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Untersuchungen zum Sexualzyklus der Mongolischen - Fachbereich ...

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Diskussion 38<br />

während den vorliegenden <strong>Untersuchungen</strong> regelmäßig bei Weibchen festgestellt werden,<br />

die am Abend zuvor östrisch waren und in dieser Zeit mit sterilen Männchen Kontakt hatten.<br />

Nach NORRIS & ADAMS (1981) ist ein solcher Pfropf tief in <strong>der</strong> Vagina lokalisiert und wird<br />

schon zu einem sehr frühem Zeitpunkt <strong>der</strong> Paarung gebildet, wobei die Formierung des<br />

Vaginalpfropfes stets mit dem Auftreten <strong>der</strong> „spicule elements“ sowie unbeweglichen<br />

Spermien in <strong>der</strong> Vagina assoziiert ist. Dies erklärt, weshalb in den vorliegenden Ergebnissen<br />

nie <strong>der</strong>artige Elemente festgestellt werden konnten, denn die Abstriche wurden a) <strong>zum</strong><br />

größten Teil von Weibchen in Einzelhaltung genommen, b) stets vor und nie während <strong>der</strong><br />

Paarungstests und c) bei den Weibchen <strong>der</strong> Zuchtpaare wahrscheinlich zu einem Zeitpunkt<br />

genommen, an welchem noch keine Bildung eines Vaginalpfropfes eingesetzt hatte.<br />

Das Verhalten östrischer Weibchen war sexuell und kaum aggressiv. Wie bei KUEHN<br />

& ZUCKER (1966) beschrieben, hatte das „Trommeln“ (s. Abschnitt 2.4.3, S. 10) für das<br />

Paarungsspiel Bedeutung und war sexuell dimorphistisch ausgeprägt. Die Resultate<br />

bestätigen die Beobachtungen von YAPA (1995), nach denen die Männchen rezeptive<br />

Weibchen verfolgen, um mit ihm zu kopulieren, wobei olfaktorische Stimuli <strong>der</strong> Weibchen<br />

Informationen über <strong>der</strong>en Zykluszustand liefern. Kopulationen werden stets durch<br />

Lordosestellung eingeleitet.<br />

Die Resultate <strong>der</strong> Markierungstests stützten die Annahme, dass olfaktorische Reize<br />

bzw. Signale östrischer Weibchen <strong>der</strong>en Attraktivität für Männchen steigert. Markieren ist ein<br />

kommunikatives Verhalten, über welches Informationen eines Sen<strong>der</strong>s an einen Empfänger<br />

vermittelt werden (DALY, 1977). Der Empfänger ist in diesem Fall ein Männchen resp. ein<br />

an<strong>der</strong>es Weibchen; die übertragene Information ist die Rezeptivität des Sen<strong>der</strong>tieres. Die<br />

Weibchen markierten u.a. mittels Ventraldrüse im Östrus signifikant häufiger (s.<br />

Verhaltensweisen: Markieren, Wälzen 2.4.3, S. 10) als im Metöstrus. Vergleichbares<br />

dokumentierten KUMARI & PRAKASH (1981), wonach Weibchen <strong>der</strong> Art Meriones hurrianae<br />

während des Proöstrus und Östrus signifikant häufiger markierten als im Diöstrus und dies<br />

vor allem an Objekten, als den Boden. Für Goldhamster-Weibchen ist eine maximale<br />

Markierungsfrequenz am Tag vor <strong>der</strong> Rezeptivität bekannt und die Männchen präferieren<br />

den Geruch dieser Weibchen mehr als den an<strong>der</strong>er (HUCK et al., 1989). GRASSÉ (1955)<br />

stellte fest, dass bei zahlreichen Arten die Drüsen <strong>der</strong> Weibchen vor allem in <strong>der</strong> Zeit<br />

sexueller Empfängnis sekretieren. Die Ventraldrüse spielt bei Gerbils von Natur aus eine<br />

wichtige Rolle bei <strong>der</strong> Reproduktion und <strong>der</strong> Konkurrenz mit gleichgeschlechtlichen<br />

Individuen. Eine Steigerung <strong>der</strong> Markierungsintensität im Östrus ist in erster Linie vermutlich<br />

auf verän<strong>der</strong>te Hormonkonzentrationen (z.B. Progesteron, Östradiol, Androgen)<br />

zurückzuführen. Die physiologische Kontrolle dieses Prozesses ist jedoch noch immer<br />

unklar. Nach THIESSEN et al. (1971a, 1971b), OWEN & THIESSEN (1973) haben die<br />

Ovarien als Quelle hormoneller Stoffe (Östrogen, Progesteron) vor allem während <strong>der</strong>

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