Wohnungswechsel - Umzug
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01<br />
<strong>Wohnungswechsel</strong><br />
Clever umziehen und die neue Wohnung einrichten 1. Jahrgang | Nr. 1 | Januar 2006<br />
RATGEBER-MAGAZIN<br />
3,30 € (Deutschland)<br />
<strong>Umzug</strong> pfi ffi g organisieren<br />
3-2-1 umziehen<br />
Gratis-Checklisten für den<br />
stressfreien <strong>Umzug</strong><br />
Richtig planen von<br />
Anfang an<br />
Jetzt mitmachen und<br />
Wellness-Urlaub gewinnen<br />
Deutschland sucht<br />
den <strong>Umzug</strong>skönig<br />
Wind und Wasser<br />
in der neuen Wohnung<br />
Feng-Shui-Tipps<br />
für jedermann
Seite 2 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />
Nr. 1 | Januar 2006
4 News<br />
6 <strong>Umzug</strong> pfi ffi g organisiern<br />
3-2-1 umziehen<br />
8 Wind und Wasser in der neuen Wohnung<br />
Feng-Shui-Tipps für jedermann<br />
10 Ratgeber Mietrecht<br />
Auszug: raus aus der Wohnung – rein in den Ärger<br />
12 Einsparpotentiale der Haushaltskasse nutzen<br />
Stromanbieterwechsel – wie geht das überhaupt?<br />
14 Nachsendeservice<br />
Am neuen Wohnort erreichbar bleiben<br />
16 Kirschen und Zitronen im World Wide Web<br />
WwM kürt die aktuellen Tops und Flops im Web<br />
17 Jetzt mitmachen und Wellness-Urlaub gewinnen<br />
Deutschland kürt den <strong>Umzug</strong>skönig<br />
18 Gratis-Checklisten für den stressfreien <strong>Umzug</strong><br />
Richtig planen von Anfang an<br />
20 Heiße Tipps für Topfgucker<br />
Effektvolles Tuning vorhandener Einbauküchen<br />
22 Gedanken in der neuen Wohnung<br />
<strong>Umzug</strong> geschafft: vom Wohnen und Gestalten<br />
24 Meldeamt online:<br />
Zwischen Wunsch und Wirklichkeit liegen Welten<br />
E-Government auf der Kriechspur<br />
26 Top-20-Handwerkertipps vom Profi<br />
Renovieren leicht gemacht (Teil 1)<br />
27 Bastelecke<br />
Selbstgestaltete Fotoalben und Adressbücher<br />
28 Powertalking nach dem <strong>Umzug</strong><br />
29 Weniger <strong>Wohnungswechsel</strong> in Deutschland<br />
30 <strong>Umzug</strong>sfi nanzierung<br />
Worauf man bei Ratenkrediten achten sollte<br />
32 Privat und gewerblich<br />
Kleinanzeigenmarkt<br />
34 Vorschau/Impressum<br />
Nr. 1 | Januar 2006 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />
Inhalt Editorial<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
Seite 3<br />
wer umzieht, der braucht Packpapier, Kartons, viele Freunde und vor allem<br />
starke Nerven. In keiner anderen Lebenslage ändert sich in unserem<br />
Privatleben derart viel wie vor und nach einem <strong>Wohnungswechsel</strong>.<br />
Die Gründe für einen Auszug sind vielfältig: Sei es der Bezug der ersten<br />
eigenen vier Wände, ein Jobwechsel, Familiennachwuchs oder eine<br />
Trennung vom Partner. Allein in Deutschland ziehen jährlich bis zu neun<br />
Millionen Personen um. Sind einerseits die Beweggründe für den einzelnen<br />
sehr individuell, so gleichen sich andererseits in dieser Situation viele<br />
Überlegungen und Handlungen. Schließlich gilt es stets, die persönlichen<br />
Habseligkeiten sicher zu verpacken, den Transport der Möbel zu<br />
organisieren sowie die neue Wohnung zu renovieren und einzurichten.<br />
Wer umzieht, nutzt in der Regel den Nachsendeservice der Post, meldet<br />
seinen Telefonanschluss um – sich selbst bei den örtlichen Meldebehörden<br />
und obendrein das treue Auto beim Kfz-Zulassungssamt.<br />
In Zeiten angespannter Haushaltskassen suchen Privatleute nach Chancen,<br />
kostbare Euros einzusparen. Auch lassen sich bei einer geschickten<br />
<strong>Umzug</strong>svorbereitung viele unnötige Wegstrecken vermeiden. Das schont<br />
zum einen den Geldbeutel und obendrein das angespannte Nervenkostüm.<br />
Im Internet fi nden sich für die Organisation des Privatumzugs inzwischen<br />
zahlreiche Hilfestellungen. Es ist nahe liegend, einige dieser Online-Angebote<br />
auf ihre Tauglichkeit zu prüfen. Darüber hinaus bietet die<br />
Erstausgabe des <strong>Wohnungswechsel</strong>-Magazins nützliche Hilfen in Form<br />
von Checklisten und Tipps rund um den <strong>Wohnungswechsel</strong> nebst praktischen<br />
Empfehlungen für die Einrichtung des neuen Heims.<br />
Das <strong>Wohnungswechsel</strong>-Magazin ist das erste unabhängige Fachmagazin<br />
im deutschsprachigen Raum für alle, denen ein <strong>Umzug</strong> bevorsteht und<br />
jene, die kürzlich umgezogen sind. Ich würde mich freuen, wenn Ihnen<br />
die Inhalte nützliche Anregungen bieten. Über Verbesserungsvorschläge<br />
freuen wir uns selbstverständlich. Vielleicht vermissen Sie Informationen<br />
oder möchten anderen Umziehenden eigene Erfahrungsberichte<br />
und Tipps zur Verfügung stellen. In jedem Fall freuen wir uns über Ihre<br />
Nachricht an info@wohnungswechsel-magazin.de.<br />
Ich wünsche Ihnen einen stressfreien <strong>Umzug</strong> und viele glückliche Lebensstunden<br />
in Ihrem neuen Heim.<br />
Herzliche Grüße<br />
Jorg Mühlenberg,<br />
Chefredakteur
Seite 4 <strong>Wohnungswechsel</strong> Nr. 1 | Januar 2006<br />
EWS +++ NEWS +++ NEWS +++<br />
Ratgeberheft „GELD SPAREN“<br />
Das Sonderheft des Deutschen<br />
Mieterbundes „GELD SPAREN“<br />
ist erschienen. Auf 84 Seiten fi nden<br />
Mieterinnen und Mieter alle<br />
notwendigen Informationen zu<br />
aktuellen Mietrechtsänderungen,<br />
Erklärungen zu den Auswirkungen<br />
von weit mehr als 100 Grundsatzentscheidungen<br />
des Bundesgerichtshofs<br />
sowie unzählige Ratschläge,<br />
Tipps und Checklisten zu<br />
den häufi gsten Mietrechtsfragen<br />
von Mietern und Vermietern.<br />
Zum Preis von 3,95 EUR ist der<br />
Ratgeber im Zeitschriftenhandel,<br />
am Bahnhofskiosk oder bei örtlichen<br />
Mietervereinen erhältlich.<br />
Das Magazin kann auch unter<br />
www.mieterbund.de/shop bestellt<br />
werden.<br />
Stromabrechnung frühzeitig<br />
nachprüfen<br />
Zu viel bezahlte Stromkosten<br />
können Mieter rückwirkend nur<br />
für zwei Jahre zurückverlangen.<br />
Ein Münchner Mieter wunderte<br />
sich seit Jahren über seine hohe<br />
Stromrechnung. Beim Wechsel<br />
des Stromversorgers kam die Erleuchtung:<br />
Er hatte seit 1989 die<br />
Stromrechnung der Nachbarfamilie<br />
bezahlt, da die Zähler verwechselt<br />
worden waren.<br />
Das Versorgungsunternehmen<br />
zahl te nur die zu viel gezahlten<br />
Beträge für die letzten zwei Jahre<br />
zurück. Das Gericht wies die Klage<br />
des Mieters ab. Der Fehler gelte<br />
als Berechnungsfehler im Sinne<br />
der Verordnung über Allgemeine<br />
Bedingungen für die Elektrizitätsversorgung<br />
von Tarifkunden. Danach<br />
sei die Rückerstattung zu<br />
viel gezahlter Beträge auf die letzten<br />
zwei Jahre beschränkt. Sinn<br />
der Vorschrift sei, bei so genannten<br />
„Massenverträgen“ Streitig-<br />
Niedersachsen führt elektronisches Meldewesen<br />
ein<br />
Mit der Novelle werden als entbehrlich erachtete Mitwirkungs-<br />
und Meldepfl ichten abgeschafft. Künftig<br />
besteht für alle innerdeutschen Umzüge keine Abmeldepfl<br />
icht mehr. Für Umzüge innerhalb Niedersachsens<br />
gilt dies bereits jetzt. Auch soll künftig die<br />
Mitwirkungspfl icht des Vermieters entfallen. Mit der<br />
Gesetzesänderung wird Niedersachsen unter Vorgabe<br />
bestimmter datenschutzrechtlicher Sicherheitsstandards<br />
das elektronische Meldewesen einführen.<br />
Jeder Zweite würde für Arbeitsplatz<br />
umziehen<br />
Nach einer Umfrage des Offenbacher<br />
Instituts Marplan-Meinungsforschung<br />
unter 1.785 Menschen<br />
im Alter zwischen 14 und 59 Jahren<br />
würden 51 Prozent der Befragten<br />
wegen des Arbeitsplatzes<br />
grundsätzlich nicht umziehen. Für<br />
47 Prozent käme dies dagegen<br />
keiten über Versorgungskosten<br />
möglichst schnell beizulegen.<br />
Auch solle die Rechtssicherheit<br />
für länger zurückliegende Zahlungen<br />
nicht beeinträchtigt werden.<br />
Landgericht München I,<br />
Az.: 26 O 6255/04<br />
Kernpunkte sind:<br />
in Frage. Die <strong>Umzug</strong>sbereitschaft<br />
ist der Umfrage nach bei Ausländern<br />
größer als bei Deutschen,<br />
bei Männern größer als bei Frauen<br />
und bei Westdeutschen größer<br />
als bei Ostdeutschen. In den verschiedenen<br />
Altersgruppen würden<br />
am ehesten junge Leute zwischen<br />
18 und 24 Jahren einen Job in<br />
der Fremde annehmen (83,7 Pro-<br />
1. Elektronische Rückmeldung zwischen Meldebehörden<br />
bei Umzügen: Mit der Rückmeldung unterrichtet<br />
die Zuzugsgemeinde die Wegzugsgemeinde über<br />
den <strong>Wohnungswechsel</strong> der meldepfl ichtigen Person<br />
und ersetzt mit dem Wegfall der Abmeldepfl icht somit<br />
auch die Abmeldung. Ab 2007 darf diese nach<br />
den Vorgaben des Melderechtsrahmengesetzes ausschließlich<br />
auf elektronischem Wege erfolgen.<br />
2. Eröffnung der Möglichkeit der elektronischen einfachen<br />
Melderegisterauskunft an Private im Wege<br />
des automatisierten Abrufverfahrens: Im Rahmen der<br />
einfachen Melderegisterauskunft können dem Anfragenden<br />
Vor- und Familienname, Doktortitel sowie die<br />
Anschrift einer bestimmten Person mitgeteilt werden.<br />
3. Möglichkeit der Übermittlung von Meldedaten an<br />
andere Behörden und öffentliche Stellen in elektronischer<br />
Form<br />
4. Zulassung der Anmeldung über das Internet<br />
Mehr Informationen fi nden sich unter<br />
www.niedersachsen.de.<br />
zent). Bei den über 55-jährigen<br />
sinkt die Wechselbereitschaft auf<br />
knapp 18 Prozent. Auch der Bildungsgrad<br />
fördert die Flexibilität:<br />
Während nur 38 Prozent der<br />
Menschen mit Volksschulbildung<br />
den Wohnort für den Arbeitsplatz<br />
wechseln würden, waren es bei<br />
Abiturienten und Universitätsabsolventen<br />
mehr als 66 Prozent.
Nr. 1 | Januar 2006 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />
NEWS +++NEWS +++ NEWS +++<br />
Die Deutschen renovieren gerne ihre Bäder<br />
Von den insgesamt gut 61 Mio. Deutschen ab 18 Jahren will fast jeder<br />
Fünfte bis Anfang 2007 für ein besseres Badniveau sorgen. So lautet<br />
das Kernresultat einer neuen Erhebung des Forsa-Institutes. Danach<br />
steht bei 3,7 Mio. Bundesbürgern eine komplette Renovierung auf dem<br />
Programm. Das gelte besonders für Mehrpersonenhaushalte. Weitere<br />
1,2 Mio. Menschen der repräsentativ befragten Bevölkerungsgruppe<br />
planen die Erneuerung größerer Objekte, während sich 6,1 Mio. zumindest<br />
auf ein „Badtuning“ in Form von (kleineren) Verschönerungen<br />
festlegen. Generell empfi ehlt die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft<br />
(VDS), die die aktuelle Studie gemeinsam mit der Messe Frankfurt initiierte,<br />
die Entscheidung für „professionelle Rundumkompetenz“ bei Planung,<br />
Beratung, Ausführung und Produkten.<br />
Weitere Online-Infos unter<br />
www.gutesbad.de.<br />
Seite 5<br />
Wie viel Energie verbraucht ein Haus?<br />
Die meisten kennen den Energieverbrauch ihres Autos oder der Waschmaschine<br />
– über den Energiebedarf des Eigenheims sind nur sehr wenige<br />
informiert. Ebenfalls kaum bekannt ist, dass beispielsweise eine ungedämmte<br />
Fassade für 31 Prozent der Heizenergieverluste verantwortlich<br />
ist. Schlecht gedämmte Gebäude sind die größten Energiefresser und<br />
mit die größte Quelle des CO 2 -Ausstoßes in Europa. Fossile Brennstoffe<br />
wie Erdöl und Erdgas werden außerdem immer knapper, wodurch auch<br />
zukünftig die Gas- und Ölpreise weiter ansteigen werden. Mit der EUweiten<br />
Einführung des Energiepasses (auch für den Immobilienbestand)<br />
wird ein entscheidender Schritt zur Energieeinsparung bei Gebäuden getan.<br />
Zukünftig haben Mieter und Käufer von Immobilien das Recht, vor<br />
Vertragsabschluss einen Blick in den so genannten Gebäude-Energiepass<br />
zu werfen.<br />
Informationen über den Energiepass und Förderprogramme bietet<br />
die Website www.chance-energiepass.de.<br />
Ein neuer Name im deutschen TV-Kabelmarkt<br />
Die Muttergesellschaft von ish und iesy heißt ab sofort Unity Media GmbH. Der nordrheinwestfälische<br />
Kabelnetzbetreiber ish und der hessische Netzbetreiber iesy hatten sich vor<br />
kurzem zusammengeschlossen. Die beiden Unternehmen sind die größten Anbieter von Kabelfernsehen<br />
in ihrem jeweiligen Bundesland. Die Markennamen der beiden Tochterunternehmen<br />
ish & iesy bleiben in der Kundenkommunikation in den jeweiligen Bundesländern<br />
erhalten. Der Name Unity Media wurde unternehmensintern in einem Mitarbeiterwettbewerb<br />
gefunden.
