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journal - Die Kärntner Volkshochschulen

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<strong>journal</strong><br />

l e b e n & b i l d u n g<br />

Österr. Post AG/Postentgelt bar bezahlt. 9020 Klagenfurt. RM 07A037233<br />

Ein Fehltritt ist noch<br />

kein Malheur<br />

Wer „pflegt“<br />

die Pflegenden<br />

You are talking about<br />

nespresso, right


Editorial<br />

Inhalt<br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

Der lang gehegte Wunsch nach einer<br />

eigenen Zeitschrift ist nun in Erfüllung<br />

gegangen. Mit dem Journal<br />

Leben & Bildung können wir endlich<br />

zeigen, wie vielfältig und spannend die<br />

Welt der <strong>Kärntner</strong> <strong>Volkshochschulen</strong> ist.<br />

Unser im Herbst erscheinendes Jahresprogramm<br />

zeigt zwar die Fülle des Angebotes,<br />

kann aber keine Hintergrundinformationen<br />

dazu bieten. Genau diese<br />

finden Sie in diesem Heft. So werden<br />

z. B. Kursleiter wie unser langjähriger<br />

Tanzlehrer Gregor Krištof, oder Kooperationspartner<br />

wie Dr. Remo Probst, vorgestellt.<br />

Weiters finden Sie in unserer<br />

ersten Nummer noch Informationen zu<br />

den Themen Pflege, Sprachen oder Gesundheit.<br />

Nutzen Sie unser umfangreiches Angebot<br />

und bilden Sie sich weiter!<br />

Dr. Gerwin Müller<br />

Geschäftsführer der<br />

<strong>Kärntner</strong> <strong>Volkshochschulen</strong><br />

Titelstory<br />

06 Ein Fehltritt ist noch<br />

kein Malheur<br />

Im Fokus<br />

04<br />

14<br />

18<br />

24<br />

12<br />

22<br />

Wer pflegt die Pflegenden<br />

You are talking about nespresso,<br />

right<br />

Was steht bloß auf diesem Schild<br />

Stress lass nach!<br />

Im Gespräch<br />

20<br />

26<br />

AK setzt Impuls zum Weiterlernen<br />

<strong>Die</strong> Dimensionen der Lebensräume<br />

News & Info<br />

Ausgewähltes<br />

Sie möchten VHS-ReferentIn<br />

werden<br />

leben & bildung |


Im Fokus<br />

Wer „pflegt“ die Pflegenden<br />

Pflegende Angehörige sollten sich eingestehen, dass sie ebenso<br />

Hilfe benötigen und sich diese auch holen.<br />

Darf ich dem<br />

Pflegling überhaupt<br />

zumuten, auch von<br />

einer Pflegehilfe<br />

betreut zu werden<br />

Betreuung durch<br />

Außenstehende<br />

bedeutet auch, dass<br />

der Pflegling jemand<br />

anderen kennenlernen<br />

darf, dass Leben in<br />

das Haus geholt wird,<br />

dass man bestimmte<br />

Zeiten für sich selbst<br />

nehmen darf.<br />

| leben & bildung<br />

Annemarie Fleck 5 Pflegefälle<br />

brauchen Hilfe. Und die Pflegenden<br />

Angehörige entschließen<br />

sich bewusst zur Pflege von Kranken,<br />

bettlägerigen, bewegungsbehinderten<br />

oder alten Menschen.<br />

Trotzdem brauchen sie<br />

Begleitung, denn sie sind unter<br />

dem Druck der zahlreichen <strong>Die</strong>nste<br />

und sich ständig wiederholenden<br />

Pflichten selbst in Gefahr,<br />

krank und ausgebrannt zu werden.<br />

Auf der Schaukel der Bedürfnisse<br />

stellen sie ihre eigenen oft<br />

so weit zurück, dass kaum noch<br />

etwas übrigbleibt.<br />

Burnout vorprogrammiert Für<br />

kurze Zeit reichen oft die Ressourcen,<br />

aber auf längere Sicht<br />

ist die Erschöpfung vorprogrammiert.<br />

<strong>Die</strong> ersten Anzeichen für<br />

Überlastung sind Müdigkeit, aber<br />

auch Aggressionen und Wut gegen<br />

die zu pflegenden Personen.<br />

Dann müssten sie sich schon fragen,<br />

meint Mag. a Barbara Brandtner,<br />

Lebens- und Sozialberaterin,<br />

Coach und zuständig für Ausbildung<br />

von PflegehelferInnen, ob<br />

sie ihre persönlichen Freiheiten<br />

noch wahrnehmen; ob sie einen<br />

Ausgleich für sich schaffen,<br />

auf Urlaub fahren oder sich Auszeiten<br />

gönnen können. Sonst besteht<br />

die Gefahr, dass sie irgendwann<br />

die gestellten Aufgaben gar<br />

nicht mehr wahrnehmen können.<br />

Bevor ihre Müdigkeit in ein Burnout<br />

mündet, sollten sie externe<br />

Hilfe holen.<br />

Frage der Zumutbarkeit. <strong>Die</strong><br />

Frage stellt sich auch, ob vielleicht<br />

erst Barrieren überwunden<br />

werden müssen: Darf ich<br />

dem Pflegling überhaupt zumuten,<br />

auch von einer Pflegehilfe betreut<br />

zu werden Loslassen und<br />

klar aussprechen, was die Situation<br />

erfordert, rät Barbara Brandtner.<br />

Betreuung durch Außenstehende<br />

bedeutet nämlich auch,<br />

dass der Pflegling jemand anderen<br />

kennenlernen darf, dass Leben<br />

in das Haus geholt wird, dass<br />

man bestimmte Zeiten für sich<br />

selbst nehmen darf. Das bringt<br />

neue Kräfte, Mitgefühl und Harmonie<br />

in die Familie.<br />

Mag. a Barbara Brandtner ist<br />

eine der ReferentInnen der Informations-<br />

und Begleitserie für


Im Angebot<br />

Auch pflegende Angehörige benötigen Begleitung und Hilfe.<br />

4 Begleitung sterbender Menschen<br />

<strong>Die</strong> Hospizbewegung setzt sich zum<br />

Ziel, dem Sterben wieder Raum und<br />

Würde zu verleihen. Menschen sollen<br />

ihre Angehörigen bis zum letzten Atemzug<br />

begleiten können. An diesem Abend<br />

erfahren Sie von Renate Kreutzer Näheres<br />

über Angehörigenarbeit, Trauergruppen<br />

und wie Sie persönlich mit<br />

dem Thema umgehen können.<br />

Termin: Di., 17.04.07, 18:30<br />

Informationen dazu unter der<br />

Telefonnummer 050 477 7600.<br />

pflegende Angehörige der<br />

<strong>Kärntner</strong> <strong>Volkshochschulen</strong>.<br />

Damit die Pflege zu Hause<br />

bereichernd, vielleicht lebensverlängernd<br />

und für alle<br />

durchführbar ist, braucht es<br />

eine gute Vorbereitung und<br />

Information über alle Möglichkeiten.<br />

<strong>Die</strong> Serie ist in ihren<br />

Modulen so aufgebaut,<br />

dass von Pflegegeld bis zu<br />

Pflegemodellen, von Unterstützung<br />

bei Überlastung<br />

bis zur Supervision alle Fragen<br />

abgedeckt sind. Ein wesentlicher<br />

Teil ist die Palliativpflege<br />

mit Schmerztherapie<br />

und umfassender Sicht der<br />

Bedürfnisse der Kranken.<br />

Im Programm werden auch<br />

die Heimunterbringung und<br />

die Begleitung sterbender<br />

Menschen im Sinn der Hospizbewegung<br />

berücksichtigt.<br />

^ Weitere Infos zum<br />

Thema Pflege<br />

finden Sie unter:<br />

www.caritas-kaernten.at<br />

