Untersuchungen zum Sexualzyklus der Mongolischen - Fachbereich ...
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ERGEBNISSE 20<br />
3.3.2 Vergleich infradianer Rhythmen bei Paar- und Einzelhaltung<br />
In den Aktogrammen <strong>der</strong> Weibchen in Paarhaltung mit vasektomierten Männchen waren<br />
ebenfalls Phasen-Vorverlagerungen <strong>der</strong> Aktivitätsbeginne erkennbar - trotz <strong>der</strong> sich<br />
überlagernden Aktivitätsmuster bei<strong>der</strong> Tiere (siehe Abb. 20). Die Phasenvorverlagerungen<br />
ließen sich mittels Vaginalabstrich eindeutig dem Östrus <strong>der</strong> Weibchen zuordnen.<br />
Für die Berechnung dieser zeitlichen Verschiebung des Aktivitätsbeginns wurden<br />
Daten von je 5 Tieren aus EH unter Laborbedingungen (L:D = 14:10), aus PH unter<br />
Laborbedingungen (L:D = 14:10) und aus EH unter natürlichen Licht- und<br />
Temperaturbedingungen herangezogen. Es wurden pro Tier fünfmal die Tagesaktivitäten im<br />
Östrus und des Folgetages ausgewählt, diese jeweils gemittelt und die Differenz zwischen<br />
jenen Aktivitätsmittelwerten des Östrus und Metöstrus gebildet. In Abb.21 ist die<br />
Phasenverlagerung des Aktivitätsbeginns für die Tiere unter Laborbedingungen und für jene<br />
unter natürlichen Licht- und Temperaturbedingungen dargestellt. Der Schnittpunkt <strong>der</strong><br />
Kurven zwischen 19.00 und 20.00 Uhr gibt den eigentlichen Aktivitätsbeginn wie<strong>der</strong>. Der<br />
Verlauf <strong>der</strong> Kurven vor diesem Zeitpunkt entspricht <strong>der</strong> Phasenvorverlagerung während des<br />
Östrus. Die Weibchen aus Einzelhaltung im Labor zeigten während des Östrus einen um 4,7<br />
h verschobenen Aktivitätsbeginn, ähnlich wie die Weibchen in PH, welche den Beginn ihrer<br />
Aktivität im Östrus um 5 h vorverlagerten. Die Tiere unter natürlichen Lichtbedingungen<br />
waren im Östrus 5,7 h früher aktiv als an an<strong>der</strong>en Zyklustagen.<br />
Die Weibchen in PH wiesen deutlich längere und weniger stabile Periodenlängen als<br />
die einzeln gehaltenen Individuen auf. Die Länge aufeinan<strong>der</strong>folgen<strong>der</strong> Zyklen konnte um 5<br />
bis 14 Tage schwanken, wobei die Tiere im Diöstrus verharrten. Den Darstellungen in<br />
Abb.22 sind die berechneten Infradianrhythmen (7,21 ± 1,3 Tage) <strong>der</strong> insgesamt 7<br />
paarweise gehaltenen Weibchen zu entnehmen (Weibchen P3 ab 19.2.99 im KS, s. Material<br />
und Methoden 2.3.3). Zur Veranschaulichung <strong>der</strong> instabilen Zykluslängen bei jedem dieser<br />
Weibchen wurden die mittels Vaginalabstrich determinierten Östrustage über einen Zeitraum<br />
von 3 Monaten (resp. über 2 Monate bei den Weibchen in R00) ausgezählt, nach <strong>der</strong><br />
Periodenlänge gruppiert und gemittelt. Abb.23 spiegelt die Variabilität <strong>der</strong> Periodenlängen in<br />
Abhängigkeit von den Haltungsbedingungen wi<strong>der</strong>. Die Periodenlängen sind dabei<br />
verschiedenfarbig und ihr prozentualer Anteil in <strong>der</strong> Grafik aufgeführt.<br />
Bei den paarweise gehaltenen Individuen kam es in 4 Paarbindungen zu 5 Fällen<br />
eines spontanen Zusammenbruchs <strong>der</strong> über 4-10 Wochen hinweg „harmonischen“<br />
Beziehung. Die Weibchen verhielten sich extrem aggressiv, attackierten ihren Partner und<br />
verbissen ihn. Die Männchen starben dabei innerhalb von 24 h wahrscheinlich an<br />
körperlicher Erschöpfung infolge Stress, Futter- und Wassermangel. Der Infradianrhythmus<br />
<strong>der</strong> Weibchen verän<strong>der</strong>te sich, sobald sie in Einzelhaltung verblieben. Die Weibchen P3 und<br />
P5 waren einen Tag nach dem Tod des Männchens östrisch und wiesen ab diesem