Seite 6 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />
Nr. 1 | Januar 2006<br />
<strong>Umzug</strong> pfi ffi g organisieren<br />
umziehen<br />
Damit der <strong>Umzug</strong> möglichst stressfrei abläuft, bedarf es einer guten<br />
Organisation. Denn nicht nur die Möbel müssen transportiert werden.<br />
Wer umzieht, muss auch Papierkram erledigen: etwa sich ummelden<br />
oder einen neuen Telefonanschluss beantragen. Den Telefonanschluss<br />
können Kunden der Deutschen Telekom inzwischen<br />
komplett über das Internet ummelden. Tatsächlich entwickelt sich<br />
das World Wide Web zum wertvollen <strong>Umzug</strong>shelfer, denn immer<br />
mehr Unternehmen und Behörden stellen Online-Services rund um<br />
den <strong>Wohnungswechsel</strong> bereit.<br />
Vor dem <strong>Umzug</strong> per Mausklick<br />
schlau machen<br />
Viele Privatleute ahnen nicht, wie<br />
viele unnötige Kilometer sich bei<br />
der <strong>Umzug</strong>sorganisation vemeiden<br />
ließen. Im ersten Schritt<br />
empfi ehlt es sich, den bevorstehenden<br />
<strong>Umzug</strong> mit der Hilfe von<br />
Gratis-Checklisten zeitlich und inhaltlich<br />
vorzubereiten. Den Telefonanschluss<br />
kann man bei dieser<br />
Gelegenheit gleich online<br />
an- oder ummelden, einen aktuelleren<br />
ISDN-Tarif wählen oder auch<br />
zu einem günstigeren Stromanbieter<br />
wechseln. Der Nachsendeservice<br />
der Post ist vom heimischen<br />
Computer aus genauso<br />
unkompliziert zu beauftragen,<br />
wie sich eine Möbeltransportfi<br />
rma ausfi ndig machen oder<br />
sich in der Nähe ein preisgünsti-<br />
Ein <strong>Umzug</strong> lässt sich über das Internet<br />
ganz bequem organisieren:<br />
So kann z. B. der Nachsendeservice<br />
der Post online beantragt werden.<br />
ger <strong>Umzug</strong>stransporter reservieren<br />
lässt. Wer schon einmal zwei<br />
Dutzend gefaltete <strong>Umzug</strong>skar-<br />
tons im eigenen PKW befördert<br />
hat, der schätzt die Bestellung<br />
im Web inklusive Anlieferung der<br />
<strong>Umzug</strong>skisten bis an die Haustür.<br />
Trendy: Warteschlangen aus<br />
dem Weg gehen<br />
Das Angebot der <strong>Umzug</strong>shilfen<br />
reicht von der Ummeldung<br />
des Girokontos und der Anpassung<br />
des Versicherungsschutzes<br />
über Adressmitteilungen an den<br />
ADAC, die GEZ und den regionalen<br />
Kabelanschluss-Anbieter bis<br />
hin zum Abo der Tageszeitung.<br />
Diejenigen, die ihren Internet-Zugang<br />
in die <strong>Umzug</strong>splanung einbeziehen,<br />
können ungeliebtes<br />
Schlangestehen vermeiden; z. B.<br />
im T-Punkt, der Postfi liale, bei der<br />
Kfz-Zulassungsbehörde oder auf<br />
dem Meldeamt. Vielerorts sind inzwischen<br />
auf der Website der GemeindeverwaltungMeldeformulare<br />
erhältlich, mit deren Hilfe man<br />
zu jeder Tages- und Nachtzeit die<br />
zur persönlichen Ummeldung notwendigen<br />
Formulare downloaden<br />
kann.<br />
Gratis und raffi niert informieren<br />
So individuell ein <strong>Umzug</strong> im Einzelfall<br />
auch ist – ein großer Teil<br />
der Aufgabenstellungen ist allen<br />
Umzügen gemein. Webseiten<br />
geben Auskunft darüber, worauf<br />
beim <strong>Umzug</strong> zu achten ist, und<br />
helfen dabei, in der <strong>Umzug</strong>spha-<br />
Der Weg zum unkomplizierten <strong>Umzug</strong>: Wissensportale wie „umzuege.de“ und<br />
„ummelden.de“ paaren bewährte Lösungsansätze mit raffi nierten Ideen.<br />
se den notwendigen Überblick zu<br />
behalten.<br />
Wenige Klicks sind nötig, um von<br />
den erprobten Erfahrungswerten<br />
anderer zu profi tieren. Denn Wissensportale<br />
paaren bewährte Lösungsvorschläge<br />
mit raffi nierten<br />
Ideen. Sie unterstützen Privatleute<br />
dabei, qualitativ gute Angebote<br />
in der Lebenslage „<strong>Umzug</strong>“<br />
schnell aufzufi nden.<br />
Checklisten, Musterbriefe und<br />
Hintergrundinfos<br />
<strong>Umzug</strong>sratgeber helfen, den <strong>Umzug</strong>sstress<br />
auf ein erträgliches<br />
Maß zu reduzieren. Die Themengebiete<br />
beziehen unter anderem<br />
Mietrecht, Telekommunikation,<br />
Versicherungs- und Finanzdienstleistungen,Transportmöglichkeiten,<br />
Spar- und Steuertipps, Renovierungsaspekte<br />
oder staatliche<br />
Fördermittel ein. Alle Infos sind<br />
idealerweise thematisch geordnet,<br />
von „Auszugstag“ bis „Zweitwohnsitz“.<br />
Die Verbrauchertipps<br />
werden täglich von Zigtausenden<br />
gratis genutzt und bieten jede<br />
Menge Hintergrundinformationen.<br />
Manche Tipps sind dabei so<br />
einfach wie effektvoll: Wie schützt<br />
man beispielsweise beim Möbeltransport<br />
Stuhl- und Schienbeine<br />
vor Lifttüren? Indem man ein<br />
Stück Klebeband über den Lichtschranken-Sensor<br />
klebt. Der<br />
nächste <strong>Umzug</strong> kann also kommen!<br />
JM<br />
Mehr Informationen unter:<br />
www.umzug.de<br />
www.ummelden.de<br />
www.umzuege.de
No. 1 | Dezember 2005 <strong>Wohnungswechsel</strong> Seite 7
<strong>Wohnungswechsel</strong><br />
Seite 8 <strong>Wohnungswechsel</strong> Nr. 1 | Januar 2006<br />
Wind und Wasser in der neuen Wohnung<br />
Feng-Shui-Tipps<br />
Mit Feng-Shui wird das neue<br />
Zuhause zu einer Wohlfühloase<br />
Die Art und Weise, das neue Zuhause<br />
einzurichten, hat Einfl uss<br />
auf das Wohlbefi nden der Bewohner.<br />
Mit der Jahrtausende alten<br />
fernöstlichen Kunst und Wissenschaft<br />
Feng-Shui, die ihre Wurzeln<br />
im Taoismus hat, kann die<br />
unmittelbare Umgebung harmonisch<br />
auf einander ausgerichtet<br />
werden. Durch den so erreichten<br />
positiven Fluss der universellen<br />
Lebensenergie, des Chi, durch<br />
die Wohnräume schafft man den<br />
Nährboden für Glück und Gesundheit.<br />
Für Wohlbefi nden und persönliches<br />
Glück<br />
Feng-Shui basiert, wie die chinesische<br />
Astrologie, auf den<br />
Wechselbeziehungen zwischen<br />
den fünf Elementen: Holz, Feuer,<br />
Erde, Metall und Wasser. Die<br />
fünf Elemente werden mit Himmelsrichtungen,<br />
Farben und Formen<br />
sowie Eigenschaften assoziiert.<br />
Sie bilden Kreis läufe, in<br />
denen sie fördernd oder zerstörend<br />
wirken. Die wörtliche Über-<br />
setzung von Feng-Shui, Wind und<br />
Wasser, versinnbildlicht das harmonische<br />
Ineinanderwir ken der<br />
sichtbaren und nicht sicht baren<br />
Elemente. Ein Leben in Harmonie<br />
ist gleichzusetzen mit Gesundheit,<br />
berufl ichem Erfolg, Wohlbefi<br />
nden, persönlichem Glück und<br />
spirituellem Wachstum. Feng-<br />
Shui ist beim Gestalten der neuen<br />
Wohnung nicht nur funktionell,<br />
sondern liefert gleichzeitig ein geschmackvolles<br />
Ergebnis. Dabei<br />
bleibt ausreichend Freiraum, den<br />
Wohnbereich individuell nach eigenen<br />
Ideen einzurichten.<br />
Eingangsbereich – klar und<br />
groß zügig<br />
Durch diesen Bereich fl ießt das<br />
Chi ins Innere der Wohnung. Den<br />
Eingangsbereich gilt es demnach<br />
großzügig und luftig zu planen. In<br />
der Praxis heißt das, dass kein<br />
un nötiges Mobiliar den Chi-Fluss<br />
behindern sollte. Versetzt aufgehängte<br />
Spiegel lenken die Energie<br />
gut weiter und vergrößern den<br />
Raum optisch. Grünpfl anzen und<br />
ein kleiner Springbrunnen unterstützen<br />
das Chi ebenso.<br />
für jedermann<br />
Wohnzimmer – ideal mit strahlender<br />
Harmonie<br />
Das Wohnzimmer ist oft der einladende<br />
Mittelpunkt einer Wohnung,<br />
an dem sich Menschen<br />
treffen. Ein positives Chi wird<br />
durch Farben in hellen und leuchtenden<br />
Tönen unterstützt. „Tote“<br />
Ecken werden durch Pfl anzen und<br />
Windspiele belebt. Von der Sitzecke<br />
als kommunikativem Zentrum<br />
sollten die Personen idealerweise<br />
den Raum überblicken können.<br />
Runde oder ovale Couchtische<br />
strahlen Harmonie aus. Transparente<br />
Vorhänge oder Grünpfl an-<br />
zen vor den Fenstern verhindern,<br />
dass das Chi zu schnell hinausströmt.<br />
Eine stimmungsvolle Ausleuchtung<br />
wird am besten durch<br />
dimmbare Lampen auf verschiedenen<br />
Ebenen erreicht.<br />
Perfekte Kreativität fürs Arbeitszimmer<br />
Durch ein auf Feng-Shui abgestimmtes<br />
Arbeitszimmer ist es<br />
mög lich, entspannter, effi zienter<br />
und kreativer zu arbeiten. Dabei<br />
ist darauf zu achten, mit dem<br />
Rücken zur Wand zu<br />
sitzen, das vermit-
telt Sicherheit und sorgt für bessere<br />
Ideen. Der Schreibtisch sollte<br />
nach Möglichkeit nicht in der<br />
Nähe der Tür stehen. Blickt man<br />
auf eine leere Wand, wirkt das wie<br />
das berühmte „Brett vorm Kopf“.<br />
Abhilfe schafft beispielsweise ein<br />
schönes Bild. Aktenberge und<br />
Stapel mit unbezahlten Rechnungen<br />
o. Ä. behindern den Energie-<br />
und Ideenstrom, weshalb der<br />
Schreibtisch regelmäßig aufgeräumt<br />
werden sollte. Gegen den<br />
Elektrosmog von PC & Co. helfen<br />
Grünpfl anzen oder ein Rosenquarz.<br />
Süße Träume im Schlafzimmer<br />
Ein Drittel unseres Lebens verbringen<br />
wir im Bett. Umso wichtiger<br />
ist es, einen erholsamen<br />
Schlaf zu haben, um ausgeruht<br />
in den Tag zu starten. Das Schlafzimmer<br />
liegt deshalb idealerweise<br />
in einem stillen Bereich der Wohnung,<br />
neben dem Badezimmer<br />
oder einer Eingangstür wäre es<br />
viel zu unruhig. Die Energiemenge<br />
im Schlafzimmer sollte nicht zu<br />
hoch sein, um einen erholsamen<br />
Schlaf zu unterstützen. Da Grünpfl<br />
anzen, elektrische Geräte und<br />
Spiegel Energie anziehen, emp-<br />
Nr. 1 | Januar 2006 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />
fi ehlt es sich, auf sie zu verzichten.<br />
Der beste Platz für das Bett<br />
ist abseits vom Fenster, mit dem<br />
Kopfteil zur Wand und schräg gegenüber<br />
der Tür. Ist der Abstand<br />
zur Tür nicht ausreichend, schafft<br />
ein Raumteiler Abhilfe. Kopf oder<br />
Füße sollten beim Schlafen nicht<br />
in Richtung Tür zeigen (entspricht<br />
der Sargstellung in der chinesischen<br />
Tradition). Für süße Träume<br />
im Schlafzimmer sorgen die<br />
Farben Hellblau, Rosa, Hellgrün<br />
oder Abricot sowie sanftes, gedämpftes<br />
Licht und ein Rosenquarz<br />
unter dem Bett.<br />
Sechs einfache Feng-Shui-Einrichtungsregeln, damit das Chi langsam und gleichmäßig durch die<br />
neue Wohnung fl ießen kann und so Glück und Gesundheit bringt:<br />
Seite 9<br />
Küche – Kochinsel der Sinne<br />
Die Kochkünste werden am besten<br />
in einer übersichtlichen, hellen<br />
und bunten Küche gefördert.<br />
Passende Farben sind alle Erdtöne,<br />
Gelb und auch Weiß. Runde<br />
Lampenformen verbreiten warmes,<br />
harmonisches Licht. Optimal<br />
ist es, während des Kochens<br />
mit dem Rücken zur Wand zu stehen,<br />
ansonsten bringt ein Spiegel<br />
Abhilfe. In einer geräumigen<br />
Küche ergänzt eine Kochinsel in<br />
der Raummitte das Wohlfühlklima.<br />
Um die Harmonie zu wahren,<br />
sollten Herd und Spüle nicht<br />
nebeneinander stehen, sie symbolisieren<br />
die Gegensätze Feuer<br />
und Wasser. Und nicht zuletzt<br />
gilt es, in der Küche Ordnung zu<br />
halten: Ungespültes Geschirr, herumliegendes<br />
Besteck (Messer!),<br />
Essensreste oder ähnlich Unappetitliches<br />
sind nämlich wahre<br />
„Chi-Killer“.<br />
1 Weniger ist mehr! Krimskrams in allen Ecken führt zu akutem Chi-Stau. Stellen Sie also Ihre Wohnung<br />
nicht zu voll – durch den <strong>Umzug</strong> haben Sie die besten Voraussetzungen!<br />
2 Falls sich Fenster und Tür gegenüberliegen und so das Chi zu schnell durch den Raum strömt, schaffen<br />
Sie einfache Abhilfe durch einen Paravent oder ein Windspiel.<br />
3 Dachschrägen und freiliegende Balken sehen zwar rustikal aus, stören aber den Energiefl uss. Stellen Sie<br />
Ihr Bett oder den Schreibtisch nicht direkt unter eine Schräge oder einen Balken, sondern mildern Sie<br />
den Effekt mit Pfl anzen (nicht im Schlafzimmer) oder Windspielen ab.<br />
4 Grünpfl anzen sind tolle Energiespender, die deshalb in jeden Raum außer ins Schlafzimmer gehören.<br />
Aber: Hände weg von Trockenpfl anzen! Die verströmen negative Energie.<br />
5 Scharfe Möbelecken oder Kanten an anderen Einrichtungsgegenständen wirken wie Pfeile, die ihre negative<br />
Energie auf die Bewohner schießen. Fangen Sie diese Pfeile durch Hängepfl anzen, Tischdecken<br />
oder farbige Zierbänder ab.<br />
6 Stellen Sie Ihre Sitzgelegenheiten mit dem Rücken zur Wand, damit Sie den Raum gut überblicken können.<br />
Schlechtes Feng-Shui durch Sitzplätze vor einem Fenster oder mit dem Rücken zur Tür entschärfen<br />
Sie durch Spiegel oder indem Sie Vorhänge oder Rollos anbringen.<br />
STS
Seite 10 <strong>Wohnungswechsel</strong> Nr. 1 | Januar 2006<br />
Ratgeber Mietrecht<br />
Auszug des Mieters<br />
… raus aus der Wohnung – rein in den Ärger<br />
Nur selten verläuft die Wohnungsübergabe<br />
völlig ohne Ärger<br />
und Scherereien.<br />
Ein Fleck auf dem Teppichboden,<br />
eine Laufnase auf der<br />
frisch gestrichenen Tür, Kratzer<br />
im Parkett und ein Sprung in<br />
der Fliese bieten genug Zündstoff<br />
für Streit mit dem Vermieter.<br />
Während die Mieter<br />
sehnlich die Rückzahlung der<br />
Kaution inklusive Zinsen erwarten,<br />
machen Vermieter Gegenforderungen<br />
wegen angeblicher<br />
Schäden und schlampig ausgeführterRenovierungsarbei-<br />
ten geltend. Anne Kronzucker,<br />
Rechtsexpertin bei der D.A.S.<br />