www.ktn.gv.at<br />

www.volkshilfe.at<br />

www.diakonie-kaernten.at<br />

www.hospiz.at<br />

^ Infos über den<br />

Schwerpunkt der<br />

Volkshochschule<br />

Feldkirchen zum<br />

Thema Gesundheit<br />

und Integrative<br />

Erwachsenenbildung<br />

sowie zur<br />

Vortragsreihe für<br />

Pflegende Angehörige<br />

unter<br />

www.vhsktn.at<br />

4 Ganzheitliches Gedächtnis- und<br />

Aktivierungstraining<br />

Mit vielen praktischen Übungen erlernen<br />

Sie, erfolgreich die Ressourcen der<br />

HeimbewohnerInnen zu wecken, zu<br />

fördern und so lange wie möglich zu erhalten.<br />

Termin: Di., 20.03.07, 18:30<br />

Informationen dazu unter der<br />

Telefonnummer 050 477 7600.<br />

4 <strong>Die</strong> eigenen Grenzen erkennen -<br />

mit Belastungen umgehen lernen<br />

Pflegepersonen kommen oft bis an die<br />

Grenzen ihrer körperlichen und psychischen<br />

Leistungsfähigkeit. In diesem<br />

Seminar lernen Sie Symptome zu erkennen<br />

und Strategien zu entwickeln,<br />

um dem „Ausgebranntsein“ besser entgegen<br />

zu wirken.<br />

Termin: Mi., 18.04.07, 18:30<br />

Informationen dazu unter der<br />

Telefonnummer 050 477 7600.<br />

leben & bildung |


Titelstory<br />

breitfuss<br />

| leben & bildung


Ein Fehltritt ist noch kein Malheur<br />

Spätestens seit „Dancing Stars“ haben Männer das Geheimnis<br />

wieder entdeckt, schöne Frauen zu erobern. Tanzen ist in. Wer auf<br />

dem Parkett reüssiert, hat auch anderswo bessere Chancen.<br />

ten einen Tanzkurs besucht hätte.<br />

Besonders, wenn die Allerliebste<br />

in höchsten Tönen von einer<br />

animalisch-wilden Kirchtagspolka<br />

schwärmt, bei der ihr vor lauter<br />

Lust der Atem wegbleibt. Bohrend<br />

wird der Wunsch, wenn er<br />

sich mit der Angebeteten mit zusammengebissenen<br />

Zähnen aufs<br />

Tanzparkett wagt und dann in mitleidigem<br />

Ton zu hören bekommt,<br />

dass er zwar mit den Armen rudere<br />

wie ein Vogel auf dem Flug<br />

in den Süden und verrenkungsmäßig<br />

durchaus für den Cirque<br />

du Soleil geeignet sei, aber leider<br />

nicht tanzen könne. Da nützt<br />

weder der Anzug von Boss noch<br />

von Armani.<br />

„Ich war eigentlich<br />

eher ein Aschenputtel.<br />

Trotzdem standen die<br />

Mädchen auf mich.“<br />

Das Geheimnis:<br />

Gregor Krištof konnte<br />

Hunderte Frauen wären gerne an ihrer Stelle, denn auch heute noch ist Gregor<br />

Krištof ein begehrter Tanzpartner.<br />

Elke Fertschey 5 Was wünscht<br />

sich ein Mann, der nach langer Suche<br />

endlich die ersehnte Traumfrau<br />

gefunden hat und dann zusehen<br />

muss, wie sie am Arm eines<br />

ihm nicht ebenbürtigen Wichtes<br />

über den Tanzboden schwebt<br />

und verzückt die Augen verdreht<br />

Noch dazu, wenn der Wicht mit<br />

der Vielgeliebten in enger Tangohaltung<br />

auf Tuchfühlung geht.<br />

Was sich der Leidgeprüfte dann<br />

wünscht Erraten. Er wünscht<br />

nichts mehr, als dass er beizei-<br />

Ganz anders war es bei Gregor<br />

Krištof. „Ich war eigentlich eher<br />

ein Aschenputtel. Trotzdem standen<br />

die Mädchen auf mich.“ Das<br />

Geheimnis: er konnte gut tan-<br />

gut tanzen, weshalb er<br />

früher auf Schulbällen<br />

nicht nur eine,<br />

sondern drei Tanzpartnerinnen<br />

hatte.<br />

leben & bildung |


Als passionierter Ö1-<br />

Fan besitzt Krištof<br />

ein Archiv von 15.000<br />

Sendungen, zusammengefasst<br />

auf über<br />

13.000 Kassetten, seit<br />

1988 im Computer<br />

penibel geordnet nach<br />

Datum und Thema.<br />

| leben & bildung<br />

zen. Als junger Hupfer klapperte<br />

er die Tanzschulen im Land ab,<br />

um „Madln zu schaun“. <strong>Die</strong> Kurse<br />

verliefen immer nach dem gleichen<br />

Muster: „<strong>Die</strong> Burschen sind<br />

auf die schönsten Frauen zugestürmt,<br />

ich habe mich nicht getraut.<br />

Aber am dritten, vierten<br />

Abend haben mich die Mädchen<br />

aufgefordert.“ Auf Schulbällen<br />

hatte er nicht nur eine, sondern<br />

drei Tanzpartnerinnen. Was Wunder,<br />

dass der originelle Bleiburger<br />

seine Lebenspartnerin beim<br />

Tanzen gefunden hat.<br />

Tausendfaches Radioarchiv.<br />

So entschied er sich, Tanzlehrer<br />

zu werden, machte eine Ausbildung<br />

in Laibach und eröffnete<br />

eine Tanzschule in Hof bei Bleiburg.<br />

Seit 22 Jahren gibt er Tanzkurse<br />

an den <strong>Kärntner</strong> <strong>Volkshochschulen</strong>.<br />

Er ist sowohl in Villach,<br />

Spittal und Völkermarkt als auch<br />

in Bleiburg und St. Paul präsent.<br />

50.000 Kilometer legt er pro Jahr<br />

zurück. Auf seinen stundenlangen<br />

Autofahrten quer durch Kärnten<br />

hört er ausschließlich das Radioprogramm<br />

Ö1, vor allem Wortbeiträge,<br />

Wissenschaft, Religion,<br />

Menschenbilder, Interviews.<br />

Als passionierter Ö1-Fan besitzt<br />

Krištof ein Archiv von 15.000<br />

Sendungen, zusammengefasst<br />

auf über 13.000 Kassetten, seit<br />

1988 im Computer penibel geordnet<br />

nach Datum und Thema.<br />

Mittlerweile kopiert er die Sendungen<br />

auf DVD oder über den<br />

Computer auf einen USB-Stick.<br />

Den steckt er ins Autoradio, um<br />

die Sendungen abzuhören. „Deshalb<br />

kann ich nie sehr schnell<br />

fahren“, schmunzelt der Kulturfanatiker,<br />

der seit zwölf Jahren<br />

ein Ö1-Fest in seiner Tanzschule<br />

veranstaltet, früher von Schülerkursen<br />

und Balleröffnungen<br />

lebte und heute immer mehr<br />

SchülerInnen mit grauen Strähnen<br />

im Haar für das Tanzparkett<br />

fit macht.<br />

Das schwindende Interesse der<br />

Jugend werde durch die Tanzbegeisterung<br />

der über 40-Jährigen<br />

aufgewogen, meint Krištof. Zu<br />

verdanken sei dies der Erfolgsserie<br />

„Dancing Stars“, die Krištof<br />

ein zehnprozentiges Umsatzplus<br />

beschert hat.<br />

»<br />

Viele Frauen dachten<br />

sich: wenn es der Toni<br />

Polster gelernt hat,<br />

kann es mein Mann<br />

auch. Viele Männer<br />

mögen seither den Polster<br />

nicht mehr. «<br />

Viele grimmig dreinblickende Ehemänner<br />

hat Krištof schon erlebt.<br />

„<strong>Die</strong> dachten sich: geh ich halt<br />

tanzen, bevor sie die Scheidung<br />

einreicht.“ Und wie hat er sie be-


Temperament und Hingabe. <strong>Die</strong> „Dancing Stars“ Andy und Kelly Kainz<br />

