Schriftliche Prüfung Aufbau und Ablauf der Prüfung Punktezahl und ...

Aufbau und Ablauf der Prüfung
Schriftliche Prüfung
Du musst bei der schriftlichen Prüfung einen persönlichen oder formellen Brief mit
ca. 100-150 Wörtern schreiben, und dabei auf einen Brief, eine E-Mail, eine Anzeige
etc. reagieren: Du schreibst mindestens zwei Sätze zu jedem Leitpunkt und bringst
sie in eine logische Reihenfolge.
Der Brief sollte eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schluss haben und er
sollte zu der gefragten Situation passen. Für diese Prüfung hast du 30 Minuten Zeit.
Punktezahl und Selbstbewertung
Die maximale Punktezahl beträgt 45 Punkte:
15 Punkte für den Inhalt und die Ausführlichkeit der Leitpunkte
15 Punkte für die kommunikative Form
15 Punkte für die formale Korrektheit.
Außerdem kannst du 2 Zusatzpunkte erhalten:
1 Punkt für sprachlichen Reichtum (Wortschatz, grammatische Strukturen)
1 Punkt für die Länge und den Inhalt.
Diese Zusatzpunkte können nicht vergeben werden, wenn:
- der Brief schon die volle Punktzahl erreicht hat;
- in einem der drei Kriterien 0 oder nur 1 Punkt erreicht wurde.
Die Endpunktzahl erhält man, wenn die Gesamtpunktzahl mit 3 multipliziert wird.
Bewertungskriterien
Berücksichtigung der Leitpunkte:
Bewertet wird, wie die Leitpunkte und der Umfang berücksichtigt werden.
• 5 Punkte: Alle vier Leitpunkte werden inhaltlich und im Umfang angemessen
bearbeitet.
• 4 Punkte: Alle vier Leitpunkte werden inhaltlich angemessen, aber im Umfang
nur knapp bearbeitet; oder: drei Leitpunkte werden inhaltlich und im Umfang
angemessen bearbeitet.
• 3 Punkte: Drei Leitpunkte werden inhaltlich angemessen, aber im Umfang nur
knapp behandelt.
• 2 Punkte: Zwei Leitpunkte werden inhaltlich angemessen, aber im Umfang nur
knapp behandelt.
• 1 Punkt: Nur ein Leitpunkt wird inhaltlich und im Umfang angemessen bearbeitet;
oder: Leitpunkte werden inhaltlich angemessen, aber im Umfang nur knapp
bearbeitet.
• 0 Punkte: Keiner der Leitpunkte wird inhaltlich und / oder im Umfang
angemessen bearbeitet, oder: das Thema wird insgesamt verfehlt. In diesem Fall
wird der ganze Test ‚Schriftliche Prüfung’ mit 0 Punkten bewertet.

Kommunikative Gestaltung
Bewertet werden:
- die sinnvolle Anordnung und Verknüpfung der vier Leitpunkte
- die Verknüpfung der Sätze untereinander oder Teile davon.
- Die Ausdrucksweise in Bezug auf Adressat und Inhalt.
- Adressatenbezug und formale Aspekte (Datum, Überschrift, Anrede- und
Grußformel).
Die Punkte werden folgendermaßen vergeben:
• 5 Punkte: die kommunikative Gestaltung ist sehr gut.
• 4 Punkte: die kommunikative Gestaltung ist gut.
• 3 Punkte: die kommunikative Gestaltung ist angemessen.
• 2 Punkte: die kommunikative Gestaltung ist teilweise angemessen.
• 1 Punkt: die kommunikative Gestaltung ist ansatzweise erkennbar.
• 0 Punkte: die kommunikative Gestaltung ist durchgehend nicht ausreichend. In
diesem Fall wird die ganze schriftliche Prüfung mit 0 Punkten bewertet.
Formale Richtigkeit
Bewertet werden Syntax, Morphologie, Orthografie / Interpunktion:
Die Punkte werden folgendermaßen vergeben:
• 5 Punkte: keine oder vereinzelte Fehler
• 4 Punkte: Einige Fehler, die aber das Verständnis nicht stören.
• 3 Punkte: Einige Fehler, die das Verständnis nur ein wenig stören.
• 2 Punkte: An mehreren Stellen beeinträchtigen Fehler das Verständnis erheblich.
• 1 Punkt: An vielen Stellen beeinträchtigen die Fehler das Verständnis erheblich.
• 0 Punkte: Es gibt so viele Fehler, dass der Brief kaum noch verständlich ist. In
diesem Fall wird die ganze schriftliche Prüfung mit 0 Punkten bewertet.
Tipps zum Briefeschreiben
• Lies den Brief, die E-Mail, die Anzeige etc. aufmerksam durch.
• Mach dir die Situation klar (wer schreibt was möchte die Person In welchem
sozialen Verhältnis stehst du als Briefschreiber zu dieser Person etc.).
• Entscheide, ob es sich um einen persönlichen oder formellen Brief handelt und
benutze einen passenden Stil (z.B. duzt oder siezt du als Briefschreiber die
Person).
• Achte auf den Zweck des Briefs, der E-Mail etc.
• Lies aufmerksam die vier Leitpunkte durch, bringe sie in eine logische
Reihenfolge und finde die wichtigen Aspekte heraus. Beantworte jeden Leitpunkt
mit mindestens zwei Sätzen.
• Beachte die allgemeinen Merkmale von Briefen (Datum, Anrede- und Grußformel,
einleitender und abschließender Satz).
Das hilft, um die Schreibprüfung zu bestehen:
Während des Schreibens:

• Verwende keine zu komplizierten Sätze; pass auf, dass du nicht bestimmte
Strukturen aus dem Niederländisch 1:1 übersetzt (z.B. Modalverben im
Nebensatz; ‚heb gelopen’ – ‚bin gelaufen’; ‚ga nadenken’ – ‚werde’ etc.).
• Mach dir Gedanken zur Reihenfolge der Leitpunkte und zum Inhalt, bevor du
anfängst zu schreiben; notiere dir Stichpunkte.
• Achte auf die Zeit; schreib nie bis zum letzten Moment, sondern lass dir vor der
Aufgabe mindestens 5 Minuten Zeit, um den Text nochmals zu lesen und zu
korrigieren.
Während der Kontroll- und Korrekturphase:
• Ändere nicht mehr den Inhalt, wenn du Korrektur liest.
• Konzentriere dich zuerst auf die formalen Aspekte (Datum, Anrede- und
Grußformel, einleitender und abschließender Satz) und auf die grammatischen
Aspekte (Syntax, Konjugationen der Verben, Deklinationen von Adjektiven und
Substantiven, Rektionen der Präpositionen).
• Achte darauf, dass du die vier Leitpunkte richtig bearbeitet hast. Es ist wichtig,
dass du mit dem eigenen Brief das Thema nicht verfehlst, d.h. der Brief muss
eine richtige Antwort auf die vorgegebene Situation enthalten. Geschieht dies
nicht, wird der schriftliche Ausdruck mit 0 Punkten bewertet, unabhängig von
formaler Richtigkeit und kommunikativer Gestaltung!
Was sind die Merkmale eines privaten Briefs
• Benutze ‚du’, wenn du einer vertrauten Person schreibst, z.B. einem Freund oder
einem Verwandten.
• Benutze einen persönlichen und weniger formellen Stil.
• Benutze ‚du’ oder ‚Sie’, wenn es sich um einen Bekannten handelt; die Wahl
hängt vom Grad der Vertrautheit ab, die zwischen Absender und Adressat des
Briefs besteht. Das siehst du an dem Brief, den du beantwortest.
Du-Form
Sie-Form
Liebe Karin,
Liebe Frau Gerst,
Lieber Jens,
Lieber Herr Klein,
Liebe Karin und lieber Jens,
Liebe Familie Schmitt,
Hallo Martin,
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Hi Sarah,
Meine/Ihr Lieben,
Typische Grußformeln des persönlichen Briefs:
Du-Form
Sie-Form
Viele (liebe) Grüße
Mit freundlichen Grüßen
Herzliche Grüße
Mit freundlichem Gruß
Bis bald
Mit besten Grüßen
Mach’s gut
Mit bestem Gruß
Tschüss/Tschau/Ciao
Gruß und Kuss
Alles Gute

Was sind die Merkmale eines formellen Briefs
• Benutze ‚Sie’, wenn du die Person, der du schreibst nicht gut kennst, der Brief
eine Antwort auf eine Anzeige, eine Beschwerde, oder ein Brief an eine Zeitung
ist. Beachte: die Formen Sie/Ihnen/Ihr werden groß geschrieben!
• Benutze einen formellen Stil. Drücke deinen eigenen Standpunkt klar aus:
Anfragen, Beschwerden etc. müssen klar und höflich formuliert werden.
Typische Anredeformeln des formellen Briefs:
Sehr geehrter Herr Eber,
Sehr geehrte Frau Daub,
Sehr geehrte Damen und Herren,
• Als typische Grußformel des formellen Briefs benutzt man heute meist nur noch:
Mit freundlichen Grüßen
Beachte:
• Bringe die vier Leitpunkte immer in eine logische und passende Reihenfolge.
Dafür gibt es kein Rezept. Es gibt mehrere Lösungen die richtig sind. Wichtig ist
nur, dass der gesamte Brief am Ende einen Sinn ergibt und authentisch wirkt.
• In manchen Fällen, z.B. in einem Brief an eine Zeitung, brauchst du keine
Anredeformel.
• In einer E-Mail musst du kein Datum schreiben.
Noch einmal in Kürze:
Für das Schreiben eines Briefs muss es einen Schreibanlass geben (z.B. einen
anderen Brief etc.), auf den du reagierst.
Bevor du deinen ersten Text schreibst:
Gehe erst einmal auf ‚Fehlerjagd’. Du suchst also in den Texten Fehler und
bestimmst den Fehlertyp. Dann gibst du nach obigen Bewertungskriterien der Arbeit
eine Punktzahl. Lies dann die Erklärungen im Abschnitt ‚Fehleranalyse’ und
vergleiche deine eigene mit der gegebenen Punktzahl.
Die Korrektur der eigenen Texte:
1. Zuerst korrigierst du deinen Text selbst. Lies ihn zwei bis dreimal, wobei du jedes
Mal auf eine andere mögliche Fehlerquelle achtest (z.B. 1: Position des
konjugierten Verbs; 2: Gebrauch der Konjunktionen etc.). So kannst du deine
Fehler besser finden.
2. Danach kannst du deine Arbeit nach obigen Kriterien auswerten.
3. Tausche deinen Text mit einem Klassenkameraden. Ihr korrigiert eure Texte jetzt
gegenseitig und stellt eure Bewertung zur Debatte.
4. Wenn ein(e) Lehrer(in) den Text kontrolliert kannst du noch besser einschätzen,
wie weit du mit deiner Vorbereitung bist.