Versicherung, Europas Nr. 1 im<br />
Rechtsschutz, erklärt die Rechten<br />
und Pfl ichten eines Mieters<br />
beim Auszug.<br />
Wohnungsübergabe<br />
… besenrein,<br />
nicht lupenrein<br />
Bei Auszug sollte an einem gemeinsamen<br />
Termin zwischen Vermieter<br />
und Mieter ein Übernahmeprotokoll<br />
angefertigt werden.<br />
Dabei werden der Zustand der<br />
Wohnung dokumentiert sowie<br />
eventuelle Beschädigungen vermerkt.<br />
Dies liegt im Interesse beider<br />
Parteien. Streitfragen können<br />
so vor Ort diskutiert und im Protokoll<br />
festgehalten werden. Mängel,<br />
die nicht im Protokoll aufgeführt<br />
sind, kann der Vermieter später<br />
nur schwer geltend machen.<br />
„Wohnungsübergabe heißt allerdings<br />
nicht, dass der Mieter<br />
die Wohnung exakt in dem Zustand<br />
zurückgeben muss, die er<br />
beim Einzug vorgefunden hat“, so<br />
Anne Kronzucker von der D.A.S.<br />
Rechtsschutzversicherung. „Normale<br />
Abnutzungs- oder Verschleißerscheinungen<br />
sind mit<br />
der Mietzahlung abgegolten.“<br />
Schäden beseitigen<br />
Hat der Mieter einen Schaden in<br />
der Wohnung durch unsachgemäße<br />
Behandlung verursacht, muss<br />
er ihn beheben. Wurde z. B. der<br />
Teppichboden auf dem Parkettfußboden<br />
verklebt, mit der Zigarette<br />
versehentlich Löcher in den<br />
Fußboden gebrannt, die Emaille-Beschichtungen<br />
im Bad angeschlagen<br />
oder haben die Kinder<br />
das Treppengeländer mit Schnitzereinen<br />
versehen, wird dies im<br />
Übergabeprotokoll vermerkt und<br />
der Mieter muss einen Ausgleich<br />
zahlen. Dabei kann der Vermieter<br />
aber nicht den Neupreis berechnen,<br />
sondern nur den Zeitwert.<br />
Dieser Wert bemisst sich nach<br />
Anschaffungspreis, Alter und<br />
normaler Lebensdauer der Dinge.<br />
Bei einem Teppichboden geht<br />
man dabei von einer Lebensdauer<br />
von ca. 10 Jahren aus, so<br />
dass ein Mieter bei Auszug nach<br />
5 Jahren nur noch 50 Prozent des<br />
Neupreises ersetzen muss. Nicht<br />
verlangen kann der Vermieter den<br />
Ersatz von Dingen, die durch üblichen<br />
Gebrauch abnutzen. Ein<br />
Teppich- oder Parkettboden wird<br />
mit der Zeit unansehnlich. Die Ar<br />
maturen im Bad und in der Küche<br />
nutzen sich mit den Jahren<br />
ab und bekommen Flecken. All<br />
dies sind ganz normale Abnutzungs-<br />
und Verschleißerscheinungen.<br />
Hierfür muss der Mieter<br />
nicht zahlen.<br />
Wohnung vollständig räumen<br />
„Die Zimmer müssen beim Übergabetermin<br />
vollständig leergeräumt<br />
sein“, so Anne Kronzucker.<br />
„Der Mieter darf keine Einrichtungsgegenstände<br />
oder nicht<br />
mehr benötigten Krempel in Wohnung,<br />
Keller, Speicher oder Garage<br />
zurücklassen. Dazu gehören<br />
auch die Einbauküche, Balkonverkleidungen,<br />
Markisen oder der<br />
selbst verlegte Teppichboden.<br />
‚Räumung’ heißt, dass die Räume<br />
frei von allen eingebrachten<br />
Sachen sind.“ Waren die Gegenstände<br />
bei Einzug schon vorhanden,<br />
muss der Mieter sie dagegen<br />
nicht entfernen – auch wenn sie<br />
inzwischen abgewohnt sind oder<br />
vom Vormieter stammen – es sei<br />
denn, der Mieter hat die Gegenstände<br />
ausdrücklich vom Vormieter<br />
abgelöst.<br />
Bauliche Änderungen rückgängig<br />
machen<br />
Alle innenarchitektonischen Meisterleistungen<br />
durch Vertäfelun<br />
gen, Durchbrüche an Wänden<br />
und Veränderungen an Türen und<br />
Fenstern muss der Mieter rückgängig<br />
machen. Der Vermieter<br />
hat Anspruch auf Wiederherstellung<br />
des ursprünglichen Zustandes.<br />
Selbst wenn der Vermieter von<br />
den Einrichtungs- und Umbauvorschlägen<br />
gewusst hat, kann<br />
er die Beseitigung verlangen. Das<br />
gilt allerdings nicht, wenn<br />
der Vermieter zugesagt hat,<br />
dass der Mieter beim Auszug<br />
alles so belassen darf, oder<br />
dem Vermieter klar sein musste,<br />
dass die Beseitigung sehr<br />
kostenaufwändig ist, oder<br />
die Umbauten notwendig waren,<br />
um die Räume überhaupt<br />
als solche nutzen zu können.<br />
Hier kann der Mieter sogar einen<br />
Anspruch auf eine Entschädigung<br />
haben, wenn sich<br />
der Wert der Wohnung durch<br />
die Baumaßnahmen erhöht<br />
hat (z. B. Bau einer Garage).<br />
Schlüssel aushändigen<br />
Der Mieter ist verpfl ichtet, dem<br />
Vermieter alle Schlüssel zurückzugeben,<br />
die er beim Einzug bekommen<br />
hat. Für verlorene Schlüssel<br />
muss der Mieter Schadenersatz<br />
leisten. Aus Sicherheitsgründen
kann der Vermieter in besonderen<br />
Fällen auch den Einbau eines<br />
neuen Schlosses verlangen.<br />
Räume besenrein übergeben<br />
Der Mieter sollte die Räume sauber<br />
hinterlassen. Die Wohnung<br />
muss also bei Auszug gefegt bzw.<br />
gesaugt und von Schmutz grob<br />
gereinigt sein. Nicht dazu gehören<br />
die Säuberung des normal<br />
abgenutzten Teppichbodens mit<br />
einem speziellen Reinigungsgerät,<br />
das streifenfreie Putzen der<br />
Fenster oder das Abschleifen des<br />
Parkettbodens.<br />
Renovierungspfl<br />
ichten<br />
... wenn der<br />
Mieter zu Pinsel und<br />
Farbe greifen muss<br />
Bei Auszug gilt es den Wänden,<br />
den Türen sowie den Heizkörpern<br />
einen frischen Anstrich zu verpassen.<br />
„Voraussetzung ist, dass<br />
die Renovierungspfl ichten<br />
per Mietvertrag auf<br />
den Mieter über-tragen<br />
wurden und<br />
fällig sind“, so<br />
die Rechtsexpertin<br />
bei der D.A.S.<br />
„Wer keine entsprechendeKlausel<br />
in seinem Vertrag<br />
hat, darf sich freuen,<br />
denn er kann die Wände bei<br />
Auszug so belassen.“<br />
Notwendige Malerarbeiten<br />
„Auf dem Programm stehen das<br />
Tapezieren oder Anstreichen von<br />
Wänden und Decken, Streichen<br />
der Fenster von innen, Lackieren<br />
von Heizkörpern und -rohren<br />
sowie Streichen der Türen – der<br />
Wohnungstür allerdings nur von<br />
innen sowie die Beseitigung von<br />
Dübellöchern“, so die Juristin.<br />
Fällig sind die Arbeiten, wenn die<br />
letzte Renovierung schon länger<br />
Nr. 1 | Januar 2006 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />
zurückliegt. Der Renovierungsbedarf<br />
von Wänden und Decken<br />
ist dabei durch Fristenpläne<br />
konkretisiert, denen<br />
auch die Gerichte<br />
weitgehend<br />
folgen. So sollten<br />
Küche und Bad<br />
bzw. Dusche alle<br />
drei Jahre, Wohn-<br />
und Schlafräume,<br />
Flure, Dielen und Toiletten<br />
alle fünf Jahre gestrichen<br />
werden.<br />
Was viele nicht wissen: „Diese<br />
Fristen gelten unabhängig davon,<br />
in welchem Zustand die Wohnung<br />
übernommen wurde“. Ein Mieter<br />
muss sie auch dann einhalten,<br />
wenn er die Wohnung unrenoviert<br />
übernommen hat. Die Fristen laufen<br />
allerdings in jedem Fall erst<br />
ab Einzug.<br />
Für Türen, Fenster und Heizkörper<br />
gelten die Fristenpläne nach<br />
Ansicht vieler Gerichte nicht, sie<br />
brauchen also nicht alle drei bzw.<br />
Seite 11<br />
fünf Jahre neu lackiert zu werden.<br />
Wann der Mieter auch sie komplett<br />
neu streichen muss, wird<br />
nach dem Gesichtspunkt der „Erforderlichkeit“<br />
beurteilt. Bei Streitigkeiten<br />
ist in jedem Einzelfall<br />
neu zu beurteilen, wann ein Neuanstich<br />
wirklich „notwendig“ ist.<br />
Übrigens: Mieter müssen Malerarbeiten<br />
nur in der Wohnung ausführen<br />
– Keller, Dachboden sowie<br />
Hausfl ur in einem Mehrfamilienhaus<br />
sind Sache der Vermieter.<br />
WwM-Web-Tipp<br />
Weitere Informationen zu rechtlichen<br />
Fragen erhalten Sie unter<br />
www.das-rechtsportal.de.<br />
Unter anderem fi nden sich hier<br />
Musterschreiben für Mieter und<br />
Vermieter, Grundsatzurteile zur<br />
Mietminderung und eine besonders<br />
umfangreiche Sammlung<br />
von Urteilen zum Thema Mietrecht.<br />
JM
Seite 12 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />
Nr. 1 | Januar 2006<br />
Einsparpotentiale der Haushaltskasse nutzen<br />
Stromanbieterwechsel<br />
wie geht das überhaupt?<br />
Die Strompreise in Deutschland gehören zu den höchsten in der EU,<br />
wie das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) ermittelte. So<br />
müssen dänische Privathaushalte für eine Kilowattstunde Strom<br />
ohne Steuern durchschnittlich nur 9,27 Cent zahlen, in Deutschland<br />
sind es dagegen 13,34 Cent. Angesichts hoher Nebenkostenabrechnungen<br />
ziehen viele Privatleute vor oder nach einem <strong>Wohnungswechsel</strong><br />
auch den Wechsel des Stromanbieters in Erwägung.<br />
Nicht selten lässt sich auf diese Weise eine nicht zu unterschätzende<br />
Menge bares Geld sparen. Der nachfolgende Beitrag räumt mit<br />
diversen Vorurteilen auf und hilft Wechselwilligen dabei, den Überblick<br />
zu bewahren.<br />
Da in wirtschaftlich schwierigen Zeiten auch kleinere Aufwandsposten<br />
ins Visier von Wohnungswechslern geraten, werden vielerorts aus eisernen<br />
Stammkunden alteingesessener Energieversorger immer häufi ger<br />
„Stromwechsler“. Immerhin winken bereits bei Kleinverbrauchern Einsparungen<br />
von bis zu hundert Euro pro Jahr. Um den Stromversorger zu<br />
wechseln, empfi ehlt es sich, zunächst den Vertrag mit einem neuen Anbieter<br />
abzuschließen. Um sich vor Problemen zu schützen, sollte man allerdings<br />
keinesfalls selbst kündigen. Der neue Stromversorger regelt alle<br />
vertraglichen Angelegenheiten. Dies ist Bestandteil des Serviceumfangs<br />
aller Versorgungsunternehmen. Technisch ge sehen gestaltet sich der<br />
Wechsel wie folgt: Der neue Stromlieferant zahlt lokalen Stromversorgern<br />
eine so genannte Durchleitungsgebühr. Gleichzeitig speist er die gleiche<br />
Strommenge in das allgemeine Stromnetz ein, die zuvor verbraucht wurde.<br />
Hierdurch garantiert er für eine nahtlose Versorgung.<br />
Strom ist und bleibt Strom<br />
Das Stromnetz wird von allen Elektrizitätsversorgern gemeinsam<br />
gespeist, tatsächlich erhalten Sie also unabhängig von Ihrem<br />
Anbieter immer den gleichen „Universalstrom“.<br />
Für Privatkunden ändert sich wenig<br />
Privatleute erhalten den Strom nach einem Wechsel lediglich zu anderen<br />
Konditionen vom neuen Stromversorger berechnet. Der neue Anbieter<br />
ist ab dem Zeitpunkt der Umstellung Ansprechpartner für die Stromrechnung.<br />
Übrigens bleibt auch der Stromzähler unberührt. Stromwechsler<br />
erhalten exakt die gleiche Leistung zu einem neuen Preis.<br />
Hintergrund Strommarktliberalisierung<br />
1996 schuf die Europäische Union die „Richtlinie zur Liberalisierung<br />
des Strommarktes“, die das Ende des Strom-Monopols<br />
einläutete. 1998 verabschiedete der Bundestag das „Gesetz zur<br />
Neuregelung des Energiewirtschaftsgesetzes“, das den deutschen<br />
Strommarkt für den Wettbewerb öffnete. Seitdem können<br />
Privatkunden ihren Stromanbieter selbst bestimmen. Durch<br />
das neue EnWG, das im Juli 2005 in Kraft trat, sind die Wettbewerbsbedingungen<br />
weiter verbessert worden. Die Gründe für<br />
den Wechsel des Stromversorgers sind vielerorts nahe liegend.<br />
In den meisten Fällen lassen sich Stromkosten senken und damit<br />
bares Geld einsparen.<br />
Bleibt der Backofen kalt?<br />
Manche Wechselwillige fragen sich vielleicht, ob das Risiko besteht, dass<br />
eines Tages der Strom abgestellt wird. Doch sind alle Verbraucher in<br />
Deutschland durch ein Gesetz geschützt. Die so genannte „Versorgungspfl<br />
icht“ regelt die Stromgrundversorgung durch den lokalen Stromanbieter.<br />
Das bedeutet, jeder Privathaushalt muss dauerhaft durch den lokalen<br />
Stromversorger mit Strom beliefert werden. Sollte ein neuer Anbieter<br />
– aus welchem Grund auch immer – ausfallen, so tritt der lokale Stromversorger<br />
an seine Stelle.<br />
Ängste vor Ausfallzeiten sind unbegründet<br />
Niemand sollte Angst vor Ausfallzeiten und Übergangsfristen haben.<br />
Wie bereits zuvor erwähnt, beziehen Privathaushalte ihren<br />
Strom nach wie vor über das Netz des lokalen Stromversorgers.<br />
Lediglich die Rechnungen weisen einen neuen Absender aus. Die<br />
Abrechnung verbrauchter Stromkontingente regeln Stromversorgungsunternehmen<br />
„intern“. Auch bei einem Anbieterwechsel<br />
bleibt der lokale Netzbetreiber für die Wartung und Instandhaltung<br />
des Stromnetzes verantwortet. Er wird Störungen unmittelbar<br />
beheben.<br />
Achtung: <strong>Wohnungswechsel</strong> = Stromanbieterbindung<br />
Sobald jemand in eine neue Wohnung einzieht, wird dieser Kunde automatisch<br />
vom regionalen Anbieter mit Strom versorgt. In der Praxis bedeutet<br />
das, dass mit dem Einschalten des Lichts eine vertragliche Kundenbindung<br />
mit dem lokalen Stromversorger eingegangen wird. Die<br />
gesetzlichen Regelungen, wie lange Kunden an den gesetzlichen Versorger<br />
gebunden sind, gestalten sich leider unklar. In jedem Fall sind Neuanmeldungen<br />
unkritisch, wenn Kunden mit einer Vorlauffrist von mindestens<br />
sechs Wochen den gewünschten Anbieter beauftragen, den<br />
Versorgungswechsel vorzunehmen. In vielen Versorgungsgebieten ist<br />
mittlerweile aber auch ein rückwirkender Anbieterwechsel möglich.<br />
Worauf ist beim Stromanbieterwechsel zu achten?<br />
1. Bevor man einen Vertrag mit einem neuen Stromanbieter unterschreibt,<br />
sollte auch Kleingedrucktes beachtet werden (so ist<br />
es z. B. Kennzeichen unseriöser Anbieter, zu verlangen, die monatlichen<br />
Abrechnungen im Voraus zu begleichen).