beigeistern viele ältere Semester wieder fürs Tanzen.<br />

breitfuss<br />

kehrt „Da muss man das Programm<br />

minimieren und viel, viel<br />

Lob aussprechen“, verrät Krištof.<br />

Ein Busserl der Ehefrau und ein<br />

gutes Achterl seien auch eine wirkungsvolle<br />

Belohnung. Und wenn<br />

jemand einmal aus dem Takt<br />

komme, sei es halb so schlimm.<br />

„<strong>Die</strong> wenigsten Fehltritte macht<br />

man(n) mit den Füßen“, lacht der<br />

Tanzfreak, der Männer mit dem<br />

Argument der Erotik zum Tanzen<br />

motiviert.<br />

„Unzüchtige“ Tuchfühlung.<br />

„Soviel Tuchfühlung mit fremden<br />

Frauen ist sonst nirgends<br />

erlaubt. Schneller, direkter kann<br />

eine Kontaktaufnahme gar nicht<br />

sein.“ Früher galt der Wiener Walzer<br />

als unzüchtig, weil er zuviel<br />

Nähe erlaube. Ein Ball sei früher<br />

ein Heirats- und Beziehungsmarkt<br />

gewesen, Väter hätten<br />

ihre Töchter vorgeführt. Bei der<br />

Quadrille mit dem Partnertausch<br />

wurde alles richtig schön durchgemischt.<br />

Und heute Ein Lokalaugenschein<br />

bei einem der honorigsten<br />

Bälle in Klagenfurt zeigt<br />

viele Paare, junge Mädchen ohne<br />

Väter, die in der Disco abtanzen,<br />

ohne darauf zu warten, aufgefordert<br />

zu werden. „Darf ich bitten“<br />

ist den Burschen längst zu altmodisch<br />

geworden.<br />

Auch an der Bar warten einige<br />

tanzversessene Damen vergeblich<br />

auf diese Frage. <strong>Die</strong> Füße tun<br />

„Soviel Tuchfühlung<br />

mit fremden Frauen<br />

ist sonst nirgends<br />

erlaubt. Schneller,<br />

direkter kann eine<br />

Kontaktaufnahme<br />

gar nicht sein“, weiß<br />

Tanzfreak Krištof.<br />

leben & bildung |


eitfuss<br />

Tanzen ist bei jüngeren Menschen wieder im Kommen, ist es doch die ideale<br />

Möglichkeit, um auf Tuchfühlung zu gehen.<br />

Das größte Interesse<br />

am Tanzen lässt<br />

sich bei Paaren ab<br />

20 und SeniorInnen<br />

feststellen. Besonders<br />

in Mode ist der<br />

Discofox, eine Art<br />

Swingboogie, aber<br />

auch der<br />

Rock ´n Roll ist<br />

wieder im Kommen.<br />

10 | leben & bildung<br />

ihnen weh. Vom Stehen. „Früher<br />

habe ich die Nächte mit verschiedenen<br />

Partnern durchgetanzt und<br />

bin um vier Uhr Früh nach Hause<br />

gehumpelt“, blickt eine attraktive<br />

Mittvierzigerin in die Vergangenheit<br />

zurück. Man habe mit einer<br />

Freundin auf den Ball gehen können<br />

und sei einfach aufgefordert<br />

worden. Heute seien die Tänzer<br />

von damals verheiratet, gingen<br />

mit der Gattin zum Ball und würden<br />

kaum andere Frauen zum<br />

Tanz holen. Für die jungen Tänzer<br />

sei man zu alt, für die alten<br />

zu jung. „Wenn man niemanden<br />

kennt, hat man vor zwei Uhr Früh<br />

keine Chance“, pflichtet eine wartende<br />

Freundin bei. „Dann erst<br />

wollen die letzten Fischer noch<br />

einen Fang machen.“<br />

Sind die Männer einfach nicht<br />

mehr so tanzfreudig wie früher<br />

Andi Wankmüller von der „Tanzwelt<br />

Wankmüller“ in Klagenfurt,<br />

ebenfalls VHS-Tanzlehrer, bestreitet<br />

das. „Es gibt immer mehr<br />

Männer, die tanzen wollen. Unsere<br />

Single-Kurse sind männlich–<br />

weiblich ausgeglichen, das war<br />

vor ein paar Jahren nicht so.“ Das<br />

größte Tanzinteresse sei allerdings<br />

bei Paaren ab 20 und SeniorInnen<br />

festzustellen. Besonders<br />

in Mode sei der Discofox, eine Art<br />

Swingboogie, der Rock ´n Roll sei<br />

wieder im Kommen.


