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Rote Liste der Schmetterlinge - LUGV - Land Brandenburg

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ROTE LISTE SCHMETTERLINGE ; NATURSCHUTZ u . LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 10 (3), 2001 51<br />

5 Diskussion<br />

.<br />

Von den seit 1900 in <strong>Brandenburg</strong> (mit Berlin)<br />

1 .027 jemals nachgewiesenen Arten <strong>der</strong><br />

Großschmetterlinge" wurden 423 Arten (=<br />

41,2 %) in die verschiedenen Gefährdungskategorien<br />

<strong>der</strong> <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong> <strong>Brandenburg</strong>s aufgenommen<br />

Für die einzelnen Gefährdungskategorien<br />

ergibt sich die in Tabelle 4 dargestellte<br />

Situation .<br />

Ein Vergleich mit <strong>der</strong> ersten Fassung <strong>der</strong> <strong>Rote</strong>n<br />

<strong>Liste</strong>' (GELBRECHT & WEIDLICH 1992) ist - wie<br />

schon erwähnt - nur bedingt möglich, da zum<br />

Teil unterschiedliche Gefährdungskategorien<br />

angewendet wurden und einige Arten mit Einzelfunden<br />

vor allem <strong>der</strong> Kategorie 0 <strong>der</strong> ersten<br />

<strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong> nicht Eingang in die aktuelle Fassung<br />

<strong>der</strong> <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong> fanden .<br />

Weiterhin zeigte sich, dass in <strong>der</strong> ersten Fassung<br />

die Gefährdung einiger vorwiegend an<br />

Wäl<strong>der</strong> gebundene Arten überschätzt und daher<br />

zum Teil nicht mehr in die vorliegende <strong>Liste</strong><br />

aufgenommen wurden . Einige weitere Arten<br />

wiesen im letzten Jahrzehnt eine so deutliche<br />

Häufigkeitszunahme auf, dass sie in <strong>der</strong> Gefährdung<br />

herabgestuft werden konnten bzw .<br />

aus <strong>der</strong> <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong> ausschieden . Diese Tatsachen<br />

erklären den leichten Rückgang <strong>der</strong> insgesamt<br />

als gefährdet eingestuften Arten von 44,6<br />

% (GEI BRECHT & WEIDLICH 1992) auf jetzt 41,2<br />

% . An<strong>der</strong>erseits musste eine Anzahl von Arten,<br />

die an nährstoffarmes, extensiv genutztes Offenland<br />

gebunden sind, in ihrer Gefährdung<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

. .<br />

höher eingestuft werden . Mehrere Arten konnten<br />

in den zurückliegenden 10 Jahren trotz intensiver<br />

Suche nicht mehr nachgewiesen werden<br />

Aufgrund des Verschwindens ihrer Lebensräume<br />

sind solche Arten mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

ausgestorben . Das betrifft vor allem<br />

Arten <strong>der</strong> extensiv genutzten Mähwiesen<br />

auf Nie<strong>der</strong>mooren .<br />

Generell kann festgestellt werden, dass von<br />

den gefährdeten Arten ein hoher Anteil an<br />

nährstoffarmes Offerland gebunden ist . Es<br />

handelt sich um die Biotoptypen <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Sandtrockenrasen einschließlich <strong>der</strong><br />

Binnendünen, die Calluna- und Besenginsterheiden<br />

sowie Feuchtgebiete, insbeson<strong>der</strong>e<br />

Mähwiesen, oligotroph-saure Moore und naturnahe<br />

Flussauen Oft weisen die an diese Lebensräume<br />

gebundenen Arten im <strong>Land</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />

ihren Verbreitungsschwerpunkt in<br />

Deutschland auf bzw kommen nur noch in<br />

<strong>Brandenburg</strong> vor. Aber auch viele Arten, die an<br />

strukturreiche Waldsäume mit angrenzendem<br />

Offenland gebunden sind, zeigen einen starken<br />

Rückgang Zukünftige Schutzbestrebungen<br />

müssen diesen Tatsachen Rechnung tragen .<br />

Gegenwärtige Schutzgebietsausweisungen und<br />

Biotopmanagement-Maßnahmen entsprechen<br />

noch nicht den Anfor<strong>der</strong>ungen für einen langfristigen<br />

Erhalt <strong>der</strong> genannten Lebensräume<br />

und <strong>der</strong> in ihnen vorkommenden Schmetterlingsarten<br />

Auch eine für den Genaustausch<br />

notwendige Vernetzung <strong>der</strong> Biotope ist nicht<br />

gesichert bzw verloren gegangen<br />

Tabelle 4 :<br />

Absolute Zahl <strong>der</strong> Arten in den einzelnen<br />

Gefährdungskategorien und ihr<br />

prozentualer Anteil an <strong>der</strong><br />

Gesamtartenzahl (=1027)<br />

Kategorie Anzahl <strong>der</strong> Arten prozentualer Anteil<br />

0 50 4,9<br />

1 88 8,6<br />

2 86 8,4<br />

3 111 10,8<br />

R 20 1,9<br />

V 52 5,0<br />

G 4 0,4<br />

D 12 1,2<br />

Gesamt 423 41,2

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