2. Sind alle angegebenen Preise Endpreise? Auf diese Weise<br />
lässt sich vermeiden, dass plötzlich versteckte Zusatzkosten<br />
auftauchen.<br />
3. Wie lang ist die Vertragsmindestlaufzeit? Bei der derzeitigen<br />
rasanten Kostenentwicklung des Strommarktes sind Mindestlaufzeiten<br />
von drei bis sechs Monaten fair.<br />
4. Eine Vollmacht zur Kündigung des alten Anbietervertrages ist<br />
völlig in Ordnung. Kündigen sollte man auf keinen Fall selbst!<br />
Denn wurde bis zum Auslaufen des Vertrages kein neuer Stromanbieter<br />
gefunden, zahlt man aufgrund zu verlängernder und damit<br />
teurerer Verträge mit dem Regionalversorger drauf.<br />
5. Es kann durchaus sein, dass im neuen Vertrag kein voraussichtlicher<br />
Liefertermin angegeben ist. Das liegt vor allem daran,<br />
dass sich die Verhandlungen zwischen den Netzbetreibern<br />
und den neuen Anbietern zum Teil wochenlang hinziehen können.<br />
Legt man auf eine schnelle Umstellung wert, sollte man bei<br />
der Anbieterauswahl darauf achten, dass der neuer Anbieter bereits<br />
eine Vereinbarung mit dem vormaligen Versorger getroffen<br />
hat. Ist dies der Fall, kann eine Umstellung innerhalb weniger<br />
Wochen erfolgen.<br />
6. Eine mögliche Anmelde- oder Wechselgebühr sollte idealerweise<br />
erst bei Lieferbeginn vom neuen Anbieter eingezogen werden.<br />
Frühere Anbieter sollten keine Abschlussforderungen stellen<br />
– Anmelde- oder Wechselgebühren dürfen grundsätzlich<br />
nicht erhoben werden!<br />
Nr. 1 | Januar 2006 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />
Seite 13<br />
Wie nimmt man den Stromanbieterwechsel vor?<br />
1. Ohne den jährlichen Stromverbrauch festzustellen sind Vergleichswerte<br />
nur schwer ermittelbar. Ein Blick auf die letzte Endabrechnung schafft<br />
Klarheit: Dort ist der jährliche Gesamtstromverbrauch aufgeführt. Generell<br />
wird unterschieden zwischen den verbrauchten Kilowattstunden<br />
(kWh) und einem monatlichen oder jährlichen Grundpreis. Bei manchen<br />
Energieversorgern gesellt sich noch eine Zählermiete hinzu.<br />
2. Mit der Kilowattstundenzahl gilt es jetzt auf die Suche nach einem<br />
passenden Stromanbieter zu gehen. Bereits die Eingabe der Postleitzahl<br />
des Wohnortes und des jeweiligen jährlichen Stromverbrauchs auf Internet-Vergleichsportalen<br />
verschafft oft Klarheit. Von folgenden jährlichen<br />
Durchschnittswerten kann man ausgehen: Single-Haushalte verbrauchen<br />
etwa 1.000 kWh, Zwei-Personen-Haushalte sind mit ca. 2.000 kWh<br />
zu veranschlagen, und ein Haushalt mit vier Familienmitgliedern liegt bei<br />
etwa 4.000 kWh pro Jahr.<br />
3. Wurde ein günstiger Anbieter ausfi ndig gemacht, der allen Anforderungen<br />
entspricht? Dann empfi ehlt es sich, nun das Vertragsformular anzufordern<br />
oder herunterzuladen. Sobald der Vertrag unterschrieben und<br />
abgeschickt wurde, sind alle Vorbereitungen abgeschlossen. In der Regel<br />
wird sich der neue Versorger innerhalb kurzer Zeit melden. Für eine<br />
typische Umstellung des neuen Stromtarifs gilt es vier bis acht Wochen<br />
einzurechnen. Diese Wartezeit und der Umstieg können sich lohnen.<br />
JM<br />
Mehr Informationen fi nden Sie im Internet unter:<br />
www.strom-magazin.de<br />
www.verivox.de<br />
www.strom-anmelden.de<br />
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Wehrpfl ichtige (nur gegen Vorlage eines Nachweises)<br />
beträgt 10,- EUR.<br />
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Seite 14 <strong>Wohnungswechsel</strong> Nr. 1 | Januar 2006<br />
Nachsendeservice<br />
Am neuen Wohnort<br />
erreichbar<br />
Auch wenn man sich vielleicht wünscht, die eine<br />
oder andere Rechnung lieber nicht zu erhalten:<br />
Der Nachsendeservice der Post stellt sicher, dass<br />
Briefsendungen an den neuen Wohnort des Empfängers<br />
gelangen. In „grauen Postzeiten“ nannte<br />
sich diese Praxis Nachsendeantrag, später vorübergehend<br />
Nachsendeauftrag – gemeint ist jeweils<br />
das Gleiche: An die alte Anschrift gerichtete<br />
Postkarten, Briefe, Warensendungen und<br />
Zeitschriften werden – mittels automatischer<br />
Neuetikettierung – an die aktuelle Wohn- oder<br />
Firmenanschrift zugestellt.<br />
Für diesen Service erhebt die<br />
Post eine geringe Gebühr: Privatkunden<br />
zahlen 14,80 EUR für<br />
den Zeitraum von sechs Monaten.<br />
Das sind wöchentlich gerade<br />
mal 0,57 EUR (24,80 EUR für<br />
zwölf Monate). Die Beauftragung<br />
des Nachsendeservice empfi ehlt<br />
sich sowohl bei <strong>Wohnungswechsel</strong>n<br />
als auch bei vorübergehender<br />
Abwesenheit (z. B. befristeten<br />
Versetzungen, mehrwöchigen<br />
Urlaubsreisen, Kuraufenthalten<br />
o. Ä.). Idealerweise beauftragt<br />
man den Nachsendeservice zwei<br />
bis drei Wochen vor dem <strong>Umzug</strong>stag.<br />
Spätestens jedoch sollte<br />
der Auftrag fünf Werktage vor<br />
Auftragsbeginn eingehen, um die<br />
lückenlose Zustellung zu gewährleisten.<br />
Weitere Informationen erhalten<br />
Interessenten am Kundentelefon<br />
der Deutschen Post unter 01802<br />
444546 (Mo.-Fr. 7-20 Uhr, Sa.<br />
8-14 Uhr; 6 Cent je Anruf im Festnetz)<br />
oder im Internet unter www.<br />
efi liale.de/nachsendeservice. Telefonisch<br />
ist der Nachsendeservice<br />
nicht zu beauftragen, allerdings<br />
per Mausklick im Web: Das<br />
spart Anfahrtszeit und Schlangestehen.<br />
Selbstverständlich hält<br />
auch jede Postfi liale entsprechende<br />
Formulare bereit.<br />
JM<br />
bleiben<br />
Welche Briefsendungen<br />
werden nachgesendet?<br />
- Postkarten und<br />
Briefe (Standard,<br />
Kompakt, Groß, Maxi)<br />
- Briefsendungen mit<br />
Zusatzleistungen<br />
(Einschreiben,<br />
Nachnahme-Sendungen)<br />
- Blindensendungen<br />
- Bücher- und<br />
Warensendungen<br />
- Infopost/Infobrief-Sendungen<br />
(adressierte Werbe-<br />
sendungen in Hüllen)<br />
- Streifbandzeitungen<br />
(Zeitungen/Zeitschriften in<br />
adressierten, freigemachten<br />
Hüllen;<br />
mit Briefmarke oder<br />
Absenderfreistempelung)<br />
Was ist eigentlich der Lagerservice?<br />
Für Privatleute, die für einen<br />
bestimmten Zeitraum an ihrer<br />
Empfängeranschrift nicht erreichbar<br />
sind, bietet die Post<br />
eine Dienstleistung an, bei der<br />
alle Briefsendungen bis zur<br />
Rückkehr sicher aufbewahrt<br />
werden. Nützlich kann das zum<br />
Beispiel bei einer Seminarteilnahme,<br />
bei Urlaubsreisen oder<br />
Betriebsferien sein. Eingehende<br />
Briefsendungen werden<br />
für alle im Auftrag genannten<br />
Personen eines Haushalts<br />
aufbewahrt und gesammelt.<br />
Nach Ablauf des Auftragszeitraumes<br />
gelangen die gesammelten<br />
Briefsendungen sicher<br />
verpackt zum Auftraggeber.<br />
Privatkunden zahlen für diesen<br />
Service 7,80 EUR (bis zu<br />
einem Monat) oder 9,80 EUR<br />
(bis zu drei Monate).
Nr. 1 | Januar 2006 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />
Seite 15
<strong>Wohnungswechsel</strong><br />
Seite 16 <strong>Wohnungswechsel</strong> Nr. 1 | Januar 2006<br />
Der Web-Schelm kürt aktuelle Kirschen<br />
und Zitronen im Internet.<br />
Goldene Zitrone<br />
meldebox.de<br />
„Einfach online ummelden“ steht<br />
auf dieser Website für: sich zunächst<br />
registrieren, dann PDF-<br />
Vordrucke einzelner Partnerfi rmen<br />
aus wählen, ausdrucken, unterschreiben,<br />
frankieren und zum<br />
nächstgelegenen Briefkasten tragen.<br />
Wem’s gefällt … Dem Bundesministerium<br />
für Wirtschaft<br />
und Arbeit war die Konzeption<br />
immerhin einen Innovationspreis<br />
wert. Ein Schelm ist, wer daraus<br />
Rückschlüsse auf die Arbeitsweisen<br />
des Wirtschaftsministeriums<br />
zieht. Der Hauptpreis des Gründerwettbewerbs<br />
„Mit Multimedia<br />
erfolgreich starten“ ging im Frühjahr<br />
2005 an die Bonner Betreiber<br />
der meldebox – und das, obwohl<br />
die Idee eher einen Bart hat<br />
als tatsächlich innovativ ist: Das<br />
Vorhaben, <strong>Umzug</strong>sdaten von Privatleuten<br />
einmal zu erfassen und<br />
vielfach an interessierte Unternehmen<br />
zu verkaufen, verfolgten<br />
zuvor bereits andere Webportale.<br />
Mangels Nutzern wurden diese<br />
inzwischen „einfach online abgemeldet“<br />
…<br />
Online<br />
Tops<br />
undFlops<br />
2 x Goldene Zitrone<br />
Google Directory<br />
World > Deutsch ><br />
Zuhause > <strong>Umzug</strong><br />
Das Open Directory Project verspricht<br />
Benutzern, bei der Web-<br />
Recherche besonders nützliche<br />
Ergebnisse zu liefern. Der Editor<br />
der Rubrik namens „merowinger“<br />
treibt jedoch gerade einmal<br />
20 Webdienste in Deutschland,<br />
Österreich und in der Schweiz<br />
auf, die seiner strengen Prüfung<br />
genügen – ein zugegebenermaßen<br />
mehr als erstaunliches Ergebnis<br />
angesichts von 3,06 Millionen<br />
Google-Suchtreffern nach<br />
Eingabe des Begriffs „<strong>Umzug</strong>“.<br />
Umso erstaunlicher, wenn sich<br />
unter den elitären Webdiensten<br />
mit umzug-easy.de, moveeasy.de<br />
und umzugs-checkliste.de gleich<br />
drei Domains desselben Hamburger<br />
Betreibers befi nden. Ein<br />
Schelm, wer dabei Böses denkt.<br />
Das gilt auch für die Aufnahme<br />
der URL www.ansus.de/umzug.<br />
ansus.de/umzug.php. Top-Level-<br />
Domains wären nach den Statuten<br />
des „dmoz“ erlaubt. Je eine<br />
goldene Zitrone erhalten daher<br />
das Open Directory Project und<br />
der Editor „merowinger“. Google-<br />
Directory-Einträge fördern regis-<br />
trierte Webseiten bei den Suchergebnissen<br />
erheblich. Das ist gut.<br />
Doch sofern Editoren nicht kontrolliert<br />
werden, öffnet das System<br />
Manipulationen Tür und Tor.<br />
Das ist schlecht. Und anscheinend<br />
Praxis …<br />
Goldene Kirsche<br />
moveout24.com<br />
Beim <strong>Wohnungswechsel</strong> gehören<br />
<strong>Umzug</strong>skartons zur wichtigsten<br />
Erstausstattung. Wer schon<br />
einmal versucht hat, 25 <strong>Umzug</strong>skisten<br />
in seinem PKW zu transportieren,<br />
der weiß Online-Bestellmöglichkeiten<br />
zu schätzen. In<br />
diesem Fall werden die Kartons<br />
nämlich bis an die Haustür geliefert.<br />
Der Berliner Webshop moveout24<br />
verfügt über eine übersichtliche<br />
Menüführung, bietet<br />
Kartons in unterschiedlichen Größen<br />
und Sets an und stellt einen<br />
hilfreichen Kartonbedarfsrechner<br />
bereit. Das allein unterscheidet<br />
den Online-Shop noch nicht<br />
von anderen. Die goldene Kirsche<br />
verdient moveout24 für ein<br />
14-tägiges Umtauschrecht (ohne<br />
Angabe von Gründen) und dafür,<br />
dass Bestellungen, die werktags<br />
bis 11 Uhr bezahlt wurden, noch<br />
am gleichen Tag auf den Weg gebracht<br />
werden. Zum Beispiel das<br />
Komplett-Set für 49,95 EUR: Im<br />
Preis enthalten sind 20 Stück einwellige<br />
<strong>Umzug</strong>skartons 60 x 35 x<br />
35 cm, zehn Bücherkartons 40 x<br />
35 x 35 cm, zwei Rollen Luftpolsterfolie,<br />
zwei Kilo Packseide sowie<br />
eine Rolle Klebeband inklusive<br />
Abroller. Der Knaller ist: Die Lieferung<br />
erfolgt ohne Zusatzkosten<br />
frei Haus. Ein derart preisgünstiges<br />
und unkompliziertes <strong>Umzug</strong>sangebot<br />
ist dem Web-Schelm<br />
eine goldene Kirsche wert.<br />
Goldene Kirsche<br />
immowelt.de<br />
Immobilien im Internet: Vor allem<br />
die Online-Wohnungssuche zur<br />
Miete erfreut sich zunehmender<br />
Beliebtheit. Aus gutem Grund –<br />
schließlich lassen sich geeignete<br />
Objekte aufgrund der Filtermöglichkeiten<br />
nirgends sonst schneller<br />
ausfi ndig machen. Obendrein<br />
sind die Angebote wie jene auf<br />
immowelt.de kostenlos nutzbar.<br />
Verglichen mit den Wohnungsinseraten<br />
in Tageszeitungen sind die<br />
Möglichkeiten des Webs schlichtweg<br />
reichhaltiger, schneller und<br />
interaktiver. Den WwM-Surftipp<br />
erhält das Immobilienportal immowelt.de<br />
für zahlreiche Informationen,<br />
die eigens in einem<br />
Bereich namens „Wohnen und<br />
Einrichten“ angeboten werden.<br />
Hier fi ndet sich von Einrichtungstrends<br />
für Kinderzimmer über Hilfen<br />
zu Schönheitsreparaturen bis<br />
hin zu Tipps zur Betriebskosten-<br />
abrechnung und Nebenkosten<br />
eine bunte und thematisch gut<br />
gegliederte Sammlung, die nützliche<br />
Anregungen bietet. Der Bereich<br />
„Wohnen und Einrichten“<br />
lädt jedenfalls zum Anklicken und<br />
Verweilen ein. Die informativen<br />
Inhalte und schnellen Ladezeiten<br />
verdienen einen Besuch und die<br />
Auszeichnung des Web-Schelms<br />
in Form einer goldenen Kirsche.
Jetzt mitmachen und Wellnes-Urlaub gewinnen<br />
„Dreimal umgezogen ist wie<br />
einmal abgebrannt“, sagt der<br />
Volksmund. Der Gedanke an<br />
einen bevorstehenden Wohn<br />
ungs wechsel trübt vielerorts<br />
die Stimmung; anderen<br />
ringt die Vorstellung nicht einmal<br />
ein müdes Lächeln ab. Wer<br />
in den letzten beiden Jahren<br />
min destens viermal innerhalb<br />
Deutschlands umgezogen ist,<br />
kann seinen Lebensweg jetzt<br />
erfolgreich vermarkten.<br />
Kaum eine Lebenssituation zehrt<br />
dermaßen an den Nerven wie ein<br />
<strong>Umzug</strong>. Denn nicht nur der Auszug<br />
aus den gewohnten vier Wänden<br />
ist mit einer Vielzahl unliebsamer<br />
Aktionen verbunden; der<br />
Einzug in eine neue Wohnung beansprucht<br />
alle Organisationstalente.<br />
Es gilt, den Nachsendeservice<br />
zu beauftragen, den Telefon-<br />
anschluss umzumelden, die Versicherung<br />
und die Bankverbindungen<br />
zu aktualisieren, neue<br />
Auto kennzeichen zu organisieren<br />
und nicht zuletzt sich selbst<br />
bei den Meldebehörden umzumelden.<br />
In einer Phase, in der<br />
Umziehende mit Malerarbeiten,<br />
Möbelschleppen und der Eingewöhnung<br />
in eine neue Lebensphase<br />
sowieso alle Hände voll<br />
zu tun haben, herrscht Mangel<br />
an vielem: jedenfalls besonders<br />
häufi g an Gelassenheit, Zeit und<br />
Geld. Deutschlands populärster<br />
Um zugsratgeber „ummelden.de“<br />
hilft <strong>Umzug</strong>sstrapazierten dabei,<br />
die Gelassenheit wiederzuerlangen<br />
und obendrein wertvolle Zeit<br />
und nützliche Euros zu sparen.<br />
Wer bedingt durch eine familiäre<br />
Veränderung, aufgrund von Jobwechseln<br />
oder anderen Gründen<br />
beweist, dass er seit August<br />
Nr. 1 | Januar 2006 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />
Seite 17<br />
Deutschland kürt den <strong>Umzug</strong>skönig<br />
2003 mindestens viermal seinen<br />
Hauptwohnsitz gewechselt hat,<br />
hat jetzt die Chance, Deutschlands<br />
er ster <strong>Umzug</strong>skönig bzw.<br />
die erste deutsche <strong>Umzug</strong>skönigin<br />
zu werden.<br />
Als Hauptgewinn winkt allen<br />
Teilnehmern ein ein wöchiger<br />
Wellness-Aufenthalt<br />
für zwei Personen in einem<br />
oberbayrischen<br />
Dreisterne-Kurhotel.<br />
Mehr Informationen<br />
sind online abrufbar<br />
unter:<br />
www.ummelden.de/<br />
umzugskoenig.html
Seite 18 <strong>Wohnungswechsel</strong> Nr. 1 | Januar 2006<br />
Checkliste <strong>Umzug</strong>svorbereitung<br />
Mit dieser praktischen Check- bzw. Streichliste lässt sich der bevorstehende <strong>Wohnungswechsel</strong> einfacher überblicken.<br />
Streichen Sie zunächst die Dinge durch, die für Ihre Planung irrelevant sind. Beispiel: Falls Sie eine <strong>Umzug</strong>sspedition beauftragen,<br />
ist es nicht erforderlich, dass Sie sich um die Anmietung eines Transporters kümmern. Es empfi ehlt sich, die<br />
Checklistenseite zu fotokopieren oder herauszutrennen und die Dinge, die noch zu erledigen sind, mit einem Textmarker<br />
hervorzuheben.<br />
UMZUGS-CHECKLISTE<br />
Mietvertragliche Dinge regeln<br />
<strong>Umzug</strong>skartons bestellen<br />
Lkw/Transporter mieten<br />
Spedition beauftragen<br />
Handwerker (Maler) beauftragen<br />
Sondergenehmigung Parkplatz<br />
Transporthelfer organisieren<br />
Ablesetermine für Zählerstand vereinbaren<br />
Baumarkt-Einkaufsliste erstellen<br />
Werkzeug ausleihen/bereitstellen<br />
Babysitter organisieren<br />
Fahrroute für <strong>Umzug</strong>stag planen<br />
Möbelstellplan (neue Wohnung) anfertigen<br />
UMMELDE-CHECKLISTE<br />
Nachsendeservice Deutsche Post<br />
Tageszeitung an- und abmelden<br />
Arbeitgeber/Arbeitsagentur benachrichtigen<br />
Telefonfestnetzanschluss ummelden<br />
Einwohnermeldeamt ummelden<br />
Girokontoverbindung aktualisieren<br />
Strom- und Gasversorger informieren<br />
Mobilfunkvertragspartner informieren<br />
Kfz-Zulassungsanschrift ändern<br />
Kabelanschluss an- und abmelden<br />
Versicherungs-Policen aktualisieren<br />
Krankenversicherer unterrichten<br />
Kindergarten und Schule informieren<br />
INFO-CHECKLISTE<br />
GEZ über neue Anschrift unterrichten<br />
Finanzamt informieren<br />
Neue Adresse an Freunde und Verwandte<br />
ADAC informieren<br />
Info an Versandhandelspartner<br />
Vereine informieren<br />
Hochschule/Uni/Bibliothek anschreiben<br />
Kreiswehrersatzamt auf <strong>Umzug</strong> hinweisen<br />
Neue und alte Nachbarn informieren<br />
Einweihungsparty vorbereiten<br />
© <strong>Wohnungswechsel</strong>-Magazin 2006<br />
BEMERKUNGEN<br />
BEMERKUNGEN<br />
BEMERKUNGEN<br />
Weitere nützliche und kostenlose Checklisten fi nden sich im Internet unter www.mietaufhebungsvertrag.de, u. a. zu den Themenbereichen<br />
Wohnungsbesichtigung, Übergabeprotokoll, Betriebskostenabrechnung, Montagetipps, Mietvertragskündigung und<br />
Mietaufhebungsvertrag.