„Leider spielen viele Bands auf<br />

Bällen oder Festen keine vernünftige<br />

Tanzmusik“, sieht Seniorchef<br />

Heinz Wankmüller ein Problem.<br />

Viel zu oft sei man einem Rhythmus<br />

ausgeliefert, „mit dem man<br />

nichts anfangen kann“, die Musik<br />

sei zu laut oder zu langsam, Walzer<br />

würden vernachlässigt. In alten<br />

Zeiten habe es hingegen auf<br />

Bällen eine genaue Tanzabfolge<br />

gegeben, deshalb konnten sich<br />

die Herren für bestimmte Tänze<br />

in die Tanzkarte der Damen<br />

eintragen. „Das wurde am Ballabend<br />

oder schon vorher fixiert“,<br />

erklärt Tanzprofi Wankmüller. So<br />

weit müsse es ja nicht mehr kommen,<br />

aber wenn statt Eventagenturen<br />

wieder die Tanzschulen die<br />

Bälle ausrichten könnten, wäre<br />

es schön.<br />

Sinnliche Paartherapie. Dafür,<br />

dass viele Damen nicht aufgefordert<br />

werden, hat Andi Wankmüller<br />

eine pragmatische Antwort.<br />

„Der Herr muss sich erst die nötigen<br />

Grundkenntnisse in der Tanzschule<br />

holen, um sicher auftreten<br />

zu können.“ Dann allerdings<br />

solle er seinen Mut zusammennehmen<br />

und zum Tanz bitten. Natürlich<br />

solle man vorher auf Signale<br />

achten, ob die Dame auch<br />

wirklich tanzen wolle. Sofern sie<br />

einen Begleiter habe, müsse der<br />

erst höflich gefragt werden. Der<br />

Traum vieler Frauen, deren Partner<br />

nicht gerne oder schlecht<br />

tanzt.<br />

Auf das Klagenfurter Wirte-Ehepaar,<br />

das seit Jahren trotz großer<br />

Kinderschar mehrere Bälle<br />

besucht, trifft das nicht zu. Da<br />

fließt die Harmonie in jeder Bewegung<br />

mit. Ob das Tanzen der<br />

Ehe dient Ja, sagt die Wirtin. „Da<br />

hat man endlich die Möglichkeit,<br />

etwas Schönes gemeinsam zu<br />

unternehmen.“ Man(n) dürfe dabei<br />

nicht nur die anderen, sondern<br />

vor allem die eigene Frau<br />

anschauen, verrät der Wirt sein<br />

Rezept. Da könne man jedes Mal<br />

viel Neues entdecken. Jeder müsse<br />

auf den anderen eingehen und<br />

natürlich solle man mit dem Partner<br />

nicht zu kritisch sein.<br />

»<br />

Wenn der Partner<br />

einmal aus dem<br />

Takt kommt, soll<br />

man nicht gleich<br />

schimpfen. «<br />

Was fürs Tanzparkett gilt, bewährt<br />

sich auch zu Hause. Tanzen<br />

hat demnach eindeutig beziehungsfördernde<br />

Eigenschaften.<br />

„Tanzen ist sinnlich und macht<br />

Spaß“, betont Gregor Krištof.<br />

„Und gesund ist es auch. Tanzlehrer<br />

werden sehr alt.“ Also ab<br />

aufs Parkett. Wer jetzt mit einem<br />

Kurs beginnt, ist in der nächsten<br />

Ballsaison voll fit. Und kann eine<br />

neue Welt entdecken.<br />

≠ Gewinnen Sie<br />

gratis Tanzkurse<br />

<strong>Die</strong> ersten 4 Anrufer­<br />

Innen gewinnen einen<br />

gratis Tanzkurs der<br />

Tanzschulen Krištof<br />

und Wankmüller.<br />

Bei Paaren erhält die<br />

Dame einen Tanzkurs<br />

aus dem Programm<br />

der VHS geschenkt.<br />

Rufen Sie an:<br />

050 477 7070<br />

Info<br />

Ob Wiener Walzer<br />

oder Tango - die<br />

<strong>Volkshochschulen</strong><br />

geben den Takt an.<br />

In den <strong>Volkshochschulen</strong><br />

Villach,<br />

Spittal, Klagenfurt,<br />

Feldkirchen, St. Veit<br />

und Völkermarkt<br />

werden auch im<br />

Frühjahrssemester<br />

Tanzkurse angeboten.<br />

^ Kursbuchungen<br />

noch möglich:<br />

www.vhsktn.at<br />

^ Tanzschule<br />

Gregor Krištof<br />

Hof 12 bei<br />

Bleiburg<br />

Tel. 04235/32 81<br />

oder 0650/76 23 285<br />

^ Tanzwelt<br />

Wankmüller,<br />

Schleppeplatz 5<br />

Klagenfurt<br />

Tel. 0463/48 17 80<br />

oder 0664/40 39 542<br />

www.wankmueller.at<br />

leben & bildung | 11


Im Gespräch<br />

AK setzt Impuls zum Weiterlernen<br />

AK-Präsident Günther Goach zum AK-Bildungsgutschein<br />

— Wieso engagiert sich die<br />

AK so stark auf dem Bildungssektor<br />

Wir haben in Österreich einen Reformstau<br />

bei der Aus- und Weiterbildung.<br />

Der Staat und die<br />

Betriebe schrauben ihre Weiterbildungsausgaben<br />

zurück. <strong>Die</strong> AK<br />

nimmt dagegen für die Weiterbil-<br />

AK-Bildungsgutschein<br />

2007:<br />

<strong>Die</strong> AK fördert die<br />

Weiterbildung ihrer<br />

Mitglieder auch 2007<br />

mit dem AK-Bildungsgutschein<br />

im Wert von<br />

100 Euro bzw. 150<br />

Euro für Lehrlinge.<br />

Der Gutschein kann<br />

bei der Arbeiterkammer<br />

Kärnten angefordert<br />

werden.<br />

Bestelltelefon:<br />

050 477-2300<br />

Online-Formular:<br />

www.kaernten.<br />

arbeiterkammer.at<br />

Über 1000 Kurse<br />

Der AK-Bildungsgutschein<br />

gilt für über<br />

1000 Kurse, die in den<br />

Programmen der<br />

<strong>Volkshochschulen</strong><br />

und des Berufsförderungsinstituts<br />

mit<br />

diesem<br />

Symbol<br />

gekennzeichnet sind.<br />

<strong>Die</strong> Kursprogramme<br />

finden Sie unter<br />

www.vhsktn.at und<br />

www.bfi-kaernten.or.at<br />

Das Kursangebot<br />

reicht von EDV über<br />

Sprachen und Gesundheitsförderung<br />

bis<br />

zum Nachholen von<br />

Bildungsabschlüssen.<br />

Auch die Abendmatura wird mit dem AK-Bildungsgutschein gefördert.<br />

— <strong>Die</strong> Arbeiterkammer<br />

Kärnten bietet jedem AK-Mitglied<br />

auch heuer wieder den<br />

AK-Bildungsgutschein im Wert<br />

von 100 Euro bzw. 150 Euro<br />

für Lehrlinge an. Warum<br />

Der AK-Bildungsgutschein ist ein<br />

Startkapital für die persönliche<br />

Weiterbildung. <strong>Die</strong> Arbeiterkammer<br />

Kärnten leistet damit einen<br />

Beitrag zum lebensbegleitenden<br />

Lernen und will den Mitgliedern<br />

bessere Chancen im Berufsleben<br />

eröffnen.<br />

jagoutz<br />

12 | leben & bildung


jagoutz<br />

AK-Präsident Goach: „Der Gutschein soll Lust auf Weiterbildung machen.“<br />

dung ihrer Mitglieder viel Geld in<br />

die Hand. Fast 40 Prozent des<br />

AK-Budgets werden für Qualifikation<br />

aufgewendet.<br />

— Welcher Aspekt ist Ihnen<br />

besonders wichtig<br />

Ein besonderer Schwerpunkt des<br />

Bildungsgutscheins ist das Nachholen<br />

von Bildungsabschlüssen.<br />

Das ist angesichts der vielen jungen<br />

ÖsterreicherInnen, die aus<br />

dem Schulsystem hinausfliegen,<br />

und von 77.000 jungen ÖsterreicherInnen,<br />

die keine über den<br />

Pflichtschulabschluss hinausgehende<br />

Schulbildung absolviert haben,<br />

besonders wichtig.<br />

— Wieso ist der Arbeiterkammer<br />

Qualifikation so wichtig<br />

Wer sich weiterbildet, erhöht<br />

auch seine Chancen im Beruf.<br />

Wer auf dem einmal Erlernten<br />

stehen bleibt, hat ein weitaus höheres<br />

Risiko, arbeitslos zu werden.<br />

Hoch qualifizierte ArbeitnehmerInnen<br />

sichern auch die<br />

Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen<br />

Unternehmen.<br />

Was muss sich aus Sicht der<br />

AK im Bildungsbereich ändern<br />

<strong>Die</strong> AK fordert eine Offensive für<br />

das lebensbegleitende Lernen.<br />

Es muss einen massiven Ausbau<br />

bei der berufsbezogenen Fortbildung<br />

und Qualifizierung geben<br />

– und zwar für Beschäftigte wie<br />

auch für Arbeit Suchende. Eine<br />

umfassende Strategie des lebensbegleitenden<br />

Lernens muss<br />

in Österreich entwickelt und umgesetzt<br />

werden.<br />

Lehrlinge: 150 Euro<br />

Für alle Lehrlinge ist der<br />

AK-Bildungsgutschein<br />

150 Euro wert. Sie können<br />

aus dem gesamten<br />

Kursangebot auswählen<br />

und auch Kurse für Sport<br />

oder Musik buchen. <strong>Die</strong><br />

AK will damit jungen<br />

Menschen die Scheu vor<br />

Weiterbildung nehmen.<br />

Bonus für Abendmatura<br />

Der AK-Bildungsgutschein<br />

ist auch eine<br />

Chance, Versäumtes<br />

aufzuholen. Erstmals<br />

können AK-Mitglieder<br />

ihr 100-Euro-Guthaben<br />

für die Abendmatura<br />

einlösen.<br />

Sprachen vor EDV<br />

Seit dem Jahr 2000 haben<br />

die <strong>Kärntner</strong>Innen rund<br />

37.000 Gutscheine eingelöst.<br />

<strong>Die</strong> AK hat rund<br />

2,74 Mio. Euro für den<br />

Gutschein ausgezahlt.<br />

Am beliebtesten sind<br />

Sprachkurse, gefolgt von<br />

EDV.<br />

leben & bildung | 13


Im Fokus<br />

You are talking about<br />

nespresso, right<br />

Wie man seine eingerosteten Sprachkenntnisse<br />

bei cappuccino e biscotti<br />

auf Vordermann bringt.<br />

Bleiben Sie<br />

im Gespräch.<br />

Come<br />

and<br />

speak. Pogovori v<br />

slovenscini.<br />

ˇ ˇ<br />

Converse usted en<br />

español.<br />

Parli italiano con<br />

noi.<br />

Monatliches<br />

Sprachen-Highlight<br />

Ort der regelmäßigen<br />

Veranstaltung<br />

sind fünf Cafés bzw.<br />

Lokale der Villacher<br />

Innenstadt, Auftakt<br />

zu den Sprachen-<br />

Stammtischen ist am<br />

Mittwoch, den 14.<br />

März 2007.<br />

Der regelmäßige<br />

Termin ist in weiterer<br />

Folge jeden zweiten<br />

Mittwoch im Monat<br />

von 9.30 bis<br />

11.00 Uhr bzw. von<br />

18.00 bis 19.30 Uhr.<br />

Zusätzlich zum Angebot<br />

Sprachencafé gibt<br />

es ein Special, gefördert<br />

durch die Stadt Villach:<br />

3 Schnuppercafés<br />

„Italienisch für den<br />

Handel“ mit Beginn<br />

am 19. März 2007 im<br />

Parkcafe Villach.<br />

^ Nähere Infos<br />

erhalten Sie in der<br />

VHS-Villach unter<br />

050 477 7100 bzw.<br />

finden Sie unter:<br />

www.vhsktn.at<br />

www.sprachencafe.at<br />

Parli<br />

italiano<br />

Bleiben Sie im Gespräch. Come<br />

and<br />

con noi. Bleibe<br />

speak. Pogovori v<br />

slovenscini.<br />

Converse usted en español. Parli<br />

italiano con noi. Bleiben Sie im<br />

Gespräch. Come and speak. Pogovori<br />

v<br />

Bleiben Sie im Gespräch. Come and speak<br />

slovenscini. Converse usted<br />

ˇ ˇ<br />

en español. Parli italiano con noi.<br />

Bleiben Sie im Gespräch. Come<br />

and speak. Pogovori v slovenscini.<br />

Converse usted en español. Parli<br />

italiano con noi. Bleiben Sie im<br />

Gespräch. Come and<br />

speak.<br />

Pogovori v slovenscini. Converse<br />

usted en español.<br />

Parli italiano con<br />

Pogov<br />

Conver<br />

usted<br />

Parli<br />

verse usted en español.<br />

sprachencafé<br />

Nadja Baumgartner 5 Dunque,<br />

di cosa avete voglia – una oder über den Villacher Haupt-<br />

Klagenfurter Christkindlmarkt<br />

bella passeggiata der <strong>Kärntner</strong> nella città <strong>Volkshochschulen</strong><br />

platz zu spazieren. Wäre es nicht<br />

What do you think Would aunt großartig, mehrere Sprachen zu<br />

Heather like this gorgeous mug verstehen – besser noch – selbst<br />

Jaz pa mislim, da ta angelček ni zu sprechen <strong>Die</strong>ser Gedanke ist<br />

pravo darilo za Jernejo, mislim uns doch schon allen durch den<br />

da bi se bolj veselila, če ji kupimo<br />

kakšno lepo vazo!<br />

sich nicht schon zumindest ein-<br />

Kopf gegangen. Und haben Sie<br />

mal voller Enthusiasmus zu einem<br />

Unterschiedlichste Sprachen hört Sprachkurs angemeldet, haben<br />

man heute nicht nur mehr in Großstädten<br />

wie Berlin, London oder gonnen und erlebt, wie die Be-<br />

diesen mit guten Vorsätzen be-<br />

Wien – nein, es reicht, durch den geisterung durch die Kurs-<br />

ˇ ˇ<br />

Parl<br />

e<br />

ita<br />

en espa<br />

corper<br />

s<br />

Parli italI<br />

Bleiben<br />

Come an<br />

Pogovori v<br />

Converse<br />

Parli italia<br />

Bleiben Si<br />

Come a<br />

Bleiben Sie im Gespräch. Come and speak. Pogovori v slovenscini. Converse usted<br />

