115)Pelosia obtusa: Die Art ist in eutrophen<br />

Feuchtgebieten, vor allem in Schilfröhrichten,<br />

offenbar wesentlich verbreiteter<br />

als bislang angenommen . Vielleicht hat<br />

auch eine Häufigkeitszunahme stattgefunden<br />

.<br />

(116)Setina roscida : Die aktuelle Situation des<br />

Vorkommens in <strong>Brandenburg</strong> wird von<br />

GELBRECHT et al . (1995) beschrieben . Die<br />

beiden letzten bekannten Vorkommen im<br />

Löcknitztal und an <strong>der</strong> O<strong>der</strong> bei Ratzdorf<br />

(Weidlich) bedürfen einer erneuten Bestätigung<br />

. Schutzmaßnahmen (Erhalt offener,<br />

flechtenreicher Sandtrockenrasen)<br />

sind dringend erfor<strong>der</strong>lich .<br />

(117)Amata phegea : Im letzten Jahrzehnt wur-

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