Achtung! · Achtung! · Achtung! · Achtung ... - Tierschutzverein Biberach

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Käfig war gestern – heute ist Gehege
Zu einem tiergerechten Kaninchenlebensraum
gehört heutzutage weit
mehr als ein Käfig fürs Zimmer oder
ein kleiner Holzstall für den Garten.
Der Bewegungsdrang eines Kaninchens
gleicht dem einer Katze und
mal im Ernst: Würden Sie eine Katze
dauerhaft mit nur wenig Auslauf auf
so wenig Platz halten, die ein Käfig
oder ein Stall bieten?
Permanenter Auslauf ist wichtig. Eine
ausreichende Bewegungsfreiheit
beugt, nebst möglich auftretenden
Verhaltensstörungen, vielen Krankheiten
vor, an denen Kaninchen leiden
können, wenn sie auf zu engem
und kleinem Raum gehalten werden.
Wenn unterschiedliche Bodenstrukturen
angeboten werden, nutzen sich
die Krallen sogar ab und man beugt
Sohlengeschwüren vor, da die Pfoten
keine einseitigen Bodenbeläge unter
sich haben. In einem Innengehege
können beispielsweise Strohteppiche
ausgelegt werden. In Außengehegen
kann man verschiedene Terrassenplatten
aus Stein und Holz sowie Erde
und große flache Steine verwenden.
Bewegung ist für Kaninchen außerdem
für die Verdauung wichtig, die
sanft angeregt wird und so das Risiko
einer Verdauungsstörung und
auch einer Fettleibigkeit erheblich
verringert und Muskelverkümmerungen
quasi ausschließt. Wer schon
einmal gesehen hat, wie Kaninchen
Haken schlagen oder ausgelassen
und tobend durch einen tiergerechten
Lebensraum rasen, der streicht
die Käfig-/ und Holzstallhaltung aus
seinem Gedankengut.
Kaninchen haben einen gewissen Tagesrhythmus,
in welchem sie ruhige
oder aktive Phasen haben. Wenige
Stunden Auslauf vom Käfig- oder
Stalldasein ist keine Alternative zu einem
dauerhaft großen Gehege, in
dem sie selber entscheiden können,
wann sie aktiv sein wollen oder wann
sie sich lieber zurückziehen möchten.
Der berufstätige oder schulpflichtige
Mensch hat meist erst dann Zeit,
wenn die dämmerungsaktiven Fellnasen
ihre Ruhephasen haben. Mit etwas
handwerklichem Geschick ist ein
artgerechtes Zuhause für Kaninchen
gar nicht so schwer zu realisieren. Das
ein- und ausbruchsichere Außengehege
sollte für ein Kaninchenpärchen ca.
6 qm betragen sowie Verstecke, Unterschlupfmöglichkeiten
und erhöhte
Sitzplätze bieten. Ein gut isoliertes
Haus, welches vor allem im Winter mit
viel Heu und Stroh gepolstert ist, darf
im Gehege auch nicht fehlen. So können
die Pelznasen ihrem Bewegungsdrang
jederzeit (also auch bei dem
Wetter, bei dem der menschliche Partner
lieber im warmen Wohnzimmer
bleibt) nachkommen.
Gleichermaßen lässt sich auch in Innenhaltung
mit wenig Aufwand ein
Gehege errichten. Sogenannte Welpenschutzgitter
oder Holzrahmen, in
die ein Gitter gespannt ist, sind als
Langohrtraumzuhause gut geeignet.
Wem es möglich ist, der kann ein
komplettes Zimmer kaninchengerecht
einrichten oder aber sogar die gesamte,
jedoch kaninchengesicherte Wohnung
für die Freihaltung anbieten.
Wenn Sie Informationen rund um ein
artgerechtes Zuhause für Kaninchen
suchen, dann fragen Sie im Tierheim
im Kleintierhaus nach. Es gab bereits
viele tolle Rückmeldungen von Kaninchenbesitzern,
die bisher auch
nur die Käfighaltung mit kleinem Auslauf
kannten, sich aber nach umfassender
Beratung dazu entschieden
haben, die Bedingungen an ein artgerechtes
Zuhause anzupassen.
Viele hilfreiche Infos und Tipps
finden Sie auch im Internet unter
www.bunny-in.de
Silke Hertling, bunny-in