E2C Invest AGmvK - ITA
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Vorsorge |Produktprüfung <br />
ITa<br />
e2c <strong>Invest</strong> aGmvK:<br />
fondssparplan Global<br />
Index Strategie<br />
an dieser Stelle nimmt das Institut für Transparenz in der altersvorsorge regelmäßig aktuelle<br />
Vorsorgeprodukte unter die Lupe. Die analysen des ITa geben Beratern eine entscheidungsgrundlage<br />
für die Produktauswahl.<br />
Geht es um altersvorsorge, denkt man zuerst an Versicherungen.<br />
nur Versicherungen zahlen eine lebenslange<br />
rente. Bis zum ersten rententermin steht aber der Sparprozess<br />
im Vordergrund. Daher bieten sich als altersvorsorge neben<br />
Versicherungen auch fondssparpläne für chancenorientierte<br />
anleger und Banksparpläne für sicherheitsorientierte anleger<br />
an. fondsspar- und Banksparpläne bieten keine lebenslange<br />
rente und werden auch steuerlich anders behandelt.<br />
Bei jeder ausschüttung/Zinszahlung und auf jeden Gewinn<br />
bei einer Umschichtung muss der anleger abgeltungssteuer<br />
zahlen. Im rahmen einer Versicherung greift der fiskus dagegen<br />
erst bei auszahlung der Versicherung zu. Bei fondssparplänen<br />
kann man aber abgeltungssteuer verhindern, indem<br />
man einen Dachfonds bespart. Umschichtungen im rahmen<br />
eines Dachfonds unterliegen nicht der abgeltungssteuer.<br />
Warum kann gerade ein fondssparplan als altersvorsorge interessant<br />
sein nun, man spart sich die Gebühren für einen<br />
Versicherungsmantel, ist flexibler, hat oft ein größeres Anlagespektrum<br />
und kann oft auf günstige fonds zurückgreifen. Das<br />
alles könnte die Vorteile einer Versicherungslösung kompensieren.<br />
Doch fondssparpläne haben einen großen nachteil im<br />
Vertrieb: Die Beratungsleistung wird nicht am anfang vergütet.<br />
Stattdessen erhält der Vermittler von jedem Beitrag einen Teil<br />
des ausgabeaufschlags. er wartet also – anders als bei Versicherungen<br />
– 30 Jahre auf seine vollständige Honorierung.<br />
Gerade auf den markt gekommen ist jetzt ein Produkt, das<br />
genau diesen nachteil beseitigen möchte. außerdem sollen<br />
die Vorteile eines fondssparplans ausgespielt werden:<br />
Wir sprechen über den global in Indexzertifikate investierenden<br />
Dachfonds der e2c <strong>Invest</strong> aGmvK. eine weitere Besonderheit<br />
des fonds liegt in der Kostenarchitektur. Doch<br />
zunächst die Basics.<br />
Die e2c <strong>Invest</strong> aGmvK (e2c = easy to check = leicht zu verstehen)<br />
hat die Vertriebszulassung für Deutschland am 18. märz<br />
2011 erhalten. Das Produkt ist also ganz aktuell. Der anbieter<br />
hat bisher ca. 120 Vertriebspartner gewinnen können. Die<br />
Höhe des verwalteten Vermögens beträgt derzeit nur 0,5 millionen<br />
euro (Stand oktober 2011). Laut aussage des emittenten<br />
sollen allerdings noch ca. zwei millionen euro an Vermögenswert<br />
bis ende des ersten Quartals 2012 hinzukommen. Derzeit<br />
werden etwa 760 Verträge mit einem Beitrag in Höhe von<br />
49.000 euro pro monat verwaltet. Der anbieter ist ambitioniert<br />
und rechnet damit, dass sich diese Zahlen bis zum Jahresende<br />
auf ungefähr 1.000 Verträge, 60.000 euro monatsbeitrag und<br />
2,5 millionen euro verwaltetes Vermögen erhöhen. Damit handelt<br />
es sich um einen noch sehr kleinen fonds.<br />
Späte <strong>Invest</strong>ition – Vermittler unterliegt keiner Stornohaftung<br />