<strong>Umzug</strong>skarton-Aufkleber<br />
Fotokopieren Sie die Kartonaufkleber in einer ausreichenden<br />
Stückzahl, schneiden Sie die Aufkleber aus und beschriften Sie<br />
sie. Die Kopien lassen sich mit einem Klebestift oder mit durchsichtigem<br />
Klebeband leicht an die Kartons anbringen. Je genauer<br />
Sie Ihr <strong>Umzug</strong>sgut kennzeichnen, umso einfacher lässt<br />
es sich in der neuen Wohnung wiederfi nden. Auch Ihre <strong>Umzug</strong>shelfer<br />
können mit Hilfe der Kartonaufkleber prima zuordnen, wo<br />
welche <strong>Umzug</strong>skiste hingehört. Transporttipp: Beladen Sie die<br />
Kartons nicht zu schwer. Bücher beispielsweise gehören als untere<br />
Lage auf mehrere <strong>Umzug</strong>skartons verteilt.<br />
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Name des Eigentümers<br />
Zimmer<br />
Inhalt<br />
Priorität des Inhalts<br />
Vorsicht: zerbrechlich!<br />
Achtung: schwer!<br />
Bitte aufrecht stellen!<br />
Wichtige Dokumente<br />
Name des Eigentümers<br />
Zimmer<br />
Inhalt<br />
Priorität des Inhalts<br />
Vorsicht: zerbrechlich!<br />
Achtung: schwer!<br />
Bitte aufrecht stellen!<br />
Wichtige Dokumente<br />
Name des Eigentümers<br />
Zimmer<br />
Inhalt<br />
Priorität des Inhalts<br />
Vorsicht: zerbrechlich!<br />
Achtung: schwer!<br />
Bitte aufrecht stellen!<br />
Wichtige Dokumente<br />
A B C<br />
A B C<br />
A B C<br />
© <strong>Wohnungswechsel</strong>-Magazin<br />
© <strong>Wohnungswechsel</strong>-Magazin<br />
© <strong>Wohnungswechsel</strong>-Magazin<br />
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Nr. 1 | Januar 2006 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />
Name des Eigentümers<br />
Zimmer<br />
Inhalt<br />
Priorität des Inhalts<br />
Vorsicht: zerbrechlich!<br />
Achtung: schwer!<br />
Bitte aufrecht stellen!<br />
Wichtige Dokumente<br />
Name des Eigentümers<br />
Zimmer<br />
Inhalt<br />
Priorität des Inhalts<br />
Vorsicht: zerbrechlich!<br />
Achtung: schwer!<br />
Bitte aufrecht stellen!<br />
Wichtige Dokumente<br />
Name des Eigentümers<br />
Zimmer<br />
Inhalt<br />
Priorität des Inhalts<br />
Vorsicht: zerbrechlich!<br />
Achtung: schwer!<br />
Bitte aufrecht stellen!<br />
Wichtige Dokumente<br />
Name des Eigentümers<br />
Zimmer<br />
Inhalt<br />
Priorität des Inhalts<br />
Vorsicht: zerbrechlich!<br />
Achtung: schwer!<br />
Bitte aufrecht stellen!<br />
Wichtige Dokumente<br />
A B C<br />
A B C<br />
A B C<br />
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Seite 19<br />
© <strong>Wohnungswechsel</strong>-Magazin<br />
© <strong>Wohnungswechsel</strong>-Magazin<br />
© <strong>Wohnungswechsel</strong>-Magazin<br />
© <strong>Wohnungswechsel</strong>-Magazin
Seite 20 <strong>Wohnungswechsel</strong> Nr. 1 | Januar 2006<br />
Heiße Tipps für Topfgucker<br />
Effektvolles<br />
Tuning<br />
vorhandener<br />
Einbauküchen<br />
Interessieren Sie sich für nützliche<br />
Tipps, wie die vorhandene<br />
Einbauküche, an der die<br />
Jahre intensiver Nutzung nicht<br />
ganz spurlos vorübergegangen<br />
sind, wieder auf Vordermann<br />
gebracht werden kann, um in<br />
(fast) neuem Glanz zu erstrahlen?<br />
Einige besonders effektvolle<br />
Beispiele haben wir für<br />
Sie zusammengetragen. Lesen<br />
Sie selbst!<br />
Küchenfronten und gefl ieste<br />
Rück wände<br />
Lachen einem beim Betreten<br />
der Küche 70er-Jahre-Fronten<br />
in braun-orange oder knallgrün<br />
entgegen, überkommt wohl die<br />
meisten das dringende Bedürfnis,<br />
diese zu erneuern. Hierfür bieten<br />
sich unzählige Möglichkeiten. Zum<br />
einen fi nden sich vielleicht preisgünstige<br />
Austauschtüren, die auf<br />
das vorhandene Klickscharnier<br />
passen. Andererseits kann man<br />
sich im Fachhandel einen entsprechenden<br />
Lack oder geeignete<br />
Folie besorgen, die den Fronten<br />
zu einer zeitgemäßeren Optik<br />
verhelfen. Außerdem bieten gute<br />
Baumärkte dünne Kunststoffplatten<br />
oder Holzfurnierbeläge zum<br />
Aufschrauben, -kleben oder -bügeln<br />
an.<br />
Rückwände aufwerten<br />
Ähnliches gilt auch für gefl ieste<br />
Rückwände. Diese lassen sich<br />
mit Flie sen klebefolie verschönern.<br />
Be liebt ist auch dasselbe<br />
Material der da zu passenden Ar -<br />
beitsplatte als Rück wand<br />
zu ver schrauben. Eine weitere<br />
Mög lichkeit ist, mit Spezialkleber<br />
auf den alten Fliesen eine neue<br />
Schicht anzubring en, ohne zuvor<br />
die alte mühsam entfernen<br />
zu müssen. Hierbei kann man auf<br />
klassische Fliesenmaße zurückgreifen<br />
oder auf Mosaiksteinchen,<br />
die fabrikseitig bereits auf Netzen<br />
aufgebracht wurden, so dass problemlos<br />
größere Flächen verarbeitet<br />
werden können. Außerdem<br />
fi ndet sich im Fachhandel spezielle<br />
Fliesenfarbe, die der Rückwand<br />
einen neuen Look verpasst. Bevor<br />
man jedoch zu derart einschneidenden<br />
Veränderungen schreitet,<br />
empfi ehlt es sich, das Vorhaben<br />
mit dem Vermieter abzusprechen.<br />
Griffe, Knöpfe & Co.<br />
Besonders effektvoll wird vielerorts<br />
mit ein paar schnellen Handgriffen<br />
die Optik der Küche aufgewertet,<br />
indem die Griffe oder<br />
Knöpfe an Schranktüren und<br />
Schubladen erneuert werden. Erstaunlich,<br />
wie edel sich selbst<br />
Discount-Einbauzeilen hierdurch<br />
prä sentieren. Im Baumarkt fi nden<br />
sich geschmackvolle Varianten<br />
aus matt gebürstetem Aluminium<br />
oder solche, die natürlich-schick<br />
durch die Kombination von Holz<br />
und Metall wirken. Dieser Trick<br />
wirkt oft wahre Wunder, um die<br />
Küche in einem ganz anderen<br />
Ambiente erstrahlen zu lassen.<br />
Mehr Küchenschwung dank frischer<br />
Farbgestaltung<br />
Ein großer Effekt ist durch eine<br />
neue Farbe in der Küche zu erzie-<br />
len. Zu entscheiden ist zunächst,<br />
ob man einen warmen oder einen<br />
kühlen Farbton bevorzugt. Warme<br />
Farben lassen die Raumtemperatur<br />
um einige Grad wärmer erscheinen<br />
als kalte. In jedem Fall<br />
aber wirken warme Farbtöne in<br />
Küchen, die ein Nordfenster haben,<br />
stets freundlicher. Warme<br />
Farben wirken körperlich und seelisch<br />
aufmunternd und beschleunigen<br />
sogar Pulsschlag und Atmung.<br />
Hingegen wirken kühle<br />
Farben erfrischend, entspannend<br />
und beruhigend. Sie eignen sich<br />
perfekt für Räume mit viel Sonneneinstrahlung<br />
oder für kleine<br />
Räume, da sie den Raum optisch<br />
erweitern. Zur Gruppe der warmen<br />
Farben zählen Ocker, Siena,<br />
Umbra, Gelb, Orange und Rot.<br />
Zur kühlen Farbfamilie gehören<br />
beispielsweise Grün, Türkis oder<br />
Blau. Ist der passende Farbton<br />
erst einmal gefunden, bietet sich<br />
engagierten Küchen-Tunern mehr<br />
als die Möglichkeit, diesen fl ächig<br />
aufzutragen. Mit der Schwamm-<br />
oder Tupftechnik erzielt man reizvolle<br />
Lichtrefl exe, mediterrane<br />
Einfl üsse lassen sich durch die<br />
Wischtechnik erreichen; die Wickeltechnik<br />
vermittelt eher rustikales<br />
Ambiente, und durch den<br />
Einsatz von Schablonen lassen<br />
sich weitere dekorative Highlights<br />
zaubern. Der Phantasie sind diesbezüglich<br />
kaum Grenzen gesetzt.<br />
Ins rechte Licht rücken<br />
Beim Betreten mancher Küche<br />
möchte man auf der Ferse kehrt<br />
machen, wenn einem ein kühles<br />
oder zu grelles Licht entgegenstrahlt.<br />
Damit wir uns nicht falsch<br />
verstehen: Gut ausgeleuchtete Ar -<br />
beitsfl ächen für angenehmes Arbeiten<br />
sind von hohem Nutzen.<br />
Taucht jedoch die Küchenlampe<br />
den Raum in ein Licht, das ein<br />
OP-Klima hervorruft, ist es mit<br />
der Gemütlichkeit schnell vorbei.<br />
Selbst Energiesparlampen werden<br />
inzwischen mit warmen Lichttönen<br />
angeboten. Der nervtötende<br />
„Xenon-Lichteffekt“, dem wir<br />
im Straßenverkehr begegnen, ist<br />
in der Küche jedenfalls vermeidbar.<br />
Das Raumlicht kann gerne<br />
wohlige Wärme verbreiten. Ist die<br />
Küche sehr groß oder verschachtelt,<br />
bieten sich Seil- oder Stangenbeleuchtungssysteme<br />
an, um<br />
den Raum einerseits gut auszuleuchten<br />
und gleichzeitig in warmes<br />
Licht zu tauchen. Spezielle<br />
Beleuchtungssysteme, die einfach<br />
unter den Oberschränken zu<br />
montieren sind, leuchten zudem<br />
die Arbeitsfl ächen optimal aus.<br />
Es ist vergleichsweise simpel, die<br />
Küche in funktionales und gleichzeitig<br />
wohlig-warmes Licht zu<br />
tauchen, so dass sie auf der bevorstehenden<br />
Einweihungsparty<br />
garantiert wieder zum kommunikativen,<br />
behaglichen Haupttreffpunkt<br />
wird.<br />
Detaillierte Informationen zum effektvollen<br />
Küchen-Tuning fi nden<br />
sich auch im Web unter:<br />
www.umzugsratgeber.net/<br />
kuechenratgeber.htm<br />
STS
Nr. 1 | Januar 2006 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />
Seite 21
Seite 22 <strong>Wohnungswechsel</strong> Nr. 1 | Januar 2006<br />
Gedanken in der neuen Wohnung<br />
<strong>Umzug</strong> geschafft:<br />
Tag 5 in der neuen Wohnung. Gleich kommt der Hausmeister mit<br />
einem Tischler, um in der Küche ein paar Dielen zu erneuern. Das<br />
machen die ganz ohne dass ich sie dazu aufgefordert hätte, einfach<br />
so, weil sie „durch“ sind! Ich bin positiv überrascht über so viel<br />
instandhalterisches Engagement von Seiten der Hausverwaltung,<br />
dabei ist es nicht einmal ein frisch saniertes Haus, wo verbliebene<br />
Mängel eher mal beseitigt werden, sondern ein ganz normaler Berliner<br />
Altbau.<br />
Das Einräumen und Einrichten ist jetzt erst mal geschafft, die (neun!)<br />
<strong>Umzug</strong>skisten sind ausgepackt, die wenigen Möbel verteilen sich gut in<br />
den beiden großen Räumen und der Küche. Das Gefühl von Weitläufi gkeit<br />
bleibt glücklicherweise erhalten, passend zu diesem wunderbaren<br />
Blick aus dem dritten Stock raus auf den Rudolfplatz. Vorhänge braucht<br />
es eigentlich nicht, denn es gibt kein Gegenüber. Meine Vormieterin hatte<br />
auch keine, doch aus Gründen der Gemütlichkeit will ich von dieser<br />
Tradition abweichen. Der erste Versuch war allerdings ein Flop, in zwei<br />
Zentimetern Tiefe trifft der Bohrer auf Eisen. Na, mal sehen, es muss ja<br />
nicht alles in der ersten Woche passieren.<br />
Ich bin richtig entzückt!<br />
Ich glaube, in dieser Wohnung werde ich lange bleiben. Sie ist wie für<br />
mich gebaut und bietet (fast) alles, was ich im Laufe meiner bisherigen<br />
Wohn- und <strong>Umzug</strong>serfahrung als angenehm und schön erlebt habe:<br />
hohe Altbaudecken mit Stuck, Flügeltüren, abgezogene Dielen, einen<br />
großen Erker und einen Balkon. Dazu nach vorne und hinten jede Menge<br />
Aussicht, ich bin richtig entzückt! Im Frühling wird es in den großen,<br />
verbundenen Höfen, die sich hinter dem Haus bis zur Spree erstrecken,<br />
grünen so weit das Auge reicht. Ein echtes Geschenk!<br />
„Das ist deine erste eigene Wohnung, die ein bisschen Stil hat“, sagte<br />
mein liebster Freund, als er herumging und begutachtete, wie ich die<br />
Gegenstände in den Räumen verteilt hatte. Das ist ein großes Lob. Von<br />
uns beiden ist nämlich immer er derjenige, der es locker hinbekommt,<br />
aus nichts eine gute Atmosphäre zu schaffen – mir scheint, ein bisschen<br />
habe ich im Laufe der zehn Jahre des Zusammenwohnens doch von ihm<br />
gelernt.<br />
Erst mal mit dem Nötigsten einziehen<br />
Dabei habe ich noch fast gar nichts getan, nichts angeschafft, Vorhänge<br />
und ein Teppich fehlen – aber zu wenig ist bei weitem besser als zu<br />
viel! Das ist eine der Maximen angenehmen Wohnens, hinter der ich jetzt<br />
voll stehe: Erst mal mit dem Nötigsten einziehen, nur alles benutzbar<br />
machen und sonst nichts weiter verändern. Indem ich mich dann in den<br />
Räumen aufhalte und den „Spirit of Place“ erlebe, ergeben sich die fehlenden<br />
bzw. noch notwendigen Dinge wie von selbst. Wenn ich meine<br />
Habe dann in den vorhandenen Regalen, im Sideboard und auf den Kleiderhaken<br />
und Ständern verteilt habe, dann erkenne und fühle(!) ich, ob<br />
mir noch ein Schrank oder ein anderes Behältnis fehlt. Ich kaufe es nicht<br />
einfach so, weil es im Laden oder im Prospekt gut aussieht und schon<br />
noch irgendwo hinpasst.<br />
Raufaser weiß und alles neu<br />
Wie anders bin ich früher an neue Räume herangegangen! Einziehen bedeutete<br />
immer erst mal voll renovieren. Egal in was für einem Zustand<br />
die Zimmer waren, „Raufaser weiß“ und „alles neu“ musste sein, was<br />
eine Art Aneignung des Ambientes durch mühselige und anstrengende<br />
Bearbeitung der Oberfl ächen bedeutete. Diese Herangehensweise hatte<br />
ich von meinem Vater übernommen. Es beschränkte sich nicht aufs<br />
Streichen und Tapezieren, mein In-Besitz-Nehmen einer Wohnung war<br />
auch immer mit scharfem Gerät, Staub, Lärm und gewalttätigen Eingriffen<br />
verbunden: Ich eroberte das Gelände sozusagen mit der Schlagbohrmaschine,<br />
brachte überall Regale und Beleuchtungen, Verkleidungen<br />
und Podeste an, ohne je Rücksicht auf die Gegebenheiten zu nehmen:<br />
Ich erschuf die Wohnung, die ich bewohnen wollte, praktisch erst durch<br />
mein brachiales Vorgehen – das ja immer auch bedeutete, beim Auszug<br />
einen ähnlichen Aufstand machen zu müssen, um alles wieder zu verspachteln<br />
und in eine neutrale Ordnung zurückzuversetzen.