ˇ ˇ<br />

ˇ ˇ<br />

ˇ ˇ<br />

14 | leben & bildung


Bei einer guten Tasse Kaffee und in netter Atmospähre plaudert es sich auch<br />

auf Spanisch leichter.<br />

Parli<br />

en<br />

atmosphäre, die Sie zu sehr an<br />

die unliebsame Schulzeit erinnert<br />

hat, immer mehr geschwunden<br />

ist Sprachen lernt man am<br />

besten mitten im Leben. Und in<br />

Österreich spielt sich das Leben<br />

im Caféhaus, einer typisch österreichischen<br />

Institution, ab. In ungezwungener<br />

und gemütlicher<br />

Atmosphäre mit Gleichgesinnten<br />

plaudern, vielleicht auf Englisch<br />

Kostenlos 5 Sprachen in 5<br />

Cafés. Abseits des klassischen<br />

Sprachunterrichts bietet Ihnen<br />

die Volkshochschule Villach<br />

beim Sprachencafé die kostenlose<br />

Möglichkeit, Ihre Sprachkenntnisse<br />

aufzufrischen oder<br />

auf dem erreichten Stand zu halten.<br />

In fünf Villacher Innenstadtcafés<br />

können Sie sich einmal<br />

im Monat wie in London, Rom,<br />

Barcelona oder Ljubljana fühlen.<br />

Denn in den Sprachencafés der<br />

Volkshochschule Villach wird Englisch,<br />

Italienisch, Spanisch sowie<br />

Slowenisch gesprochen. Für all<br />

jene, die nicht mit Deutsch als<br />

Muttersprache aufgewachsen<br />

sind, ist auch Deutsch im Sprachangebot.<br />

„Wir haben bewusst öffentliche<br />

Lokale als Treffpunkt ausgewählt,<br />

um die lockere und kommunikative<br />

Ausrichtung der Treffen zu<br />

betonen“, meint Mag. a Manuela<br />

Kapeller, die Leiterin der Volkshochschule<br />

Villach. Um trotzdem<br />

das Ziel, die Sprachkenntnisse zu<br />

beleben, nicht aus den Augen zu<br />

verlieren, ist pro Sprache ein/e<br />

TrainerIn der Volkshochschule<br />

als qualifizierte/r AnsprechpartnerIn<br />

vor Ort. Je nach Wunsch<br />

Sprachenzertifikate:<br />

Schwerpunkt der<br />

Volkshochschule<br />

Villach<br />

Von der VHS-Villach<br />

aus werden kärntenweit<br />

europäische<br />

Standards gesetzt. Sie<br />

ist Prüfungscenter für<br />

die Zertifikate TELC<br />

(The European<br />

Language Certficates)<br />

und SKN (Sprachkenntnisnachweis).<br />

Weiters können für<br />

Deutsch als Zweitsprache<br />

das weltweit<br />

anerkannte Österreichische<br />

Sprachdiplom<br />

(ÖSD) sowie<br />

das ÖIF-Zertifikat<br />

(Österreichischen<br />

Integrationsfonds<br />

(BMI)) erworben<br />

werden.<br />

^ Infos dazu<br />

050 477 7100<br />

leben & bildung | 15


The European<br />

Language Certificates<br />

(TELC) sind ein<br />

System von Sprachprüfungen<br />

und ein europaweit<br />

anerkannter<br />

Qualitätsnachweis<br />

nach dem Europäischen<br />

Referenzrahmen<br />

(GER). <strong>Die</strong> Prüfungsanforderungen<br />

folgen<br />

einem gemeinsamen<br />

europäischen Standard.<br />

<strong>Die</strong> Volkshochschule<br />

Villach ist Prüfungscenter<br />

für Kärnten und<br />

bietet Prüfungen für<br />

Englisch und Italienisch<br />

an.<br />

^ Mehr Infos<br />

unter<br />

www.sprachenzertifikate.de<br />

Das Österreichische<br />

Sprachdiplom<br />

Deutsch (ÖSD) ist<br />

eine international<br />

anerkannte Sprachprüfungauf<br />

allen<br />

Sprachniveaustufen<br />

(A1-C2)die den KandidatInnen<br />

zertifiziert,<br />

dass sie über angemessene<br />

Kenntnisse der<br />

deutschen Sprache<br />

verfügen, um sich in<br />

wichtigen Alltagssituationen<br />

mündlich und<br />

schriftlich verständigen<br />

zu können. Prüfungen<br />

gibt es auf den<br />

folgenden Niveaus:<br />

Grundstufe, Zertifikat,<br />

Mittelstufe und<br />

Diplom Wirtschaftssprache<br />

Deutsch.<br />

^ Mehr Infos<br />

unter<br />

www.osd.at<br />

Zum Zeitunglesen wird beim Sprachencafé kaum Zeit bleiben.<br />

der TeilnehmerInnen, die ohne<br />

Anmeldung vorbei kommen können,<br />

wird ein Thema gewählt oder<br />

einfach drauf los geplaudert. „Es<br />

geht darum, Freude und Interesse<br />

am Erlernen und Sprechen von<br />

Sprachen zu bekommen“, so Kapeller.<br />

Bleiben Sie im Gespräch!<br />

Billigfluglinien bringen Gäste aus<br />

Großbritannien zu uns und ItalienerInnen<br />

und SlowenenInnen nutzen<br />

die geografische Nähe gerne<br />

für einen Einkaufsbummel. Geschäftsbeziehungen<br />

mit Firmen<br />

aus Slowenien, Italien oder aus<br />

Übersee sind keine Seltenheit.<br />

In unserer globalisierten Welt gewinnen<br />

Fremdsprachen immer<br />

mehr an Bedeutung. Sie ermöglichen<br />

Kontakte zu anderen Kulturen,<br />

vor allem aber zu und mit<br />

anderen Wirtschaftssystemen. „In<br />

einem zusammenwachsenden Europa,<br />

in dem gerade Kärnten sich<br />

auch durch seine Nähe zu anderen<br />

Ländern schon immer durch<br />

grenzüberschreitendes Interesse<br />

auszeichnete, ist die Bedeutung<br />

der Sprachen enorm gestiegen“,<br />

so Dr. Gerwin Müller, Geschäftsführer<br />

der <strong>Kärntner</strong> <strong>Volkshochschulen</strong>,<br />

über die Hintergründe<br />

des Projekts, das Österreichweit<br />

schon seit einem Jahr erfolgreich<br />

besteht. „Doch Sprache lebt und<br />

muss gelebt werden.“ Da hilft nur<br />

eines: Bleiben Sie im Gespräch!<br />

Dann wird Ihr nächster Urlaub<br />

spannender und lehrreicher werden,<br />

wird es doch einfacher sein,<br />

sich mit den Einheimischen zu unterhalten<br />

und mehr über ihre Lebensart<br />

zu erfahren, oder Ihr Urlaubsland<br />

auf eigene Faust zu<br />

erkunden. Zumindest unliebsame<br />

Überraschungen, wie die irrtümlich<br />

bestellte Rindsleber, obwohl<br />

Sie doch eigentlich ein Rindsschnitzel<br />

haben wollten, sollten<br />

der Vergangenheit angehören,<br />

denn Sie wissen ja schließlich<br />

was „goveji zrezek“ bedeutet.<br />

ilab<br />

16 | leben & bildung


Glosse<br />

ilab<br />

»<strong>Die</strong> Grenzen meiner Fremdsprachen<br />

und die Grenzen meiner Welt<br />

vorbereiteten. Lebende Sprachen wie Italienisch oder gar Slowenisch wurden zu<br />

„Hoch leben die toten Sprachen!“ predigten die Menschen, die mich auf mein Leben<br />

meiner Gymnasialzeit noch gemieden wie die Pest – als wäre es das größte Unglück,<br />

seine Nachbarn zu verstehen. So ist es zu dem ganz großen Mangel meines Lebens<br />

gekommen, dass ich keine der beiden Sprachen beherrsche, die bloß ein paar Kilometer<br />

südlich meines Lebensmittelpunkts gesprochen werden. Dabei bin ich ein<br />

großer Liebhaber des Alpe-Adria-Raums. Und nicht nur des Raums. Das wär doch was,<br />

eine Mätresse in Pordenone, eine Schönheit in Lipica zu haben! Und als waschechter<br />

Kosmopolit die Italienerin auf Italienisch, die Slowenin auf Slowenisch zu bezirzen.<br />

Sobald ich in Pension bin, habe ich mir vorgenommen, erweitere ich die Grenzen meiner<br />

Welt, indem ich die Grenzen meiner Fremdsprachenkenntnisse erweitere. Senza<br />

confini! Brez meja! Aber wenn ich in Pension bin, werde ich vielleicht so hässlich und<br />

alt und erotisch porös sein, dass mich gar keine Mätresse mehr haben wollen wird,<br />

weder in Lipica, noch in Pordenone, und nicht einmal in Arnoldstein. Bloß für die Bestellungen<br />

in der Gostilna, in der Osmizza oder in der Trattoria zahlt sich ein regulärer<br />

Sprachkurs aber nicht aus. Und Frühpension ist ein Kunststück, das mir noch nicht<br />

gelungen ist.<br />

Sogar der Landeshauptmann dieser Region lernt jetzt Slowenisch, allerdings nicht mit<br />

einem abgegriffenen Schulbuch in steriler Seminaratmosphäre im Mief eines<br />

Klassenzimmers, sondern in frischer Luft nach der neuen Umsteckmethode mit riesigen<br />