Weder altersgrenzen noch mindest- oder maximale Laufzeiten<br />
sind vorgesehen. Jedoch empfiehlt der Anbieter<br />
einen mindestanlagehorizont von sieben Jahren. Die mindestsparrate<br />
beträgt 25 euro monatlich und 2.500 euro<br />
bei einmalanlage. nach oben besteht jeweils keine Begrenzung.<br />
Bei Vereinbarung über eine Zahlung von monatlichen<br />
Sparraten gibt es eine Besonderheit zu anderen<br />
anbietern: Im Hinblick auf das rücklastschriftrisiko wird erst<br />
die dritte gezahlte rate in den Dachfonds investiert. Das<br />
bedeutet, dass für die Dauer der Vertragslaufzeit ständig<br />
zwei Sparraten als Sicherheit für ein eventuelles rücklastschriftrisiko<br />
– innerhalb von sechs Wochen kann ein Konto-<br />
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Performance | 12/2011
Produktprüfung ITa | Vorsorge<br />
Auf den Punkt gebracht<br />
• Ein neuer Fondssparplan, der eine individuelle Gebührengestaltung erlaubt.<br />
• Treuebonus reduziert Kosten, benachteiligt aber Abbrecher.<br />
• Breite Streuung über globale <strong>Invest</strong>ition in Aktienmärkte über Indexzertifikate.<br />
inhaber abbuchungen rückgängig machen – auf einem<br />
Konto der Zahlstelle liegen und nicht im fonds investiert<br />
werden (Sicherheitssparraten). Zuzahlungen sind in Höhe<br />
von mindestens einem anteilswert möglich.<br />
ein Vorteil von fondsanlagen – auch gegenüber Versicherungen<br />
– ist die jederzeitige Verfügbarkeit. Bei der e2c <strong>Invest</strong><br />
aGmvK mit der „Global Index Strategie“ beträgt die Kündigungsfrist<br />
dagegen eine Woche. Im Hinblick auf eine mittelbis<br />
langfristige anlage mag das zeitnah genug sein. Der Sparer<br />
muss über diesen Unterscheid aber unbedingt aufgeklärt<br />
werden. Wenn die abschlussgebühr in einer Summe gezahlt<br />
wird (bei einmalanlagen), wird bei Vollkündigung der nettoinventarwert<br />
in einer Summe zurückgezahlt, und der Vertrag erlischt.<br />
Bei Sparplänen verhält es sich ganz anders. es gibt zwei<br />
modelle, die abschlussgebühr zu zahlen: a) Die abschlussgebühr<br />
auf die Beitragssumme wird bei Vertragsabschluss in einer<br />
Summe vorab gezahlt und b) Die abschlussgebühr wird<br />
mit den Zahlbeiträgen über die Laufzeit verrechnet.<br />
Wenn die abschlussgebühr über die gesamte Laufzeit verteilt<br />
wird, wird bei einer Vollkündigung die bis zum ende der<br />
ursprünglich vereinbarten Vertragslaufzeit noch ausstehende<br />
abschlussgebühr von der auszahlung des fondsvermögens<br />
abgezogen. Gut für den Vermittler. er erhält in jedem fall seine<br />
Vermittlungsprovision. Dementsprechend wirbt der anbieter<br />
auch mit „Keine Stornohaftung.“ Der anbieter möchte mit<br />
dieser regelung alle Sparer gleich behandeln, egal ob sie die<br />
abschlussgebühr einmalig zu Beginn oder eben ratierlich zahlen.<br />
Der Kunde stellt sich dagegen erheblich schlechter als bei<br />
vergleichbaren fondssparplänen. In der regel trägt der Kunde<br />
nach einer Kündigung keine abschlussgebühren mehr für<br />
Beiträge, die er nach der Kündigung nicht mehr zahlt. auf diesen<br />
erheblichen Unterschied zum normalfall muss der Vermittler<br />
in jedem fall ausdrücklich und ausführlich hinweisen. Sonst<br />
könnte sich der Kunde völlig zu recht sehr ärgern. mit dieser<br />
regelung werden fehlanreize im Vertrieb gesetzt.<br />
Portfolio: Passive anlagen im Dachfonds<br />
Die fondsleitung obliegt der in Vaduz (Liechtenstein) ansässigen<br />