Ein Loch bohren? Um Himmels Willen!<br />
Wie anders ist es doch jetzt! Die Wohnung, die wir gerade verlassen haben,<br />
erforderte nur ein paar wenige ausbessernde Pinselstriche, minimale<br />
Füllarbeiten und ein bisschen Putzen – und sieht nun genauso<br />
„topmodernisiert“ aus wie beim Einzug. Das kommt, weil ich mittlerweile<br />
von meinem Lebensgefährten die innere Abneigung übernommen habe,<br />
Eingriffe in die Substanz vorzunehmen, die nicht unbedingt sein müssen.<br />
Ein Loch bohren? Mit einer Maschine? Gar so, dass man da etwas anbringen<br />
kann, das auch ein Gewicht trägt? Um Himmels Willen! Geht es<br />
nicht auch anders? Besser, man stellt etwas auf den Boden oder hängt<br />
Dinge an vorhandene Leisten, Träger, Rohre, Geländer – jede Alternative<br />
ist zu überdenken, inklusive des Verzichts, bevor so etwas Heftiges, Lautes<br />
und Gewalttätiges wie eine Bohrmaschine zum Einsatz kommt.<br />
Sich seine Umwelt nach eigenem Willen gestalten<br />
Früher habe ich diese Haltung belächelt, oft hat sie mich auch geärgert,<br />
denn sie erschien mir als bloße Behinderung: Ich hatte meine gestalterische<br />
Idee und wollte sie auf die Schnelle – mit allen Mitteln! – umsetzen.<br />
Da die Technik das Gerät zur Verfügung stellt und Materialien wie auch<br />
Energie erschwinglich sind, spricht doch nichts dagegen, sich seine Umwelt<br />
nach eigenem Willen zu gestalten. Warum sollte ich auf diese Möglichkeiten<br />
verzichten und mich den Verhältnissen anpassen, wie ich sie<br />
gerade vorfi nde?<br />
Die Vorstellung von Schönheit und Glück<br />
Wer jetzt glaubt, an dieser Stelle komme ich mit Öko, Nachhaltigkeit und<br />
Ressourcenschonung, täuscht sich. Klar, das alles ist unbestritten lebenswichtig<br />
für die Zukunft der Menschheit, aber mal ehrlich: Wie nachhaltig<br />
wirken diese guten (aber rein „vernünftigen“) Gründe in der eige-<br />
nen Psyche, wenn es ums ureigene Wohlbefi nden, um die Vorstellungen<br />
von Schönheit und Glück, von gutem Leben geht?<br />
Woher nehme ich eigentlich meine (Wunsch-)Vorstellungen?<br />
Lassen wir die Vernunft beiseite – es ist etwas anderes, das mich dankbar<br />
sein lässt, heute nicht mehr immer und überall gleich „durchgreifen“<br />
zu müssen: Eben diese Vorstellung vom Schönen ist nämlich der Knackpunkt,<br />
den es genauer zu betrachten gilt. Wenn ich meine Umgebung<br />
nur als zu gestaltendes Material ansehe und nicht als vorhandene Form<br />
mit eigener Geschichte und eigenem Recht, woher nehme ich dann eigentlich<br />
meine (Wunsch-)Vorstellungen, wie die Dinge aussehen sollen?<br />
Offensichtlich wachsen sie nicht in mir, denn mit Bestehendem halte<br />
ich mich ja gar nicht erst auf, gebe den Dingen so, wie sie sind, keine<br />
Chance, eine Zeit lang auf mich zu wirken. Wenn ich sofort umplane<br />
und umarbeite, umgehe ich das Fühlen dessen, was ist, kann also gar<br />
nicht erkunden, was mich wirklich stört, was mir gut tut und was mir<br />
Nr. 1 | Januar 2006 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />
Seite 23<br />
in einer konkreten Umgebung fehlt. Ich bleibe dann im Reich des Denkens<br />
hängen: Denke, dass das, was da im Laden oder im Prospekt wunderbar<br />
aussieht, auch für mein Arbeitszimmer gut sein müsste, denke,<br />
dass die Farbkombination, die in der Ausstellungshalle bei Kunstlicht so<br />
exotisch wirkt, auch in meinem hellen dritten Stock gut kommt – und ich<br />
irre mich!<br />
Meine Erwartung, etwas Schönes zu schaffen, wurde enttäuscht<br />
Oh, wie oft habe ich mich schon geirrt! Und immer war es mit Aufwand<br />
und Kosten verbunden, hat mich angestrengt, mir richtig Mühe gemacht,<br />
und letztlich war es ein Nichts, ja schlimmer als ein Nichts, denn ich war<br />
enttäuscht, weil meine Erwartung, um mich herum etwas Schönes zu<br />
schaffen, wieder einmal enttäuscht wurde. Was wiederum die Aufgabe,<br />
ein weiteres Mal alles umzugestalten, nahe legte – es war dann nur eine<br />
Frage des Geldes, wann es wieder so weit war.<br />
Augenlust bleibt auf den Sehsinn beschränkt<br />
Natürlich ist das Anspringen auf schöne Dinge in Katalogen, in Läden, in<br />
fremden Wohnungen und in Schaufenstern auch ein Gefühl. Aber es ist<br />
unverbunden mit dem eigenen Raum, ihm wird keine Zeit gegeben, es<br />
taucht isoliert auf und entschwindet wieder, bietet jedenfalls keinen wirklichen<br />
Anhalt für das Wachsen eines echten Bedürfnisses. Es entsteht in<br />
der Regel durch reine Augenlust und bleibt auf den Sehsinn beschränkt<br />
– wogegen das Zimmer, in dem ich mich aufhalte, auf meinen ganzen<br />
Körper, ja meine psychophysische Leiblichkeit einwirkt. Und zwar lang<br />
und stetig genug, so dass ich das dann auch bemerken, in Gedanken<br />
und Worte fassen kann. Dann erst weiß ich, was ich will.<br />
Das Projekt Küchenrenovierung ins Frühjahr vertagt<br />
Als Nächstes rede ich mit jemandem darüber. Manchmal ist das gut,<br />
manchmal eher kontraproduktiv. (Wer die Intuition hat, der eigene<br />
Wunsch sei gewiss auch das Richtige, schweigt am besten!) Zum Glück<br />
habe ich mit M. erst mal über meine Idee geredet, die hellgrauen Wände<br />
in der Küche doch lieber weiß zu streichen, am besten gleich. Die<br />
Farbe habe ich mir zwar schon mal gekauft, aber das Projekt „Küchenrenovierung“<br />
ist jetzt ins Frühjahr vertagt. Eigentlich sieht das Hellgrau<br />
nämlich gar nicht so schlecht aus, es war einfach ein besonders trüber<br />
Tag gewesen, als ich es in der Abenddämmerung zum ersten Mal richtig<br />
wahrgenommen und innerlich abgelehnt hatte. Im Frühling kann ich<br />
dann auch gleich das Fenster mit streichen, so habe ich nur einmal eine<br />
Baustelle.<br />
Claudia Klinger<br />
www.claudia-klinger.de/digidiary
Seite 24 <strong>Wohnungswechsel</strong> Nr. 1 | Januar 2006<br />
Meldeamt online: Zwischen Wunsch und Wirklichkeit liegen Welten<br />
E-Government auf der Kriechspur<br />
Nutzen Stadtverwaltungen das<br />
Internet für besseren Bürgerservice?<br />
Sind die Online-Rathäuser<br />
informativ und bürgernah<br />
gestaltet? Wo kann man<br />
schon jetzt online Ummeldeformalitäten<br />
erledigen? Das <strong>Wohnungswechsel</strong>-Magazin<br />
hat fast<br />
200 deutsche Online-Stadtverwaltungen<br />
unter die Lupegenommen.<br />
Der im Jahr 2003<br />
erstmals durchgeführte Meldeämtertest<br />
der Pronto GmbH<br />
wurde im Herbst 2005 aktualisiert,<br />
um Veränderungswerte<br />
zu überprüfen und diese zu<br />
dokumentieren. Geprüft wurden<br />
die Online-Inhalte virtueller<br />
Rathäuser von 190 deutschen<br />
Großstädten mit mehr<br />
als 50.000 Einwohnern hinsichtlich<br />
ihrer Bürgernähe im<br />
Bereich des Meldewesens. Der<br />
Test umfasste damals wie heute<br />
Folgendes: Stehen Meldeformulare<br />
zum Download bereit<br />
und sind diese gegebenenfalls<br />
online ausfüllbar? Außerdem<br />
wurde ermittelt, ob eine<br />
Kontaktmöglichkeit per E-Mail<br />
angeboten ist und ob im Web<br />
u. a. Adresse und Öffnungszeiten<br />
des zuständigen Amtes<br />
angegeben sind. Schließlich<br />
wurden die Webseiten bezüglich<br />
der Übersichtlichkeit und<br />
Benutzerfreundlichkeit (Usability)<br />
ihres Inhaltes beurteilt.<br />
Die Ergebnisse im Einzelnen:<br />
„Formularservice“<br />
Bei 129 von 190 beurteilten<br />
Städten (68 Prozent)<br />
fi nden interessierte Privatpersonen<br />
alle erforderlichen<br />
Formulare<br />
vor. Gegenüber 2003<br />
haben sich somit 23<br />
Städte-Websites gesteigert,<br />
das entspricht<br />
einer Verbesserung von<br />
12 Prozent. Verwunderlicherweise<br />
haben vier Großstadtportale<br />
inzwischen die<br />
vormals vorhandenen Meldeformulare<br />
von ihren Seiten verbannt.<br />
Insgesamt verbleiben immerhin<br />
61 Städte (32 Prozent), die nach<br />
wie vor keinerlei Meldeformulare<br />
auf ihren Internet-Seiten bereitstellen.<br />
Wo sind Formulare sogar online<br />
ausfüllbar?<br />
Von den 129 Städten, die auf ihrer<br />
Homepage Formulare anbieten,<br />
können diese bei lediglich<br />
drei Städteauftritten nicht online<br />
ausgefüllt werden. Auch hier registrierten<br />
die Tester einen ähnlichen<br />
Zuwachs im Vergleich zu<br />
2003: 24 Großstadtportale bieten<br />
inzwischen online ausfüllbare<br />
Formulare an, was einem Zuwachs<br />
von immerhin 18 Prozent<br />
entspricht.<br />
Dutzende veraltete Vordrucke<br />
Ein zu beklagendes Manko ist,<br />
dass auf diversen Städteseiten<br />
weiterhin veraltete Anmeldungsvordrucke<br />
bereitgestellt werden,<br />
in denen die Meldung des Wohnungsgebers<br />
(Vermieters) erfragt<br />
wird. Dieser Teil muss jedoch<br />
bereits seit Sommer 2004<br />
nicht mehr ausgefüllt werden.<br />
Zwar weisen einige Meldebehörden<br />
textlich auf diesen Umstand<br />
hin, doch da davon auszugehen<br />
ist, dass viele Besucher diesen<br />
Hinweis überlesen, wäre es<br />
in puncto Bürgerservice-Gedanke<br />
wünschenswert, die Formulare zu<br />
aktualisieren. Eine weitere nütz-<br />
liche Serviceleistung (die sich bei<br />
weitem nicht bei allen Städteauftritten<br />
fi ndet) ist, zusätzlich zum<br />
Link auf das jeweilige Formular<br />
den kostenlosen Download des<br />
Adobe-Readers anzubieten. Dies<br />
erspart weniger versierten Internet-Usern<br />
– die dieses Modul zuvor<br />
nicht auf ihrem PC installiert<br />
hatten – einige Unklarheiten und<br />
Mühen.<br />
Adresse, Öffnungszeiten und<br />
E-Mail-Kontakt<br />
Adresse und Öffnungszeiten fi ndet<br />
der User glücklicherweise<br />
durchweg auf allen Städteseiten,<br />
auch wenn er leider des Öfteren<br />
aufgrund schlechter Navigationsstrukturen<br />
zunächst lange<br />
und umständlich danach suchen<br />
muss. Vereinzelt ist es möglich,<br />
den ausgefüllten und unterschriebenen<br />
Meldeschein zusammen<br />
mit einer Kopie der Ausweispapiere<br />
an das Meldeamt zu schicken<br />
oder zu faxen. Dies ist<br />
ein lobenswertes und zugleich<br />
zeitsparendes Serviceangebot.<br />
Da diese Verfahrensweise in der<br />
Regel (noch?) keinesfalls allerorts<br />
gebräuchlich ist, wird sich in vielen<br />
Großstädten der persönliche<br />
Gang zum jeweils zuständigen<br />
Einwohnermeldeamt auch in Zukunft<br />
nicht vermeiden lassen.<br />
„Informationen bündeln“ lautet<br />
das Motto<br />
Bezüglich der Möglichkeit, bei anstehenden<br />
Fragen unkompliziert<br />
per E-Mail mit dem Amt in Verbindung<br />
zu treten, gibt es Folgendes<br />
zu vermelden: Zwar haben lobenswerterweise<br />
inzwischen acht<br />
der vor zwei Jahren ermittelten<br />
noch neun ausstehenden Großstadtmeldeämter<br />
ihren E-Mail-<br />
Kontakt zu den Sachbearbeitern<br />
des Einwohnermeldeamtes ergänzt,<br />
doch es bleibt ein allerletztes<br />
„schwarzes Schaf“, das nach<br />
wie vor keine Kontaktmöglichkeit<br />
auf diesem Weg bietet: Der unzeitgemäße<br />
Internetauftritt der<br />
Stadt Pulheim.<br />
Allgemein gilt: Nützlich wäre es,<br />
die E-Mail-Adresse sowie alle notwendigen<br />
Formulare und Informationen<br />
auf einer Webseite zu<br />
bündeln (oder wenigstens auf einer<br />
Seite zu integrieren, auf der<br />
sich sämtliche Angaben des jeweiligen<br />
Meldeamtes befi nden).<br />
Denn teilweise sucht man nach<br />
den begehrten Informationen leider<br />
so zeitintensiv wie nach der<br />
sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen<br />
…<br />
Fazit des Meldämtertests<br />
Umziehenden sämtliche notwendige<br />
Informationen online anzubieten<br />
funktioniert vielerorts einwandfrei.<br />
Das stellen diverse<br />
Stadtverwaltungen anschaulich<br />
unter Beweis. Die vorgefundenen<br />
– noch dazu leicht zu behebenden<br />
– Service-Lücken damit zu rechtfertigen,<br />
dass große Städte bessere<br />
Möglichkeiten und Ressourcen<br />
hätten, ihren Internet-Auftritt<br />
zu gestalten, sollte kein akzeptabler<br />
Grund sein. Denn zwar fi nden<br />
sich einige Großstadtportale (wie<br />
beispielsweise München), deren<br />
Service durchweg gut und kaum<br />
mehr zu verbessern ist. Betrachtet<br />
man jedoch gleichzeitig den<br />
Endbereich der nach Einwohnerzahlen<br />
gestaffelten Liste von 190<br />
Städten, so fi nden sich darunter<br />
auch kleinere Städte wie Delmenhorst,<br />
Kerpen oder Neu-Ulm,<br />
bei denen Umziehende sämtliche<br />
notwendigen Informationen und<br />
Formulare vorfi nden. Dies sollte<br />
ein Beleg dafür sein, dass bürgernaher<br />
und benutzerfreundlicher<br />
Online-Meldeservice unabhängig<br />
von der Größe einer Stadt<br />
einwandfrei funktionieren kann.<br />
STS<br />
Den komplette Einwohnermeldeämtertest<br />
inklusive Direkt-Links<br />
zum jeweiligen Meldeamt hält die<br />
Webseite www.meldeaemter.de<br />
bereit.