Schautafeln: eine innovative Unterrichtsmethode, von der sich postmoderne<br />

Pädagogen nachhaltige Wissensspeicherung versprechen. Auf das Wie kommt es an!<br />

Seit ich nun von der Existenz eines Sprachcafès gehört habe, steht mein Entschluss<br />

fest: Da gehe ich hin! Gibanica zum slowenischen Dual, Cappuccinotrinken und Italienischlernen!<br />

Hvala und Grazie kann ich schon. Der Rest wird dann ein Kinderspiel.<br />

»<br />

Egyd Gstättner<br />

Geboren 1962, lebt<br />

als freier Schriftsteller<br />

und Publizist in<br />

seiner Heimatstadt<br />

Klagenfurt. Schreibt<br />

unter anderem für<br />

„<strong>Die</strong> Presse“, „Kleine<br />

Zeitung“ und „Süddeutsche<br />

Zeitung“.<br />

leben & bildung | 17


Im Fokus<br />

Was steht bloß auf diesem Schild<br />

Für über 300.000 ÖsterreicherInnen sind Hinweisschilder, Formulare<br />

oder Anträge eine unüberwindbare Hürde.<br />

Viele Betroffene haben Angst davor sich zu blamieren oder für dumm gehalten<br />

zu werden.<br />

ilab<br />

Über 300.000 österreichische<br />

Erwachsene<br />

verfügen über<br />

keine ausreichenden<br />

Kenntnisse, die in<br />

ihrem Lebensumfeld<br />

vorausgesetzt werden.<br />

18 | leben & bildung<br />

Nadja Baumgartner 5 Seit<br />

fast drei Jahren ist Günther ohne<br />

Job. Jede schriftliche Bewerbung<br />

ist eine beinahe unüberwindbare<br />

Hürde, denn Günther hat Probleme<br />

mit dem Lesen und Schreiben.<br />

Kann das wirklich wahr sein<br />

Schließlich gibt es in Österreich<br />

seit Maria Theresia die Schulpflicht<br />

und folglich müssten alle<br />

Lesen und Schreiben können.<br />

Und doch ist es nicht so. Über<br />

300.000 österreichische Erwachsene<br />

verfügen über keine ausreichenden<br />

Kenntnisse, die in ihrem<br />

Lebensumfeld – beruflich, privat<br />

und im gesellschaftlichen Leben<br />

– vorausgesetzt werden.<br />

<strong>Die</strong> Bandbreite dabei ist sehr<br />

groß. Sie reicht von fehlenden<br />

Basiskenntnissen im Umgang


Gebrauchsanleitungen zu verstehen oder Formulare und Anträge auszufüllen<br />

wird zum Hindernis.<br />

ilab<br />

mit dem PC, geringen Lese- und<br />

Schreibkenntnissen bis hin zu<br />

tatsächlichem Analphabetismus.<br />

<strong>Die</strong>s bedeutet, dass diese Menschen<br />

häufig Schwierigkeiten haben<br />

Formulare und Anträge auszufüllen,<br />

Gebrauchsanleitungen,<br />

Warnhinweise, Verträge oder Zeitungsartikel<br />

zu verstehen. Besonders<br />

nachteilig wirken sich diese<br />

Mängel natürlich in der Arbeitswelt<br />

aus, da in allen Arbeitsbereichen<br />

Schriftlichkeit und PC-Wissen<br />

eine wichtige Rolle spielen.<br />

„Entschuldigen Sie, könnten Sie<br />

mir das vorlesen, ich habe leider<br />

meine Brille zu Hause vergessen.“<br />

Mit Ausreden wie dieser, schwindeln<br />

sie sich durch den Alltag und<br />

„verstecken“ ihre Schwächen vor<br />

ihrer Umwelt, weil sie Angst haben<br />

für dumm gehalten zu werden.<br />

Doch fehlende Schreib- und<br />

Lesekenntnisse haben nichts mit<br />

mangelnder Intelligenz zu tun,<br />

sondern meist mit einer „unglücklichen<br />

Lerngeschichte“.<br />

Neben der Angst entdeckt zu<br />

werden, sind Ausgrenzung vom<br />

gesellschaftlichen Leben, ein hohes<br />

Arbeitslosigkeitsrisiko, erhöhte<br />

Armutsgefährdung, Ausschluss<br />

von Weiterbildung und<br />

dadurch fehlende Entwicklungschancen<br />

die Folgen. Um dieses<br />

Tabuthema endlich aufzubrechen,<br />

bietet das „Netzwerk Alphabetisierung<br />

und Basisbildung in Österreich“<br />

in Kooperation mit dem<br />

Verein „<strong>Die</strong> <strong>Kärntner</strong> <strong>Volkshochschulen</strong>“<br />