Verwaltungsgesellschaft The fund aG. als Depotbank<br />
fungiert die ebenfalls in Liechtenstein ansässige<br />
Bank frick & co. aG. Das <strong>Invest</strong>ment verfolgt einen core-<br />
Satellite-ansatz. Den Kern, etwa 70 Prozent des Portfolios,<br />
bildet ein weltweites <strong>Invest</strong>ment in die Indizes etablierter<br />
Industrienationen, das eine relativ stabile Grundrendite ermöglichen<br />
soll. Die Volatilität soll verringert werden, indem<br />
wenig korrelierende märkte hinzugefügt werden. Insbesondere<br />
aufstrebende und frontier-märkte (zum Beispiel Jordanien,<br />
Ukraine, nigeria) werden ergänzt. außerdem legt<br />
der fonds auch in Sektoren aus dem rohstoff- und nachhaltigkeitsbereich<br />
(Green energy) an. Dadurch erzielt das<br />
Management eine breite Streuung. Die erreichte Diversifikation<br />
spiegelt sich in der anzahl von mehr als 3.800 in den<br />
Indizes enthaltenen Unternehmen wider.<br />
Das management kauft nicht direkt Unternehmensanlagen.<br />
Stattdessen erwirbt es Indizes. Der Vorteil solcher passiven<br />
Strategien gegenüber aktiv gemanagten fonds liegt auf<br />
der Hand: Die Kosten sind günstig. Das management spart<br />
sich aufwendige recherchen und Unternehmensbesuche.<br />
andererseits können natürlich chancen auf vermeintliche<br />
Opportunitäten nicht genutzt werden. Breite Diversifikation<br />
Performance | 12/2011<br />
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Vorsorge | Produktprüfung ITa<br />
wird oftmals ebenfalls als pro-argument genannt. Zu beachten<br />
ist aber auch folgendes: Indexfonds orientieren sich an<br />
der marktkapitalisierung (anzahl der ausgegebenen aktien<br />
multipliziert mit dem marktpreis). Daher investieren Sparer<br />
immer am stärksten in diejenigen Branchen, die in jüngster<br />
Vergangenheit die höchste Performance erreicht haben.<br />
Die Gefahr dabei ist, dass jene besonders teuer gehandelten<br />
Branchen am stärksten einbrechen, wenn der Börsenboom<br />
abflaut (wie zum Beispiel Finanztitel in der Kreditkrise).<br />
Die antwort auf die frage, ob aktive oder passive Strategien<br />
besser sind, stellt eine persönliche entscheidung dar. aber es<br />
gibt gute argumente für passive Strategien. In der Vergangenheit<br />
haben einige Untersuchungen und Studien belegt,<br />
dass viele der aktiv gemanagten fonds es nicht geschafft<br />
haben, ihre jeweilige Benchmark dauerhaft zu schlagen.<br />
Das ergebnis: Indexfonds können für Sparer einen echten<br />
mehrwert bedeuten, sowohl indirekt (Kosten) als auch absolut<br />
(Performance). aber entgegen der sich immer mehr verfestigenden<br />
meinung gelingt es eben einzelnen managern<br />
doch, ein zusätzliches alpha zu generieren. Das Problem:<br />
outperformance lässt sich leider immer erst im nachhinein<br />
feststellen und ist in den seltensten fällen eine Garantie für<br />
zukünftigen erfolg. Deshalb ist es durchaus berechtigt, kostengünstig<br />
und langfristig auf passive Strategien zu setzen.<br />
<strong>E2C</strong> nutzt Indexzertifikate, um Interessenten die Anlagestrategie<br />
des Index-<strong>Invest</strong>ing zu ermöglichen.<br />
Grundsätzlich handelt es sich bei Zertifikaten um Inhaberschuldverschreibungen.<br />
Diese bedingen ein Totalausfallrisiko<br />
(emittentenrisiko) und sind nicht vor dem Zugriff weiterer<br />
Gläubiger geschützt – obwohl sie Teil des Sondervermögens<br />
sind. Besser und transparenter wäre in jedem fall eine anlage<br />