Nr. 1 | Januar 2006 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />
Seite 25
Seite 26 <strong>Wohnungswechsel</strong> Nr. 1 | Januar 2006<br />
Top-20-Handwerkertipps vom Profi<br />
Renovieren leicht<br />
Nachdem die alte Wohnung für die Übergabe wieder in den Ursprungszustand<br />
versetzt und auf Vordermann gebracht wurde, können<br />
die Renovierungsenergien endlich ungehindert in die individuelle<br />
Gestaltung der eigenen, neuen vier Wände fl ießen. Und diesmal<br />
soll natürlich alles reibungsloser als beim letzten <strong>Umzug</strong> verlaufen<br />
und obendrein viel schöner aussehen – am besten genauso, wie es<br />
tagtäglich in den populären Renovierungssendungen im Fernsehen<br />
präsentiert wird. Genau in diesen Magazinen erledigen jedoch<br />
meist Profi s ruck, zuck solche Arbeiten und kennen obendrein natürlich<br />
fast jeden entsprechenden Tipp und Trick. Wer wegen seiner<br />
„zwei linken Hände“ an dieser Stelle verzweifeln möchte und sich<br />
nicht alle Anregungen aus dem Fernsehen merken kann und will,<br />
bekommt hier die Gelegenheit, einige pfi ffi ge Ideen abzustauben.<br />
Streichen „zack, zack“ oder Nobelnote?<br />
Durch geschickte Farbgestaltung lassen sich Räume optisch bezüglich<br />
ihrer empfundenen Größe, Raumhöhe usw. verändern. Aufwendig, aber<br />
effektvoll ist es, einzelne Seitenwände in unterschiedliche Farbnuancen<br />
zu kleiden. Eine einzelne Wandseite kann dabei in einem kräftigen, deckenden<br />
Ton gehalten werden. Die übrigen Wandseiten erhalten den<br />
gleichen Farbton, allerdings in einer wesentlich helleren Variante. Wer<br />
sich gegen klassisch-weiße Wände entscheidet, verpasst seinen Räumen<br />
einen besonders edlen Effekt, indem die Decken weiß gestrichen<br />
werden. Zudem wird der Wandübergang zur Decke in diesem Fall auf einer<br />
Breite von 10-15 Zentimetern weiß abgesetzt. Dies gelingt am besten<br />
mit einem Zollstock, einem Bleistift und Klebeband. Danach folgt der<br />
Deckenanstrich. Ist auch er vollständig ausgetrocknet, wird das Klebeband<br />
entfernt, und die obere Kante sowie der Rest der Wand werden von<br />
Hand vorsichtig mit dem gewählten Farbton abgedeckt. Ungenauigkeiten<br />
in der Ausführung lassen sich mit einer geschmackvollen, farblich<br />
angepassten Kordel oder Bordüre kaschieren.<br />
Auffallende Effekte an die Wand zaubern<br />
Eintönig weiße Wände lassen sich nicht nur mit einfachen Farbfl ächen<br />
gestalten. Mit der entsprechenden Technik zaubert man weitere tolle<br />
Effekte an die Wand. Möglichkeiten gibt es viele: Ob Schwamm- oder<br />
Tupftechniken zum Einsatz kommen, Wände gewischt werden oder mittels<br />
Wickeltechnik in neuem Glanz erstrahlen oder dekorative Motive unter<br />
Zuhilfenahme von Schablonen zu neuer Wandzierde verhelfen – mit<br />
ein wenig zeitlichem Aufwand und handwerklichem Geschick lassen sich<br />
Ihre neuen vier Wände ganz individuell gestalten.<br />
Schwamm- und Tupftechnik: Mutige vor!<br />
Die Porenstruktur der zu verwendenden Naturschwämme, die Stärke des<br />
Drucks beim Auftupfen der Farbe, die Dichte der aufgetragenen Tupfen<br />
sowie die Auswahl und Anzahl der Farben schaffen lebendige Flächen<br />
mit leuchtenden Farbpigmenten. Dennoch wirken die Wände aus der<br />
Entfernung betrachtet nicht allzu bunt oder gar unruhig. Ton-in-Ton-Kontraste<br />
wirken dabei besonders edel und harmonisch.<br />
Dank Wischtechnik – ein Hauch von Toskana im Heim<br />
Von der Sonne gebleichte und verwitterte Wände toskanischer<br />
Häuser sind Vorbilder für diese Technik. Sprich:<br />
Mit dieser Technik erhält Ihr Zuhause einen mediterranen<br />
gemacht<br />
Stil. Die entsprechende Wirkung entsteht insbesondere bei der Verwendung<br />
von natürlichen, erdigen Tönen oder gedeckten, aufgehellten Farbtönen,<br />
die mit verschiedenen Werkzeugen aufgetragen werden. Je nach<br />
Untergrund eignen sich hierfür Pinsel, Schwämme und Stoffl appen oder<br />
große Glättspachtel. So entstehen verwaschene Übergänge von transparenten<br />
und übereinander liegenden Farbschichten oder abgeblätterte,<br />
raue und rissige Flächen. Üblicherweise werden zwei bis drei Farbschichten<br />
nacheinander aufgetragen. Profi tipp: Durch die Beigabe von<br />
Quarzsand in die erste Farbschicht erhält die Oberfl äche eine zusätzliche<br />
feine Struktur.<br />
Frisch gewickelt<br />
Bei dieser beliebten Technik entstehen mit Hilfe von Wickeln aus Fensterleder,<br />
fusselfreien Stoffen (Baumwolle, Leinen, grobe Jute) oder dünnen<br />
Plastikfolien markante, lebendige Strukturen und plastisch wirkende<br />
Muster. Je gröber die Materialien der Wickel, desto rustikaler und knittriger<br />
erscheint das Ergebnis. Die Farben können, je nach Geschmack, Ton<br />
in Ton oder kontrastreich gewählt werden.<br />
Schablonieren Sie mit!<br />
Schablonen sind ein weit verbreitetes Hilfsmittel, um sich wiederholende<br />
Muster und Ornamente zu erzeugen. Im Handel fi ndet sich ein umfangreiches<br />
Repertoire an Fertigmotiven. Damit das Ergebnis perfekt wird,<br />
sind allerdings neben der richtigen Farbkonsistenz, dem korrekten Aufl egen<br />
und Andrücken der Schablone und dem exakten Auftragen der Farbe<br />
zusätzlich ein wenig Geschick und vor allem Geduld erforderlich.<br />
Wer gerne ein schickes Muster an der Wand hat, muss nicht gleich die<br />
Wand bemalen. Dieses Ziel ist auch einfacher zu erreichen. Tapeten sind<br />
wieder „in“ und in allen erdenklichen Mustern und Farbkombinationen<br />
erhältlich. Man kann sogar seine Tapeten selbst gestalten und bedrucken<br />
lassen. Bevor Sie jedoch mit Ihrem selbst gestalteten Design Freunde<br />
beeindrucken, muss erst mal die Tapete an die Wand. Das klingt nicht<br />
einfach, aber mit den Profi -Tipps in der kommenden Ausgabe des WwM<br />
fällt es sogar Anfängern leicht.<br />
Oder haben Sie schon einmal daran gedacht, ein besonderes Ambiente<br />
durch einen schönen Wandspruch entstehen zu lassen? Reime, Aphorismen,<br />
Zitate oder Textauszüge verschönern Ihren Raum oder das Treppenhaus,<br />
wie wäre das? Die vorgefertigten oder selbst kreierten Zeilen<br />
sind über den exklusiven Fachhandel zu beziehen oder können im Internet<br />
bestellt werden. Und dann benötigt man nur noch eine ruhige<br />
Hand und ein gutes Augenmaß, um<br />
die selbstklebenden Lettern von ihrer<br />
Trägerfolie auf die Wand zu applizieren.<br />
MW<br />
(Teil 1)<br />
Lesen Sie in der nächsten Ausgabe<br />
des WwM den zweiten Teil unseres<br />
Specials „Top-20-Handwerkertipps<br />
vom Profi “ mit dem Titel „Tapezieren<br />
leicht gemacht!“
Nr. 1 | Januar 2006 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />
Bastelecke<br />
Selbstgestaltete Fotoalben und Adressbücher<br />
Beim Packen der <strong>Umzug</strong>skartons<br />
in Ihrer bisherigen Wohnung<br />
oder nach dem Auspacken<br />
sind Ihnen sicherlich viele<br />
Fotos und Adressnotizen entgegengekommen.<br />
Warum diese<br />
nicht endlich einmal ordentlich<br />
archivieren? Jetzt ist eine perfekte<br />
Gelegenheit dazu. Wir haben<br />
ein paar Anregungen, mit<br />
denen sich nicht nur Ordnung<br />
in das Chaos bringen lässt.<br />
Denn Spaß macht es obendrein.<br />
Los geht’s!<br />
Schlichte Fotoalben, Adress- oder<br />
Tagebücher sind mit ganz einfachen<br />
Schritten zu veredeln und<br />
werden so zu einem individuellen<br />
Erinnerungsstück. Vor und nach<br />
einem <strong>Umzug</strong> ist es ja meist so,<br />
dass einem lose Fotos oder irgendwann<br />
einmal schnell notierte<br />
Adressen und Telefonnummern<br />
in die Hände fallen. Sind sie<br />
zum Wegwerfen zu schade, sammelt<br />
man sie zunächst am besten<br />
in einer Box. Nachdem sich das<br />
<strong>Umzug</strong>schaos gelichtet hat, heißt<br />
es jetzt Ordnung in die Zettelwirtschaft<br />
zu bringen. Und das Gute<br />
obendrein: Kinder sind sinnvoll<br />
beschäftigt und haben gleichzeitig<br />
großen Spaß, bei den Arbeitsschritten<br />
zu helfen.<br />
Man braucht:<br />
✹ Samtbänder, Spitzen,<br />
Kordeln, Borten oder<br />
textile Geschenkbänder<br />
✹ ein Stück festen Stoff<br />
in der Größe des<br />
Buches mit einer<br />
Zugabe von 3 cm<br />
✹ doppelseitiges<br />
Klebeband/<br />
Teppichklebeband<br />
✹ Alleskleber<br />
✹ Stecknadeln<br />
✹ Schere<br />
Und so einfach geht’s:<br />
Buch bespannen<br />
Das Buch aufgeklappt auf den<br />
Stoff legen. Mit der Zugabe von<br />
3 Zentimeter rundherum anzeichnen<br />
und ausschneiden. Buchdeckel<br />
und Buchrücken mit doppelseitigem<br />
Klebeband am Stoff<br />
befestigen (das Buch dabei aufklappen,<br />
damit genug Spielraum<br />
zum Schließen bleibt). Anhand<br />
der Breite des Buchrückens den<br />
Stoff zu beiden Seiten oben und<br />
unten jeweils zweimal einschneiden.<br />
Dann den Streifen entweder<br />
nach innen klappen und befestigen<br />
oder (falls kein Platz zum Hineinklappen<br />
ist) abschneiden und<br />
die kleine Kante ankleben. Den<br />
an den Deckeln überstehenden<br />
Stoff nach innen falten und noch<br />
einmal umklappen, so dass die<br />
fransige Kante verborgen ist. Mit<br />
dem Klebeband nun dauerhaft fi -<br />
xieren.<br />
Seite 27<br />
Verzieren<br />
Das Adressbuch oder Fotoalbum<br />
gilt es nun mit den<br />
ausgewählten Bändern, Borten<br />
etc. zu schmücken. Schon kann’s<br />
losgehen, das Buch mit Inhalten<br />
zu füllen.<br />
Inhalte aufarbeiten<br />
Fügen Sie Fragmente aktueller<br />
Informationen zusammen. Entsorgen<br />
Sie veraltete Anschriften,<br />
angestaubte Versicherungsnummern,<br />
inzwischen ungültige Mailadressen.<br />
Schließlich beginnt mit<br />
dem <strong>Umzug</strong> ja auch ein – mindestens<br />
in Teilen – neuer Lebensabschnitt,<br />
in dem Sie „entrümpeln<br />
und sich neu ordnen“. Sie<br />
werden sich wundern, wie gerne<br />
Sie zukünftig Ihr neues, individuell<br />
gestaltetes Kontaktbuch in die<br />
Hand nehmen werden.<br />
STS
Seite 28 <strong>Wohnungswechsel</strong> Nr. 1 | Januar 2006<br />
Empfehlung der Redaktion<br />
Powertalking<br />
nach dem <strong>Umzug</strong><br />
Im selben Vorwahlbereich kann die bisherige Telefonnummer nach<br />
dem <strong>Wohnungswechsel</strong> beibehalten werden. Auch ist der <strong>Umzug</strong><br />
in die neuen vier Wände eine bewährte Gelegenheit, den Telefontarif<br />
zu aktualisieren. Für derartige Aufgaben stellt die T-Com eigens<br />
Dienste im Web bereit. Die Online-Ummeldung des Telefonanschlusses<br />
hat Vorteile, und man spart obendrein Zeit.<br />
Vielen dürfte neu sein, dass sich<br />
etliche Einstellungen und persönliche<br />
Daten des Telefonanschlusses<br />
selbst verwalten lassen – und<br />
das von daheim am PC und rund<br />
um die Uhr. T-Com stellt im persönlichen<br />
Bereich „Meine T-Com“<br />
diese Funktionen online zur Verfügung.<br />
Dem Kunden stehen unter<br />
anderem Tarifrechner, -berater<br />
und -tabellen zur Verfügung,<br />
mit denen sich der passende Anschluss<br />
und Tarif ermitteln und<br />
beauftragen lässt. Neu ist: Ohne<br />
Kosten kann der Telefonbucheintrag<br />
selbstständig angepasst<br />
werden.<br />
Fazit der Redaktion<br />
Vor Besuch der Webseiten empfi<br />
ehlt es sich, die Kundennummer,<br />
die Daten der Bankverbindung<br />
und die des bisherigen<br />
Anschlussinhabers bereitzuhalten.<br />
In diesem Fall sollte der reibungslosen<br />
Telefon-Ummeldung<br />
kaum etwas im Wege stehen. Die<br />
Online-Verwaltung des Telefonanschlusses<br />
mit Hilfe von „Meine T-<br />
Com“ ist praktisch. Neben der reibungslosen<br />
Funktionalität – trotz<br />
der vielen Optionen – hat uns unter<br />
anderem die Möglichkeit überzeugt,<br />
den eigenen Telefonbucheintrag<br />
kostenlos zu aktualisieren.<br />
Aus diesem Grund erhält „Meine<br />
T-Com“ eine Empfehlung der Redaktion.<br />
Mehr Informationen unter:<br />
www.t-com.de/meine-t-com<br />
www.telefonanschluesse.de<br />
Spartipp:<br />
Sie sparen bares Geld, wenn<br />
Sie bei Ihrem <strong>Umzug</strong> der<br />
T-Com den Anschluss und<br />
den Namen des Vormieters<br />
mitteilen. Sofern eine<br />
Übernahme des vorhandenen<br />
Anschlusses möglich<br />
ist, zahlen Sie nur die Hälfte<br />
der Bereitstellungskosten,<br />
verglichen mit den Kosten<br />
für einen Neuanschluss.