eine kostenlose Beratung<br />

für alle Betroffenen sowie<br />

Personen und Einrichtungen, die<br />

diese unterstützen wollen, an.<br />

Dazu wurde das „Alfa-Telefon Österreich“<br />

eingerichtet.<br />

Alfa-Telefon Österreich<br />

- 0810 20 0810<br />

Ausgebildete<br />

BeraterInnen informieren<br />

österreichweit und<br />

anonym über spezielle<br />

Bildungsangebote für<br />

Erwachsene sowie mögliche<br />

Förderungen und<br />

professionelle Anbieter.<br />

^ Weitere Informationen<br />

erhalten<br />

Sie im<br />

Verein „<strong>Die</strong><br />

<strong>Kärntner</strong> <strong>Volkshochschulen</strong>“<br />

bei<br />

Mag. a Isabella<br />

Penz<br />

Max Blaha<br />

Straße 1, 9560<br />

Feldkirchen<br />

050477-7601<br />

i.penz@vhsktn.at<br />

oder im Internet:<br />

www.vhsktn.at<br />

www.alphabetisierung.at<br />

leben & bildung | 19


News & Info<br />

Line Dance. Tanz, Sport und Spaß zusammen<br />

ist Line Dance, und Partnerin ist die Gruppe.<br />

In choreographischen Schrittfolgen tanzt man<br />

einzeln in Reihen in der Mitte der Tanzfläche.<br />

Line Dance hat sich aus nordamerikanischen<br />

Volkstänzen entwickelt und ist seit den 50er<br />

Jahren ein beliebter Tanz im Country-Stil.<br />

Line Dance wird an der Volkshochschule<br />

Spittal gepflegt.<br />

Ausgewähltes<br />

^ Riskieren Sie<br />

einen Blick<br />

in das Jahresprogramm<br />

der <strong>Kärntner</strong><br />

<strong>Volkshochschulen</strong><br />

oder in den<br />

Kursfinder auf<br />

www.vhsktn.at<br />

20 | leben & bildung<br />

Abenteuer pur - Ausflug mit<br />

der Arche Noah<br />

Das Ausflugsboot Arche Noah<br />

bringt die Menschen zu den Tieren:<br />

Seltene Vogelarten werden<br />

unter professioneller ornithologischer<br />

Führung am Draustausee<br />

erkundet. <strong>Die</strong> 30 Personen<br />

fassende Fähre legt in Ferlach<br />

ab und einen Weg von einer Stunde<br />

drauabwärts zurück. Auf diesem<br />

wechselt die Landschaft, die<br />

Vielfalt des unteren Rosentals erschließt<br />

sich. Zwischen steilen<br />

Wänden geht es zur Guntschacher<br />

Au, wo im Vogelschutzgebiet<br />

seltene Vogelarten beobachtet<br />

werden können. Anschließend<br />

treffen<br />

sich alle<br />

am Abenteuerplatz<br />

Tipiland<br />

beim Grillen. <strong>Die</strong><br />

Draufahrten sind<br />

besonders spannend für Schulklassen,<br />

Familien und Gruppen,<br />

zum Lernen, Schauen und als naturnahes<br />

Abenteuer.<br />

Europäischer Computerführerschein<br />

- ECDL ®<br />

Umfassende EDV-Kenntnisse sowie<br />

der selbstverständliche Umgang<br />

mit dem Internet gehören<br />

heute zum unbedingt erforderlichen<br />

Rüstzeug für die berufliche<br />

Laufbahn. Egal, ob PC-Neuling oder<br />

versiertere Nutzerin, im umfangreichen


Cucina-Vino-Lingua. Grado war einst Bischofssitz,<br />

jahrhundertelang venezianisch geprägt und<br />

schließlich auch österreichisch. Der Erholungswert<br />

des milden Klimas und die Heilkraft des<br />

goldenen Sandes machten Grado zum Traumziel.<br />

Das ist es noch immer, weshalb die Volkshochschule<br />

Klagenfurt zu einem sprachlich-kulinarischen<br />

Wochenende in Grado einlädt. Bei<br />

einem Kochkurs mit einem italienischen Koch erfährt<br />

man mehr über die italienische Küche und<br />

lernt ganz nebenbei auch noch Italienisch.<br />

Den Wochenendtrip nach Grado können Sie in der<br />

VHS Klagenfurt unter 050 477 7000 buchen.<br />

... aus den 2.800 Kursen der<br />

<strong>Kärntner</strong> <strong>Volkshochschulen</strong><br />

Kursangebot der Volkshochschule<br />

wird jeder/jede fündig. Mit<br />

dem ECDL ® bietet die VHS die<br />

Möglichkeit, erworbene Kenntnisse<br />

nachzuweisen. Es werden<br />

Kurse zu sieben Modulen, u.a. zu<br />

den Bereichen Internet und MS-<br />

Outlook, MS-Excel, PowerPoint<br />

oder MS-Word, angeboten, die<br />

mit Prüfungen im Testcenter der<br />

Volkshochschule Klagenfurt abgeschlossen<br />

werden.<br />

Weiterbildungsakademie Österreich<br />

Qualifikationen von ErwachsenenbildnerInnen<br />

bleiben nicht in der<br />

Schublade, sondern werden anerkannt<br />

und können ergänzt oder<br />

ausgebaut werden. <strong>Die</strong> neue Weiterbildungsakademie<br />

für Lehrende,<br />

GruppenleiterInnen, TrainerInnen,<br />

BildungsmanagerInnen,<br />

BeraterInnen, BibliothekarInnen<br />

in erwachsenenbildungsrelevanten<br />

Feldern überprüft ihre<br />

Komptenzen. Was fehlt, kann<br />

über Angebote am Erwachsenenbzw.<br />

Weiterbildungsmarkt erworben<br />

werden. Ein zweistufiger Abschluss<br />

wird mit Zertifikat und<br />

Diplom ausgewiesen. Damit ist<br />

Erwachsenenbildung zur universitären<br />

Bildung durchlässiger geworden<br />

und steigt im Qualitätsbereich.<br />

Träger ist das Bundesinstitut für<br />

Erwachsenenbildung, Partner<br />

sind die Erwachsenenbildungsverbände.<br />

^ Kurse zum<br />

Thema Persönlichkeitsbildung<br />

^ Kurse zu den<br />

Themen Gesundheit<br />

und Körperbewusstsein<br />

^ Kurse zum<br />

Thema Allgemeinbildung<br />

^ Kurse zu den<br />

Themen Wirtschaft<br />

und Beruf<br />

^ Kurse zu den<br />

Themen Kreativität<br />

und Kunst<br />

^ Online buchen<br />

unter<br />

www.vhsktn.at<br />

leben & bildung | 21


Im Porträt<br />

<strong>Die</strong> Dimensionen der Lebensräume<br />

Dr. Remo Probst - Hüter und Beschützer heimischer Vögel<br />

Der Brutvögelatlas<br />

Der Naturwissenschaftliche<br />

Verein hat<br />

in Zusammenarbeit<br />

mit BirdLife Kärnten<br />

2006 einen neuen<br />

Brutvögelatlas herausgegeben:<br />

„Avifauna Kärntens<br />

– <strong>Die</strong> Brutvögel“<br />

Erstmals gibt es<br />

damit einen exakten<br />

Überblick über die<br />

Verbreitung der<br />

Brutvögel in Kärnten.<br />

Das Standardwerk gilt<br />

als wissenschaftlicher<br />

Meilenstein, ist aber<br />

als fundierter und<br />

reich ausgestatteter<br />

Bildband für alle<br />

interessant: Welche<br />

seltenen Vogelarten<br />

sind in Kärnten<br />

beheimatet, welche<br />

gefährdet Vergeblich<br />

sucht man etwa die<br />

Nachtigall oder den<br />

Steinkauz, dafür trifft<br />

man häufig auf Pirol<br />

oder Zilpzalp.<br />

^ Infos zu<br />

www.birdlife.at<br />

Dr. Remo Probst, Geschäftsführer der Landesgruppe Kärnten von BirdLife mit<br />

dem vor kurzem erschienenen Brutvögelatlas.<br />

Annemarie Fleck 5 Räume<br />

sind Lebensräume. Damit sie<br />

als solche wahrgenommen werden,<br />

ist der Ornithologe Dr. Remo<br />

Probst, Geschäftsführer der Landesgruppe<br />

Kärnten von BirdLife<br />

Österreich, viel unterwegs. <strong>Die</strong><br />

Perspektive richtig einzustellen,<br />

den Horizont zu erweitern, die Beziehungen<br />

von Mensch und Tier<br />

zu zeigen, ist die Folie, auf der<br />

sich seine Forschung, Betreuung<br />

von Vogelarten und auch<br />

seine Vorträge abspielen. Seine<br />

Überzeugung lautet: Schutz und<br />

Forschung müssen zusammengebracht<br />

werden. Vogelschutz<br />

braucht die wissenschaftliche<br />

Basis und exakt erhobene Daten.<br />

Vieles ist bereits passiert, meint<br />

der Feldkirchner, weil das ignoriert<br />

wurde. In seinen Vorträgen<br />

weist er auf diese Zusammenhänge<br />

hin, erklärt die Lebensumstände<br />

und das System, das den Umgang<br />

mit Arten und Lebensraum<br />

erst verstehen lehrt: „Gerade in<br />

Österreich ist es wichtig festzustellen,<br />

dass wir nicht nur Kultur,<br />

sondern auch Natur haben. Wir<br />

haben die Pflicht zum Schutz.“<br />

Das Seeadlerprojekt in Niederösterreich<br />

und Burgenland, das er<br />

leitet, sorgt dafür, dass die Vögel,<br />

die nach 50 Jahren wieder zurückgekehrt<br />

sind, jetzt ungestört brü-<br />

ilab<br />

22 | leben & bildung


ten können und es keine Vergiftungen<br />

und illegale Abschüsse<br />

gibt. „Das muss ganz aus den<br />

Köpfen“, sagt der Greifvogelexperte,<br />

den „Räuber-Beute-<br />

Beziehungen“ interessieren.<br />

Sie umfassen auch den Konflikt<br />

von Greifvögeln und Menschen,<br />

in Kärnten mit Mäusebussard<br />

und Habicht.<br />

Wissenschaft an Interessierte<br />

heranbringen. Andere<br />

Dimensionen hat Remo<br />

Probst, der Zoologie und Ökologie<br />

in Wien mit Forschungsaufenthalten<br />

in Finnland und<br />

Russland studiert hat, in seiner<br />

Dissertation über das UV-Sehen<br />

der Vögel untersucht und<br />

gefunden. „Wichtig sind mir<br />

Gesamtkonzepte, Zusammenhänge<br />

muss man auch räumlich<br />

sehen.“ Auch Konzepte auf<br />

lokaler Ebene müssten im Gesamten<br />

gesehen werden.<br />

Als Projektleiter der Serie „Natur<br />

& Umwelt“ und Referent<br />

der <strong>Kärntner</strong> <strong>Volkshochschulen</strong><br />

sieht er in den Kursen eine<br />

gute Basis, Wissenschaft an<br />

Interessierte heranzubringen,<br />

„damit sie nicht nur an Universitäten<br />

hängen bleibt.“ Exkursionen<br />

geben die Gelegenheit,<br />

Kinder und Jugendliche anzusprechen,<br />

sie auf spannende<br />

Art zu Zusammenhängen hinzuführen.<br />

<strong>Die</strong> in Mitteleuropa brütende Mönchsgrasmücke, auch „Schwarzplattl“<br />

genannt, überwintert in Nord- und Zentralafrika.<br />

Birdwatching in Süd-Marokko<br />

Das Sous-Tal zwischen Hohem Atlas und Anti-Atlas, nahe<br />

der Stadt Qulad Berehil der offene Argana-Wald mit Greifvögeln,<br />

Gleitaar, Senegaltschagras und Diademrotschwanz.<br />

So beginnt die Reise, und sie endet mit dem<br />

Höhepunkt des Besuchs der bedrohten Waldrapps bei Tamri<br />

und Seawatch am Kap Rhir oder Oued Sous bei Agadir.<br />

Dazwischen erschließen sich Savannen, Schluchten und<br />

Gebirgszüge, Küsten und 350 Meter hohe Sanddünen; die<br />

Welt von Akaziendrossling, Felsenhuhn, Atlasgrünspecht,<br />

Blaumerle, Marmelente und vielen anderen. <strong>Die</strong> Landschaft<br />

in Südmarokko bietet eine extrem reiche Abwechslung.<br />

Entsprechend groß ist auch die Vielfalt in der Vogelwelt.<br />

Eine Reise der <strong>Kärntner</strong> <strong>Volkshochschulen</strong> unter der ornithologischen<br />