in exchange Traded funds (eTf). Diese stellen, soweit replizierend,<br />
selbst Sondervermögen dar. Im Konkursfall haben Dritte<br />
keinen Zugriff auf die anlagen der Sparer.<br />
außerdem muss man auf die konkreten anlagen achten.<br />
Legt der Fonds in Zertifikate an, die an den Kurs- oder an<br />
den Performance-Index anknüpfen Beim Kurs-Index erhält<br />
der anleger keine Unternehmensdividenden. Diese machen<br />
aber einen großen Teil des ertrags aus. Da der fonds erst vor<br />
Kurzem aufgelegt wurde, gibt es noch keinen Jahres- oder<br />
Halbjahresbericht, aus dem sich die aktuelle Portfoliozusammensetzung<br />
ergibt. Das management möchte mittelfristig<br />
den fonds zu einem Großteil replizierend abbilden. Dadurch<br />
soll das emittentenausfallrisiko minimiert werden. außerdem<br />
soll so sichergestellt werden, dass Dividendenerträge dem<br />
Fonds zufließen. Für den weiteren Verlauf erachten wir es<br />
für wichtig, die Umsetzung der anlagestrategie anhand der<br />
Jahres- oder Halbjahresberichte zu verfolgen.<br />
flexible Kostengestaltung mit Treuebonus<br />
Der clou des sparplanfähigen fonds ist eindeutig die variabel<br />
gestaltbare Gebührenstruktur. normalerweise fallen bei<br />
fonds ausgabeaufschläge, manchmal rücknahmeabschläge<br />
und vor allem eine laufende Gebühr auf das fondsguthaben<br />
an. Die Gebühr auf das fondsguthaben zeichnet sich<br />
dadurch aus, dass sie am anfang eines Sparplans sehr günstig<br />
ist. es ist ja noch kein Geld im Topf. am ende, wenn viel<br />
Geld angespart wurde, ist die Gebühr dagegen in absoluten<br />
Beträgen sehr hoch (1,5 Prozent auf 1.000 euro = 15 euro =<br />
sehr günstig / 1,5 Prozent auf 100.000 euro = 1.500 euro = teuer).<br />
Die klassische Kostenarchitektur eines fonds, die in der<br />
regel sämtliche Gebühren dem vorhandenen fondsvermögen<br />
belastet, erweist sich mit zunehmender Spardauer und<br />
ansteigendem Vermögen als renditekiller. Der Grund: alle<br />
erhobenen Kosten mindern nicht nur die Performance des<br />
laufenden Jahres, sondern wirken sich über den Zinseszinseffekt<br />
auch negativ auf die folgejahre aus.<br />
Folgende Faktoren beeinflussen den Ertrag eines Fonds:<br />
• Gebühren auf die Beiträge (ausgabeaufschläge) senken<br />
die <strong>Invest</strong>itionsquote,<br />
• Gebühren auf das fondsvermögen (ratierlich) senken das<br />
Guthaben und damit die künftigen erträge und<br />
• die Vertragslaufzeit: je länger, desto höher sind die Gebühren<br />
in absoluten Beträgen.<br />
Die Laufzeit des Sparvorganges bestimmt letztendlich die optimale<br />
Verteilung der Gebühren im Sinne des Kunden. Der<br />
anbieter (e2c) erlaubt dem Vermittler und Kunden die art<br />
und Höhe der Gebühren in Grenzen frei vorzugeben. Vermittler<br />
und Kunde können folgende Gebühren vereinbaren:<br />
• eine abschlussgebühr bis zu sechs Prozent der Beitragssumme.<br />
Die abschlussgebühr wird auf höchstens 40 Beitragsjahre<br />
berechnet,<br />
• eine Beitragsgebühr („ausgabeaufschlag“) zwischen null<br />
und 20 Prozent und<br />
• eine naV-Gebühr (Gebühr auf das Guthaben) zwischen<br />
null und zwei Prozent jährlich.<br />
Die Kostenverteilung ist in insgesamt 40 abstufungen möglich<br />
(siehe Grafik). Das sogenannte Cross-Over-Modell erlaubt<br />
die optimale Gebührengestaltung bezogen auf die<br />
Laufzeit. Das zeigen die Beispiele in der auf S. 37 stehen-<br />
36 Performance | 12/2011