Nr. 1 | Januar 2006 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />
Seite 29<br />
Weniger <strong>Wohnungswechsel</strong> in Deutschland<br />
Die Zahl der Privatumzüge in andere Gemeinden<br />
ist laut Statistischem Bundesamt<br />
rückläufi g. Die Wanderungsstatistik<br />
weist für das Jahr 2004<br />
innerhalb Deutschlands einen<br />
Rückgang von 1,84 Prozent aus. Das<br />
sind immerhin 68.890 Privatumzüge weniger<br />
als im Jahr 2003. Insgesamt registrierte<br />
das Bundesamt 3.737.098<br />
Ortswechsel im Jahr 2004.<br />
Wanderungsvolumen<br />
Die Wanderungsstatistik wird seit 1950 durchgeführt. Zur Erfassung<br />
der Umzüge innerhalb Deutschlands werden die Anmeldescheine bzw.<br />
Anmeldedaten oder entsprechende Datensätze der Meldeämter herangezogen.<br />
Die zeitraumbezogene Wanderungsstatistik weist die Wanderungsfälle<br />
aus, was jedoch nicht der Anzahl der tatsächlich umziehenden<br />
Personen entspricht. Als Wanderung im vorstehenden Sinne gilt jedes<br />
Beziehen einer Wohnung als alleinige Wohnung oder Hauptwohnung<br />
und jeder Auszug aus einer alleinigen Wohnung oder Hauptwohnung.<br />
Umzüge seit acht Jahren rückläufi g<br />
Die Wanderungsstatistik belegt einen seit Jahren rückläufi gen Trend.<br />
Erfasste das Bundesamt im Jahr 1997 mehr als 4,01 Millionen <strong>Wohnungswechsel</strong>,<br />
waren es 2004 noch 3,74 Millionen. Der Rückgang fi el<br />
im vergangenen Jahr mit 68.890 Umzügen doppelt so hoch aus wie der<br />
Vergleichswert der Jahre 2002/2003 (37.342).<br />
Zahl der Privathaushalte steigt an<br />
Seit 1991 stieg die Zahl der Privathaushalte um 11 Prozent an. Insgesamt<br />
registrierte das Statistische Bundesamt 39,1 Millionen Privathaushalte<br />
(Stand: 3/2004). Davon sind 42,2 Prozent Eigentümer, 55,5 Prozent<br />
Mieter und 2,3 Prozent Untermieter. Die Statistiker erkennen immer<br />
mehr Haushalte, in denen durchschnittlich immer weniger Menschen leben.<br />
<strong>Wohnungswechsel</strong> werden einfacher<br />
Inwieweit das zum 1. Juni 2005 geänderte Mietrecht Einfl uss auf die Zahl<br />
der Umzüge nimmt, ist ungewiss. Seit diesem Tag gilt: Mieter können ihren<br />
unbefristet abgeschlossenen Mietvertrag generell mit einer Frist von<br />
drei Monaten kündigen. Die Dauer des Mietverhältnisses oder der Zeitpunkt<br />
des Vertragsabschlusses spielen fortan keine Rolle mehr.<br />
Hartz IV: Vielen droht ein <strong>Umzug</strong><br />
In diesem Jahr wird sich die Gesamtzahl der Umzüge durch entsprechende<br />
Aufforderungen an Empfänger des Arbeitslosengeldes<br />
II erhöhen. Bezieher des Arbeitslosengeldes II müssen bei Antragstellung<br />
die Größe der Wohnung und die Anzahl der Personen, die<br />
im Haushalt leben, angeben. Sind die Kosten für die Wohnung „unangemessen“<br />
hoch, können die Arbeitsagenturen den <strong>Umzug</strong> in<br />
eine günstigere Unterkunft verlangen. Nach den Zahlen der Arbeitsagenturen<br />
haben bundesweit zurzeit rund 3,01 Millionen Bedarfsgemeinschaften<br />
Anspruch auf das Arbeitslosengeld II.<br />
JM
Seite 30 <strong>Wohnungswechsel</strong> Nr. 1 | Januar 2006<br />
<strong>Umzug</strong>sfi nanzierung<br />
Worauf man bei Ratenkrediten achten sollte<br />
Was, wenn die notwendigen<br />
Anschaffungen und Wünsche<br />
für die neue Wohnung größer<br />
sind, als es der Inhalt des Geldbeutels<br />
hergibt? Die neuen vier<br />
Wände wollen mit neuen Möbeln,<br />
einer neuen Einbauküche<br />
oder ein paar hübschen Wohnaccessoires<br />
gestaltet werden.<br />
Fest steht jedenfalls, dass ein<br />
<strong>Umzug</strong> immer mit mehr oder<br />
weniger hohen Zusatzausgaben<br />
verbunden ist. Falls dazu das<br />
nötige Kleingeld fehlt, könnte<br />
ein Ratenkredit die Lösung<br />
sein. Hierbei handelt es sich<br />
um ein Darlehen bei einer Bank<br />
mit festem Zinssatz und gleich<br />
bleibenden Raten.<br />
Mit einem Kredit gelangt man bereits<br />
heute an das Geld, das so<br />
dringend für die Neuanschaffungen<br />
benötigt wird. Es ist aber zu<br />
bedenken, dass der Bank nicht<br />
nur der Kredit zurückzuzahlen ist<br />
(Tilgung), sondern auch deren<br />
„Leihgebühr“ (Kreditzinsen). Diese<br />
Rückzahlung wird in Teilbeträgen,<br />
den Raten – geleistet, die<br />
sich aus Zins und Tilgung zusammensetzen.<br />
Was bedeutet was?<br />
Vertragsbegriffe<br />
verständlich erklärt<br />
Nettodarlehensbetrag: Der<br />
nach Abzug aller Kosten tatsächlich<br />
an den Kreditnehmer<br />
ausgezahlte Betrag<br />
Gesamtkredit- oder Finanzierungsbetrag:<br />
Die Summe<br />
aller Kosten, Zinsen und Rückzahlungsverpfl<br />
ichtungen<br />
Rückzahlungs- und Tilgungsbestimmungen:<br />
Der<br />
Vertrag muss klar Auskunft<br />
geben, wie die Rückzahlung<br />
erfolgen soll<br />
Nominal- und Effektivzins:<br />
Nominalzins heißt der Zinssatz,<br />
für den Ihnen die Bank<br />
das Geld überlässt. Der Effektivzinssatz<br />
umfasst außerdem<br />
alle sonstigen Kosten (z. B.<br />
Bankgebühren) und den Tilgungsrhythmus.<br />
Restschuldversicherung: Die<br />
eigentlichen Gesamtkosten<br />
des Kredits ergeben sich erst<br />
aus dem effektiven Jahreszins<br />
zusammen mit den häufi<br />
g sehr hohen Kosten einer<br />
Restschuldversicherung. Diese<br />
sichert die Bank für den Fall<br />
ab, dass der Kunde zahlungsunfähig<br />
wird (oder verstirbt)<br />
und muss im Vertrag angegeben<br />
werden. Der „echte“ Effektivzinssatz<br />
kann so auf über<br />
20 Prozent anwachsen. Eine<br />
oft bessere Alternative ist es,<br />
für diese Fälle zu vereinbaren,<br />
eine bestehende Kapitallebensversicherung<br />
teilweise<br />
abzutreten.<br />
Sicherheiten: Im Kreditvertrag<br />
sollen auch die vom Kreditnehmer<br />
zu stellenden Kreditsicherheiten<br />
aufgeführt sein.<br />
Wofür brauche ich das Geld?<br />
Die Aufnahme eines Kredits, für<br />
den entsprechende Zinsen berappt<br />
werden müssen, gilt es<br />
immer zu hinterfragen. Bei der<br />
Anschaffung neuer Wohngegenstände<br />
handelt es sich immerhin<br />
um einen „produktiven“ Kredit<br />
für Dinge, denen auch später ein<br />
Restwert zuzuschreiben ist und<br />
die den Alltag (auf längere Sicht<br />
auch fi nanziell) erleichtern wie<br />
z. B. die neue Küche, eine Büroeinrichtung<br />
oder die Waschmaschine.<br />
Augen auf bei Laufzeiten und<br />
Kreditraten<br />
Aber Achtung: Ein und derselbe<br />
Kredit ist durch unterschiedlich<br />
lange Laufzeiten unterschiedlich<br />
teuer. Ein Beispiel macht dies<br />
deutlich: Man möchte einen Kredit<br />
über 10.000 EUR aufnehmen.<br />
Bei einer Laufzeit von 24 Monaten<br />
mit einem effektiven Jahreszins<br />
von 4,48 Prozent sowie einer Kreditrate<br />
von 436 EUR würde man<br />
insgesamt 10.463,74 EUR zurückzahlen.<br />
Verdoppelt man aber<br />
die Laufzeit mit einer gleichzeitig<br />
niedrigeren Rate von 233,90<br />
Euro, kostet der Kredit bei einem<br />
effektiven Jahreszins von 5,94<br />
Prozent dann insgesamt schon<br />
11.225,15 Euro. Deshalb ist es<br />
wichtig, immer nach dem Effektivzins<br />
zu fragen. Er berücksichtigt<br />
den Tilgungsverlauf und alle<br />
anfallenden Kosten sowie die fast<br />
immer erhobene Bearbeitungsgebühr.<br />
Generell ist darauf zu achten,<br />
dass die monatliche Rate<br />
nicht die fi nanziellen Möglichkeiten<br />
überschreitet, sonst sitzt man<br />
schnell in der Schuldenfalle. Es<br />
gilt also genau zu kalkulieren.<br />
Ein Kredit wird nur demjenigen<br />
gewährt, der das Vertrauen der<br />
Bank gewinnen kann, geliehenes<br />
Geld auch im vollen Umfang zurückzuzahlen.<br />
Deswegen hat die<br />
Bank als Kreditgeber großes Interesse<br />
daran, dass ihre potenziellen<br />
Kreditkunden bestimmte Voraussetzungen<br />
erfüllen:<br />
✹ Zusätzlich zu den laufenden<br />
Ausgaben sind über die volle<br />
Laufzeit die monatlichen Kreditraten<br />
aufzubringen (Kapitaldienstfähigkeit).<br />
✹ Die Bank durchleuchtet mittels<br />
Bonitätsprüfung und Schufa-Auskunft<br />
die Kreditwürdigkeit.<br />
✹ Kann der Kreditnehmer nicht<br />
zahlen, werden fi nanzielle Sicherheiten<br />
vereinbart, die an die Bank<br />
fallen (z. B. der mit dem Kredit fi -<br />
nanzierte Gegenstand, Lohnabtretungen<br />
oder Bürgschaften). Es<br />
ist also zu überdenken, welche Sicherheiten<br />
man der Bank bieten<br />
kann und will. Im Fall der Fälle hat<br />
das pfandähnliche Prinzip ganz<br />
unterschiedliche Folgen.<br />
✹ Ein von Bank zu Bank unterschiedliches<br />
Höchstalter, meist<br />
zwischen 60 und 65 Jahren, sollte<br />
nicht überschritten sein. Manche<br />
Kreditinstitute verlangen ab<br />
einem Alter von 55 automatisch<br />
den Abschluss der Restschuldversicherung.<br />
Wer hätte das gedacht …<br />
sechs teure Fehleinschätzungen<br />
bei Krediten<br />
1. Bevor ich einen Kredit aufnehme,<br />
nutze ich lieber erst<br />
mal meinen Dispositionsrahmen.<br />
Achtung: Der Dispo-Kredit<br />
des Girokontos ist die teuerste<br />
Kreditform!<br />
2. Mit Krediten lassen sich<br />
Steuern sparen.<br />
Meistens falsch: Nur für<br />
Selbstständige oder Beamte<br />
beziehungsweise sehr wohlhabende<br />
Kunden ist eventuell<br />
z. B. ein an eine Kapitallebensversicherung<br />
gekoppeltes<br />
Festdarlehen steuerlich rentabel.<br />
3. Bei verschiedenen Kreditangeboten<br />
reicht es, nur den effektiven<br />
Jahreszins zu vergleichen.<br />
Damit hat man alle<br />
notwendigen Informationen.<br />
Leider falsch: Den richtigen<br />
Kredit bei der richtigen Bank<br />
fi ndet man, wenn berücksichtigt<br />
wird, welche Sicherheiten<br />
die Bank verlangt und wie<br />
hoch die Restschuldversicherungsprämie<br />
ist. Ob die Bank<br />
kompetent beraten hat, ist<br />
ebenfalls zu berücksichtigen:<br />
Hat man sich intensiv mit Ihrer<br />
konkreten Situation auseinander<br />
gesetzt und verschiedene<br />
Finanzierungsmodelle vorgeschlagen?<br />
4. Vor ein paar Jahren hat<br />
mein Ehepartner sehr hohe<br />
Kredite aufgenommen. Da wir<br />
keine Gütertrennung haben,<br />
befi nde ich mich nun ebenfalls<br />
in der Schuldenfalle.<br />
Glücklicherweise falsch:<br />
In der Ehe hat jede/r seine eigenen<br />
Schulden, sofern nichts<br />
unterschrieben wurde. Deshalb<br />
sollte generell sehr genau<br />
abgewogen werden, ob man<br />
mit unterschreibt oder gar eine<br />
Bürgschaft/Gesamtschuld für<br />
den Ehepartner übernimmt.
5. Von meinem Schuldenberg<br />
komme ich doch nie wieder<br />
runter! Am besten verdränge<br />
ich das Ganze und kümmere<br />
mich nicht mehr darum.<br />
Falsch: Wird bei Überschuldung<br />
das sogenannte Verbraucherinsolvenzverfahren<br />
mit Restschuldbefreiung beantragt,<br />
sieht das Gesetz inzwischen<br />
nach sechs Jahren eine<br />
Schuldbefreiung vor. Die örtliche<br />
Schuldnerberatungsstelle<br />
gibt gerne weitere Auskünfte.<br />
6. Gestern habe ich voreilig einen<br />
Kreditvertrag unterschrieben.<br />
Da komme ich jetzt nicht<br />
mehr raus.<br />
Nein: Für jeden Verbraucher<br />
gilt das zweiwöchige Widerrufsrecht.<br />
Innerhalb dieser<br />
Frist muss die Widerrufserklärung<br />
abgesendet werden.<br />
Sie gilt ohne weitere Begründung.<br />
Hat man bei Kreditabschluss<br />
die Information über<br />
dieses Recht gar unterschlagen,<br />
beginnt die Frist erst gar<br />
nicht erst zu laufen. Denn:<br />
Wurde diese Belehrung auch<br />
nicht nachgeholt, gilt sogar ein<br />
„ewiges Widerrufsrecht“ für<br />
diesen Vertrag.<br />
Wann lohnt sich ein Kredit?<br />
Abschließend folgt eine Aufzählung<br />
der wichtigsten Punkte, die<br />
im Vorfeld genau überdacht sein<br />
sollten. Wurde vor der Kreditaufnahme<br />
vorausschauend kalkuliert?<br />
Kann die Belastung dauerhaft<br />
aufgebracht werden, oder<br />
sind bereits andere Kredite vorhanden?<br />
Darüber hinaus ist darauf<br />
zu achten, Laufzeiten so kurz<br />
wie möglich zu vereinbaren, da<br />
der Kredit in diesem Fall billiger<br />
wird. Für den Todesfall ist<br />
es besser, eine eventuell bestehende<br />
Risikolebensversicherung<br />
teilweise abzutreten statt eine<br />
Restschuldversicherung zu vereinbaren.<br />
Eine Bank, die sich darauf<br />
nicht einlässt, sollte gemieden<br />
werden. Kommt es während<br />
des laufenden Kredits trotz aller<br />
vorher durchgeführten Kalkulatio-<br />
Nr. 1 | Januar 2006 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />
nen zu einer „Zahlungskrise“, ist<br />
es wichtig, nicht den Kopf in den<br />
Sand zu stecken, sondern rechtzeitig<br />
Kontakt zum Kreditinstitut<br />
aufzunehmen. Drohen Überschuldung<br />
oder Zahlungsunfähigkeit<br />
haben Sie keine Scheu davor, die<br />
Schuldnerberatung aufzusuchen<br />
und sich umfassend beraten zu<br />
lassen.<br />
Finger weg!<br />
Es gibt auch Fälle, in denen von<br />
vornherein die Finger vom Kredit<br />
gelassen werden sollten. So ist es<br />
ein absolutes No-Go, Luxusausgaben<br />
(wie Urlaube o. ä.) über einen<br />
Kredit zu fi nanzieren! Da heißt<br />
die alleinige Devise: sparen. Außerdem<br />
sollte keinesfalls übereilt<br />
ein Sparvertrag abgeschlossen<br />
werden, solange noch irgendwo<br />
ein Kredit läuft. Kredittilgung ist<br />
der bessere Weg. Finger weg vom<br />
Stift auch in Situationen, in denen<br />
man den Vertrag für andere (Lebenspartner<br />
etc.) „einfach mal“<br />
pro forma mit unterschreiben<br />
möchte, aber die Konsequenzen<br />
nicht ausgiebig bedacht wurden.<br />
Seite 31<br />
Ebenfalls keine akzeptable Variante<br />
ist es, seine Kredite umzuschulden,<br />
ohne dass alle Kosten<br />
im Vergleich vorgerechnet wurden.<br />
Höchste Vorsicht ist bei einer<br />
Kreditaufnahme via Kleinanzeigen<br />
(Kreditvermittler) geboten.<br />
Zum einen kassiert der Vermittler<br />
eine kräftige Provision, die natürlich<br />
Sie zahlen. Als unseriös sind<br />
ferner solche Kreditgeschäfte einzustufen,<br />
die einen Kredit ohne<br />
Schufa gewähren oder jene, die<br />
ihre Bearbeitungsgebühr bereits<br />
vor dem Kreditabschluss kassieren<br />
möchten. Vorsicht geboten<br />
ist ebenfalls bei Kreditgebern, die<br />
die Angabe zum Effektivzins verschweigen,<br />
die Kostenaufstellung<br />
nicht transparent darstellen, die<br />
Restschuldversicherung zwangsweise<br />
fordern oder das begehrte<br />
Bargeld auf dem Postweg anbieten.<br />
In diesen Fällen heißt es: Finger<br />
weg! Der Gang zu Ihrer Hausbank<br />
ist in solchen Fällen mit<br />
Sicherheit eine brauchbarere Alternative.<br />
STS
Seite 32 <strong>Wohnungswechsel</strong> Nr. 1 | Januar 2006<br />
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<strong>Wohnungswechsel</strong> Magazin, ISSN 1861-9827
Nr. 1 | Januar 2006 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />
Seite 35
Seite 36 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />
Nr. 1 | Januar 2006