Leitung von Dr. Remo Probst eröffnet den<br />

großen Artenreichtum der Vögel und das Kaleidoskop ihrer<br />

Lebensräume. Ein fremdes Land und dessen Vogelwelt,<br />

eine Vorstellung von Farben und weitem Horizont. Dabei<br />

wird auch der Zusammenhang zu Europa offenbar. Zugvögel<br />

kennen die Linie, an deren Ende sich heimische Vögel<br />

in fremder Umgebung wieder finden lassen. Der Hohe Atlas<br />

stellt überdies die Parallele zu den Alpen her. Auf der<br />

Route liegen Marrakech und der Schiort Oukaïmeden in<br />

spektakulärer Landschaft, der Stausee Mansour Eddahbi<br />

Dam mit seinen Wasservögeln, die Steinwüste voller Lerchen,<br />

die beeindruckende Gorges du Todra Schlucht, die<br />

marokkanische Sahara und die gewaltigen Sanddünen des<br />

Erg Chebbi. Fast jeden Tag ein neuer Lebensraum, ein charakteristischer<br />

Ort. Und das Gefühl, dass sich die eigene<br />

Welt bis dorthin ausdehnt.<br />

leben & bildung | 23


Im Fokus<br />

ilab<br />

Stress lass nach!<br />

Wer einige einfache Grundsätze befolgt, lebt gesünder und länger.<br />

„Der Schlüssel zur<br />

Gesundheit liegt vor<br />

allem im Alltag. Viele<br />

Krankheiten haben ihre<br />

ursächlichen Wurzeln<br />

in der individuellen<br />

Lebenssituation und<br />

Lebensgestaltung. Durch<br />

Prävention und Gesundheitsförderung<br />

soll jeder<br />

die Möglichkeit haben,<br />

aktiv Krankheiten vorzubeugen.<br />

<strong>Die</strong> optimalen<br />

Rahmenbedingungen<br />

schafft der Verein Gesundheitsland<br />

Kärnten.“<br />

Gesundheitsreferent<br />

LR Dr. Wolfgang<br />

Schantl<br />

^ Mehr Infos<br />

www.gesundheitkaernten.at<br />

24 | leben & bildung<br />

Annemarie Fleck 5 So aufregend<br />

und gefährlich die Jagd<br />

war, sobald er den Bären erlegt<br />

hatte, fiel beim Urzeitmenschen<br />

auch der Stress ab. Beim heutigen<br />

Menschen lässt er zwischen<br />

allen Lebensbereichen kaum wirklich<br />

nach. Der heutige Lebensstil<br />

entspricht einem Druckkochtopf,<br />

bei dessen kleinen Ventilen<br />

der Dampf nur sehr gedrosselt<br />

entweichen kann. Wer vom Arbeitsplatz<br />

aufsteht, findet sich<br />

im Familienstress oder in der Erlebnisgesellschaft<br />

wieder. Keine<br />

Zeit zum Leben, zum Loslassen,<br />

keine Möglichkeiten für uneingeschränktes,<br />

ungesteuertes und<br />

unbezahltes Wohlbefinden. Vorbilder<br />

sind Personen aus der Öffentlichkeit,<br />

die hohe Belastungen<br />

scheinbar locker überstehen. <strong>Die</strong><br />

ständige Überforderung wird umgesetzt<br />

in mangelnde oder ehrgeizige<br />

Bewegung.<br />

Lustvolle Bewegung. Österreich<br />

ist ein Land des Sports –<br />

aber nicht der lustvollen Bewegung.<br />

Es geht um Leistung, und<br />

wenn beruflich Angespannte zum<br />

Ausgleich Sport betreiben, fallen<br />

sie häufig in das Muster, aus dem<br />

sie gerade ausbrechen wollen:<br />

sich beweisen, mithalten, fit und<br />

jung sein. Der Körper wird aus<br />

dem Stand schwer belastet, dann<br />

folgt wieder Bewegungsmangel.


Das dritte Grundelement ist die<br />

Ernährung, und meistens trifft alles<br />

zusammen. Übergewicht und<br />

Essstörungen nehmen bei Kindern<br />

zu, die falsche Ernährung<br />

betrifft alle Altersgruppen. Was<br />

ist richtig Essen, was schmeckt<br />

Tatsächlich ist die Wirkung von<br />

Lebensmitteln individuell. Trotzdem<br />

gibt es eine einfache Grundregel,<br />

die auch Kinder verstehen:<br />

nicht zu schnell, zu viel, zu spät<br />

und zu schwer essen.<br />

Wohlbehagen nach Leistung.<br />

Das Bild vom selbstverständlichen<br />

Wohlbehagen des Urmenschen<br />

nach anstrengender<br />

Leistung ist uns abhanden gekommen,<br />

aber wir können uns<br />

ein eigenes gestalten. Es entsteht<br />

nur aus Lust an der konsequenten<br />

Bewegung, Freude am<br />

gesunden Essen und bewusster<br />

Entspannung. Es geht aber darum,<br />

sich davon täglich etwas zu<br />

nehmen. Wenn eins davon fehlt,<br />

ist auch die Leistungsfähigkeit<br />

eingeschränkt. Bewegung lässt<br />

sich zwischendurch mit ein paar<br />

ausgewählten Übungen einschieben,<br />

die Ernährung kann auf bewusstes<br />

Einkaufen und abwechslungsreiche<br />

Kost mit naturnahen<br />

und vollwertigen Produkten eingestellt<br />

werden. Damit wird auch<br />

Stressabbau leichter und das Leben<br />

gesünder und angenehmer.<br />

Individuelles<br />

Wohlfühlprogramm<br />

In vielen Kursen der<br />

<strong>Kärntner</strong> <strong>Volkshochschulen</strong><br />

werden<br />

Methoden gezeigt,<br />

die den Bewegungsapparat<br />

entlasten,<br />

Geist und Seele zur<br />

Ruhe kommen lassen<br />

und Störfaktoren<br />

aufheben. Daraus<br />

kann man sich auf<br />

Dauer auch ein individuelles<br />

Programm<br />

zusammenstellen,<br />

das ins eigene Leben<br />

passt.<br />

^ Kurse suchen<br />

und buchen:<br />

www.vhsktn.at<br />

leben & bildung | 25


News & Info<br />

Sie möchten VHS-ReferentIn werden<br />

Bildung für Erwachsene braucht gewisse Voraussetzungen. Vielleicht<br />

bringen Sie diese mit und könnten TrainerIn werden.<br />

Mag. a Beate Gfrerer,<br />

stellvertretende Geschäftsführerin<br />

und<br />

Pädagogische Leiterin<br />

der <strong>Kärntner</strong> <strong>Volkshochschulen</strong><br />

(ganz<br />

links) gemeinsam<br />

mit Absolventinnen<br />

der DozentInnenakademie.<br />

vhs<br />

Bewerbungen<br />

Wenn Sie die genannten<br />

Voraussetzungen<br />

erfüllen, schicken Sie eine<br />

schriftliche Bewerbung<br />

mit Lebenslauf und<br />

Qualifikationsnachweisen<br />

in Kopie und Ihren Programmvorschlag<br />

(Angabe<br />

der Zielgruppe, Inhalt<br />

und geplante Unterrichtsmethoden<br />

sollen kurz<br />

dargestellt sein) an:<br />

^ <strong>Die</strong> <strong>Kärntner</strong><br />

<strong>Volkshochschulen</strong><br />

Mag. a Beate Gfrerer<br />

Bahnhofplatz 3<br />

9020 Klagenfurt<br />

b.gfrerer@vhsktn.at<br />

26 | leben & bildung<br />

Sie haben eine hohe soziale Kompetenz,<br />

einschlägige fachliche<br />

und pädagogische Qualifikation<br />

und lieben den Umgang mit Menschen<br />

Sie sind EDV-TrainerIn,<br />

Lehrwart, SozialpädagogIn oder<br />

SpezialistIn auf einem anderen<br />

Gebiet - dann sollten Sie sich bei<br />

der VHS als TrainerIn bewerben.<br />

„Um das hohe Niveau unserer<br />

Kurse zu gewährleisten, suchen<br />

wir Menschen mit diesen<br />

Voraussetzungen“, meint Mag. a<br />

Beate Gfrerer, stellvertretende<br />

Geschäftsführerin und Pädagogische<br />

Leiterin der <strong>Kärntner</strong> <strong>Volkshochschulen</strong>.<br />

<strong>Die</strong>se legen auf die<br />

Weiterbildung ihrer 800 ReferentInnen<br />

besonderen Wert und bieten<br />

ihren KursleiterInnen mit dem<br />

berufsbegleitenden Lehrgang DozentInnenakademie<br />

gemeinsam<br />

mit der Steiermark auch die Möglichkeit<br />

zur Professionalisierung.<br />

Sie erhalten grundlegendes Knowhow,<br />

um erfolgreich als Trainer<br />

oder Trainerin in der Erwachsenenbildung<br />

arbeiten zu können.<br />

<strong>Die</strong> Verbesserung der Kenntnisse<br />

in Lernpsychologie, Unterrichtstechnologie,<br />

Gruppenpädagogik,<br />

Didaktik und Methodik sowie<br />

die Optimierung der eigenen<br />

Kommunikation und Konfliktfähigkeit<br />

gehören neben der Reflexion<br />

und Verbesserung des Lehrverhaltens<br />

zu den Zielen dieses<br />

Lehrgangs.

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